albanien.ch Forum

als ich meinen Mann kennenlernte, hab ich auch seinen Bekannten kennengelernt, ein sympatischer Albaner. Irgendwann hörten wir, dass er in Abschiebehaft sitzt (illegal in D). Er musste also zurück nach KS. Einige Zeit danach erfuhren wir, das er wieder in D war, wo er eine Frau kennenlernte. Es dauerte aber auch nicht lange, er wurde erwischt und wieder ab nach KS. Und dann bekamen wir Nachricht aus Frankreich, wo er z.Z. mit Duldung lebt. Wir haben ihn dort vor zwei Wochen besucht. Er erzählte, das er seine Freundin (die vom letzten "D-Besuch") jetzt in Frankreich heiraten möchte und dann mit ihr in D leben möchte. Das hat mich doch sehr beschäftigt. Zuerst dachte ich, dass es hier doch wohl ganz klar nur um Papiere geht.
Aber ich denke, es geht auch um mehr. Dieser Mann will nicht in KS leben, auch nicht später. Er hat vor zwei Jahren seinen Vater verloren. Solange ich ihn kenne, lebt/ist er mehr oder weniger alleine gewesen.
Vielleicht ist diese Frau nicht die "große" Liebe aber ich denke, sie haben trotzdem nicht die schlechtesten Karten. Sie wird ihm das geben, was er braucht, ein zuhause. Er wird nicht mehr alleine sein. Soweit ich ihn kenne, ist es ein guter Mensch und er wird sie nicht schlecht behandeln. Eigentlich denke ich, Liebe hin oder her, er ist glücklich (ausser wegen den Papieren), auch einen Menschen zum leben gefunden zu haben.

Was meint ihr, können Ehen auch ohne die "große Liebe" überleben?

Ja, das denke ich schon.

Aber ich denke auch, das es auf eine Art und Weise schon Liebe ist. Wenn auch eine Vernunfts-Liebe, aber schon eine Liebe.

Die grosse Liebe... was ist das? Es ist reine Difinition. Der eine empfindet die Liebe so, der andere so.

ich finde ein ehe ohne liebe....nur um versorgt zu sein...
oder jemanden zu haben, damit man nicht alleine ist....
ist eine unmoralische ehe.

sie wird auf dauer keinen bestand haben, wenn einer der partner
sich später verlieben sollte, wird es das AUS bedeuten.

ein mensch kann kein leben lang dankbar sein, weil er geheiratet wurde.

dies ist meine persönliche meinung..... aber wir sind ja nicht alle gleich
gestrickt.

daylight,

in gewisser Weise hast Du auch recht, aber ich glaube auch daran, das sich da was entwickeln kann. Früher wurden die Ehen bei uns arrangiert, was für uns heute schrecklich und unvorstellbar ist, aber oftmals haben auch solche Verbindungen eine tiefe Verbundenheit und Erfüllung erfahren. Eine ehemalige Freundin von mir, Griechin, musste mit schon 16 Jahren einen vom Vater auserwählten Mann heiraten. War damals sicher die Hölle für sie. Heute sind sie schon über 30 jahre verheiratet, haben 4Kinder und wenn wir uns treffen, macht sie einen zufriedenen und selbstbestimmenden Eindruck. Sie wird harte Zeiten durchlebt haben, aber heute liebt sie ihren Mann und ihr Leben.
Viele, die aus Liebe geheiratet haben, haben es nicht geschafft.
Es kann also klappen, so oder so...

klappen kann natürlich alles @gschumacher

und viele die *himmelhochjauchzend* geheiratet haben,
trennen sich wieder.

nur für mich persönlich, wäre es heute nicht der richtige weg

ich spreche da ein wenig aus erfahrung, möchte aber nicht näher darauf eingehen - schlecht gefahren bin ich mit meiner ehe sicherlich nicht !!!!

geschieden bin ich bis heute auch nicht, lebe aber schon lange getrennt....
wir haben ein tolles freundschaftliches verhältnis....
aber eine weitere ehe käme für mich nicht mehr in frage !

liebe hin - liebe her......
mir geht es so gut - wie es ist

@daylight,

schön, das zu lesen und ich wünsche Dir von Herzen, dass es so bleibt.

Eine Ehe ohne Liebe wäre für mich persönlich auch nichts (und man soll es nicht für möglich halten, auch nix für meinen Mann... ), aber das war ja auch nicht das Thema.

Aber, ich denke, wie Darleen17 es schon beschrieben hat, er wird sie schon irgendwie lieben, schon weil sie ihm guttut. Es gibt halt viele Facetten der Liebe. Ich wünsche es den Beiden auf jeden Fall sehr.

gschumacher hat geschrieben:als ich meinen Mann kennenlernte, hab ich auch seinen Bekannten kennengelernt, ein sympatischer Albaner. Irgendwann hörten wir, dass er in Abschiebehaft sitzt (illegal in D). Er musste also zurück nach KS. Einige Zeit danach erfuhren wir, das er wieder in D war, wo er eine Frau kennenlernte. Es dauerte aber auch nicht lange, er wurde erwischt und wieder ab nach KS. Und dann bekamen wir Nachricht aus Frankreich, wo er z.Z. mit Duldung lebt. Wir haben ihn dort vor zwei Wochen besucht. Er erzählte, das er seine Freundin (die vom letzten "D-Besuch") jetzt in Frankreich heiraten möchte und dann mit ihr in D leben möchte. Das hat mich doch sehr beschäftigt. Zuerst dachte ich, dass es hier doch wohl ganz klar nur um Papiere geht.
Aber ich denke, es geht auch um mehr. Dieser Mann will nicht in KS leben, auch nicht später. Er hat vor zwei Jahren seinen Vater verloren. Solange ich ihn kenne, lebt/ist er mehr oder weniger alleine gewesen.
Vielleicht ist diese Frau nicht die "große" Liebe aber ich denke, sie haben trotzdem nicht die schlechtesten Karten. Sie wird ihm das geben, was er braucht, ein zuhause. Er wird nicht mehr alleine sein. Soweit ich ihn kenne, ist es ein guter Mensch und er wird sie nicht schlecht behandeln. Eigentlich denke ich, Liebe hin oder her, er ist glücklich (ausser wegen den Papieren), auch einen Menschen zum leben gefunden zu haben.

Was meint ihr, können Ehen auch ohne die "große Liebe" überleben?

Doch ich denke schon, dass es sowas gibt...
Ich denke auch nicht, dass ich für meinen Mann von Anfang an "die große Liebe" war.. er war für mich zwar mein Traummann, aber die große Liebe? Ich denke, sowas wächst erst mit der Zeit.. deshalb glaube ich auch nicht wirklich an die Liebe auf den ersten Blick.. sowas braucht Zeit und wächst langsam..
Deshalb glaube ich schon, dass das bei deinem Bekannten und seiner Freundin durchaus noch zur großen Liebe werden kann....

daylight hat geschrieben:
geschieden bin ich bis heute auch nicht, lebe aber schon lange getrennt....
wir haben ein tolles freundschaftliches verhältnis....
aber eine weitere ehe käme für mich nicht mehr in frage !

Du willst mich nicht Heiraten?

Überleben würde die Ehe vielleicht schon, denn man gewöhnt sich mit der Zeit an alles und findet sich damit ab. Aber ob man WIRKLICH GLÜCKLICH ist? Das denke ich nicht...

ich sehe..., es ist garnicht so einfach zu beantworten. Ich denke aber auch, es ist eine Frage der Reife und Einstellung. Als junger Mensch kann man sich so eine Verbindung wohl kaum vorstellen und es würde wohl bei den Meisten auch nicht funktionieren. Aber bei den etwas "gesetzteren" Semestern könnte es durchaus einen erfüllenden Bestand haben.

Ja kann sein, wenn man vielleicht das Gefühl hat, dass die grosse Liebe nicht mehr kommen wird... oder auch nicht mehr so richtig daran glaubt. Dann denkt man sich, ich nehme das was ich kriegen kann... oder man gibt sich auch mit weniger zufrieden.

man sagt bei uns: kur se ki pulen, e han sorren! - wenn du kein huhn hast, isst du auch den raben!

Ehe ohne Liebe hmmmm gar nicht gut aber es kommt mir der zeit später verliebt man sich...

Gelöscht!

@ Zymer,

schöne, wahre Worte. Sehr gute Einstellung. Man muß glücklich sein wollen, dann ist man es wohl auch...

@Zymer
du hast den Nagel auf den kopf getroffen

Zymer, es steckt schon Wahres in deiner Aussage, ABER: Warum bedeutet Liebe denn gleich Verzicht? Warum muß ich auf vieles verzichten, wenn ich liebe?
Ich sehe das anders - ich habe erst den Richtigen gefunden, wenn ich auf nichts verzichten muß in der Liebe - derjenige, der mir alles gibt & der genauso tickt wie ich, der ist es wert, ihn zu heiraten.
Wahrscheinlich (ich weiß es nicht genau) lebt man nur 1x und ich persönlich möchte ein schönes Leben. Nicht eins, in dem ich ständig auf etwas verzichten muß...