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Brückenbauer

Der Bau einer Brücke ist eines der Projekte des Bieler »Hilfswerk für albanische Schulen«

Das »Hilfswerk für albanische Schulen« (HAS), in Albanien SAA genannt, wurde kurz nach der Demokratisierung Albaniens im Herbst 1991 gegründet. Der Augenschein im Land ergab, dass neben Spitälern vor allem das gesamte Schulwesen unter der kommunistischen Diktatur und den dramatischen Umwälzungen am meisten gelitten hatte. Da in den ersten Jahren der Grossteil der in unserer Organisation engagierten Personen Lehrer und auch Schüler aus der Schweiz waren, entwickelte sich ganz spontan dieses kleine Hilfswerk. Es versteht sich vor allem als »Hilfe zur Selbsthilfe«.

Am Anfang, als die allgemeine Not am grössten war, musste alles Material für Schulen, Lehrer und Schüler noch aus der Schweiz gebracht werden. Mehr als zwanzig Transporte mit Kleinlastwagen und vor allem später dann mit grossen LKWs wurden deshalb - auch in Verbindung mit dem befreundeten Hilfswerk Liechtenstein - organisiert.

Seit den Unruhen 1997 und unter der neuen Regierung hatte sich die Situation geändert. Unsere Organisation musste sich umstruktuieren. Nun konzentrierte sich unsere Arbeit auf grössere Projekte wie Neubauten oder Totalrenovationen von Schulen, Brücken, Wasserleitungen für ganze Dörfer und so weiter. Das Land kämpft mehr und mehr mit verfallenen öffentlichen Gebäuden, weil der Staat anscheinend kein Geld hat, um diese zu unterhalten. Bis jetzt haben wir fünf Schulhäuser total renoviert, zwei davon an einem neuen Ort wieder errichtet. Zwei Dörfer erhielten fliessendes Wasser in jedes Haus und eine von uns zusammen mit der Freimaurerloge »Zur Hoffnung« in Bern gebaute Hängebrücke verbindet die beiden Dorfteile von Zall Bastar. Dank der neuen Brücke können nun 200 Kinder regelmässig zur Schule gehen, ohne täglich einen 100 Meter breiten Fluss zu Fuss durchqueren zu müssen.

Neben vielen Privaten sind wir vor allem auch Stiftungen und Vereinen für ihre grosszügigen Hilfeleistungen dankbar. Zu nennen sind vor allem das Hilfswerk Liechtenstein, die Solon-Foundation, Rotary-Clubs, Freimaurerlogen, die Doron-Stiftung, Katholische Kirchgemeinden sowie Frauenvereine.

Der albanische Minister für Kultur, Jugend und Sport, Edi Rama, hat in einem Schreiben vom 24. Mai 1999 betont: »I am deeply grateful to the efforts and the wonderful work done by the SAA Foundation in favor of Albanian schools, kindergartens, villages and other communities in need.«

Nach der Kosova-Katastrophe besteht nun aber grosse Gefahr, dass die Not in Albanien vergessen wird. Daher ist es vermehrt unser Ziel, vor allem in der Schweiz darauf aufmerksam zu machen, dass Albanien noch lange nicht über den Berg ist. Die Arbeit im Simme unserer Statuten wird ebenso intensiv wie bisher fortgesetzt: Wir sind ein politisch und konfessionell neutraler Verein. Alle Mitarbeiter aus der Schweiz tragen ihre Spesen persönlich; auch die Reisen nach Albanien werden privat finanziert. So entstehen in der Schweiz keine Spesenkosten.

Unsere Ziele in Albanien sind: Hilfe zur Selbsthilfe, Erziehung zur Selbständigkeit, Ehrlichkeit und Sauberkeit, damit auch Albanien eines Tages ein geachtetes und vollwertiges Mitglied unserer Völkergemeinschaft sein kann. Dies betrifft vor allem die Kinder und die heranwachsende Generation.

Peter Garst, HAS


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