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Was ist SOLIDEST?

Über die Arbeit der Genfer Organisation »Association de Solidarité pour le Dévelopement des Pays de l'Est«

SOLIDEST (Association de Solidarité pour le Dévelopement des Pays de l'Est) ist eine am 12. Mai 1992 in Genf gegründete Vereinigung mit dem Ziel, die osteuropäischen Länder in der Bildung einer Zivilgesellschaft zu unterstützen. SOLIDEST wurde erstmals in der Juli-Ausgabe desselben Jahres von »Service de liaison non gouvernementale des Nations Unis« erwähnt.

Zu den Gründungsmitgliedern von SOLIDEST zählen eine Anzahl von Persönlichkeiten aus Schweizer sowie in der Schweiz angesiedelter internationaler Nichtregierungsorganisationen. Die Vereinsaufgaben beinhalten sowohl Projekte zur unmittelbaren Entwicklungshilfe, als auch die kulturelle Zusammenarbeit, wobei das Leitmotiv der Solidarität jeweils im Vordergrund steht.

In der Startphase gleich nach der Gründung konzentrierte sich die Aktivität von SOLIDEST auf die Unterstützung des Gesundheitssektors in Albanien, die verschiedene Lieferungen an medizinischen Hilfsgütern enthielt. Dabei beteiligten sich unter anderem das Genfer Kantonsspital und die in Genf ansässige Weltgesundheitsorganisation, die über die Vermittlung von SOLIDEST Medikamente im Wert von SFr. 50'000.- nach ALbanien lieferte. Auch der Kosovo erhielt von der Weltgesundheitsorganisation dringend benötigte Medikamente. Eine Intervention beim »Secours Populaire de France« machte es möglich, dass dieser 44 Tonnen Lebensmittel und Medikamente nach Albanien schickte. Zwei weitere 44-Tonnen-Lieferungen kamen aus der Schweiz. Eine Lieferung von 22 Tonnen an Ausrüstungsmaterialien ging an das Neurochirurgische Spital von Tirana, dies in Zusammenarbeit mit einer Berner und einer Tessiner Vereinigung. Das Genfer Spital wiederum sandte zweimal eine Ladung von 22 Tonnen ans Universitätsspital von Tirana, wobei auch eine albanische Vereinigung ehemaliger politischer Gefangener sowie die Arbeiter eines Unternehmens von einer Kleidersammlung provitieren konnten. Mit derselben Lieferung gingen auch Heizvorrichtungen und Spielzeuge an eine Behindertenschule in Elbasan. Auch abgelegene Gegenden erhielten medizinische Unterstützung aufgrund der Zusammenarbeit von SOLIDEST mit einer englischen Organisation. Durch die Vermittlung von SOLIDEST organisierte Caritas Genf einen Kleidertransport zu Caritas Tirana und erhielt das Waisenhaus in Shkodër eine monatliche finanzielle Unterstützung. Schliesslich wurden bei HOPE (»Comité Permanent des Hôpiteaux de l'Union Européenne«) für albanische Ärzte Stipendienmöglichkeiten zur Spezialisierung in der Schwiez, in Belgien, Finnalnd und Grossbritannien gefunden.

Obwohl diese erste Phase erfolgreicher unmittelbarer Entwicklungszusammenarbeit, die bis 1996 andauerte, fast ausschliesslich den medizinischen Bereich betraf, trieb SOLIDEST gleichzeitig kulturelle Auslandprojekte voran. Ein komplexeres Projekt galt der Errichtung einer vom albanischen Künstler Paskali kreierten Büste des albanischen Nationalhelden Skanderbeg in Genf. Als nach sechsjährigen Verhandlungen mit den Genfer und Schweizer Behörden am 1. November 1997 im Genfer Park Wiliam Rappard gleich vor dem WTO-Gebäude die Skanderbeg-Büste enthüllt wurde, war dies nicht nur ein grosser Erfolg dür SOLIDEST, sondern auch für die albanische Gemeinde, für deren Einheit Skanderbeg ein Symbol darstellt. Dies bewies nicht zuletzt die Anwesenheit des albanischen Präsidenten Rexhep Meidani. Durch seinen viktoriösen Kampf gegen die Türkenherrschaft im 15. Jahrhundert ging Skanderbeg nicht nur als Nationalheld in die albanische Geschichte ein, sondern auch als »Vorkämpfer der Christenheit« in die Geschichte des okzidentalen Europa. Und während später Voltaire bemerkte, dass das orientale Europa hätte gerettet werden können, wenn die griechischen (byzanitinischen) Herrscher vom Range eines Skanderbeg gewesen wären, reihte ihn Napoleon unter die vier grössten Generäle aller Zeiten ein. Gleichzeitig zur Einweihung der Statue organisierte SOLIDEST ein wissenschaftliches Kolloquium über Skanderbeg und einen interkonfessionellen Gottesdienst in der Basilika Notre-Dame in Genf. Das Ereignis wurde in verschiedenen Schweizer, europäischen und amerikanischen Zeitungen dokumentiert. Im Brief, den Bundesrat Flavio Cotti an den Präsidenten von SOLIDEST, Astrit Leka, schrieb, heisst es, dass die Albaner stolz sein können auf Skanderbeg als das Wahrzeichen der Einheit eines Landes.

SOLIDEST hat auch in anderen osteuropäischen Ländern ihre Aktivität entfaltet, so etwa in der Ukraine. In Kiew wurde ein Projekt erfolgreich beendet, das eine Volksschule mit nützlichen Geräten ausgerüstet hat. Es wurde unter Mithilfe der schweizerischen diplomatischen Vertretung in der Ukraine realisiert.

SOLIDEST hat auch im Rahmen ihrer Möglichkeiten dadurch zur Entwicklung Osteuropas beigetragen, dass sie ihre Delgierten an internationale Foren, Konferenzen und Kolloquien in der Schweiz und anderswo gesandt hat.

Alexandre Lambert, Mitglied des Exekutivkomitees von SOLIDEST

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