albanien.ch Forum

Wer sich für die Bräuche des Bektaschi-Ordens in Albanien interessiert, findet in diesem Thema Anregungen für bekannte und weniger bekannte Anlaufpunkte und Termine.

Immer am 7. Juli wird im Dorf Therepel in Skrapar "Festa e Teqes se Therepelit" gefeiert. Diese Feier wird zelebriert von Oberhaupt (Dedebaba) der Bektaschi in Albanien, Edmond Brahimaj; auch Politiker werden an diesem Vormittag unter den Teilnehmern sein. Im Laufe des Tages werden Musikgruppen auftreten.
Therepel gehört zur Gemeinde Vendresha e Madhe. Die Tekke (Baujahr um 1930 für Baba Beluli (1801-1911, ja, er wurde 110 Jahre alt!)) liegt am Hang des Berges Cuka e Sinares auf 630 Meter Höhe. Koordinate: 40.519091,20.125491

Die Straße bis ins Dorf wurde erst vor kurzem asphaltiert. Ab dem Dorf kann man auch eine kurze Wanderung unternehmen, falls die Zufahrt zu schlecht ist.

Therepel gilt als einer der schönsten Flecken in Skrapar, dazu trägt die Lage bei, hoch über dem Osumi-Tal in waldreicher Umgebung, wie auf einer Aussichts-Terasse - und die interessante Bausubstanz. Wer länger dort verweilt, kann die Wasserfälle suchen.

Tausende Interessierte und Gläubige nahmen an der diesjährigen Wallfahrt in die Martanesh-Berge teil, die immer am 29. Juni stattfindet, unter ihnen der albanische Finanzminister Shkëlqim Cani, der auch eine Rede hielt.

http://youtu.be/XYDZIFZQNec

Die Zufahrt über Krasta ist anspruchsvoll und fällt in die Kategorie offroad
Koordinate: 41.377235,20.269109

Nun liegen auch Bilder von der Feier in dem Bergdorf Therepel in Skrapar vor.
http://youtu.be/R3dWbTNxo8s

Zahlreiche Pilger aus Albanien und dem Ausland feierten den 213. Geburtstag von Babba Beluli. Die Tekke wurde während es Kommunismus zerstört, jedoch gab es geheime Besucher während des Atheismus.
Traditionell werden auf den Festen Lämmer am Spieß gebraten, Kerzen werden angezündet. Anwesend war das geistliche Oberhaupt der Bektaschi, Baba Mondi Edmond Brahimaj sowie lokale Vertreter aus der Region.

Nicht unerwähnt bleiben darf hier die große Wallfahrt für Abaz Ali auf den Tomorri jährlich vom 20.-25. August.
Dieses Fest dauert fünf Tage und ist, wie die Aufnahmen aus dem Helikopter zeigen, eine echte Massenveranstaltung...
http://youtu.be/ePqDYIHhmLc
http://youtu.be/Aj2E4UOIXhs
http://derstandard.at/1371170414440/Der ... -Derwische

Über die Anfahrt haben wir in dem Thema „anfahrt tomori“ 2012 schon mal diskutiert und auch später finden sich noch Einschätzungen zur Route. Während des Festes regeln rund 100 Polizisten den Verkehr da oben

GjergjD hat geschrieben:
Die Zufahrt über Krasta ist anspruchsvoll und fällt in die Kategorie offroad

Meines Erachtens "sehr anspruchsvoll", auch wenn es der Mercedes im Bild auch geschafft hat. Oder haben sie was zur Verbesserung des Weges getan? Gerade im letzten Teil lag eine extrem schlechte Altpflasterung. Es könnte sogar sein, dass der Weg über Biza leichter zu befahren ist, wenn man über die Dörfer im Tal fährt, die ja kürzlich alle ans Asfaltband angeschlossen wurden.

Die diesjährige Wallfahrt für Abaz Ali auf den Tomorri geht ihrem Höhepunkt entgegen. Heute hielt Präsident Nishani eine Ansprache an die Pilger.
http://youtu.be/VVhOCownhLk
Das Fest wird auch von ausländischen Gläubigen, etwa aus Mazedonien oder sogar aus der Türkei besucht und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Dies wird auch an der Zahl der Opfertiere abgelesen, es sind bisher schon 4000.
Viele der Besucher, die die beschwerliche Anreise auf sich genommen haben, sind in Zelten untergebracht.
Über 200 Polizisten sichern die Veranstaltung ab.
http://youtu.be/u7SBnryreVI

Das 400 Jahre alte Bauwerk liegt in den Bergen Malesia e Lezhes, in der der Gemeinde Kolsh, zwischen den Dörfern Kolsh und Patalej, eine genaue Koordinate konnte ich leider noch nicht ermitteln, in der Nähe von 41.790737,19.677712, die nächste Straße soll 300 Meter entfernt sein. Auf der Kulturdenkmal-Liste steht die Tekke nicht.
Obwohl im Bergland von Lezha nur Katholiken leben, wurde auf den Erhalt der Bektaschi Tekke geachtet und privat Geld für die Restaurierungsarbeiten gesammelt.

http://youtu.be/81l2lG66aTg

Ob es sich bei der Tekke um die auf den offiziellen Listen genannte „Teqeja e Malit të Dejës, Lezhë, 1867“ handelt? Die Lage der Malit të Dejës ist mir auch nicht klar, bei Deja, also weit nördlich von Lezha ?

Hier stoßen wir wieder auf das Grundproblem: Wer Albaniens Regionen durchstreift, stößt alle paar dutzend Kilometer, an den unerwartetsten Stellen, auf wertvolle Zeugnisse älterer Kultur, vor allem auf jede Art von Sakralbauten. Jemand hat mal behauptet, ich glaube gar, es war Guntram Koch, dass Albanien das daran reichste Land Europas überhaupt ist. Der Grund liegt in der extremen Konkurrenz, die sich hier über Jahrhunderte auf engstem Raum zwischen gleich mehreren größeren Religionen entwickelt hat. Wer soll die Kosten für die Erhaltung, oder gar Sanierung all dieser Bauwerke tragen?
Speziell diese Art kleiner, halb verfallener Bektashi-Tekken ist an vielen Stellen zu finden, ich denke, ich habe wohl ein halbes Dutzend solcher Aufnahmen in meiner Sammlung. Hier im Anhang ist mal eine aus der Nähe von Vlora. Leider dasselbe Problem: Der Verfall. Aktuell wurde sie, soweit ich mich erinnere, als Schafsunterkunft genutzt.

GjergjD hat geschrieben:Auf der Kulturdenkmal-Liste steht die Tekke nicht.

…

Ob es sich bei der Tekke um die auf den offiziellen Listen genannte „Teqeja e Malit të Dejës, Lezhë, 1867“ handelt? Die Lage der Malit të Dejës ist mir auch nicht klar, bei Deja, also weit nördlich von Lezha ?

Die Kulturdenkmal-Liste scheint mir recht zufällig entstanden zu sein. Die erhaltenen und bedeutenden Kirchen von Vithkuq fehlen zum Beispiel, dafür ist eine dritte enthalten, die wenig gut erhalten zu sein scheint …

Mali i Dëjes gibt es bei Vau-Deja tatsächlich. Aber das wäre ja nicht mehr Lezha …

Es ist wieder Pilgerzeit, der Tomorri ruft die Gläubigen vom 19.-23. August. Die Polizei versucht wieder, den Verkehr zu regeln und zeigt sich vorbereitet für den Ansturm der Gläubigen.
https://youtu.be/CHQLg2p62p0

Lars hat geschrieben:

GjergjD hat geschrieben:Mema besucht ein weiteres abgelegenes Dorf, bei Peshkopia, Melan
.https://m.youtube.com/watch?v=fZEafDbglv8

Offtopic: Ganz kurz war ein Schild eingeblendet, das auf eine Tekke hinwies. Habe nichts im Internet darüber gefunden. In der Nachbarschaft gibt es noch weitere Tekken:
* https://www.facebook.com/lurashqiperi/p ... 5203036167
* https://de.wikipedia.org/wiki/Halveti-T ... 8Herbel%29

Aber detailliertere Informationen hierzu sind einfach nicht zu finden.

Der wikipedia Beitrag über eine Tekke in Herbel muss wohl korrigiert werden, denn nach Informationen aus dem Dorf gibt es diese Tekke nicht. Es liegt nach meiner Ansicht eine Verwechslung in bestimmten Versionen der Denkmalliste vor, denn die Tekke diesen Namens gibt es in Berat, während der Eintrag zu Herbel von 1970 tatsächlich die Kisha "Shën Shpërfytyrimi" in Herbel betrifft (wird auch bei google angezeigt). Aber auch eine Moschee gibt es dort.

Dieser Wikipedia-Artikel beruht einzig auf der Denkmalliste - ein Witz.

Nach Verwechslung in der Liste sieht das eigentlich nicht aus. Dort sind alle drei erwähnten Gebäude zu finden: Tekke in Berat, Tekke in Herbel und Kirche in Herbel - 23, 26 und 44 http://kshk.gov.al/objekte-fetare-monument/

Was für Informationen aus dem Dorf hast du? Vielleicht ist auch eine Tekke in der weiteren Umgebung von Herbel gemeint.

Andererseits wäre es nicht der einzige Eintrag auf der Liste, den es zwischenzeitlich nicht mehr gibt.


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Habe eine Kontaktperson gefunden, die aus dem Dorf stammt und sich auch auskennt. Aber auch die kann möglicherweise irren. Ich glaube, auf ganz wenigen Versionen der Denkmalliste ist was durcheinander geraten, denn in den meisten taucht die Tekke gar nicht auf.

Vielleicht hast du ja Lust, bei https://www.facebook.com/monumentetDiber/?fref=ts nachzufragen.
Dein Albanisch ist besser

GjergjD hat geschrieben: ...während der Eintrag zu Herbel von 1970 tatsächlich die Kisha "Shën Shpërfytyrimi" in Herbel betrifft (wird auch bei google angezeigt). Aber auch eine Moschee gibt es dort.

Was Google nicht anzeigt: Die Kirche ist ringsum durch eine dichte, undurchdringliche Hecke eingezäunt, die Tür verschlossen. Man kommt also nicht ran an die Kirche.

GjergjD hat geschrieben:Tausende Interessierte und Gläubige nahmen an der diesjährigen Wallfahrt in die Martanesh-Berge teil, die immer am 29. Juni stattfindet, unter ihnen der albanische Finanzminister Shkëlqim Cani, der auch eine Rede hielt.

http://youtu.be/XYDZIFZQNec

Die Zufahrt über Krasta ist anspruchsvoll und fällt in die Kategorie offroad
Koordinate: 41.377235,20.269109

Auch in diesem Jahr ist es am 29. Juni so weit, die Gläubigen sammeln sich wieder zur Wallfahrt zur Tekke nach Ballenja mit dem Schrein von Ballem Sultan in der Martanesh. Ballem Sultan gilt als zweitwichtigste Persönlichkeit der Bektaschi nach Hadschi Bektasch. Unter den Gläubigen gibt es den Brauch, in der Höhle zu übernachten.

Die Teilnahme könnte ein besonderes Erlebnis werden, aber die Straßenverbindung ist wohl nach wie vor schlecht.
https://youtu.be/oJpyhdtqqmY

Die Pilgerzeit zum Tomorri hat wieder begonnen (bis zum 25.8.). Wie immer trifft die Polizei Vorkehrungen, den Ansturm zu regeln. Dabei hat der Individualverkehr in diesem Jahr offenbar Vorrang: Die Zufahrt für Busse und Kleinbussen ist verboten. So erhofft man sich wohl weniger Behinderungen auf der schwierigen Zufahrt in die Berge. In anderen Ländern hätte man wohl genau das Gegenteil beschlossen
https://youtu.be/PESERPP-Bg4

Die Asfaltierung hatte Berisha schon 2009 während eines Besuches dort versprochen... Aber wenn sie nicht mal Geld für das bisschen Asfalt nach Syri Kalter haben, dann ist sie wohl auch heute nicht gerechtfertigt.

Die Wallfahrt zum Tomorri findet wieder vom 20.-25. August statt. Nicht nur Bektaschi pilgern auf den Berg. Wie immer trifft die Polizei Vorkehrungen, den Ansturm zu regeln.
https://youtu.be/4krPvIepTrE

Massenansturm auf den Tomorri-Gipfel durch die Bektaschi-Pilger.
https://www.facebook.com/corovodaonline ... 402877139/
https://youtu.be/vmMOcJhRYOY