Seite 1 von 1

Unterschied zwischen Kosovo-Albanern und Albanern

Verfasst: So, 08. Aug 2010, 21:18
von melania1983
Hallo ihr Lieben,

ich habe mal eine Frage?

Gibt es eigentlich Unterschiede zwischen Kosovo-Albanern und Albanern direkt aus Albanien? Mentalität usw.

Ích habe einen albanischen Mann aus Durres im Chat kennengelernt und ich weiss nicht ob es Unterschiede gibt. Seither kenne ich nur Kosovo-Albaner.
Hat jemand Erfahrungen gemacht?

LG

melania

Verfasst: So, 08. Aug 2010, 21:26
von Lula
Sehr lustig, das ging mir heute durch den Kopf. Ich habe von vielen Albanern gehört, dass sie Kosovaren für eher hinterwäldlerisch halten.
Heute haben wir 2 Albaner (Albanien) mit Kindern getroffen und ich muss sagen, ich sah seeehr grosse Unterschiede. ABER der Eindruck mag subjektiv sein, es könnte ja sein, dass ich aus Kosovo rein zufällig nur sehr traditionelle Familien kenne und diese Albaner aus der Oberschicht Albaniens sind???

Auch wenn es keiner hören mag, die Kosovaren haben von Gebräuchen mehr mit Türken gemein als mit Albanern aus Albanien.

Verfasst: So, 08. Aug 2010, 21:30
von Darleen17
Ja, es gibt Unterschiede.

Verfasst: Di, 10. Aug 2010, 23:49
von agrono
Die Unterschiede werden immer kleiner. Das ist auch gut so.

Verfasst: Di, 10. Aug 2010, 23:54
von melania1983
Darleen17 hat geschrieben:Ja, es gibt Unterschiede.

was sind das denn für Unterschiede??

Verfasst: Mi, 11. Aug 2010, 7:17
von Darleen17
Findest du, Agrono? Wer passt sich denn wem an, deiner Meinung nach? Finde ich sehr interessant, mal zu hören, denn ich finde, die Unterschiede werden garnicht kleiner.

Welche Unterschiede das sind? Fängt bei den Traditionen an, geht weiter mit der Sprache, den Ansichten etc. pp. Es wäre zu Komplex, alles nieder zu schreiben. Man kann es besser anhand von Beispielen oder direkten Dingen benennen.

Verfasst: Mi, 11. Aug 2010, 8:02
von gschumacher
ist schon interessant,

ich habe dazu folgenden Eindruck:

fragt man einen Albaner aus Albanien, empfinden sich wohl viele "fortschrittlicher", was auch immer man darunter verstehen kann...

Ebenso empfinden das aber auch die Kosovaren, die behaupten, sei seien eben "moderner", was auch immer das heißen mag...

Woran die Ansichten allerdings festgemacht werden...?


LG

Verfasst: Mi, 11. Aug 2010, 10:23
von Arbëror
Darleen17 hat geschrieben:Findest du, Agrono? Wer passt sich denn wem an, deiner Meinung nach? Finde ich sehr interessant, mal zu hören, denn ich finde, die Unterschiede werden garnicht kleiner.

Welche Unterschiede das sind? Fängt bei den Traditionen an, geht weiter mit der Sprache, den Ansichten etc. pp. Es wäre zu Komplex, alles nieder zu schreiben. Man kann es besser anhand von Beispielen oder direkten Dingen benennen.
Das ist doch ein Witz, oder?

Wenn man deiner Theorie folgen würde, sähe die Welt in Deutschland auch ganz anders aus;
Schwäbisch, Hessisch, Kölsch könnten als neue Sprachen definiert werden, vorbei wäre es dann mit dem einheitlichen deutschen Duden. Die Ossis könnten sich wegen ihrem hinterwäldlerischen Ruf auch gleich von Westdeutschland verabschieden, und der Münchener mit seinen Lederhosen und seiner Dirndl-Tracht hat natürlich naturgemäss ganz andere Traditionen und wäre unter anderem auch ein Grund um sich von Restdeutschland abzubinden. Ist das deine Vorstellung von gravierenden Unterschieden?

Noch nicht mal in einer Familie ticken alle Individuen gleich, da ist es doch selbstredend, dass ein ganzes Volkes dieser Erwartungshaltung nicht nachkommen kann, vorallem dann nicht, wenn dieses Volk in der Vergangenheit fremdbestimmt, geistig zweckentfremdet und mit aller Gewalt voneinander abgenabelt wurde.

Last but not least:

Ich verstehe mich jedenfalls prächtig mit Albanern aus Durres, aus Tiranë, aus Kukes. Sowohl im sprachgebrauchlichen Kontext, wie auch in den Weltansichten, vielleicht weil wir doch nicht so verschieden sind wie wir von manchen wahrgenommen werden :?: :!:

Verfasst: Mi, 11. Aug 2010, 10:45
von Estra
hm weiss nicht, am Strand war es auf jeden Fall recht einfach die albanischen Familien aus Albanien, von denen aus Kosova zu unterscheiden und meine Schwägerin und ich hatten da volle Punktzahl, wenn wir mit den Leuten ins Gespräch kamen und dann automatisch die Herkunft preisgegeben wurde.
Die Sprachmelodie ist eine andere, vielleicht nicht gerade in Kukes und andere Gegenden, die näher an der Grenze zu Kosova liegen, aber ansonsten schon. Auch einige Wörter sind anderes, andere Wörter sind gleich haben aber eine andere Bedeutung usw.
Tanzart ist auch anders, schneller vorallem. Wenn in Kosova Frauen zu Defi tanzen ist das wie eine Zeremonie mit bestimmten Regeln, Hand nehmen von den ältesten bevor man zu tanzen beginnt usw. und alle anderen schauen zu. In Albanien hab ich das nicht gesehen usw.
Die meisten Unterschiede werden sein, da die Menschen in Kosova, die Adetet/Bräuche, von wo auch immer, strenger pflegen und die Menschen in Albaninen wegen der Hoxhadiktatur jegliche Bräuche und Religionen einstampfen mussten, oder nur versteckt leben konnten.

smile ein lustiges Beispiel für einen Unterschied...
Die neue Autobahn von Kukes nach Durres, wieviele Tankstellen gibts da?? Die neue noch nicht fertige Autobahn in Kosova, wie viele Tankstellen gibts da?? :lol:

Verfasst: Mi, 11. Aug 2010, 11:13
von liberte
ich war nur einmal in albanien und kann so auch nur von meinem gefühl als aussenstehende sprechen. ich war quasi zeitgleich zum ersten mal in ks und zum ersten mal in al. vom gefühl her kam es mir westlicher // näher meiner lebensart in d vor? nicht so streng, etwas lockerer?

wie gesagt, das war nur ein kurzer eindruck und ein gefühl von mir.

aber ich denke auch nicht, daß man das pauschalisieren kann. es kommt wohl auf die familie an (und in welcher "schicht" sie leben), auf den standort.

ich bin in west-berlin geboren und aufgewachsen. inzwischen gibt es für mich kein west- und kein ostberlin mehr. auch nicht in meinem kopf. aber für viele andere existiert es sehr wohl noch. meine beste freundin ist in ost-berlin aufgewachsen und wird nicht müde zu betonen wie [bitte ein wenig Anstand] es war und schwelgt in schönen erinnerungen. mein guter freund ist auch in ost-berlin groß geworden. er möchte sich nicht im traum mehr daran erinnern.

zwei menschen - zwei eindrücke.

es gibt auch in D viele, die sich selbst, ihren wohnort vergleichen mit anderen als fremde sehen. nirgends auf der welt hab ich mich so fremd gefühlt wie in bayern. wir "da droben" sind nicht gut angesehen;-)

ein richtig und falsch kann es m.m. nach gar nicht geben.

Verfasst: Mi, 11. Aug 2010, 12:48
von Darleen17
Arbëror hat geschrieben:
Das ist doch ein Witz, oder?

Wenn man deiner Theorie folgen würde, sähe die Welt in Deutschland auch ganz anders aus;
Schwäbisch, Hessisch, Kölsch könnten als neue Sprachen definiert werden, vorbei wäre es dann mit dem einheitlichen deutschen Duden. Die Ossis könnten sich wegen ihrem hinterwäldlerischen Ruf auch gleich von Westdeutschland verabschieden, und der Münchener mit seinen Lederhosen und seiner Dirndl-Tracht hat natürlich naturgemäss ganz andere Traditionen und wäre unter anderem auch ein Grund um sich von Restdeutschland abzubinden. Ist das deine Vorstellung von gravierenden Unterschieden?

Noch nicht mal in einer Familie ticken alle Individuen gleich, da ist es doch selbstredend, dass ein ganzes Volkes dieser Erwartungshaltung nicht nachkommen kann, vorallem dann nicht, wenn dieses Volk in der Vergangenheit fremdbestimmt, geistig zweckentfremdet und mit aller Gewalt voneinander abgenabelt wurde.

Last but not least:

Ich verstehe mich jedenfalls prächtig mit Albanern aus Durres, aus Tiranë, aus Kukes. Sowohl im sprachgebrauchlichen Kontext, wie auch in den Weltansichten, vielleicht weil wir doch nicht so verschieden sind wie wir von manchen wahrgenommen werden :?: :!:
Welche Theorie? Ich habe keine Theorie aufgestellt, sondern Unterschiede benannt. Unterschiede!!! Ich habe nicht geschrieben das es eine gänzlich andere Sprache ist, aber du willst doch wohl nicht abstreiten, daß es Unterschiede im Sprachgebrauch gibt, oder? Ich habe auch nicht geschrieben das das schlecht ist, aber es ist einfach Fakt.
Und diese Unterschiede gibt es natürlich auch in Deutschland, oder willst du behaupten daß die Bayern genauso sprechen wie die Sachsen? Das ist doch nichts negatives, aber eine Tatsache.

Verfasst: Mi, 11. Aug 2010, 18:06
von Lula
Ich kenne Albaner, die verstehen Kosovaren nicht und umgekehrt... aber gut.
Dann erzählte mir letztens ein Albaner ein Kosovare hätte seinen Vater permanent zum Tee eingeladen, bis der mal entnervt meinte: Wieso soll ich Tee trinken kommen, bin ich krank?? ;)
Nur mal so ein kleiner Unterschied.

Verfasst: Mi, 11. Aug 2010, 23:29
von djali i vores
Ich stamme selber aus Albanien und ich kann folgendes sagen.
Unterschiede gibt es auch unter den Albanern aus Albanien. Es gibt Albaner aus dem Süden die Vorurteile haben gegen Albaner aus dem Norden und umgekehrt. Städtler haben Vorurteile gegen Dörfler. Auch unter den KS albaner gibt es kleine Vorurteile zwischen den Städten. Manche Ks albaner haben nicht gut über die aus Peja geredet. Aber das sind kleinigkeiten die man nicht ernst nehmen sollte. DIe KS Albaner haben ihre guten und ihre schlechten Seiten genauso wie wir aus Albanien diese haben. In Nordalbanien ist die Sprache in Kukes ähnlich mit dem Dialekt der KS Albaner. Es gibt in Albanien auch leute die wie die KS Albaner sind. Es gibt Sachen die mir bei den KS albanern gefallen und manche die mir bei den Albanern aus Albanien gefallen.

Liberte hat geschrieben das die Albaner aus Albanien westlicher sind. Es kann sein das viele sich am westen orientieren aber es gibt auch genug andere denen es sehr schwer fällt dies zu tun.

Vor einigen Wochen hat der Bruder den Freund von seiner Schwester erschossen weil diese sie verlassen wollte obwohl er ihr versprochen hatte sie zu heiraten. Homoseksuele genießen da nicht unbedingt respekt.
Vor allen in den Dörfern versucht man sich an die Tradition festzuhalten

Verfasst: Do, 12. Aug 2010, 22:16
von Lula
Arbëror hat geschrieben:
Darleen17 hat geschrieben:Findest du, Agrono? Wer passt sich denn wem an, deiner Meinung nach? Finde ich sehr interessant, mal zu hören, denn ich finde, die Unterschiede werden garnicht kleiner.

Welche Unterschiede das sind? Fängt bei den Traditionen an, geht weiter mit der Sprache, den Ansichten etc. pp. Es wäre zu Komplex, alles nieder zu schreiben. Man kann es besser anhand von Beispielen oder direkten Dingen benennen.
Das ist doch ein Witz, oder?

Wenn man deiner Theorie folgen würde, sähe die Welt in Deutschland auch ganz anders aus;
Schwäbisch, Hessisch, Kölsch könnten als neue Sprachen definiert werden, vorbei wäre es dann mit dem einheitlichen deutschen Duden. Die Ossis könnten sich wegen ihrem hinterwäldlerischen Ruf auch gleich von Westdeutschland verabschieden, und der Münchener mit seinen Lederhosen und seiner Dirndl-Tracht hat natürlich naturgemäss ganz andere Traditionen und wäre unter anderem auch ein Grund um sich von Restdeutschland abzubinden. Ist das deine Vorstellung von gravierenden Unterschieden?

Noch nicht mal in einer Familie ticken alle Individuen gleich, da ist es doch selbstredend, dass ein ganzes Volkes dieser Erwartungshaltung nicht nachkommen kann, vorallem dann nicht, wenn dieses Volk in der Vergangenheit fremdbestimmt, geistig zweckentfremdet und mit aller Gewalt voneinander abgenabelt wurde.

Last but not least:

Ich verstehe mich jedenfalls prächtig mit Albanern aus Durres, aus Tiranë, aus Kukes. Sowohl im sprachgebrauchlichen Kontext, wie auch in den Weltansichten, vielleicht weil wir doch nicht so verschieden sind wie wir von manchen wahrgenommen werden :?: :!:
Oh, war das Thema jetzt Deutschland und seine verschiedenen Regionen und Bundesländer?? Wow, hab ich ganz verpasst. Danke für den tollen Tipp Arberor, Du hast Recht, Deutschland ist einzigartig in seiner Vielfältigkeit, sei es von der Küche bis hin zu Trachten und Dialekten, genauso wie Savoir-vivre. Von den ganzen tollen Festen mal ganz abgesehen; Schützenfest, Kartoffelfest, St. Martin, Osterbrunch, ach, mir fällt so viel ein. Unser lieben Kölner mit ihre freien Schnauze und Urigkeit, die kühleren, aber doch sehr herzlichen Nordlichter...
Daaanke Arberor.

Verfasst: Do, 12. Aug 2010, 23:02
von Mädie2010
Kann mir schon vorstellen das es Unterschiede da gibt. Aber die gibt es bei uns in Deutschland genauso jeder Mensch verhält sich anderst.

Verfasst: Do, 12. Aug 2010, 23:04
von drecja
unterschiede existieren wie bei vielem anderen nur in den köpfen der menschen!!

und da menschen die "tolle" angewohnheit haben sich selbst zu überschätzen ..... gibt es natürlich auch die "unterschiede"

Verfasst: Do, 12. Aug 2010, 23:23
von Hummel
Unterschiede gibts überall, kosovaren und albaner, nord und süd deutsche, oder west und ost afrikaner. Das ist ja ganz etwas normales. Die behauptung die kosovaren sind hinterwae, bla bla ist nicht in ordnung.
Man kann immer etwas sinnloses behaupten.

Verfasst: Do, 12. Aug 2010, 23:48
von Estra
Ist es nicht seltsam, dass fast alle Albaner ob männlich oder weiblich, die man(ich) gefragt habe in Kosova die Idee haben, dass Albaner aus Albanien, faul, Betrüger, ihr Land nicht voranbringen usw. und umgekehrt die Albaner aus Albanien, mit denen ich darüber gesprochen haben, finden ,dass Albaner aus Kosova, sehr konservativ, sehr patriarchisch, sehr rüpelhaft seien? Ich persönlich kenne nur ganz wenige, die diese Klisches ,nicht für die Mehrheit der Menschen vom jeweilig anderen Land brauchen. Wiederum ist es hier im Ausland ein bisschen anderes. Hier wird eher das Grossalbanien zelebriert.
Kann es sein, dass es damit zusammen hängt, dass hier die meisten einen Job haben, oder sich zumindest sich nicht um die Existenz sorgen müssen, was weder in Albanien noch in Kosova gegeben ist? Also lässt vielleicht eine sichere Existenz eher den Gedanken einer Vereinigung und wir sind alle gleich zu, als wenn man um die Existenz bangen muss.

Verfasst: Sa, 28. Aug 2010, 22:19
von melania1983
Ich danke euch für eure Antworten :)