Mi, 22. Jun 2016, 22:36
Die albanische Küste ist für Segler problematisch, aber kaum wegen einer "Gefahrenlage" hinsichtlich Kriminalität. Soweit ich das überblicke, hat es seit vielen Jahren keine Überfälle oder dergleichen auf Ausländeryachten gegeben. Von den Häfen gibt es wohl nur Berichte über Hilfsbereitschaft und Entgegenkommen.
Das Problem für die Segler ist eher die ungünstige Küstenstruktur. Korfu-Saranda ist o.k., die kleine Marina dort ist eigentlich superb. Aber von dort sind es viele Seemeilen bis zum nächsten regulären Hafen, vor Wind und Wetter schützende Buchten gibt es kaum, Inseln sowieso nicht. Der nächste Wetter-Schutzbereich wäre die Bucht von Palermos, dann, bedingt, Himara, dann erst wieder die Bucht von Vlora (bei günstigem Wind noch Jala).
Die (moderne und gute) Marina von Vlora liegt aber so weit hinten in der Bucht (in Orikum), dass Segler in der Regel versuchen, den Normalhafen anzulaufen (und dort wohl auch bislang gut gelitten waren). Richtung Norden folgt dann lange, lange nichts, was Segler vor dem Wetter schützt. Der nächste Hafen ist praktisch Durres. Als nächstes könnte man in die Lagune Patok einfahren, da gibt es zwar gute Restaurants, aber auch jede Menge Fliegen- und Mückenzeug. Das nächste wäre der Hafen von Shengjin, danach kommt dann schon Montenegro. Die ungünstige Küstensituation wird wohl auf Dauer verhindern, dass Albanien ein bevorzugtes Ziel für Segler wird.