newsletter AlbanienSchweizer Zeitschrift
für die Zusammenarbeit mit Albanien |
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Editorial
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Liebe Leserinnen, liebe Leser Nein, es war nicht Berishas Pressezensur, die den newsletter Albanien zu einem so langen Schweigen brachte. Die momentane, prekäre Lage in Albanien war aber mitunter ein Grund, der uns neben den schon bestehenden vor weitere Probleme stellte. Die Produktionszeit des newsletter Albanien hätte es bei den vielen Ereignissen auch nicht zugelassen, eine nur annähernd aktuelle Ausgabe herauszugeben. Wir nützen deshalb die hoffentlich ruhigeren Wochen vor den Wahlen, um ein Stimmungsbild zu Albanien zu veröffentlichen. Zumindest wurden Sie seit dem Erscheinen der letzten Ausgabe ausnahmsweise von den Massenmedien über die Ereignisse in Albanien auf dem laufenden gehalten, so dass das Ausbleiben des newsletter zwar von vielen bedauert wurde, aber nicht zu Wissenslücken führte. Bei den angesprochenen Problemen des newsletter Albanien handelt es sich primär um die schwindenden finanziellen Mittel. Bis Ende letzten Jahres glaubte ich nicht, dass der newsletter noch längere Zeit existieren könne. Zwar ist die finanzielle Zukunft des newsletter heute noch immer nicht gesichert, doch dürfte es Ð wenn wir unsere Ausgaben auf ein Minimum beschränken - noch für einige Ausgaben reichen. Gerade jetzt darf der newsletter Albanien nicht untergehen: Auch die kommenden Monate werden wohl viel zu berichten geben, und die Massenmedien interessieren sich nicht länger für ein Albanien ohne offenen Konflikt. Es stellt sich jetzt aber auch die Frage, wie es bei der Entwicklungshilfe weitergehen soll. War die Arbeit der letzten fünf Jahre für die Katz'? Oder wurde doch ein Beitrag geleistet, ein Fundament gelegt, so dass das Land nicht ganz so bodenlos dasteht wie nach dem Ende der Sozialistischen Volksrepublik? Wie wird die Hilfe der Zukunft für Albanien aussehen, oder wäre ein Fortführen der Arbeit sinnlos? Und wie weit muss und kann die Hilfe gehen, die Europa zum Aufbau rechtstaatlicher Strukturen zu leisten hat? Diese Fragen sind Thema des Artikels auf Seite 12. Die einzelnen Erfahrungen und weiteren Vorhaben einiger hilfeleistenden Organisationen sind auf den darauf folgenden Seiten dargestellt. Wichtiges Thema dieser Ausgabe sind natürlich die tragischen Ereignisse der letzten Monate: Kommentar auf Seiten 5 bis 7. Besonders froh bin ich auch darüber, nicht nur Berichte aus der Distanz anbieten zu können, sondern dass sich auch Albaner bereit erklärten, ihre Meinung zu den tragischen Ereignissen kundzutun (Seite 4). Mit der Hoffnung, dass sich in Albanien doch noch möglichst viel zum Guten wendet und wir alle zusammen auch in Zukunft einen kleinen Beitrag leisten können, um die Not zu lindern, wünsche ich Ihnen eine angeregte Lektüre. Lars Haefner, Chefredaktor
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