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Liebe Leserinnen und Leser

Ja, ich weiss, dass Sie die dreizehnte Ausgabe des newsletter Albanien schon längst erhalten haben sollten. Geplant war, Sie kurz nach den Parlaments-Wahlen vom 26. Mai mit den Wahlresultaten zu beliefern. Aber - wie war es anders zu erwarten - dauerte es fast ein Monat, bis das endgültige Ergebnis vorlag. Diese Zahlen waren aber bald gar nicht mehr von Interesse, denn im neuen Parlament werden voraussichtlich neben 122 Mitgliedern der Demokratischen Partei nur drei Abgeordnete der Griechischen Minderheit, zwei Abgeordnete der nationalistischen »Balli Kombëtar« und noch drei »Republikaner« sitzen. Die Sozialisten werden ihre zehn Sitze nicht einnehmen und zusammen mit anderen (nicht gewählten) mitte-links Parteien die Wahlen und das daraus resultierende Parlament boykottieren. Interessant ist folglich nur noch die Frage, ob und wie weit die Wahlen verfälscht wurden, ob die Wahlen wiederholt werden oder nicht.

Als Entschädigung für das lange Warten erhalten Sie deshalb gleich noch die vierzehnte Ausgabe des newsletter Albanien dazu. Während ich nämlich versuchte, in diesem Wahl-Chaos den Durchblick zu bekommen, trafen immer mehr Artikel auf der Redaktion ein. Um diese gleich zu verwerten, entschieden wir uns zur Sommer-Doppelnummer 13/14. Zwar beinhaltet diese Doppelnummer keine zwei Titelseiten, nicht zwei Kolumnen und zum Glück muss ich auch keine zwei Editorials schreiben. Dafür finden Sie darin viele, eher längere Artikel, die Ihnen für den Rest der Sommerferien reichlich Lesestoff bieten sollten.

Eine weitere Neuigkeit für den newsletter finden Sie in der Mitte dieses Heftes. Der albanische Kartograph Renato Çumani hat uns erlaubt, seine im Juni fertiggestellte Albanienkarte abzudrucken. Sie können die Karte heraustrennen und bei Ihrer nächsten Reise durch Albanien benutzen.

Denn auch wenn sich durch diesen Ausgang der Wahlen der politische Umgangston im Balkanland noch weiter verschlechtert hat, für die Zukunft von Albaniens Politikern nicht mehr viel erwartet werden kann und die Proteste der Opposition und das Einschreiten der Polizei einige Unruhen gebracht haben, muss von Reisen nach Albanien noch lange nicht abgeraten werden: Nur von einem Ausländer wurde berichtet, dass er festgenommen wurde - weil er einen Polizeieinsatz gegen Demonstranten photographierte. Das albanische Volk hingegen ist auf jeden Ausländer angewiesen, der das Land besucht. Die Politik mit all ihren Intrigen und Machtspielen wollen wir den Politikern überlassen.

Lars Haefner

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