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Liebe Lsereinnen und Leser

Auf der Titelseite des ersten newsletter schrieben wir noch nichtsahnend »Hilfe für Albanien«, von der zweiten Ausgabe bis heute heisst es nun »Kontakt mit Albanien« - längere Diskussionen führten zum kleinen aber entscheidenden Unter-schied in unserem Erscheinungsbild. In den neunziger Jahren spricht man nicht mehr von »Hilfe«: Die »Entwicklungshilfe« wurde zur »Entwicklungszusammenarbeit« und aus den »Hilfsorganisationen« wurden »karitative Organisationen«. Der Wandel im Wort sollte den Wandel im Sinne begleiten. Nach langer und nicht immer erfolgreichen »Entwicklungshilfe« wollte man einen Schritt nach vorne tätigen und mit den Partnern im Süden (die im Osten gab es noch nicht) vermehrt zusammenarbeiten, nachdem zuvor das Schenken im Vordergrund vieler Projekte stand. Sicher ist dieses Umdenken zu begrüssen. Erfolgreiche Projekte scheinen sich seither wieder zu häufen.

Trotzdem müssen wir nach der Wende kritisch bleiben: Wir dürfen uns nicht zu schade dafür sein, immer wieder zu hinterfragen, ob ein Projekt tatsächlich dem Partnerland längerfristig zugute kommt. Der richtige Weg zwischen zu grossem Abhängigkeitsverhältnis und mangelnder Kontrolle des Partners ist nur schwierig zu finden.

Noch immer gibt es zu viele Projekte, die Mangels genügender Koordination oder Kooperation zwar viel kosten, aber zu nichts führen. Die Geldgeber begehen häufig den Fehler, dass sie nur den kurzfristigen Erfolg sehen. So ist es schon geschehen, dass ein durch westliche Hilfe erbautes Spital in Albanien nach der Fertigstellung (und dem sicherlich positiven Medienecho) sich selber überlassen wurde - kurz darauf war es nicht mehr von anderen albanischen Spitälern zu unterscheiden.

Projekte müssen sorgfältig geplant, durchgeführt und dann - nach dem vermeintlichen Projektende - mitverfolgt werden. Ansonsten ist es häufig besser, eine Idee weiter in der Schublade gären zu lassen, bis sie auch zu Ende finanziert werden kann. Nur so bedeutet »Entwicklungszusammenarbeit« wirkliche Hilfe - dies sollte sie ja trotz Namensänderung bleiben.

Der newsletter wird versuchen, weiterhin zwischen den einzelnen Organisationen und Personen zu koordinieren, durch interessante Artikel zu informieren. Wir wollen die Diskussion gerade auch über negative Seiten der »Entwicklungszusammenarbeit« fördern und uns nicht nur mit gegenseitigem Schulterklopfen begnügen.

Raphael Golta

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