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Ideen für Wirtschaftswachstum

Verfasst: Di, 22. Mai 2007, 14:12
von skenderbe
Hab da eine Anfrage, an alle die sich gerne mit wirtschaftlichen Fragen auseinander setzen.


Was denkt ihr wie man die Wirtschaft in Kosova schnellstmöglich voran treiben kann?


Während dem ich mir darüber Gedanken gemacht habe, habe ich ständig diese Ziele für den Wirtschaftswachstum vor Augen gehalten:

- Niedrigere Arbeitslosenrate
- Sicherer Lebensstandard
- Geregelter Handel nach Aussen
- Steigerung und Erweiterung der Inlandproduktion
- Erweiterung der Gewerbe- und Maschinenindustrie

Ich bitte euch eure Ideen dazuzugeben. Falls ihr es für nötig haltet, so könnt ihr auch weiter Ziele nennen die man beachten soll, aber ich denke für den Anfang reichen diese.

Verfasst: Di, 22. Mai 2007, 14:19
von skenderbe
Ich denke als erstes, sollten wir nutzen was wir haben.

sprich: unsere Bodenschätze.

Wir sollten die Erz verarbeitung fördern. So können wir es auch zu Metal verarbeiten.

So hätten wir die Arbeitlosenrate gesenkt und die Innlandproduktion gesteigert. ausserdem könnten wir mit diesem Metal nach aussen handeln.

ich habe auch einen ganz speziellen Aspekt für das fördern von Erz.
Die Serben würden sich weniger für unser Land interessieren. Wie bekanntlich die meisten wissen, sind sie scharf auf unsere Bodenschätze. Wenn wir diese verarbeiten, so würden sie das interesse verlieren.

Die Förderung von Erzen ist nur eine möglichkeit. was würdet ihr den vorschlagen?

tung

Verfasst: Di, 22. Mai 2007, 16:03
von Lule
Hallo skenderbe

Für die Förderung von Erz benötigt man aber auch eine Anlage, die das Erz fördern und weiterverarbeiten kann.

Und da liegt wohl der Hund begraben... es hapert einfach noch an Investoren.

Sitze gerade an einer Tabelle zur Erfassung potenzieller Investoren, in Zusammenarbeit mit einer namhaften Organisation.

Vielleicht kann man ja nach und nach was verändern.
Ich dachte vorher auch....ey...alles was man braucht, sind tatkräftige Männer und Frauen, die für ihr Land arbeiten wollen und gute Ideen haben

Und dann kam ich erst langsam zu dem Punkt / zu der Ansicht, dass es an einflussreichen Investitoren fehlt. Und die herauszufiltern, sitze ich seit Tagen an oben erwähnter Liste und brüte und recherchiere....

Shumë të fala,
Lule

Verfasst: Di, 22. Mai 2007, 16:30
von skenderbe
Lule hat geschrieben: Sitze gerade an einer Tabelle zur Erfassung potenzieller Investoren, in Zusammenarbeit mit einer namhaften Organisation.
du sagst du sitzt an einer Tabelle zur Erfassung von poteniellen Investoren.
machst du das beruflich oder warum?
und wen ja, wo arbeitest du denn?

ja das mit den Investoren ist schon das grösste Problem, aber sowas wurde doch früher auch schon gemacht, wieso können wir das nicht wieder aufnehmen? soweit ich weiss giebt es, oder besser gesagt gab es, zwischen Prishtina und Mitrovica solch ein industrie Gebiet, welches von der UNO glaub isch geschlossen wurde. Seit her steht diese Gebiet ungenuzt da man hat es nicht mal abgerissen, weil man auch dafür kein Geld hat. Investoren für diese Fabrik, lassen sich auch keine finden. da man alles quasi von Grund auf bauen müsste weil es so veraltet ist.

aber mich würde mal interessieren wie du die ganze sache siehst. wie kann man deiner meinung nach die Wirtschaft aufblühen lassen?

tung

Verfasst: Di, 22. Mai 2007, 16:41
von Lule
Mirëdita apet skenderbe

Ja, ich mache das beruflich (neben meiner normalen Vollzeitbeschäftigung).

Das Gebiet, das du erwähntest...zwischen Mitrovicë und Prishtinë.... eigentlich hast du ja schon alles beantwortet... die Hallen stehen leer, da veraltet.

In der heutigen Industrie - auch bei den heute geforderten Standards - braucht es schon funktionierende Fabriken und Ausstattung.

Wie ich das alles sehe: Nach der Durchsicht einer Studie, kann dir den link per PN schicken.....sehe ich auf alle Fälle Potenzial im Standort Kosova.

Aber erstmal Investoren finden, die sich von den Argumenten für eine Investition überzeugen lassen wollen :)

Muss aber auch sagen, dass es einige Unternehmen gibt, die den Standort Kosova bereits für sich nutzen.

Wenns noch mehr wird, freu ich mich natürlich!

Shumë të fala,
Lule

Verfasst: Di, 22. Mai 2007, 17:01
von skenderbe
flm shum edhe një herë

bin fleissig am durchlesen und das was ich bis jetzt gelesen habe, lässt sogar mein Herz höher schlagen :wink:

diten e mirë :wink:

Verfasst: Di, 22. Mai 2007, 17:32
von Lule
:D

Freut mich!

Grüße nga München,
Lule

Verfasst: Di, 22. Mai 2007, 17:39
von Heather
hallo zusammen

ich bin zwar keine albanerin, war aber trotzdem schon da. ich denke auch, dass ks wirtschaftspotential hat. aber ich denke, man muss es klein angehen.

man muss sich die frage stellen, wofür die leute geld ausgeben wollen und können, und vor allem wieviel. man muss nämlich bedenken, dass die menschen in ks erst selber etwas versuchen, bevor sie dafür zahlen...drum muss man etwas machen, das ihnen nützt, ihnen einen mehrwert liefert und schlussendlich etwas dabei rumkommt.

natürlich geben die leute geld für essen und kleider aus. lebensmittel-geschäfte und restaurants gibts wie sand am meer. warum lernt nicht jemand schneidern und spezialisiert sich auf babykleider, anstatt alles in der türkei einzukaufen? und man sollte sie natürlich auch erschwinglich verkaufen und nicht zu horrenden preisen. natürlich hat man viel aufwand, doch muss man einfach bedenken, dass die leute noch nicht bereit sind viel geld dafür auszugeben. dies war natürlich nur ein beispiel, aber man könnte auch die städtischen bäckereien konkurrieren, denn wer weiss besser wie man brot bäckt als die nona (ich spreche aus erfahrung). und man könnte es billiger verkaufen als die grossen bzw. etwas dazu schenken, 2 für eins oder einen lolli pro kind dazu (denn oft entscheiden die kinder unterschwellig mit beim einkauf, ich weiss wovon ich spreche hihi). oder man peilt auf das mode- und schönheitsbewusstsein der frauen (vielleicht eher in städtischen gebieten) und schaut, dass man neben einem friseursalon einen maniküre-salon anbietet. es gibt eine menge solcher ideen, die man mit wenig aufwand realisieren könnte.

wie wäre es mit einer kindergarten-ähnlichen einrichtung? dies ist ja dort nicht staatlich geregelt, bzw. ist kostenpflichtig (habe ich mir sagen lassen....). man könnte kinder für sagen wir 2 euro pro tag aufnehmen (10 kinder wären schon 20 euro/tag). und ein tag muss ja nicht ein ganzer tag sein, ein morgen oder so....dies natürlich auch wieder eher in städtischen gebieten...

es gibt viele möglichkeiten, man muss nur den mut haben es zu machen.

skenderbe, deine idee finde ich auch sehr gut, einfach schwieriger umzusetzen, da es finanziell natürlich eine enorme basis braucht, und wer will die in einem staat setzen, der noch keiner ist? ich denke, sobald ks die unabhängigkeit und das staatenrecht hat, finden sich auch investoren für grosse und noch grössere projekte.

ich sage euch einfach, man muss auf die kunden achten: was wollen sie wofür ausgeben!

Verfasst: Di, 22. Mai 2007, 23:11
von skenderbe
Heather hat geschrieben:skenderbe, deine idee finde ich auch sehr gut, einfach schwieriger umzusetzen, da es finanziell natürlich eine enorme basis braucht, und wer will die in einem staat setzen, der noch keiner ist? ich denke, sobald ks die unabhängigkeit und das staatenrecht hat, finden sich auch investoren für grosse und noch grössere projekte.

ich sage euch einfach, man muss auf die kunden achten: was wollen sie wofür ausgeben!
ja ich weiss, meine idee betrifft auch die staatliche wirtschaft und nicht wie deine bespiele die Privatwirtschaft betreffen.
Die Privatwirtschaft ist zur Zeit die einzige die Wächst.
doch was nützen uns jede menge frisiersalons und restaurants, wen es der gesammtheit damit nichts nützt?
ich bin eher der Meinung wir sollten jetzt mal grosse schritte riskieren, den kleine schritte sind schon der neue supermarket um die Ecke und das internet cafe im nächsten block, wenn immer noch kein Wasser aus der Leitung kommt (oder nur teilweise).

das mit der unabhängigkeit hast du reht.
siehe Beispiel Monteneggro.

ich denke genau so. der neue unabhängige staat, wird viele investoren locken, die wissen wie man Geld klug ausgiebt (naja das wissen wir auch, leider fehlt uns das Geld dazu) :wink:

Verfasst: Mi, 23. Mai 2007, 17:23
von Heather
naja wie gesagt, die privatwirtschaft ist das, womit die einzelnen menschen im moment geld verdienen können. drum sagte ich ja, man müsse schauen, wofür die leute geld ausgeben und wieviel, und man muss natürlich etwas machen, das nicht schon zig andere tun...

nun denn, für das wasser und die bereitstellung aller zum leben notwendigen grundgüter (strom, abfallentsorgung, staatliche einrichtungen, etc.) ist der staat verpflichtet, da kann auch die wirtschaft nicht viel machen. aber denkst du, dass die leute schon bereit für grosse schritte sind? natürlich bringen grosse firmen arbeitsplätze, die leute verdienen geld, aber die wirtschaft lebt davon, dass ein teil des geldes eben auch wieder zurückfliesst...die meisten leute würden erst mal sparen und vermutlich auf dem selben niveau weiterleben wie bisher...so kann eben die wirtschaft nicht wachsen.

mit der privatwirtschaft fängt es an, dann kommen die grossen schritte, aber du hast recht...so ein paar grössere schritte wären schon mal an der zeit. nur wer könnte/wollte das riskieren? es bräuchte ein paar mutige (und vor allem spendable :wink: ) investoren, die grosse unternehmen gründen...doch auf welchem sektor? was schwebt dir denn ausser der förderung von bodenschätzen vor? das nimmt mich wunder.

Verfasst: Mi, 23. Mai 2007, 18:47
von Vienna
Ein Problem ist mit Sicherheit das die Währung des KS der Euro ist und der KS somit an der Geld- und Fiskalpolitik der EZB (Europäischen Zentralbank) abhängig ist. Da diese aber selbstverständlich nicht den Kosovo bei ihren Entscheidungen berücksichtigt sondern nur die Interessen ihrer Mitglieder ist selbstverständlich. So befinden wir uns zB momentan in einer Phase mit steigenden Zinsen (und die Zinsen werden vermutl. weiter steigen). Da der KS wegen dem Euro auch am EURIBOR gekoppelt ist wird sie wohl auch mit den steigenden Zinsen mitgehen müssen. Da aber höhere Zinsen Fremdkapital teurer machen bzw. festverzinste Wertpapiere attraktiver, hemmen diese Investitionen ziemlich stark.

Das zweite Problem, dass das erste kurzfristig abschwächt, ist das Fremdkapital so gut wie nicht erhältlich ist. Es sind eigentlich nur Mikrokredite für die Ärmsten (von der ProCredit Bank) und ganz große Kredite von der UNO zu bekommen. Kredite für den Mittelstand (die am wichtigsten sind) sind nicht oder kaum zu bekommen (und wenn doch dann zu Wucherzinsen die die Aufnahme von einem Kredit unattraktiv macht). Langfristig MUSS der Kosovo aber den Weg in die Unabhängigkeit schaffen um eine eigene Geld- und Fiskalpolitik betreiben zu können die auch zu ihr passt.

Weitere Probleme sind die hohe Arbeitslosigkeit die den meisten Leuten lediglich das überleben nicht aber das Sparen ermöglicht (um zu investieren muss zuerst etwas angespart werden). Im KS leben knapp 40% der Menschen unter der Armutsgrenze und ca. 15% unter EXTREMER Armut (hab ich irgendwo gelesen, bin mir der Zahlen nicht 100% sicher).

Das einzige was Abhilfe schaffen könnte sind massive ausländische Investitionen. Ob das aber kurzfristig was bringt ist schwer zu sagen da wohl der KS für viele internationale Unternehmen in erster Linie wegen den niedrigen Löhnen attraktiv ist. Man kann davon ausgehen das die breite Mehrheit der Bevölkerung weiter zu Mindestlöhnen arbeiten muss und sich lediglich wenige Familien finanziell verbessern könnten (immerhin gäbe es aber weniger Arbeitslosigkeit, auch wenn die Löhne wahrscheinlich langfristig niedrig bleiben werden da nahezu ausnahmslos Berufe für die nur eine geringe Qualifikation benötigt wird geschaffen werden). Das beste Bsp. dazu ist Russland. Trotz massivem Wirtschaftswachstum der auf starke Investitionen in den letzten Jahren zurückzuführen ist, lebt ein Großteil der Bevölkerung in Armut. Nur die oberen 10% profitieren vom Wachstum, für die restl. 90% ändert sich fast nichts... (Abgesehen davon sind keine verstärkten Investitionen vor dem 3 bis 5 Unabhängigkeitsjahr wahrscheinlich; Man muss sich einmal Albanien anschauen. Obwohl es denen im Vergleich zum KS wirtschaftlich massiv besser geht, haben auch dort erst seit rund 3 Jahren der wirkliche Investitionsstrom von internationalen Investoren & Unternehmern begonnen)

Weis nicht, ich bin nicht so optimistisch für das kommende Jahrzehnt...

Verfasst: Mi, 23. Mai 2007, 21:30
von Magnet
Also die Startbedinungungen sind von der wirtschaftlichen Seite her gegeben. Diese hat man zusammen mit der europäischen Wirtschaftsentwicklung zusammengestellt. Das Problem ist nur der allgemein schlechte Ruf des Kosovos ==> Krieg, Armut, Korruption etc. und auch die fehlende Sicherheit einer grösseren Investition. Daher braucht es Leute mit Mut zum Risiko und dieses können aus meiner Sicht, nur Diaspora-Albaner in Zusammenarbeit mit den einheimischen Albanern sein, denn nur diese haben einen gewissen Bezug zu Kosova (Ihre Heimat) und sind bereit, dieses Risiko auf sich zu nehmen. Ausserdem sind sie mit den lokalen Gegebenheiten und der Mentalität der Albaner vertraut.

Man muss sich einfach bewusst werden, dass ausländische Investoren, meistens nur an einen möglichst hohen Profit ausgerichtet sind und nicht an einer wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung interessiert sind.

Ausserdem sind die Löhne der UNMIK-Verwalter, der KFOR und der albanischen Politiker sehr übertrieben. Ich bin mir sicher, dass die Mehrheit der Summe, die für den Wiederaufbau und die Entwicklung Kosovas investiert wurde, bei den Administrationskosten draufgehen, das heisst in genau den oben erwähnten Personen deren Taschen... Den Rest verprassen sie in einer effektiven Entwicklung um die Bevölkerung einigermassen ruhig zu stellen, die Bevölkerung, die dieser kriminellen Bande noch den Rücken stärkt...

Ich hoffe das wird sich ändern...

Verfasst: Mi, 23. Mai 2007, 21:42
von Kusho1983
ich denke,das hauptproblem,unter welchem das kosovo[genau so wie albanien]leidet,ist der mangelnde rechtsstaat,die eigentumsverhältnisse und klare wirtsch.gesetze.
wenn der rechtsstaat[sprich die bekämpfung der korruption,bekämpfung des organisierten verbrechens,gleichbehandlung aller konkurrierenden unternehmen bei der rechtssprechung,etc.]mal errichtet ist,die regelung der eigentumsverhältnisse geklärt ist,klare wirtsch.gesetze[damit ist der schutz des eigentums,schutz der investitionen,garantie für handlungsfreiheiten der unternehmungent,etc.]verabschiedet worden sind und vereinfachte eintrittsmöglichkeiten in den kosovarischen markt geschaffen sind,werden die ausländischen investoren sich nicht mehr davor scheuen,im kosovo zu investieren...

Verfasst: Do, 24. Mai 2007, 0:58
von Vienna
Korruption in einem armen Land wie Albanien lässt sich nur durch sogenannte "Effizenzlöhne" senken. Sprich durch ein (deutlich) höheres Gehalt als es normalerweise nötig wäre, dadurch hätte der Arbeitnehmer deutlich motivierter seinen Job zu behalten und würden sich deutlich stärker an die Regeln halten. Nur wie soll ein Land wie Albanien allen Beamten ein deutlich höheres Gehalt bezahlen, wie soll man das finanzieren?

@Magnet
Profitmaximierung ist das einzige System das die Wirtschaft langfristig voranbringt, alles andere bietet vll. kurzfristig Vorteile aber langfristig führt das zu immer stärker werdenden Ineffizenzen und spätestens wenn dann andere Konkurrenten verstärkt in den Markt kommen bricht das ganze wie ein Kartenhaus zusammen (meistens sind das staatliche Unternehmen, da der Staat ein Interesse hat die Arbeitslosigkeit gering zu halten werden selbst wenn es wirtschaftlich das beste wäre Arbeitnehmher zu entlassen. Das beste Bsp. ist die Deutsche Telekom. Nachdem der Markt geöffnet wurde, wird die Konkurrenz immer stärker und die Telekom verliert in allen Geschäftsbereichen stark Marktanteile. Da der Staat aber immer noch ein Großaktionär ist und der Regierung eine höhere Arbeitslosigkeit nicht in den Kram passt, werden bei jeden Generalversammlung die Stellenabbauungspläne verworfen und die Telekom verliert immer stärker Marktanteile. Ich glaub vor kurzem wurde ein billiger Kompromiss geschlossen und es wird eine geringe Zahl Mitarbeiter entlassen. Es ist nur eine Frage von Jahren bis die Telekom von einem Investor übernommen wird und dieser ihr den gänzlichen Kahlschlag verpasst der dann viel mehr Jobs kosten würde als wenn man das ganze heute durchzieht [-> die von mir erwähnten mit der Zeit zunehmenden Ineffizenzen])

Man schaue sich die Entwicklung der USA an, wo seit jeher Kapitalismus in Reinkultur zelebriert wurde. Wirtschaftlich schon immer top. Und dann schaue man sich ein seit Ewigkeiten sozialistisches Land wie Kuba an. Große Armut obwohl Kuba die besten Vorraussetzungen hat...

Kapitalismus & Profitmaximierung darf man nicht verteufeln, langfristig sind es diese Systeme die ein Land zum breiten Aufschwung verhelfen. Alles andere ist kurzfristig vll. besser, langfristig wiegen die Nachteile aber DEUTLICH stärker...

Verfasst: Do, 24. Mai 2007, 14:58
von Kusho1983
Vienna hat geschrieben:Korruption in einem armen Land wie Albanien lässt sich nur durch sogenannte "Effizenzlöhne" senken. Sprich durch ein (deutlich) höheres Gehalt als es normalerweise nötig wäre, dadurch hätte der Arbeitnehmer deutlich motivierter seinen Job zu behalten und würden sich deutlich stärker an die Regeln halten. Nur wie soll ein Land wie Albanien allen Beamten ein deutlich höheres Gehalt bezahlen, wie soll man das finanzieren?
zu allererst:es geht hier um vorschläge für ein mögliches wirtschaftswachstum des kosovos,und nicht um albanien.[das nur so nebenbei]...
aber zum eig.gehalt deines postings:höhere löhne können dadurch finanziert werden,dass die institutionen durch eine unabhängige kontrollbehörde überwacht werden...denn es sind nicht kleine summen,die in die taschen der korrupten beamten fliessen[wir reden hier von den grossen fischen].wenn wir als beispiel den zoll-direktor nehmen.der hat die möglichkeit unmenschlich hohe summen zu unterschlagen und so sich ein schöneres leben machen.wenn diese korruption[im grossen style]erstmals bekämpft ist,fliessen auch höhere erträge ins staatsbudget,was zu einer besseren umverteilung der gelder auf die jeweiligen institutionen führt,und was zweitens dazu führt,dass diese institutionen jeweils höhere summen an geld zu verfügung haben,um ihre angestellten zu entlöhnen.
denn die kleinen fische,die sich korrumpieren,nehmen im vergleich viel weniger geld ein...

Verfasst: Do, 24. Mai 2007, 15:11
von Vienna
Kusho1983 hat geschrieben:
Vienna hat geschrieben:Korruption in einem armen Land wie Albanien lässt sich nur durch sogenannte "Effizenzlöhne" senken. Sprich durch ein (deutlich) höheres Gehalt als es normalerweise nötig wäre, dadurch hätte der Arbeitnehmer deutlich motivierter seinen Job zu behalten und würden sich deutlich stärker an die Regeln halten. Nur wie soll ein Land wie Albanien allen Beamten ein deutlich höheres Gehalt bezahlen, wie soll man das finanzieren?
zu allererst:es geht hier um vorschläge für ein mögliches wirtschaftswachstum des kosovos,und nicht um albanien.[das nur so nebenbei]...
aber zum eig.gehalt deines postings:höhere löhne können dadurch finanziert werden,dass die institutionen durch eine unabhängige kontrollbehörde überwacht werden...denn es sind nicht kleine summen,die in die taschen der korrupten beamten fliessen[wir reden hier von den grossen fischen].wenn wir als beispiel den zoll-direktor nehmen.der hat die möglichkeit unmenschlich hohe summen zu unterschlagen und so sich ein schöneres leben machen.wenn diese korruption[im grossen style]erstmals bekämpft ist,fliessen auch höhere erträge ins staatsbudget,was zu einer besseren umverteilung der gelder auf die jeweiligen institutionen führt,und was zweitens dazu führt,dass diese institutionen jeweils höhere summen an geld zu verfügung haben,um ihre angestellten zu entlöhnen.
denn die kleinen fische,die sich korrumpieren,nehmen im vergleich viel weniger geld ein...
Das gleiche Bsp. für Albanien lässt sich auch auf den KS übertragen, vll. sogar noch deutlicher weil der KS wirtschaftlich noch schlechter dran ist.

Was du vorschlägst ist einen riesigen bürokratischen Behörsenapparat aufzubauen wo jeder jeden kontrolliert. Das kann so nicht funktionieren weil am Schluss die mögl. zusätzlichen Zölle durch den Behördenapparat verschlungen werden. Langfristig wird der Behördenapparat sogar die Kosten sprengen. Das bringts sich nicht. Und wer konttolliert dann den Chefkontrolleur? Der kann sich ja auch mit dem Chef der Zollbehörde zusammentun. Baut man dann noch eine Instanz auf? Und macht man das dann jedes Mal so? Nein, es hat sich historisch gezeigt das ein riesiger Behördenapparat nichts bringt und langfristig immense Kosten mit sich bringt weil man Beamte nicht so leicht kündigen kann.
Es geht viel mehr den bereits bestehenden Apparat so zu vergrößern wie unbedingt nötig, aber nicht zusätzliche Instanzen & Behörden zu kreieren. Viel wichtiger wäre es ein öffentliches Rechtsbewusstsein zu schaffen und den Beamten durch Effizenzlöhnen den Job schmackhafter zu machen (natürlich ist die Verlockung bei einem Lohn von 150€ / Monat Bestechungen anzunehmen groß...) und als zusätzliche Motivation Anreizsysteme zu schaffen...

Es darf doch nicht sein das man einen Behördenapparat wie im Kommunismus aufbaut, das wäre ein riesiger Schritt Richtung Abgrund...

Verfasst: Do, 24. Mai 2007, 15:55
von (AL)OVE
[quote="Vienna"]Kapitalismus & Profitmaximierung darf man nicht verteufeln, langfristig sind es diese Systeme die ein Land zum breiten Aufschwung verhelfen. Alles andere ist kurzfristig vll. besser, langfristig wiegen die Nachteile aber DEUTLICH stärker...[/quote]

vienna, ich würde dies nicht pauschal behaupten. vll. wächst die wirtschaft im allgemeinen, was aber nicht bedeutet dass es den menschen besser geht. wie du ja in deinem beispiel von russland schön gesagt hast. das sind die folgen des kapitalismus. man sollte nicht nur wirtschaftlich denken und die dadurch entstehenden sozialen probleme unterdrücken. das kann mit der zeit sehr gefährlich werden. die probleme sind korruption und privatisierung, was beides miteinander hängt. man merkt dass du sehr vom amerikanischen system überzeugt bist. die frage ist nur wie lange sich menschen verar.schen lassen und die grossen abkassieren um es ganz einfach zu sagen...

im kosovo wird zurzeit nur handel getrieben, keine produktion und gar nichts. man sollte sich nach der unabhängigkeit auf den bergbau, landwirtschaft und andere fundamentale träger der wirtschaft konzentrieren, bevor man überhaupt an den globalen markt denkt. der kosovo kann nicht in kurzer zeit das erreichen, was andere staaten schon seit der industrialisierung begonnen haben. weiterhin wird kosova von geldzuflüssen, von albanern im ausland sowie von der EU abhängig sein. zum thema EU. die EU muss eine gewisse anzahl albaner aufnehmen nach der statuslösung und ihnen die möglichkeit anbieten zu arbeiten, wie sie es anderen staaten gibt. man kann nicht für die polen die grenzen öffnen, ein riesen projekt im kosovo starten mit extremen geldzuflüssen, doch den albanern die tür zuschliessen...

Verfasst: Do, 24. Mai 2007, 18:28
von Vienna
Das hab ich ja gesagt, das mittelfristig nur eine dünne Schicht profitieren wird und die anderen zwar Jobs haben werden aber dafür zu Mindestlöhnen. Aber was soll man machen, wenn man eine langfristig gesunde Wirtschaft ohne Überschuldung will muss man diesen Weg gehen. Natürlich könnte man es auch wie das frühere Russland versuchen, aber wir wissen alle wie es ausgegangen ist. Russland musste 1998 Konkurs anmelden, das kann keine Alternative für den KS sein. Danach haben sie es mit dem kapitalistischen Weg versucht und es klappt. Die Arbeitslosigkeit ist niedriger aber die Armut dennoch sehr groß. Das liegt daran das sie sich erst am Anfang des Weges befinden, wie von mir prognostiziert dauert es bis auch die breite Bevölkerung zu Geld kommt und nicht nur die breite Oberschicht.
Natürlich wird es weiterhin soziale Probleme geben, diese werden aber GARANTIERT nicht schlimmer sein als jetzt. Durch die geringere Arbeitslosigkeit (auch bei geringen Löhnen) werden die Probleme sogar eine Spur geringer sein als heute.

Genau dieser Weg wäre auch für den KS der beste. Ich persönlich bin vom amerikanischen Wirtschaftssystem sehr überzeugt, nicht aber vom Sozialsystem, das Spzialsystem ist m.M. nach eine Katastrophe. Ich persönlich bin ein Anhänger von liberalen Wirtschaftssystemen mit sozialen Auffangnetzen wie es zB die Österreich oder noch besser & erfolgreicher die Schweiz praktiziert, meiner Meinung nach das beste sozial verträgliche System.

Korruption wird ein Problem sein, durch die höheren Steuereinnahmen und der Hilfe der UNO wird es aber vll. möglich sein Effizenzlöhne an Beamte zu zahlen die diese eindämmen und die Arbeitsmoral steigern. Der KS wird noch lange Zeit ein Fall für die internationale Wirtschaftshilfe sein und somit noch lange, auch nach der Unabhängigkeit, sehr abhängig sein von anderen Staaten. Aber man muss diesen Weg bestreiten, anders geht es nicht.

Verfasst: Do, 24. Mai 2007, 21:52
von Kusho1983
Vienna hat geschrieben:Was du vorschlägst ist einen riesigen bürokratischen Behörsenapparat aufzubauen wo jeder jeden kontrolliert. Das kann so nicht funktionieren weil am Schluss die mögl. zusätzlichen Zölle durch den Behördenapparat verschlungen werden. Langfristig wird der Behördenapparat sogar die Kosten sprengen. Das bringts sich nicht. Und wer konttolliert dann den Chefkontrolleur? Der kann sich ja auch mit dem Chef der Zollbehörde zusammentun. Baut man dann noch eine Instanz auf? Und macht man das dann jedes Mal so? Nein, es hat sich historisch gezeigt das ein riesiger Behördenapparat nichts bringt und langfristig immense Kosten mit sich bringt weil man Beamte nicht so leicht kündigen kann.
Es geht viel mehr den bereits bestehenden Apparat so zu vergrößern wie unbedingt nötig, aber nicht zusätzliche Instanzen & Behörden zu kreieren. Viel wichtiger wäre es ein öffentliches Rechtsbewusstsein zu schaffen und den Beamten durch Effizenzlöhnen den Job schmackhafter zu machen (natürlich ist die Verlockung bei einem Lohn von 150€ / Monat Bestechungen anzunehmen groß...) und als zusätzliche Motivation Anreizsysteme zu schaffen...

Es darf doch nicht sein das man einen Behördenapparat wie im Kommunismus aufbaut, das wäre ein riesiger Schritt Richtung Abgrund...
es redet hier niemand von einer neuen institution oder einem imensen und unübersichtlich-bürokratischen aparat,sondern von einer einzigen institution,die bsp. in albanien&kopsovo bereits schon existiert.in albanien beispielsweise arbeitet diese institution zwar nicht einwandfrei und optimal aber sie hat doch gute arbeit geleistet[ich spreche hier am bsp.von albanien vom"auditi i brendshem",der zugriff auf alle internen angelegenheiten aller alb.institutionen hat,und so gross ist der alb.staat nun wahrlich nicht].diese institution muss aber ein grösseres budget haben,damit er seine angestellten besser bezahlen kann und mehr finanzielle bewegungsfreiheit hat.wer kontrolliert diese institution?das parlament!wiederum das beispiel in albanien:in albanien gibt es einen separaten parlamentsausschuss,der sich mit dieser angelegenheit befasst und der chef dieses"auditi i brendshem"çeku muss dem parlament berichten,was erreicht wurde,wo die probleme liegen,was zu tun ist.und der"auditit i brendshem"hat die kompetenz,die korrumpierten institutionen öffentlich anzuklagen[vor dem gericht für wirtsch.kriminalität]...
dieser auditi i brendshem ist,wie schon erwähnt nicht gerade sehr effektiv und fehlerfrei,aber es hat sich in der zwischenzeit einiges geändert,seit diese institution kreiert wurde...
im kosovo gibt es auch eine solche institution,nur hat die weniger kompetenzen und in dieser institution sitzen vertreter der jeweiligen parteien,was diese institution nicht gerade sehr produktiv macht...

Verfasst: Do, 24. Mai 2007, 22:36
von Shpendi1984
Die einzigste Investition in Kosovo, welche wirklich was bringen würde, wäre die Investition in Bildung. Das Schulsystem ist immer noch nicht einwandfre und die Standards sind niedriger als im EU-Raum. Und wir haben kaum Bodenschätze, die wirklich exportiert werden könnten, weil wir selber zu viel verbrauchen. Die einzigste Chance die ich sehe liegt in der Bildung und Dienstleistungsbranche. Durch Bildung könnten Technologiestandorte in Kosovo wachsen und es wäre sinnvoller als Investitionen in Bodenschätze.