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Immer grössere Kreise

Die Solidaritätsgruppe »Partner für Gjirokastër«, die aus Schülern und Lehrern der Kantonsschule Enge in Zürich besteht, hat in den Frühlings-ferien ihren vierten aterialtransport nach Gjirokastër durchgeführt und baut ihre Aktivitäten weiter aus

Seit Oktober 1994 bringen die Solidaritätsgruppen-Mitglieder der südalbanischen Stadt Gjirokastër einmal por Halbjahr eine Materialladung von 11 bis 14 Tonnen. Nachdem der letzte Transport aufgrund von organisatorischen Schwierigkeiten der albanischen Partner auf Dezember hatte verschoben werden müssen, vergingen diesmal nur vier Monate, bis wieder eine Ladung bereitstand. Damit ist man wieder »im Rhythmus« und kann bereits den nächsten Transport vom Oktober vorbereiten.

Ausbau: In der Schweiz...
Die Partnerschaft hat in den ersten zwei Jahren ihres Bestehens einen erfreulichen Aufschwung erlebt. Immer mehr Schülerinnen und Schüler tragen durch ihren Einsatz in der Schweiz und in Albanien zum Erfolg bei. Zur Zeit sind 50 Jugendliche aktiv an den Aktionen beteiligt.

Darüber hinaus haben die »Partner für Gjirokastër« aber auch die Unterstützung starker Partner bekommen. Die Lions-Clubs Zimmerberg, Wädenswil, Knonauer Amt und Sihltal übernehmen einen Teil der Transportkosten. Sie überlassen der Gruppe auch Waren, kaufen solche teilweise neu für sie ein und lassen sie von ihrem Beziehungsnetz profitieren. Der Tennisclub Seeblick, das Rainer Menne Institut in Zürich und viele Menschen im Städtchen Beaconsfield, England, sammeln für die Aktionen an der Schweizer Schule. Die Studenten des Seminars für Pädagogische Grundausbildung führten im Frühling an sieben Spielorten ein grossartiges Musical auf und stellten der Solidaritätsgruppe den ganzen Reingewinn zur Verfügung. Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass sich nun auch die Schülerinnen und Schüler der Kantonsschulen Freudenberg und Liceo Artistico dazu entschlossen haben, in Südalbanien zu helfen. Sie haben eine Gruppe gebildet, die eventuell eigene Projekte übernehmen wird, sich vorläufig aber den »Partnern für Gjirokastër« anschliesst, um von ihren Erfahrungen zu profitieren und Transporte gemeinsam zu organisieren. Zwei Schülerinnen vom Liceo Artistico haben am Transport im April teilgenommen und bereits zwei mögliche Partnerschulen besichtigt. Weitere Hilfe von verschiedenen Seiten steht in Aussicht, was die »Partner für Gjirokastër« aber nicht davon abhält, auch eigene Aktionen zu planen; der nächste Sponsorenlauf findet zum Beispiel im Mai statt.

Die vielen eigenen Aktivitäten in der Schweiz und in Albanien sowie die Zusammenarbeit mit mehreren Partnern hat die Leitung der Gruppe an den Rand ihrer Kapazität gebracht. Um die Möglichkeiten und Chancen, die eine solche Zusammenarbeit den albanischen Partnern und auch den Schweizer Schülern bietet, voll auszuschöpfen, ist sie zu einer neuen Lösung gezwungen. Diese besteht darin, dass ihr Leiter, Pietro Tomasini, den Schritt in die Teilprofessionalität versucht. Unterstützt und ermöglicht wird das Experiment nicht nur von den oben erwähnten Partnern, sondern in erster Linie von der AZO (der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit des Eidgenössischen Departements für Äusseres, Abteilung Zusammenarbeit mit Osteuropa und der GUS), welche die Aktionen finanziell unterstützt.

...und in Albanien
Damit ist sichergestellt, dass die Hilfe, welche die »Partner für Gjirokastër« den Institutionen in und um Gjirokastër anbietet, nicht nur weitergeführt, sondern verbessert und ausgebaut werden kann. Von der Stufe Kinderhort bis zur Universität sollen weitere Schulen von einer Zusammenarbeit mit der der Kantonsschule Enge profitieren. Neben der Versorgung mit technischem Material, Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln sind Renovationen in Teilbereichen einzelner Schulhäuser geplant.

Neu wird auch die Zusammenarbeit mit dem Regionalspital (dank einem neuen Direktor) und mit weiteren medizinischen Institutionen vertieft. Dabei steht nicht nur die Abgabe von medizinischem Material im Vordergrund, es ist auch eine Renovation der Spitalküche in Diskussion.

Eine besondere Aktion bereiten die Schülerinnen und Schüler aller drei erwähnten Kantonsschulen für den Herbst dieses Jahres vor: 600 Familien, die in Gjirokastër unter diem Existenzminimum leben, werden mit he einer Schachtel Kleider und etwas zu Nahrungsmittel versorgt.

Zukunftsaussichten
Für die Institutionen in und um Gjirokastër hat sich die Solidaritätsgruppe als bisher einzige verlässliche Hilfe erwiesen. Ständig neue Anfragen von Schulen der Region bestätigen dieses Bild. Wie lange diese Organisation auf diesem Niveau helfen kann, hängt einerseits von der Hilfsbereitschaft der Kantonsschülerinnen und -schüler, andererseits aber auch von der finanziellen Unterstützung ihrer Partner ab.

Weitere Pläne sind bereits entstanden. Zum einen soll die Koordination der verschiedenen Aktionen in der Schweiz verbessert werden, zum anderen ist ein Schulungs- und Wirtschaftsförderungszen-trum für den Süden Albaniens geplant. Wieviel davon realisiert werden kann, wird sich erst zeigen.

Pietro Tomasini, Solidaritätsgruppe Partnerschaft für Gjirokastër

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