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Qendra Shqiptare Bern Ein Bildungs- und Begegnungszentrum für Albaner und Menschen anderer Nationalitäten Im Zusammenhang mit dem Kriegsgeschehen im Kosova ergriffen einige in der Schweiz lebende AlbanerInnen im Frühjahr 1999 die Initiative, in der Schweiz ein Bildungs- und Begegnungsangebot für Albaner zu schaffen. Die Initianten setzten sich zum Ziel, die Lebensgestaltung der in der Schweiz lebenden Albanern zu erleichtern. Die Heilsarmee Flüchtlingshilfe erklärte sich bereit, das Zentrum auch finanziell zu unterstützen. Ohne die finanzielle Hilfe dieser Organisation wäre die Inbetriebnahme des Zentrums kaum realisierbar geworden, konnten doch die Albaner im Gegensatz zu den einst sehr beliebten Zentren wie zum Beispiel den italienischen nicht auf finanzielle Hilfe einer Botschaft zählen. Mehr als 90 Prozent der in der Schweiz lebenden von ungefähr 180'000 Albaner stammen aus Kosova, Mazedonien, Montenegro und Südserbien und haben keine diplomatische Vertretung. Eine albanisch-schweizerische Projektgruppe entwarf ein Konzept für das geplante Bildungs- und Begegnungszentrum und führte auch eine breit gefächerte Vernehmlassung bei Hilfswerken, albanischen Parteien und Vereinen und bei den Behörden durch. Entstanden ist ein Konzept, das einerseits Hilfe bietet zur Lebensgestaltung der in der Schweiz lebenden Albaner, andererseits auf die Heimat und die Rückkehr bezogen ist. Im September 1999 fand die Gründungsversammlung statt, zu der wiederum alle in der Vernehmlassung eingeladenen Organisationen, Vereine, Private etc. eingeladen wurden. Die Statuten des politisch und konfessionell neutralen Vereins wurden angenommen. In den Vorstand wurden 5 Schweizer und 4 Albaner gewählt. Die Räumlichkeiten an der Seftigenstrasse 57 wurden per Dezember 1999 gemietet und Stefan Enggist als Geschäftsführer angestellt. Am 23. Februar 2000 wurde das Zentrum schliesslich im Kreise von ca. 300 Personen feierlich eröffnet.
Ein breites Angebot Neben den Kursen bietet das Zentrum auch einen Frauentreff an, wo sich albanische Frauen mit oder ohne Kinder treffen können. Das Zentrum verfügt über einen eigenen Dolmetscherdienst und ein Kafe Shqiptare mit albanischen TV-Nachrichten. Auch können albanische Medien ausgeliehen oder gekauft werden. Das Zentrum pflegt vielseitige Kontakte zu albanischen Vereinen, Hilfsorganisationen, Behörden, Privatpersonen und auch zur albanischen Botschaft in Bern. Informationen für Albaner (wie zum Beispiel Berufsangebote für junge Migrantinnen oder Stellenangebote, die speziell für AlbanerInnen geeignet sind) werden im Zentrum aufgelegt.
Öffentlichkeitsarbeit Das albanische Zentrum fordert aber auch von den Behörden mehr Integration der Albaner. Gespannt warten gerade die Ausländerorganisationen auf die Umsetzung des Leitbildes zur Ausländerintegration der Stadt Bern. Stefan Enggist erwartet auch, dass die Eidgenössische Ausländer-Kommission (EKA) ihren Integrationsbeitrag leistet.
Eine Neuorientierung ist gefragt Damit die Infrastruktur besser ausgelastet ist, wird zur Zeit vor allem auf eine Fremdnutzung durch Vereine und Organisationen mit albanischem Charakter gesetzt. Die momentan etwas geringe Nachfrage ist aber nicht nur der Änderung des Publikums zuzuschreiben, sondern auch dem noch nicht so grossen Bekanntheitsgrad. Eine zentrale Rolle spielen leider auch die politischen albanischen Grabenkämpfe. Obwohl das Zentrum parteilos ist, wird es nicht so wahrgenommen, sondern von gewissen albanischen Vereinen und Organisationen boykottiert. Das Zentrum hat sich neben der Sensibilisierung der SchweizerInnen auch eine bessere Verständigung unter den Albanern zum Ziel gesetzt.
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