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Listen albanischer Natur- und Kulturdenkmäler
Verfasst: Fr, 22. Mär 2013, 16:33
von gondolf
Bei den Vorbereitungen meines Trips im August habe ich mir schon ein par Orte auf GoogleEarth markiert die ich mit Euch teilen möchte.
https://www.dropbox.com/s/y8imwf9rsevh6 ... 20tour.kmz
Falls wer noch ein par Tips hat die in mein Schema passen freue ich mich auf Feedback.
Gruß
Michael
Re: GE KMZ Datei
Verfasst: Fr, 22. Mär 2013, 22:49
von volkergrundmann
Mir ist es leider nicht gelungen, die Datei zu öffnen, weder mit dropbox noch ohne.
Re: GE KMZ Datei
Verfasst: Fr, 22. Mär 2013, 23:44
von gondolf
Re: GE KMZ Datei
Verfasst: Sa, 23. Mär 2013, 10:29
von GjergjD
ich kann die Datei laden, aber ich sehe keine Inhalte
Re: GE KMZ Datei
Verfasst: Sa, 23. Mär 2013, 22:17
von volkergrundmann
Ich leider auch nicht, die Datei ruft GE auf, wird als existente Datei in den "Temporären Orten" angezeigt, aber das war's dann.
Re: GE KMZ Datei
Verfasst: So, 24. Mär 2013, 13:30
von gondolf
Man so langsam wird doof
Habe die Datein neu gespeichert und hochgeladen.
Probierts doch nochmal bitte.
Re: GE KMZ Datei
Verfasst: So, 24. Mär 2013, 15:18
von GjergjD
gelbe Stecknadeln sind jetzt sichtbar
Re: GE KMZ Datei
Verfasst: So, 24. Mär 2013, 17:21
von volkergrundmann
Na. also, da haben wir ja die prächtige Sammlung.
Bitte etwas Vorsicht. Nach meiner Erfahrungen ist in tot gelegten Bergwerksgegenden, ich nenne namentlich Kurbnesh, teilweise ein stark frustriertes Rest-Einwohnerpotential zurück geblieben, das durchaus nicht immer die mittlerweile viel besungene Freundlichkeit der Albaner aufbringt. Ich war dort mal in einer Situation, da war ich recht froh, einen echten Albaner mit mir zu haben.
Bergwerk Kacinar und Bergwerk Korthpule befinden sich in einer schon immer verrufen gewesenen Gegend (da waren Straflager, und die Sitten wohl insgesamt rau). Die letzten Meldungen über vereinzelte typische Straßenraub-Überfälle im Stile der End-1990er (stammend von 2010) habe ich aus der Nähe (Vig). Auch als die kosovarischen Touristen noch über die alte Straße mussten, verzeichnete man in dem in der Nähe liegenden Straßenabschnitt einige Aufsehen erregenden Überfälle auf sie (aber nur zur Relativierung: Fast gleichzeitig las ich von ähnlichen Vorfällen in Frankreich).
Bei Krasta wirst du vielleicht auf ein anderes Problem stoßen: Dort buddelten zumindest um 2010 verzweifelte arbeitslose Bergarbeiter auf eigene Faust Stollen in den Berg. Ungefähr 6 km Luftlinie östlich von deinem Punkt. Im Hintergrund stand eine Mafia, die die Ausbeute am Abend mit dem Pickup einsammelte und illegal verhökerte. Die lassen sich natürlich ungern in die Karten gucken. Pack dir ein paar kleine Taschenflaschen Schnaps ein, das hilft manchmal, das Eis des Misstrauens zu brechen.
Nochmal 4 km Luftlinie südlich habe ich den einzigen Punkt in Albanien gefunden, wo nicht-stinkendes Thermalwasser (allerdings eine recht kleine und eher lauwarme Quelle, ich habe sie nur am Dampf über der Wiese erkannt) aus dem Boden tritt. Die anderen albanischen Thermalquellen sind durchweg mäßig (Benja), stark (Llixha) oder sehr stark (Peshkopi) schwefelstinkend.
Dann hast du eine Reihe von Plätzen drauf, wo wohl auch mehr oder weniger im Familien-Kleinunternehmen gebuddelt wird (Bergwerk Ceruje). Am Südhang der Lura ist noch so ein Ding, kurz oberhalb des Punktes, bis zu dem ich von unten als letztes mit dem Jeep vorstoßen konnte. Dort waren die Leute sogar freundlich und winkten mir von oben zu.
Den Versuch, von Lozhan nach Guri i Kamjes vorzudringen, halte ich für ein Extremunternehmen, ja, habe Zweifel, ob das überhaupt geht. Fahr den Felsen besser von Pogradec (Stropcka) aus an, da ist die Zufahrt auch ausgeschildert. Falls du dich aber intensiver in der Gegend rumtreibst: 9 km westlich von deinem „Abzweig nach Guricamjes“ liegen die Lenias-Seen. Die sollen wohl wirklich eines der letzten großen Geheimnisse Albaniens sein. Ich habe noch nie einen Bericht gefunden, dass da jemand war.
Das Seehotel, was du drin hast, ist übrigens das „Leon“. Die Straßenhotels liegen dort alle recht laut, etwas besser liegt das „Lyhnidas“, weiter nördlich, am allerbesten das Neli – Traumlage seeseitig hinter dem Hügel von Lin.
Der „Gebirgskamm“ ist die Ober-Tekke der Bektashi und die „In Stein gehauene Behausungen“ sind die Gräber von Selca.
Alles in allem, ein fantastisches Programm. Da möchte man wirklich sagen, rein in den Jeep… Einiges davon werde ich mir in den nächsten Jahren sicher auch mal ins Programm nehmen.
Re: GE KMZ Datei
Verfasst: So, 24. Mär 2013, 23:36
von gondolf
Danke für deine ausführliche Antwort. Mit den privaten Bergbauaktivitäten habe ich schon fast vermutet. Da muss man einfach mal sehen wir die Leute so drauf sind. Ich habe so Bilder im kopf wie man sie aus der Doku Workingman’s Death kennt.
http://www.workingmansdeath.at/
Guricamjes habe ich 2010 oder 2011 schon mal versucht über diese Route anzufahren. Damals habe ich den Abzweig aber nicht gefunden und bin dann in einem Dorf gelandet wo es irgendwie nicht weiter ging. Damals waren wir aber zu zweit mir Gepäck auf einer BMW F800GS unterwegs. Diesen Sommer fahre ich mit kleinem Gepäck auf einer kleinen KTM. Sollte also theoretisch gehen. Den Abzweig den ich eingezeichnet habe ich damals erst auf dem Rückweg gefunden und da war es dann schon zu spät für Experimente. Sah aber auf einen flüchtigen Blick frisch geschottert aus.
Auf der Reise Know How Karte sind auch viele Höhlen eingezeichnet. Leider finde ich im Netz keine weiterführenden Infos. Weis wer was zu den Löchern?
Gruß
Michael
Re: GE KMZ Datei
Verfasst: Mo, 25. Mär 2013, 0:13
von volkergrundmann
gondolf hat geschrieben:Auf der Reise Know How Karte sind auch viele Höhlen eingezeichnet. Leider finde ich im Netz keine weiterführenden Infos. Weis wer was zu den Löchern?
Gruß
Michael
Mein Lieber, die Frage wird man dir als Spätabend-Witz anrechnen. Über die Karte von Reise know how wurde die Verachtung und der Spott in diesem Forum schon kübelweise ausgekippt (ich spreche jetzt allerdings über die Auflagen bis 5/11, neuere habe ich nicht). Fakt ist, zur groben Reise-Vorplanung kann man sie nutzen (es gibt dafür in deutschsprachigen Ländern auch keine bessere) und Käufer meines Datensatzes kommen auch gut mit ihrem Gitternetz zurecht. Aber der Großteil der eingetragenen Sehenswürdigkeiten scheint reine Erfindung des Kartografen zu sein, damit die Karte nicht so leer aussieht. Im Bereich der Albanischen Alpen allerdings, wo es etliche recht interessante Höhlen gibt (und auch genug Veröffentlichungen darüber, z.B. von Onuzi) da sind überhaupt keine eingetragen. Ein Haufen "Kullas" und Banesas" sind drin, von denen ich nie einen gefunden habe, alle wichtigen Wehrtürme hingegen fehlen fast grundsätzlich. Also, vergiss diese Karte auch im Hinblick auf Höhlen ganz schnell.
Re: GE KMZ Datei
Verfasst: Mo, 25. Mär 2013, 16:39
von gondolf
Ja ok, den Ruf der Karte kenne ich natürlich und habe es auch schon selber im Land bemerkt. Aaaaber ich muss sagen das ich damit die ganzen Bergwerke gefunden habe. Ausser die Mine bei Drenova, die steht nicht drauf. Obwohl die ja dank dem YouTube Video bekannt ist.
http://www.youtube.com/watch?v=OVi8y789ohA
Insgesamt finde ich die Karte als Überblick und zur Orientierung ganz brauchbar. Zusätzlich habe ich noch die Bunkertrails Map auf dem Garmin. Mit der Kombo kam ich bisher ganz gut klar.
Sind das die Lenias Seen? 40° 47.754'N 20° 28.050'E
Ich schon einen See in der Ecke, aber auf der anderen Seite des Bergkammes drin.
Ansonsten bin ich dankbar für weitere Koordinaten zu Bergwerken, Stollen, Höhlen oder interessanten Industrieruinen.
Re: GE KMZ Datei
Verfasst: Mo, 25. Mär 2013, 20:42
von volkergrundmann
[quote="gondolf"]
Sind das die Lenias Seen? 40° 47.754'N 20° 28.050'E
Ich schon einen See in der Ecke, aber auf der anderen Seite des Bergkammes drin.
[quote]
Exakt. Ich denke aber, dein See ist ein künstlich angelegter Bewässerungsee, er liegt wohl auch gut 700 Hm tiefer. Was mich in der Gegend noch interessiert hätte, wären die Quellen des Shkumbin. Da konnte mir auch keiner sagen, was eigentlich als Haupt-Quellgebiet gilt. Unterhalb vom Kloster Shen Marena ist er jedenfalls noch gut beisammen.
Re: GE KMZ Datei
Verfasst: Mo, 01. Apr 2013, 0:05
von Lars
volkergrundmann hat geschrieben:Bei Krasta wirst du vielleicht auf ein anderes Problem stoßen: Dort buddelten zumindest um 2010 verzweifelte arbeitslose Bergarbeiter auf eigene Faust Stollen in den Berg. Ungefähr 6 km Luftlinie östlich von deinem Punkt. Im Hintergrund stand eine Mafia, die die Ausbeute am Abend mit dem Pickup einsammelte und illegal verhökerte. Die lassen sich natürlich ungern in die Karten gucken. Pack dir ein paar kleine Taschenflaschen Schnaps ein, das hilft manchmal, das Eis des Misstrauens zu brechen.
Ich war da vor zweieinhalb Jahren zu Fuss unterwegs: Tal etwas nordöstlich von Krasta hoch und dann ins nächste Tal zum Liqeni i Zi runter. Die Leute waren nicht unfreundlich, aber kaum zu sehen: meistens unter Tage in ihren Stollen am Werken. Damals war in der Region auch noch ein Trupp unterwegs, die Bunker sprengten, um ans Alteisen zu gelangen.
Tags zuvor waren wir östlich von Klos (Region Mat, südlich von Burrël) auf dem Berg (Mali i Allamanit) unterwegs. Auch dort wurde viel gebuddelt und hatte noch eine halbstille Mine aus kommunistischer Zeit. [das Bergwerk Ceruje auf deiner Karte: nett, klein – wenn es dir nicht die Mühe wert ist, deswegen 2 Stunden den Berg hochzufahren, finde ich vielleicht noch ein paar Fotos
– neuerdings wird eher etwas weiter im Norden gebuddelt]
Insgesamt keine schlechten Erfahrungen gemacht. Man muss sich einfach daran gewöhnen, dass es ab und zu rummst, während man da unterwegs ist. Für einmal sind Explosionen in Albanien nicht weiter tragisch, auch wenn es nicht gerade in die abgelegene Berglandschaft passt.
Re: GE KMZ Datei
Verfasst: Mo, 01. Apr 2013, 0:15
von Lars
Porto Palermo, Gërdec, Flughafen Kuçova, Krraba, Spaç fehlen wohl noch auf deiner Route der Katastrophen- und Kommunismus-Reste.
Bin jedenfalls gespannt auf die Reportage!
Re: GE KMZ Datei
Verfasst: Mo, 01. Apr 2013, 18:50
von gondolf
Den Uboot Bunker kannte ich schon. Letztes Mal war da ein MilitärBoot vor Anker, darum trauten wir uns nicht ran
Zu Gërdec, Krraba und Spaç kann ich nichts finden. Hast Du da nähere Infos bzw. koordinaten?
Fotos zeige ich natürlich nach meiner Heimkehr
Re: GE KMZ Datei
Verfasst: Mo, 01. Apr 2013, 19:12
von Lars
Re: GE KMZ Datei
Verfasst: Di, 02. Apr 2013, 22:08
von gondolf
Besten Dank, hab meine Liste erweitert
Re: GE KMZ Datei
Verfasst: Sa, 06. Apr 2013, 10:32
von yawron
Hallo zusammen,
toller Thread! So viele spannende Punkte; kommt genau richtig auch für meine Albanien-Planung Sommer 13
Das mit den Lenias-Seen interessiert mich & ich habe mir die Seen mal in GE angeschaut. Der letzte Punkt, der motorisiert zu erreichen zu sein scheint, ist dieser hier, oder: N 40°48'4.09" E 20°30'34.24" Da das schon rel. weit in den Bergen ist, ginge es anschliessend durch die letzten Bäume in SW-Richtung zu den freien Wiesenflächen und dann mehr oder weniger Luftlinie am Hang entlang zu den Seen.
Macht das für jmd. von euch mit Ortskenntnis Sinn oder verhindern Faktoren, die ich nicht auf dem Sat-Bild sehe grundsätzlich einen solchen Angang?
Re: GE KMZ Datei
Verfasst: Sa, 06. Apr 2013, 11:58
von yawron
@ Volker: ich hätte noch eine Frage zu Deinem langen Text oben.
Bei Krasta wirst du vielleicht auf ein anderes Problem stoßen: Dort buddelten zumindest um 2010 verzweifelte arbeitslose Bergarbeiter auf eigene Faust Stollen in den Berg. Ungefähr 6 km Luftlinie östlich von deinem Punkt. [...] Nochmal 4 km Luftlinie südlich habe ich den einzigen Punkt in Albanien gefunden, wo nicht-stinkendes Thermalwasser (allerdings eine recht kleine und eher lauwarme Quelle, ich habe sie nur am Dampf über der Wiese erkannt) aus dem Boden tritt.
Die Stelle konnte ich leider aktuell nicht finden. Nur 4km vom Ausgangspunkt wäre hier: 41°23'15.89"N 20°12'51.79"E - kaum Wege und keinerlei Markierungen, daher wohl eher nicht.
Erst 6km nach "rechts" ( 41°25'4.69"N 20°17'14.75"E) und dann 4km nach "unten" wäre ca. hier: 41°22'58.02"N 20°17'24.42"E - kommt das hin? So rd. 2,5 km WSW scheint eine kleine Ebene zu sein, die auffällig verfärbt ist; das könnte auch geothermal sein.
Danke & Grüße,
Markus
Re: GE KMZ Datei
Verfasst: Sa, 06. Apr 2013, 18:02
von volkergrundmann
yawron hat geschrieben:
Erst 6km nach "rechts" ( 41°25'4.69"N 20°17'14.75"E)
Dort war, nach meinen Aufzeichnungen, die letzte aktive ehemalige Mine, aber mir schien, auch diese wurde nur noch provisorisch betrieben. Die Buddellöcher reihten sich links davon. Im folgenden Weg-Knick beginnt dann, zwar vor längerer Zeit vom Bergbau beeinträchtigt gewesene, aber mittlerweile auf neue Art regenerierte Natur. Das Gestein hat merkwürdige Färbung und oben auf wachsen dichte Teppiche wundersam bunter Blumen. Ich habe keine Ahnung von Botanik, fand sie aber selten (noch nie gesehen) und einfach wunderschön. Hatte Lust, mich mittenrein, auf die Wiese zu werfen, aber, wie immer, keine Zeit für Spaß (nehme mir bei jeder Expedition vor, Reservezeit für so was einzuplanen, aber letztlich stand ich hier unter besonderem Zeitdruck, weil es schon Nachmittag war und ich den ganzen oberen Martanesh-Bereich noch vor mir hatte).
yawron hat geschrieben:
und dann 4km nach "unten" wäre ca. hier: 41°22'58.02"N 20°17'24.42"E - kommt das hin? So rd. 2,5 km WSW scheint eine kleine Ebene zu sein, die auffällig verfärbt ist; das könnte auch geothermal sein.
Nein, nicht ganz. Die Stelle liegt unmittelbar am Hauptweg. Meine Parkposition war
41°23'18.27"N, 20°15'39.54"E.
Der Dampf lag über der Wiese östlich darüber vor dem Knick, kaum mehr als 200 m hin. Das warme Bächlein unterquerte den Weg im Knick. Ich nahm mir nicht mal Zeit, nach der Austrittstelle zu suchen, und das war gut so, denn weiter oben wurde die Landschaft immer wunderbarer, aber auch noch anstrengender, zu befahren. Ich weiß nicht, ob der Weg heute noch mit Vierradfahrzeugen passierbar ist, im Martanesh holt sich die Natur alles schrittweise zurück, was Bergbau und Militär einst geschaffen haben. Da er teilweise an einem bröckligen Hang verläuft, besteht die Gefahr, dass er mittlerweile durch Geröll unpassierbar ist.
Es folgten bald, im Hanganstieg, 2 km extrem kaputte Pflasterstraße. Und oben dann, auf dem Kamm, war der Weg durch schwere Holzlaster tief gespurt. Überdies hatte ich Glück: Kurz zuvor war ein schweres Gewitter über die Region gezogen und hatte alles mit großem Hagelkörnern belegt. War froh, dass ich die nicht abgekriegt habe. Auf alle Fälle würde ich die Tour nicht noch mal mit nur einem Fahrzeug machen.