albanien.ch Forum

Hallo und guten Tag,

um eine Reportage für deutsche Wassersport-Zeitschriften zu schreiben, möchte ich in diesem Sommer mit meinem eigenen Schiff (ca. 9 Meter lang, 1,20 Meter Tiefgang, maximale Höhe über dem Wasser, ca. 2,90 Meter) den Bojane Fluss bis in den Skadar See befahren.

Kann mir jemand aus diesem Forum mit folgenden Informationen behilflich sein:

1. Ist der Fluss überhaupt befahrbar? Pegel (Tiefe), Brücken?
2. Gibt es nautische Karten, auch vom See?, Falls ja, wo kann man die bekommen?
3. Braucht man eine besondere Genehmigung zum Befahren des Flusses und des Sees?

Ich freue mich über jede Information, über jeden Tipp, der hilft, dieses Projekt zum Erfolg zu führen!

Bitte einfach PN schreiben oder anrufen: +49 2191 931497

Gerd

würde mich überraschen, wenn du da weit kommst.

Die Buna gilt zwar als einziger Fluss Albaniens als schiffbar. Aber das ist meines Erachtens theoretisches Lexikonwissen ohne Praxisbezug.

Ob du hier unten durch kommst, weiss ich nicht – letzteres ist zumindest eine Drehbrücke (also auch ein deutlicher Hinweis auf die theoretische Schiffbarkeit).
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... castle.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... afa_07.JPG

Probleme: Die Buna ist auf rund zwei Dritteln ihrer Länge die Grenze zwischen Montenegro und Albanien. Da werden also gleich zwei Nationen sich interessieren, wer da rumschiffert. Dass sie was dagegen haben, ist durchaus denkbar.

Es gab früher auch mal eine Fähre von Montenegro über den See nach Shkodra. Ob die Karten hatten, weiss ich nicht – gut denkbar, dass nicht.

Vielleicht können dir ja die Botschaften Auskunft geben.

Danke für die Fotos und die Hinweise. Selbstverständlich will und werde ich - wie es international üblich und vorgeschrieben ist - zunächst in einem Zollhafen in Albanien einklarieren; d.h. mich und mein Boot anmelden. Das habe ich vor einigen Jahren bereits einmal in Durres gemacht - problemlos. Ich denke, wenn man mit der Bestätigung der Einklarierung fährt, sollte es mit den albanischen Grenzbehörden keine Probleme geben. Zuvor werden wir uns natürlich auch in Montenegro ordentlich anmelden (und wieder abmelden). Dort bekommt man eine gebührenpflichtige Plakette (Aufkleber) für das Boot, die jedem Behördenvertreter signalisiert, dass man montenegrinische Gewässer befahren darf. Allerdings ist nach meinem Wissen der Skadar (oder Shkodar?) See als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Ob man dort mit einem Motorboot fahren darf? Auf deutschen Seen ist das häufig ohne besondere Genehmigung nicht erlaubt...
Die neue Drehbrücke über die Buna stimmt mich da schon eher optimistisch. Wenn der Fluss nicht mit größeren Schiffen befahren würde, bräuchte man gewiss keine Drehbrücke. Ich habe auch gelesen, dass ein Grund für den Brückenbau war, Albanien und den See für (Boots-) Touristen besser zu erschließen und attraktiv zu machen. Und genau darüber will ich ja berichten. Auf einem der Bilder ist ja auch ein Schiff (Ausflugsboot oder Fähre?) am Ufer vor der Brücke zu erkennen. Am linken Bildrand sieht man allerdings auch so etwas wie Fischreusen über die gesamte Breite des Flussarms. Die habe ich auch auf google earth entdeckt. Da stellt sich erneut die Frage der Passierbarkeit.
Die albanische Botschaft in Berlin habe ich bereits angeschrieben. Bin mal gespannt, ob und wann ich Antworten bekomme. Ich hoffe aber auch nach wie vor auf Tipps hier aus diesem Forum. Hier sind doch sicher einige Albaner oder Kenner Albaniens unterwegs, die den Fluss und die örtlichen Gegenheiten kennen oder wenigstens wissen, an wen ich mich mit meinen Fragen wenden könnte, hoffe ich.

stimmt, das Ausflugsbötchen dort hatte ich gar nicht gesehen.

Früher fuhren da auch recht ordentliche Schiffe: http://www.flickr.com/photos/50632979@N04/4649165227/
Also schiffbar sollte der Fluss schon sein.

In Shëngjin beim Anmelden könnten sie dir sicherlich Auskunft geben.

Leider war ich letztes Jahr nicht in Shkodra. Kann dir deshalb nicht sagen, wie es dort bezüglich Schiffe jetzt aussieht. Früher habe ich nie eines gesehen. Aber bei der Brücke hatten sie eine Landestelle eingerichtet inkl. Zoll, wohl in der Absicht, Personenfähren oder Ausflugsschiffe auf dem See verkehren zu lassen.

Die Buna ist in Albanien leider wirklich abgeschiedenes Grenzgebiet. Du wirst wohl Schwierigkeiten haben, Leute zu finden, die sich dort wirklich auskennen.

Hallo Gerd,
vor meiner ersten Fahrt nach Albanien habe ich von der deutschen Botschaft in Albanien gute Auskünfte erhalten.
Lg Ali

Hallo Ali,

bei der Botschaft habe ich bereits per email angefragt. Bin mal gespannt, wann ich welche Antworten bekommen.

Gerd

hallo gerd
ich habe deine fragen (übersetzt) weiter gegeben, ich komme aus shkodra und kenne ein paar leute die sehr behilflich sein können, ich melde mich sobald ich was neues habe.

Hallo Belifario,

das hört sich sehr gut und vielversprechend an. Danke!


Gerd

Gerd du schreibst:
Entweder, die verbieten das sofort - dann war's das - oder sie werden ihre Kollegen, die den Fluss überwachen ganz sicher darüber infomieren, dass demnächst ein v e r r ü c k t e r Deutscher mit Yogurtbecher die albanischen Binnengewässer u n s i c h e r machen will.

was meinst du denn mit dieser Aussage im Boote Forum?
http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=145916

Wie wärs du würdest die Reise im Plastikflaschen-Floß...

http://www.youtube.com/watch?v=rj_2kzl0I_U

...(wie der Kollege hier) mit kleinem 12 Volt - Aussenborder machen? Dann wird auch die ohnehin schon genug belastete Flusswelt Albaniens wenigstens nicht durch dich belastet. Klar du gibst auch bischen Geld an der Strecke aus, was ja gut für Albaniens Tourismus wäre.

Hallo Roland,

was meine ich mit "Yogurtbecher", "verrückter Deutscher" und "unsicher machen" ? Ganz einfach: Ein Kunststoff-Boot wie meines, wird scherzhaft (und vor allem von denen, die ein klassisches Holz-Boot fahren) als "Yogurthbecher" bezeichnet. Und für für "verrückt" erklärt wurde ich bereits vor einigen Jahren, als ich zum ersten Mal mit meinem Boot einfach in den Hafen von Durres eingelaufen bin: Alle meinten, das sei doch viel zu gefährlich. Meine Kasko-Versicherung will das Risiko für das Boot (Diebstahl!) nicht decken. Kurzum: Man muss offenbar "verrückt" sein, mit einem privaten Boot nach Albanien zu fahren. Das ist heute noch die weit verbreitete Meinung. Und ich möchte mit meiner Fahrt auf dem Fluss und meinem Bericht darüber dazu beitragen, dass diese Vorurteile verschwinden! So - nun zur Frage der Belastung der Flusswelt: Wodurch ist denn die Flusswelt Albaniens, speziell der Buna, heute belastet? Jedenfalls nicht durch Touristenboote! Und ich glaube wirklich nicht, dass diese in absehbarer Zeit eine Bleastung werden könnten. Ich habe zwar keinen Elektro-Motor aber immerhin erfüllt mein Motor relativ hohe Abgasvorschriften - ich könnte damit beispielsweise auf dem Bodensee fahren, für den in Deutschland die höchsten Anforderungen an die Abgasnormen von Motoren gelten.

Gerd

Hallo Liebe Mitglieder des Forum,

inzwischen habe ich über das Mitglied Artur per PN erfahren, dass die Buna im Sommer vermutlich nicht genügend Wasser führt, um dort mit einem Schiff mit 1,20 Meter Tiefgang sicher zu fahren.
Die Idee möchte ich deswegen aber noch nicht ganz begraben. Es gibt kleinere Freizeitboote, auch und besonders Schlauchboote, die mit niedrigeren Wassertiefen durchaus klar kommen und für diese sind auch die Brücken in Shkodar kein Problem. Vermutlich werde ich in diesem Sommer als erst einmal mit einem kleinen Boot eine Erkundungstour machen. Ich hoffe auch, auf Anregung von Artur dazu vielleicht einen Fischer vor Ort "anheuern" zu können, der die Tiefen und Untiefen des Flusses kennt.
Allen, die sich mit meinem Anliegen beschäftigt haben ein herzliches Dankeschön. Wenn es gelingt, wenigstens einen Teil von meinem ursprünglichen Plan in die Tat umzusetzen, werde hier sehr gerne berichten. Meine Intension war und ist, zu erleben, zu schreiben und zu zeigen, dass Albanien und der Shkadar-See für "sanften" Wassertourismus (nicht Massen-Tourismus!) ein großes Potential bergen. Man muss es nur erschließen und erlebbar machen.

Gerd

Hallo Gerd,

ich plane auch schon eine geraume Zeit den Fluss zu befahren.
Stosse aber auf die gleichen Probleme.
Hat sich bei dir etwas "Neues" ergeben ?
Wir sollten mal in Kontakt bleiben, hier meine Mailadresse :

istra_team@yahoo.de

LG

Rolf

bin gespannt auf deinen Bericht

Wir waren letztes Jahr im Sommer mit unserem 6 meter RIB am Skadarsko See in der Marina Plavnica. Durch die Überschwemmungen im Winter war auch die Marina stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Repariert wurde aber nix.
Bereits beim Ankommen war uns aufgefallen das der Wasserstand sehr ,sehr niedrig war. So wars dann auch. Wir machten eine Tuckertour mit hochgetrimmten Motor und hatten immer wieder mitten im See Hügel mit Steinen und dicke , im Boden steckenden Baumstämmen die knapp unter der Wasseroberfläche endeten.Fazit : Mit solch einem Boot nur im Frühjahr wenn noch genügend Schmelzwasser vorhanden ist und man das sehr hohe Risiko eingeht aufzusetzen oder die beste Lösung ein kleines Schlauchi mit Pinne zwischen 10-20 PS . Das große Ausflugsschiff in der Marina lag bereits vor unserem Ankommen schon viele Wochen am Steg und konne nicht mehr fahren. Es war aber auch zu beobachten das selbst im August sich nicht viele Menschen in diese Region verlaufen.
Wir werden auf alle Fälle nochmal mit kleinerem Boot an Pfingsten an diesen traumhaft schönen See fahren. Ich kann nur hoffen das NIE eine Schleuse am der Bojane gebaut wird ,da mit Sicherheit der See in kürzester Zeit aussieht wie weite Teile dieses Landes wo der Mensch seinen Müll einfach ins Wasser wirft.Auch als eines der wenigen Rückzugsgebiete für viele Tierarten wäre es eine Katastrophe.
Grüße Martin

also in den letzten 20 Jahren habe ich nochnie einen schiff drauf gesehen. ausserdem hat es über die ganze länge auch recht viele hindernisse wie fischernetze und div. blockaden

von meiner Seite recht herzlichen Dank für die verschiedenen, sehr nützlichen Informationen. Wie es scheint, ist die Zeit für sanften Wassersport-Tourismus offenbar noch nicht reif - da muss die Infrastruktur doch noch erheblich verbessert werden. Ob das mit dem See jemals gelingen kann, wenn gerade im Sommer der Wasserspiegel so extrem fällt? Irgendwer hatte offenbar irgendwann - zumindest in Montenegro - mal die Idee. Sonst wäre die dort vorhandene Marina mit Hotel ja niemals gebaut worden.
Ich werde mir das in diesem Sommer voraussichtlich erst einmal von Land her anschauen und weiter recherchieren, ob mein Projekt - die Buna und den See mit einem privaten Boot zu befahren - jemals Aussicht auf Erfolg haben kann.

Gerd

hier ein Video einer Bootsfahrt auf der Buna mit tollen Bildern dieser Gegend im Grenzgebiet...ein echter Geheimtipp wie ich finde
http://www.youtube.com/watch?v=yEH3EY7r ... TOOsYAun-A

Tolles Video! Mit den Kanu geht es also. Mein Boot braucht mindestens 1,20 Meter Wassertiefe. Sind die überall vorhanden? Wie kann ich mit den Kanufahrern in Kontakt kommen?

Gruss


Gerd

Hi Gerd, der Filmemacher ist der eine Kanufahrer und Gründer von Outdoor albania, Ilir Mati.
Bei ihm bekommst du alle Infos, würde ihn einfach mal kontaktieren

Outdoor Albania
Rr "Sami Frasheri", Nd.14 H.2 Ap.9, Njesia Bashkiake Nr.10
Kodi Postar 1001, Tirane, Albania
mob: +355 694 088 846
tel/fax: +355 42 227 121
http://www.facebook.com/outdooralbania
http://www.outdooralbania.com

Ganz herzlichen Dank!!!

Gruss


Gerd