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Zu Besuch in München

Grosse Sonderausstellung im Staatlichen Museum für Völkerkunde in München

Dass es so schwierig werden könnte, hatte wohl niemand erwartet, als vor über zehn Jahren die Idee entstand, eine Ausstellung über Albanien zu machen. Und die langjährigen Leser des newsletter Albanien dürften wohl denken, dass wir jetzt schon wieder einmal die Ausstellung ankündigen, die doch nie zustande kommt.

Falsch, es ist jetzt so weit. Anfangs August wurden nach langen Jahren der Planung und Vorbereitung endlich die Tore geöffnet. Albanische Bürokratie, die jüngste Geschichte und die Armut des Landes waren für die immer neuen Verzögerungen verantwortlich. Und es ist einzig der Hartnäckigkeit und Aussdauer der Macher (die wegen der Ausstellung vom albanischen Präsidenten Meidani einen Orden erhielten) zu verdanken, dass es trotz aller widrigen Umstände doch noch geklappt hat.

Gut' Ding will Weile haben
Trotz der jüngsten Ereignisse auf dem Balkan weiss man hierzulande doch kaum etwas über das albanische Volk - eine fremde Kultur, unbekannte Geschichte. Die Ausstellungsmacher wollen uns Albanien ein wenig näher bringen. Das selbst verliehene Prädikat »gross« hat sich die Ausstellung durchaus verdient. Über 1'000 Exemplare werden gezeigt - ein Grossteil stammt aus albanischen Museen.

Glanzstück der Ausstellung sind sicherlich die 69 Ikonen aus dem 14. bis 19. Jahrhundert. Darunter befinden sich Werke von Onufri und seinen Schülern sowie von Mihal Anagnosti. Dank gebührt hier dem Münchner Museum, das sich trotz aller Umstände und Verzögerungen die Mühe machte, diese Meisterwerke zu restaurieren.

Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung liegt bei der traditionellen Volkskultur des 18. bis 20. Jahrhunderts. Es werden Trachten und Kostüme, Holzschnitz- und Metallarbeiten, Alltagsgegenstände, Silberschmuck und Waffen gezeigt. Zur besseren Illustration wurden traditionelle städtische und ländliche Wohnräume rekonstruiert. Auch die islamische Tradition des Landes findet Erwähnung.

In einem dritten Teil soll dem Besucher die Geschichte des Landes näher gebracht werden - mitunter um das Verständnis der aktuellen Ereignisse zu erleichtern. Der historische Ausflug beginnt in der Frühantike und endet in einem nachgebauten Bunker.

Wenn ein einziger Katalog nicht reicht
Kein Wunder, dass bei dieser Fülle an Informationen nicht einfach nur ein Katalog zur Ausstellung erscheint. Gerade um drei wertvolle Publikationen wird die deutschsprachige Fachliteratur zu Albanien ergänzt. Das erste Buch »Albanien - Zwischen Kreuz und Halbmond« erschien bereits 1999 und bietet detaillierte Informationen zur Geschichte, Kultur, Sprache, Wirtschaft sowie Landes- und Volkskunde. Die Fortsetzung, das zweite Buch »Albanien - Reichtum und Vielfalt alter Kultur«, hat einen noch ausgeprägteren wissenschaftlichen Charakter: Einzelne Themen aus Geschichte, Sprache, Kunst und Gesellschaft werden vertieft erläutert. Das dritte Buch »Ikonen aus Albanien« widmet sich nur noch diesem einen Thema und beinhaltet zudem den Katalog zum Ausstellungsteil sakrale Kunst.

Lars Haefner

»Sonderausstellung Albanien - Reichtum und Vielfalt alter Kultur«
Staatliches Museum für Völkerkunde München
Maximilianstraße 42, 80538 München
Telefon: 0049/89/210136-0
Seit 3. August 2001, verlängert bis Ende Januar 2002
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 9.30 Uhr bis 17.30 Uhr
Geschlossen am 1. November, 24. Dezember und 25. Dezember

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