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albanische Jungs und Mädels in der Schule

Verfasst: Mi, 30. Dez 2009, 17:46
von katz
Hallihallo,
möchte mich gerne vorstellen und gleich die Problematik kosovarischer Jungs und Mädchen an Schulen ansprechen.
Ich bin seit 15 Jahren Lehrerin an einer Hauptschule in Deutschland.

Im Laufe der Jahre kamen immer mehr Jungs und Mädels aus dem Kosovo an unsere Schule.

Meine Beobachtungen sind folgende:

Zu den Mädels:
Albanische Mädchen sind, bis sie ca. in die 8. Klasse kommen relativ unauffällig. D.h. sie sind fleißig, bemüht und anständig (was man landläufig so nennt).
Je mehr sie in die Pubertät kommen, desto mehr ändert sich das Bild. Das ist ein Stück weit völlig normal. Was mich sehr verwundert ist, dass der Umschwung zur jungen Frau derart krass vonstatten geht, dass die Mädels schon öfters verwarnt werden mussten, sich doch bitte nicht in der Schule wie auf dem Strich zu kleiden und zu schminken.
Eigentlich steht es uns nicht zu die Kleidung unserer Schüler zu bewerten, aber hier müssen wir eingreifen, denn die Kleiderordnung der jungen Damen übersteigt bei weitem jegliches normale Maß.
Teilweise reagieren sie auch auf unsere Ansprache, zumeist wenn wir sehr deutlich werden, inwiefern sie sich denn noch billiger verkaufen wollen.
Ich denke da beginnt schon die eine oder andere nachzudenken.

Unsere Aufgabe ist es die Jungs und Mädchen soweit vorzubereiten, dass sie ausbildungsfähig sind.
Sehr traurig finde ich es hierbei, dass die Mädels in ihrer pubertären Phase keinerlei schulische Ambitionen mehr haben und argumentieren, sie werden eh heiraten.
Also in Zeiten in denen alle Mädels mehr oder weniger unter Schulunlust leide,n ist diesen Mädchen die kommende mögliche Heirat genug Grund nun garnichts mehr tun zu müssen.
Ich hatte von ca 20 albanische Mädchen, die ich unterrichten durfte tatsächlich nur zwei Vertreterinnen gehabt, die klipp und klar wussten, was aus ihnen werden soll und dass man dazu was tun sollte.

Zu den Jungs:
Die Jungs bringen bereits aus der Grundschule folgende Problematiken mit.
Sie machen nur sporadisch Hausaufgaben und selbst die diversesten Maßnahmen fruchten nicht sehr.
Sie haben ein unglaubliches Aufmerksamkeitsdefizit. Sie wollen dich als Lehrperson eigentlich für sich allein und versuchen mit Charme, mit Unverschämtheiten, mit Störungen deine Aufmerksamkeit zu ergattern (und das bei 25- 30 Schülern). Eigentlich bräuchte jeder der Jungs einen Lehrer/in für sich.
Sie sind überwiegend unglaublich schwach, also um einiges schwächer wie die Mädels. Sie schauen einem teilweise mit ganz großen Augen an und verstehen wirklich nicht, was du sagst oder was du ihnen versuchst zB in Mathematik zu erklären.
Nun soetwas gibt es natürlich auch unter den anderen Schülern. Was den Schüler retten kann, wenn er wirklich minderbegabt ist, ist, wenn er aber andere Grundtugenden, wie Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Fleiß vorweisen könnte.
Damit haben wir schon immer auch schwache Jugendliche unterbringen können.
Hier haben wir aber im Moment von ca 15 kosovarischen Schülern nur 1, der sich wohltuend abhebt von seinen Kameraden. Die anderen, natürlich verteilt in alle Klassen von 5-9, sind die jeweils Auffälligsten ihrer Klassen.
Ich würde gerne mal Videos drehen von einer ganz normalen Unterrichtsstunde, um das Ausmaß der Störungen zu dokmentieren, dies ist uns aber verboten.

Ich habe in den vergangenen Tagen hier viel gelesen und ich konnte auch lesen, dass es als unfair empfunden wird, dass generell die Volksgruppe der Kosovaren/ Albaner immer wieder an den Pranger gestellt wird.
Ich kann das gut verstehen, aber ich habe auch sehr Verständnis für die Leute, die mit den Kosovaren nichts zu tun haben wollen.
Ihr müsst euch vorstellen, die Kontakte der Bevölkerung erstrecken sich auf das was sie wahrnehmen.
Und was nehmen sie wahr?
Jungs, die den großen Muli spielen, die wiedermal in der Dorfdisko in eine Schlägerei verwickelt waren, Jungs, die sich unflätig in öffentlichen Verkehrsmitteln verhalten, Jungs, wegen denen man sich als Einheimischer in manche Ecken nicht mehr traut.
Es ist also euren Jungs zu verdanken, welches quere Bild sich mit der Zeit ergeben hat.

Zu Zeiten als Die sogenannten Gastarbeiter hier lebten, gab es diese Abneigung gegen die Albaner nicht, in keinster Weise.
Und auch heute wird jeder junge Mann, der sich anders entwickelt, als vermutet, bestätigen können, dass er in keinster Weise diskriminiert, eher im Gegenteil, wir sind um jeden froh, der es auf die Reihe bekommt, sein Leben geordnet zu führen.

So was ist also zu tun?
Fakt ist, der Staat, wozu auch die Schulen zählen kann es nicht alleine richten.
Ein hohes Maß an Eigenverantwortung muss endlich umgesetzt werden.

Wir brauchen die Eltern, dringend!

Solange Eltern alles laufen lassen, wird sich nichts ändern.
Ich habe Hausbesuche (ehrenamtlich) gemacht, um an die Eltern ranzukommen.
Was ich beobachten konnte ist, dass ich sehr freundlich aufgenommen wurde, dass Eltern teilweise selbst hilflos der Situation gegenüberstehen.
Es ist aber auch für mich klar, dass es nun nichts nutzt, wenn die Jungs 14-15 Jahre sind, dann beginenn zu wollen etwas zu ändern, weil es aus den Händen gleitet.
Da muss viel früher etwas geschehen.
Ich habe beobachtet, dass in einem größeren Kreis von Erwachsenen, die sich unterhalten, die kleinen Kinder immer wieder reinplatzen, reinschwätzen, unterbrechen, schreien, toben, um an die Aufmerksamkeit der Großen zu kommen.
Wenn sich kleine Kinder (Jungs) daneben benehmen, dann lacht die Runde. Man findet es lustig. Gemaßregelt wird nicht. Sitzt jetzt bitte still, nicht mit den Schuhen auf das Sofa, usw.
Schon kleine Jungs haben ihre Mütter teilweise so im Griff, dass einem schaudert.
Es ist keine Liebe, wenn ich dem Kind alles erlaube.
Es ist Liebe, wenn ich mich ihm zuliebe durchsetze und ihm Grenzen setze. denn wenn mein kind keine Grenzen kennt, wird es in dieser Gesellschaft nicht bestehen, bzw. wird auf kriminelle Art und Weise sein Auskommen finden müssen.
Zurück zu den störenden Kindern
Die Erwachsenen lassen sich entweder garnicht oder irgendwann dann, wenn zu massiv wird unterbrechen.
Ich fordere für diese Kinder, damit sich gut durchs Leben kommen folgendes:

1) nicht nur die Kinder versorgen, sondern sich richtig mit ihnen beschäftigen (etwas spielen, etwas mit ihnen lesen)

2) wenn sie stören, bzw. unterbrechen wollen (von klein auf an), dann sie stoppen und ihnen sagen: Jetzt nicht, warte einen Moment, ich bin gleich für dich da.
Und sich dann aber auch dem Kind zuwenden: So, jetzt bin ich für dich da.

3)Keine Fernseher bei jeglicher schulischer Aufgabe. Schulische Aufgaben müssen direkt nach dem Mittagessen gemacht werden und die Mutter muss sich durchsetzen können gegen die Kinder (Söhne).
Der Vater muss die Mutter immer unterstützen, wenn sie mal nicht weiterkommt.

4)Selbsständig den Kontakt mit der Schule suchen. Sprachprobleme lasse ich nicht gelten, es gibt inzwische genügend sehr gut deutschsprechende Verwandte, die übersetzen helfen können.
Nicht darauf warten bis sich die Schule meldet. Die meldet sich meist nur, wenn schon wieder was passiert ist.

5) Einen Überblick gewinnen, was da sein muss an Schulmaterial, gemeinsam mit dem Kind kontrollieren, ob der Ranzen auch vollständig ist. Übrigens lasse ich nicht gelten, dass jemand viele Kinder hat und dies nicht leisten kann.
Ich sollte mir nur soviele Kinder anschaffen, wie ich sie auch begleiten und unterstützen kann. Essen kochen, putzen und Bettenmachen reicht nicht aus.
Nicht in dieser Gesellschaft.

Ihr wolltet unbedingt in diese Gesellschaft, dann sollten sich einige schleunigst die Tugenden aneignen, die uns zu diesem sogenannten "reichen" Land gemacht haben. Nur dann können sie wirklich profitieren hier.
Und was meint ihr welche schöne Mischung das wäre, eure Tugenden( Gastfreundschaft, Familienzusammenhalt usw), unsere Tugenden (Fleiß, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit usw)!!!

Ich bin zutiefst überzeugt, dass alle Eltern wünschen, dass aus ihren Kindern etwas wird.
Aber die fatalistische Haltung: Es kommt wie es kommt, ist nicht zielführend.
Und die guten Chancen in unserem Land bekommt man schonlange nicht mehr hinterhergeschmissen.
Und ich wünsche mir, dass diese Jungs und Mädels stärker ihre Chancen nutzen als bisher.

Im Übrigen liegen mir diese Kinder sehr am Herzen und ich denke ich habe ein außerordentlich gutes Verhältnis zu ihnen, da ich auch die Vertrauenslehrerin hier bin.
Aber wir können es nicht alleine richten für die Gören, wir brauchen die Eltern!!!

Wichtig, es fühlen sich bitte keine Eltern angesprochen, die entsprechend ihren Kindern bereits hinterher sind und sich sehr bemühen.
Im Übrigen erlaube ich mir einfachmal eine Einschätzung, denn ich arbeite an der Front :wink:

So Rechtschreibfehler dürft ihr behalten:-) und Kommafehler auch!

Verfasst: Mi, 30. Dez 2009, 17:54
von liberte
sorry, aber wenn du ein lehrer bist - dann armes deutschland. hoffentlich müssen meine söhen nie unter lehrern wie du angeblich einer bist leiden!

ich glaube wohl, daß es rassistische lehrer gibt, aber keiner von diesen wird so primtiv sein und dies auch noch in aller öffentlichkeit zugeben.

außerdem gibt es genügend statisttiken, die genau das gegenteil von dem besagen, was du hier erzählst.

tja, so ist das mit hauptschullehrern, die mit dem niveau ihrer schule verschmelzen.

sorry, ich bin gewiß niemand, der nicht auch differenziert (und hier dafür mehr als angegangen wurde), aber so eine primitive verallgemeinerung ärgert mich maßlos

du musst doch hier auch gelesen haben wie eloquent sich die jungen und mädchen eines anderen landes ausdrücken können? schneide dir eine scheibe ihrer bildung bei ihnen ab.

Verfasst: Mi, 30. Dez 2009, 18:13
von hansi
hahaha liberte :) wirklich arm, sehr sehr arm sogar

sag mal frau lehrerin, wieviele deutsche drogensüchtig sind? sag mal wieviele deutsche obdachlos sind?
das was du erzählst, ist nur auf albaner gezielt!

warst du vielleicht auch mit einem albaner verheiratet und er hat dich betrogen? :D

Verfasst: Mi, 30. Dez 2009, 18:18
von katz
Ja Liberte, du bist mir schon sehr aufgefallen und es wundert mich in keinster Weise, dass du als erste antwortest:-=

Weißt du, sofort auf die sehr gute Ausdruckfähigkeit einiger hier (natürlich einschließlich deiner :wink: ) hinzuweisen finde ich schon sehr lustig, aber auch sehr bezeichnend.
Willst du im Ernst glauben machen, dass diese Ausdruckskünstler die Mehrheit der Kosovaren repräsentieren?
Ich wünschte es wäre so!

Wenn du richtig gelesen haben solltest, dann solltest du erfasst haben, dass ich an einer Hauptschule unterrichte.
Und selbst du wirst nicht bestreiten wollen, dass der größte Anteil der kosovarischen Jugendlichen bei uns landet.
Ich bin um jeden Einzelnen froh, der einen besseren Weg beschreiten kann.

Ich finde sehr unverschämt, wie du mich angehst. Du fühlst dich sofort angegriffen (Ist das typisch?)
Komm mal wieder runter und sei konstruktiv!
Diverse Problematiken werden auch der Eloquenz :D nicht entgangen sein.

Und mach die keine Sorgen um mich als Lehrerin. Ich gehöre zu der Fraktion, die sich alles aufreißt, um diese Kinder und Jugendlichen zu fördern und zu unterstützen.
Und ich finde es völlig legitim einen Status Quo zu beschreiben, bzw. Lösungen zu überlegen.
Täte ich das nicht, dann würden diese Schüler ausschließlich Konsequenzen für ihr Handeln erfahren, ihr Fortkommen wäre mir egal.
Aber das ist es mir eben nicht.

Verfasst: Mi, 30. Dez 2009, 18:33
von katz
@ Hansi, na, du bist ja ein Spaßvogel.
Ich bin hier in einem Albanerforum und schildere die Probleme, die wir mit kosovarischen Jugendlichen haben.
Muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass es auch schwierige russische Schüler und natürlich auch schwierige türkische Schüler gibt?
Ist es wichtig, ob sich andere auch daneben benehmen?
Immer dieses kindische: Der hat aber auch...
Und seht ihr, genauso respektlos wie ihr euch gegenüber mir verhaltet, genau das Gleiche kommt teilweise von den Schülern.
Und jetzt dürft ihr scharf überlegen, wo es herkommt!

Schade, wirklich schade. Ich habe sehr in euren Beiträgen gelesen und meinte erkennen zu können, dass diese Sorge um die Kinder auch eure Sorge ist.
Aber niente, die Lehrer sind doof und ihr ganz klug...super!!!!!!!
Na dann immer weiter so!

Verfasst: Mi, 30. Dez 2009, 18:39
von liberte
wie schön, daß ich deine erwartungen erfülle.

aber warum soll ich zu dir runter kommen? und in wie fern solltest du mich angesprochen haben? ich bin deutsche, hab sogar das abitur geschafft und stamme aus einer lehrerfamilie, die gott sei dank nicht so dachte und handelte wie du es zumindest hier darstellst.

was erwartest du dir HIER für hilfe?

wenn du ein berufliches problem hast, dann wende dich doch an deine kollegen, ich kenne mehrere persönlich, die mit einer solche eistellung sicherlich nichts anfangen könnten.

eigentlich wollte ich nur meinem ärger über deinen beitrag aus platitüden loswerden. das habe ich getan und beende die diskussion hier, da ich nicht glaube, daß wir zwei konstruktiv diskutieren werden.

Verfasst: Mi, 30. Dez 2009, 18:44
von katz
Und schön, dass du nur mit Unterstellungen arbeitest. (Hilfe brauchen, Probleme haben)
Dann gehe ich davon aus, dass deine Eltern an einer Hauptschule arbeiten :D
Und dass du das Abitur hast ,musste jetzt dann doch auch mal erwähnt werden 8) Danke für die Info!
War ungeheuer wissenswert für mich!

Ansonsten interessiert mich deine Meinung als Deutsche eigentlich überhaupt nicht.
Wäre schön, wenn sich noch Kosovaren melden, die mich dann gerne auch verbessern dürfen, wenn sie denn eine andere Sicht der Dinge haben.

Verfasst: Mi, 30. Dez 2009, 18:48
von Viktor
Hallo "Katz",zunächst mal danke für deine ehrliche Meinung.


Zu den Mädchen, die Sexualität ist in unserere Gesellschaft immernoch ein Tabu , daher verwundern es mich nicht wenn nicht- aufgeklärte Mädels die Grenzen nicht kennen. Du musst verstehen, dass die westliche Kultur die albanische gesellschaft "überollt" hat, die Öffnung Albaniens, das Ende des serbischen Regimes hat glaube ich so eine art Welle ausgelöst,die Welle richtung "Westen" und diese Welle schreitet vorran ohne eine Grenze zu kennen, es scheint mir als würde dieser Vorgang parallel mit dem gnadenlosen Kapitalismus auf dem Balkan laufen.
Es ist auch vielleicht damit zu erklären, dass die Mädchen die westliche Kultur so wenig kennen, dass sie meinen sie müssten sich eben extra frei anziehen, um sich äusserlich zu integrieren, diese Menschne kennen übrigens ihre Kultur genau so wenig, oder noch weniger.

Ich finde aber auch dass dieser ganze Materialusmus mit der sozialen Lage zu tun hat, die Meinung ein schönes Auto oder eben freier Körper mache einen Menschen besser, wertet ihn auf, was gleichzeitig bedeutet dass man von dieser Situation als angeblich "schlechter" Mensch(Ausländer) fliehen will.

Bei ausländischen Eltern ist meistens der Fall,dass beide Elternteile arbeiten, und meistens können beide auch kein Deutsch, was dazu führt dass das Kind von anderen lernt, denn es ist so einfach wie es klingt, lernt es nicht von den Eltern, lernt es von wo anders, ergo, vo der Strasse, von einer schlechten Umgebung, aus dem Fernseher..etc etc..

Als ehemaliger Schüler der über 6 verschiedene Schulen (wegen Umzug, nicht weil ich rausgeflogen bin! :P) besucht hat, will ich dir sagen, dass nur ein Lehrer genügt damit der schlechtes Schüler zum besten wird.

Ich hoffe du giebst nie auf, und ich wünsche mir dass du weiterhin die Eigeninitiative der Eltern und Schüler förderst.

Man muss viel Verstädniss haben, um soziale Probleme zu verstehen, du musst verstehen dass die albanische gesellschaft in Kosova keine Zeit hatte um sich sozialgesellschaftliche Fragen zu stellen, sondern darum bemüht waren ihre MenschenRechte erst einmal zu bekommen, du musst realisieren dass damals nur ein handvoll Menschen wussten wasihre jur. Menschenrechte sind, die Uni in Prishtina wurde erst in den 80er Jahren erbaut.

Und das hat nichts mit albanisch oder sonst was zu tun, sondern mit den Umständen, keine Gesellschaft dieser Welt kann charakterisiert werden, ein Mensch wird so wie seine Umstände sind.

Aber du bist übrigens nicht alleine, viele meiner albanischen Freunde verstehen das auch nicht, vorallem wen man in betracht zieht dass unsere Familien eher patriarchiasch aufgebaut sind, und eher konservativ traditionell, jedenfalls die ältere Generation. "Wir untereinander" sagen jenen Leuten "ungebildeter Haufen" (njeri pashkollum). :?

Ich hatte viele schlechte Lehrer, und in diesem Sinne will ich einigen wenigen danken die mir Mut gemacht und mich wie ein Mensch behandelt haben und nicht wie ein Ausländer in verachtungsvoller Form.

Und zu den Vorurteilen, entweder man hat sie oder man hat sie nicht, mann kann nicht andere dafür Verantwortlich für den eigenen minderwertigen Verstand, ich kenne auch 100000000 schlechte Schweizer und auch einige schlechte Deutsche, aber deswegen habe ich keine Vorurteile oder denke nicht schlecht darüber.

Verfasst: Mi, 30. Dez 2009, 19:19
von katz
Hallo Viktor,
ich danke dir sehr für deine Art und Weise der Antwort.

Wenn ich einen Status Quo schildere, ist keinesfalls darin impliziert, dass ich das verurteile. Mir ist deine Argumentation völlig klar und gehe völlig konform mit dir.
Ich finde aber, man muss so schnell als möglich weg von den Gründen, zum Handeln.
Es ist hilfreich Hintergründe zu verstehen, um nicht zu verurteilen und glaube mir, wie erwähnt, ich verstehe sehr gut.
Will aber nicht, dass man in der Entschuldigung verharrt, denn das ist wirklich nicht hilfreich.
Ich nenne dir ein Beispiel:
In den meisten Betrieben ist es ungeheuer wichtig zusehen, dass die Eltern hinter der Ausbildung stehen, dass man gewährleistet, dass der Lehrling gewissenhaft erscheint usw., deshalb ist heute schon fast Usus (zumindest hier im ländlichen Bereich), dass Eltern ihre Kinder zu einem Vorstellungsgespräch begleiten, denn damit signalisieren sie, dass sie als Eltern die Ausbildung auch wünschen.
Was habe ich auf Eltern eingeredet, ihre Kinder doch bitte zu begleiten, natürlich unter der Berücksichtigung der sprachlichen Probleme.
Und was war?
Zwei Väter habe ich dazu bekommen ihre Söhne zu begleiten und schwupp hatten sie die Lehrstelle.
Klar das funktioniert nicht immer so leicht. Aber manchmal wünschte ich mir, dass es Elternschulungen gäbe. Woher sollen sie es denn auch wissen, auf was Wert gelegt wird, was sein muss, was es braucht um erfolgreich seinen Weg zu gehen.
Ich tue wirklich was ich kann, aber ich weiß, ich kann es nicht alleine richten.
Ich habe zumindest solch einen guten Draht zu meinen Eltern, dass des öfteren kommt, das rührende : Du gute Lehrerin.
Jetzt im Moment habe ich in einer 7. Klasse ein kosovarisches Mädchen, dass sowas von fleißig und ehrgeizig ist, dass ich bete, dass sie sich das erhält. Ich stärke sie permanent, erkenne ihre Leistungen an, freue mich mit ihr, wenn etwas gut gelaufen ist. Ich hoffe so sehr, dass ihre Eltern ihre Fähigkeiten unterstützen, eine Ausbildung genauso wichtig ansehen wie ich auch. Ich sehe dieses Mädchen eigentlich mit einem mittleren Bidungsabschluss und hoffe es wirft keiner Knüppel (weder sie selbst, noch das Umfeld) dazwischen.

Ansonsten am Rande, wollte das nun nicht an die große Glocke hängen:
Bin seit 28 Jahre mit einem Kosovaren verheiratet und unser gemeinsamer Sohn studiert.
Will das aber nicht weiter zum Thema machen, ich weiß, dass wir ein besonderes Pärchen sind :lol:
Also wenn jemand versteht, dann gehöre ich dazu :D

Verfasst: Mi, 30. Dez 2009, 19:34
von sinnesrausch
hallo katz
ich versteh dich gaaaaaannnnnnnnnnzzzzzzzzzzzz gut :lol: :lol:
28 jahre verheiratet RESPEKT sag mal was ist das geheimnis?
verates du mir das so neben bei

Verfasst: Mi, 30. Dez 2009, 20:05
von soni
hallo katz, mag ja sein, dass einige kosovarische schüler Probleme haben oder auch machen. Versteh jetzt nicht ganz was du dir durch dein statement hier versprichst? 1. Mal ist dies das Albanien.ch Forum und nicht das kosova.de Forum und wenn es das wäre das ist doch der absolut falsche weg die betroffenen zu erreichen und ich geh stark davon aus, dass die kosovaren in Deutschland nicht das größte problem darstellen?
Wenn du etwas ändern willst dann sprich die betroffenen direkt an und da du ja mit einem kosovaren verheiratet zu sein scheinst geh ich mal davon aus dass du auch albanisch sprichst?? Des weiteren zeugt es von einer absoluten Überheblichkeit dass du die kosovarischen schüler als Idioten darstellst und der ganzen Welt vermittelst dass dein sohn studiert..

Verfasst: Mi, 30. Dez 2009, 20:14
von soni
Und dann noch der Vorwurf die kosovaren wären nicht fleißig???? Das ist definitiv zu viel des guten das ist eine absolute Frechheit! Woher nimmst du dir das recht solche Aussagen zu machen???

Ach ja stimmt die deutschen sind alle studiert und fleißig und die kosovaren sind dumme faule säcke und die Frauen laufen rum wie schlampen so war's doch, nicht??

Verfasst: Mi, 30. Dez 2009, 21:01
von Topolino
@soni
kein Grund so auszurasten. Du weisst doch ganz genau dass das Gesagte nicht für alle Albaner gilt, also stell sie nicht so dar, als ob sie Rassistin wäre, sonst hätte sie ja kaum einen Albaner geheiratet!

Natürlich gibt es viele Albaner, die studieren, doch im Verhältnis zu der gesamten alb. Bev. in der Ch/De sind es wenige..! Verschliesst doch eure Augen nicht, die Aussagen von katz stimmen mehrheitlich. Seid jetzt nicht in eurem Stolz gekränkt, da sie eine negative Äusserung gegenüber uns Albanern gemacht hat. Es war nur eine Feststellung die sie uns mitteilte, und die ich nachvollziehen kann! Manchmal war es wohl etwas heftig von katz ausgedrückt, wie z.b. "diese Gören" ... man hätte gewisse Dinge auch netter ausdrücken können :)
Ich finde, wir Albaner sind sehr empfindlich geworden gegenüber neg. Äusserungen uns gegenüber und sind sehr schnell beleidigt, da "wieder einmal" wir Albaner die schlechten sind. Wir müssen den Wahrheitsgehalt solcher Kritiken wahrnehmen und darüber nachdenken, anstatt immer abzublocken, nicht darauf einzugehen, da wir eh keine Chance haben, weil wir ja nur Ausländer sind, "wir Armen".


@zu dir katz
Ich denke mit deinen Feststellungen liegst zu ziemlich richtig, vor allem wo es um die Eltern geht. Die strenge Erziehung von Beginn an fehlt.. Doch dies zu ändern ist wohl sehr schwierig, dazu bedarf es einer Änderung in den Köpfen, welche Jahre braucht! Ich weiss auch nicht recht, was du mit diesem Beitrag erreichen möchtest. :?

topolino

Verfasst: Mi, 30. Dez 2009, 21:12
von soni
Ja klar nur weil ihr mann kosovare ist, ist das noch lange keine entschuldigung... dass bestimmte kosovaren probleme machen usw. ist doch nichts neues und durch solche beiträge wird sich daran kaum was ändern! Und m. E. muss man nicht studieren um ein anständiges leben zu führen oder etwas zu erreichen. Das ist eine absolut überhebliche einstellung gegenüber der allgemeinheit!

Verfasst: Mi, 30. Dez 2009, 21:46
von Koby Phoenix
Mir persönlich gefällt es nicht, das in unsere Gesellschaft ein
genormtes Schichtsystem herrscht.
Man macht sich über die mitteralterlichen Verhältnisse
von früher lächerlich, doch genauso ist im groben unser
demokratisches hierarchises System aufgebaut.
Das fängt bei der Schule an, sogar schon vorher, und
dies sorgt dafür was wir sind und was wir werden
und in welcher Stellung wir uns in dieser Hierarchie wiederfinden
werden.

Zurück zur Schule :

Die Schule soll meines Erachtens dafür sein, um Teils seine
Persönlichkeit zu entfalten als auch willig etwas nach seinem
eigenen Möglichkeiten und Zielen zu lernen. Dies wird in keinsterweise
praktiziert. Es findet ein für alle Schüler geltender
Pauschalunterricht statt. Dies erfreut sich nicht immer
von großer Beliebtheit, da man selbst nicht dadurch
angesprochen wird. Man sollte meines erachtens
ein 2 x 3 Stundenplan einführen. Das heißt das
3 Stunden für die Grundkenntnisse gedacht wären
und die anderen 3 Stunden für eigene Interessen.
Dies hört sich schwierig an, aber hielten nicht
unsere Vorfahren vieles schwierig?
Wer hätte es 1830 gedacht, das ein Nachkommen
farbiger Sklaven US- Präsident werden würde
oder wer hätte es 1830 gedacht, das bald
Arbeiterrechte eintreten würden?
Man muss mit der Zeit gehen und wir sollten
jeden Schüler als Individum mit eigenen Fähigkeiten
betrachten und so auch auf sie zugehen. Deswegen
haben viele Lehrer schwierigkeiten auf Schüler zuzugehen,
da einfach diese Einstellung nicht bei Lehrern exsistiert.
Sie sind nur dafür da um sie mit Noten zu bewerten und
um dieses Klassensystem in unserer Gesellschaft aufrecht
zu erhalten.


Die Schule gehört zu dieser Schichtsystem, die ich
vorher erwähnt habe.

Sie als Lehrerin in Deutschland wissen genau die Problematik,
man macht die Grundschule und dannach wird man gleich
als Kind schon in einer von 3 möglichen Schubladen gesteckt
ohne zu hinterfragen, was für Hintergründe diese Noten hatten.
Ein schlechter Schüler (sollte man es überhaupt so nennen)
ist nicht unbedingt ein dummer Schüler, genauso ein guter
nicht gleich ein intelligenter und kompetenter Schüler ist.
Und dies läuft definitiv in diesen und in vielen Ländern
falsch.

Die Hauptschule ist meines Erachtens ein Produkt derer,
die diese Klassengesellschaft befürworten. Sie dient
allein die Abstempelungen und Ordnung von unserer
heut befindlichen System. Sie entscheidet
meist ob wir ein Porschee fahren oder einen Ford
Baujahr 1990.

Jedes Kind, das merkt
das es nicht zur Norm gehört, wird bald merken
das es sich eigene Normen schaffen muss und dies
tut es durch bestimmte völlig verständliche Reaktionen,
da der Druck einfach zu hoch ist oder weil sie
einfach ihre Freiheit haben wollen.

Ein Beispiel:
Wenn ein Kind merkt das die Schule und die Eltern
Druck und Diktatur ausüben, wie es der Fall ist,
wird es sich Rebellisch versuchen dies gegenzuhalten,
es wird Verbündete aus der Klasse oder Parallelklasse
suchen. Sie versammeln sich im Schulhof, haben
die gleichen Schwierigkeiten oder Denkweise.

Die Magie eines Lehrers sollte liegen, diesen
Druck zu minimieren und öfters privat mit
den Schülern sich zu unterhalten ohne
denjenigen/diejenige vor der Klasse bloszustellen
oder sie/ihm etwas vorzuwerfen.

Sie als Vertrauenslehrerin haben vielleicht wohl nicht allzu viel
Vertrauen sonst müssten sie wissen, wieso und weshalb die
Schüler sich so benehmen und diese Probleme auch mit denen
privat zu besprechen.


Wenn die Gesellschaft und auch ihr Lehrer merkt, das Leistung
nicht auf Noten basieren, sondern wirkliche Kompetenzen
und Ziele neudefiniert werden muss, so wird sich weder ein neuer
Amokläufer als auch ein Klassenrebell sich so entwickeln,
wie dies heute Fall ist.

Haben sie Mut zu Veränderung,
Ihr aus kosovo stammender albanischer Mitbürger,
Koby (nicht mein echter Name)

PS : Lassen sie sich nicht von meinem Bild irritieren, dies ist nur
ein Ausdruck meiner linken Gesinnung und vertritt nicht die Gewalt.

Verfasst: Mi, 30. Dez 2009, 21:58
von Koby Phoenix
Kaufen wir unser Brot von dummen Bäckern?
Lassen wir unsere Autos von dummen KFZ- Mechaniker reparieren?
Kommt unser Tiefkühlgeflügel aus dummen Fließbandarbeiter?

Jeder Mensch ist wichtig und sie sind von denen abhängig
wie alle anderen Menschen. Wir sollten diese sehr schätzen
und auch für deren Wohlergehen sorgen! Wir sollten sorgen
das sie nicht unterbezahlt werden und das sie nicht
wegen unserer Bezahlungsgeizheit leiden müssen.
Haben Sie sich das mal überlegt?
Haben Sie sich überlegt woher ihr Mehl kommt?
Haben Sie sich überlegt woher ihr letzter
Weihnachtsgeflügel, ihr letzte Feuerwerksrakete und
ihr Wasser kommt? Bestimmt nicht mit der Arbeit
von hochgebildeten Studenten mit Krawatten.
Oder haben sie mal Bäcker mit Krawatten gesehen
die ihr Weizen mit ihren Aktentaschen aufschlagen
und zu Mehl verarbeiten?

Verfasst: Mi, 30. Dez 2009, 22:19
von Topolino
Natürlich haben nicht nur studierte Menschen eine Chance auf ein anständiges Leben (wie man das auch immer definieren will). Ich meine, im Beitrag von katz herausgelesen zu haben, dass es schade ist, dass viele Albaner nicht den Ehrgeiz haben, etwas aus ihrem Leben zu machen, obwohl sie das Potenzial hätten. Es gibt überall "schlechte" Schüler, aber man sollte zumindest versuchen, diejenigen, die das Potenzial haben, beruflich mehr aus ihrem Leben zu machen, zu unterstützen!

zum Schulsystem: Ich bin auch deiner Meinung Koby dass das Bewertungssystem in den Schulen teilweise völlig schwachsinnig ist! Ein Schüler, der mehrheitlich 5en hat ist noch lange nicht klüger als einer mit 4en.. Schule ist häufig Lernsache und Fleissarbeit. In vielen Fächern muss man keine besondere Intelligenz aufbringen, um gute Noten zu erreichen, sondern Fleiss (und Ehrgeiz)! Doch dies fehlt vielen Schülern (wie von katz bemerkt, meistens Albanern), was sehr schade ist! Aber an diesem System wird sich nicht viel ändern denke ich, so ist das Schulsystem nunmal!
Dass man das Schulsystem nicht umstrukturiert und Schüler ihre Fächer selbst wählen lässt (je nach Interesse, Begabung), ist, denke ich mir mal, dass man eine möglichst grosse Allgemeinbildung erreichen will.
Wenn ich die Wahl gehabt hätte, mir meine Fächer auszusuchen, hätte ich nie im Leben Physik oder Chemie gewählt, doch dann hätte mir ein grosses Wissen, das sogar im Alltag behilflich sein kann, gefehlt! Aber ich verstehe deine Kritik voll und ganz!

Verfasst: Mi, 30. Dez 2009, 23:36
von Estra
hallo Katz,
da du ja schon ziemlich viel Erfahrung hast, sowohl im Berufsleben, wie auch Privat, was albanische Kultur und damit auch Erziehungskultur ist, denk ich, dass du schon weisst von was du schreibst.
Meine Frage an die Leher wär, warum hat man solang soviel verpasst? Warum hat man solche pädagogische Spielchen ausprobiert wie, Humanismus auf allen Ebenen auch erzieherisch, einfaches Wischiwaschi, so dass nicht nur die Kinder durcheinander kommen, sondern auch die Eltern? Diese Selbstfindungen und Selbsterfahrungen, wie ne keine Pausenaufsicht die Kinder müssen lernen Konflikte selber zu lösen usw.
Wer kommt denn immer aus so tolle Ideen und alle paar Jahre sind die Lehrer so damit beschäftigt, das neuste Konzept wieder auszuprobieren, dass an der Basis viel Zeit für Grundlegendes verloren geht, nämlich Beziehung Lehrer Schüler. Auch ist es schwer einen Klassengeist zu bilden wenn die Klasse praktisch jede Stunde neu zusammengestellt wird, da einige Kinder, augegliedert werden in verschiedene Stärkestufen usw. Da fehlt der Zusammenhalt und auch dass sich die Schüler gegenseitg unter Kontrolle halten, da sie als Klasse stärker oder schwächer da stehen, wenn einige aus der Reihe tanzen.
Also ich geb auch dem Schulsystem die Schuld, die die Lehrer damit beschäftigen immer wieder Neues umzusetzen, anstatt Bewährtes beizuhalten und dafür an der Basis bleiben.
Ich als Elternteil bin sicher in der Pflicht, für meine Kinder das beste zu wollen, ob nun Mädchen oder Junge. Aber so richtig einfach ist es nicht, selbst wenn man den TV für die Hausaufgaben ausschaltet und schaut dass das Schulmaterial immer vollständig ist usw. Was macht man mit einem pupertierenden Jungen, der sich noch am suchen ist, seine Identität sucht und momentan die Gene, die Lehrer eindeutig abschrecken, stärker sind? Ausgerechnet in der Zeit, in der es um die Zukunft geht? Was soll man machen als Elternteil, wenn der Junge sich jetzt schon Gedanken macht wie er allem gerecht werden soll, was sein albanisches Umfeld von ihm erwartet? Verdiene schnell viel Geld, unterstütze deine Familie, heirate eine Albanerin, bau ein Haus in Kosova usw. Wie soll ein Teenager damit fertig werden? Wer würde nicht daran zerbrechen an diesem Druck? Ich entschuldige damit nicht, die die kriminell werden, sondern versuche das auffallende Verwöhnen der Jungs zu erklären, da alle wissen, was mal auf sie zu kommt, Verantwortung auf ewig für die Familie oder Liebesentzug und Verstoss.
Bei den Mädchen wird eher auf den Ruf geachtet und das ist dann wohl auch das einzige womit sie rebellieren können wenn sie in der Pupertät sind, mit einem extremen Äusseren. Aber Mädchen scheinen sich schon sehr bewusst zu sein, was für Chancen sie hier haben, also hier in der Schweiz. Ich kenne ein paar recht klevere junge Frauen, die ihren Weg gefunden haben, einfach mit Fleiss, Intelligenz und Charisma.

Also mein Fazit, ein Teil liegt bei den Eltern, ein anderer aber am Schulsystem und auch Lehrern und dem Humanismus für alles, lieber mal wieder klare Grenzen setzten lernen, damit man die Kinder nicht so verwirrt, mal gilt das mal das usw. und dann noch die Gesellschaft mit ihren Erwartungen.
Gruss Estra

Ps: ich bin die Unpünktlichkeit in Person :)

Verfasst: Do, 31. Dez 2009, 2:30
von albswiss
Hallo "Katz",

ich komme aus Albanien und fühle mich von deiner Feststellung nicht betroffen, du hast ja nur über kosovarische Kinder berichtet. Ich würde aber dir danken, dass du dir Mühe gegeben hast und so ausführlich über diese Problematik und Lösungsansätzen schreibst. Genau diese Probleme hat man auch in der Schweiz bei vielen kosovarischen Kindern, das ist Realität und es bringt nichts diese zu verleugnen. Nicht jeder Lehrer/in nimmt sich die Mühe und versucht diese Probleme zu benennen und nach Lösungen zu suchen. Zum Glück gibt es noch Menschen wie du die das machen.

Es gibt aber meiner Meinung nach auch etwas grundlegendes, dass Viktor so schön geschrieben hat:
Und das hat nichts mit albanisch oder sonst was zu tun, sondern mit den Umständen, keine Gesellschaft dieser Welt kann charakterisiert werden, ein Mensch wird so wie seine Umstände sind.
Gut ausgebildete kosovaren mussten nicht unbedingt in die DE-CH auswandern, die hatten in Kosove schon alles was sie brauchten. Die die auswandern mussten, waren zunächst Arbeitslose, Bauern, junge Leute ohne Ausbildung und dann später viele aus dem Krieg vertriebene Menschen. Das Bildungsniveau vieler solcher Menschen ist sehr tief und genau das macht die die Lösung dieses Problem sehr schwierig. Ich lebe seit 20 jahren in der CH und kenne mittlerweile ziemlich viele Albaner aus dem Kosove. Bei den meisten Familien wo die Eltern eine hohe Ausbildung hatten, waren die Kinder auch gut ausgebildet, die meisten haben es ans Gymnasium oder noch weiter geschafft. Bei den anderen sieht es so aus wie du es beschrieben hast. Bei den Schweizern oder anderen Gruppen verhält es aber ähnlich, die soziale Schicht der Eltern bestimmt auch deren von den Kindern, leider nur mit Ausnahmen. Auf der anderen Seite kann es aber auch nicht sein, dass es so bleiben muss. Da müssen die Albaner aus Kosove selber einsehen, dass es nur in ihrer Hand liegt. Ich schreibe hier absichtlich "aus Kosove", weil die aus Albanien haben dieses Problem nicht, dafür andere....Ich kenne nicht viele andere Länder in Westeuropa wie DE oder CH, die so viele Möglichkeiten und Chancengleichheit einem bieten, geschweige denn Kosove oder Albanien...

Zu den Mädchen, ich denke das ist ein falsches oder gar kein Problem. In der Pubertät werden Mädchen langsam bewusst über Veränderungen ihres Körpers, sie werden von Hormonen überströmt, entdecken die für sie neue Macht der Verführung. Da sehe ich keine Unterschiede zwischen albanerinnen und schweizerinnen, wenn überhaupt sind die schweizerinnen noch "extremer".

soweit von mir als Albaner aus Albanien.

Verfasst: Do, 31. Dez 2009, 4:35
von katz
quote]Versteh jetzt nicht ganz was du dir durch dein statement hier versprichst?[/quote]
Okay, dann will ich mal versuchen zu erklären.
Was ich mir verspreche?
Dass vielleicht bei dem einen oder anderen ein Bewusstsein entsteht, wie man die Dinge anpacken könnte, denn ich bleibe dabei, der Konsenz ist sicherlich, dass alle Eltern wünschen, dass ihre Kinder gradlinig durchs Leben gehen. Und wenn ich die Erkenntnis gewinne, dass ich vielleicht in der Zukunft oder bei meinen zukünftigen Kindern mir manche Empfehlungen zu Herzen nehmen kann, dann wäre schon viel gewonnen.
was erwartest du dir HIER für hilfe?
Sehr lustig, ich erwarte überhaupt keine Hilfe. Ich weiß genau, was ich tue und glaub mir, ich habe, ob meiner Ehe einen besonders guten Stand bei den kosovarischen Jugendlichen.
Wir verstehen uns prächtig, dennoch sehe ich ihre Probleme, ihre teilweise fehlende Selbstwahrnehmung usw.
Zu den Mädchen, die Sexualität ist in unserere Gesellschaft immernoch ein Tabu
Ich verstehe das sehr gut, aber dennoch wünschte ich mir Eltern, die einfach mal auf den Tisch hauen und sagen: So, gehst du mir nicht aus dem Haus.
Es tut den Kindern wirklich nicht gut, wenn man ihnen soviel Macht gibt, alles alleine zu entscheiden.
Dieses Problem hast du aber auch immer häufiger bei den deutschen Jugendlichen, hier beginnt es erst, dass Eltern immer mehr laufen lassen.
Das überfordert die Kinder schlicht und einfach. Sie brauchen klare Regeln.

Und dann noch der Vorwurf die kosovaren wären nicht fleißig???? Das ist definitiv zu viel des guten das ist eine absolute Frechheit! Woher nimmst du dir das recht solche Aussagen zu machen???
Das zeigen mir die Schüler, Ausnahmen bestätigen die Regel, jeden Tag. Dennoch reduziere ich sie nicht auf ihre Fauheit und ihre Unzuverlässigkeit, warum sollte ich. Sie stellen sich damit leider nur selbst das größte Bein, denn ein Betrieb kann solche Auszubildende nicht gebrauchen.
Du weißt vielleicht nicht, dass wir als Hauptschule sehr praxisorientiert arbeiten. Wir zB bieten vier Praktika in Betrieben an. Sollte ein Schüler schwach in seinen kognitiven Fähigkeiten sein, aber andere Kompetenzen mitbringen, ist hier die beste Möglichkeit sich auf anderem Wege zu empfehlen. Leider schaffen sie es häufig nicht. Sie werden am 3. Tag krank. Sie tauchen überhaupt nicht mehr auf usw.
Kannst du es einem Lehrbetrieb verdenken, dass dann pauschalisiert wird: Ne soche nehmen wir nicht?
Mich ärgert zum einen sehr, wenn Schüler die Möglichkeiten nicht ergreifen und noch mehr, wenn sie durch ihr Verhalten die Türe zumachen für die nächsten, die möglichweise ganz anders sind.
Wir haben Betriebe, die wollen einfach nicht mehr. Die gehen mit Enthusiasmus an die Sachen heran, nehmen Schüler in die Betriebe für die Praktika auf, geben Zeit und Engagement und dann kommt nichts zurück.
Die strenge Erziehung von Beginn an fehlt.. Doch dies zu ändern ist wohl sehr schwierig, dazu bedarf es einer Änderung in den Köpfen
Ja und genau deshalb muss man darüber reden. Man muss es immer und immer wieder erwähnen. Und ich denke, wenn man darüber spricht und es in die Familien weiterträgt, wenn man selbst zeigt, dass man so handelt, dann könnte es was werden.
Wir sind hier sehr ländlich, was ich übrigens als eine große Chance für die Jugendlichen ansehe. Die Menge an gleichgesinnten Jungendlichen ist nicht so sehr groß. Die Chance, dass sie sich anderes gutes Verhalten bei anderen abschauen ist hoch.
sonst hätte sie ja kaum einen Albaner geheiratet!
Das ist eine sehr gute Feststellung, mein Mann ist eher einfacher Natur, aber sowas von redlich. Er gehört zu der Generation der Gastarbeiter, die in den 80 Jahren nach Deutschland kamen. Er hatte ein festes Ziel. Er wollte seine Großfamilie finanziell unterstützen.
Er lebte in einem ärmlichen Zimmer und der Rest des Geldes kam zu Mutter und Vater. Gut, wir haben uns verliebt, da kann nun keiner was für und zwei Welten prallten aufeinander.
Hier die Professorentochter und dort der kosovarische Bauernbub. Und glaubt uns, wir haben viele Kämpfe hinter uns. Aber indem Moment, wo unser Sohn geboren wurde, waren wir in der Lage uns als untrennbares Team zu sehen, dass irgendwelche Grabenkämpfe zugunsten des Sohnes aufgegeben hat. Ich lasse ihn so wie er ist und er lässt mich so, wie ich bin.
Beispiel gefällig?
Er will eine Immobilie kaufen und sanieren. Ich rate ihm dringend ab, weil ich durchaus größere Problem sehe als er selbst. Er ist ein Sturschädel und kauft und alle Befürchtungen, die ich hatte treten ein. Ich mache ihm keine Vorwürfe, aber da muss er nun selber durch und nach vielen Irrungen und Wirrungen bekommt er es irgendwie hin. Ich halte mich emotional völlig raus, es ist dann einfach seine Sache.
Geht übrigens nur, wenn man getrennte Kasse hat. Und er kann mit seinem Geld machen was er will und ich mache mit meinem, was ich will.
Es gibt einen gemeinsamen Topf für die Abzahlung unseres Hause und das Haushaltsgeld. So umschiffen wir jegliche Vorwürfe.
Wobei ich manchmal schlucke, wenn er wiedermal einen Haufen Geld mit runter nimmt und er im Gegenzug schluckt, wenn ich mir das 5. Kleid oder das dritte Händy kaufe :lol:
Und m. E. muss man nicht studieren um ein anständiges leben zu führen
Ich gebe dir völlig Recht, studieren muss man weiß Gott nicht, wo sollten wir auch hin mit den vielen Studierten. Wir brauchen Handwerker, die ihr Handwerk verstehen. Aber auch hierzu sind gewisse Kompetenzen erforderlich. Ohne geht es nicht.
das in unsere Gesellschaft ein
genormtes Schichtsystem herrscht.
Hallo Koby, ich weiß gerade nicht, welche Gesellschaft du meinst, aber die hießige kann es nicht sein.
Es gibt selten ein derart durchlässiges System wie bei uns. Wann immer ein Schüler sich entschließt mehr aus sich zu machen, kann er das tun. Du kannst selbst mit dreißig noch deinen mittleren oder höheren Bidungsabschluss machen.
Was unser Bildungssystem nicht kann ist, den Aufstieg für jemanden zu wollen. Das muss derjenige immer noch selbst wollen.
Mein Mann hat mit 30 eine Umschulung gemacht, hat jetzt einen sehr, sehr gute Beruf und verdient mehr als ich und ich verdiene schon nicht wirklich schlecht.
Es findet ein für alle Schüler geltender
Pauschalunterricht statt
Das gibt es schonlange nicht mehr, wenn du nicht individualisierst, dann sind die Kinder und du selbst verloren.
Wir arbeite projektorientiert, handlungsorientiert usw.
dennoch die Grundkenntnisse müssen einfach sein. Wir können ja nun nicht den Lehrplan den schwachen Schülern anpassen. Immerhin dürfen wir stolz sein welche Qualität an Ausbildung wir anbieten. und wenn du siehst sie könnten, wenn sie denn wollten, dann blutet das Herz. Ansonsten muss man sich im Klaren darüber sein, dass wir eine Leistungsgesellschaft sind, denn irgendwo kommt ja der Wohlstand, den all so anstreben auch her. den haben wir nicht, weil wir hier in Deutschland leben, sondern den haben wir, weil wir was dafür tun.

Ich kritisiere die Anzahl der Kinder in schwierigen Klassen. 30 Schüler, die mehr oder weniger um deine Aufmerksamkeit buhlen sind wirklich anstrengend und das was du eigentlich möchtest, jeden Einzelnen für sich wahrnehmen, wird zunehmend erschwert bis unmöglich gemacht.
Ich bekommen das noch recht gut hin, sehe aber teilweise meine Kollegen, die einfach nicht mehr können.


Deswegen
haben viele Lehrer schwierigkeiten auf Schüler zuzugehen,
da einfach diese Einstellung nicht bei Lehrern exsistiert.
Du arbeitest aber auch gerne mit Unterstellungen.
Ich glaube unser Vorteil, aber auch Nachteil an der Hauptschule ist, dass wir Pflichtschule sind. Das heißt, haben wir Problemkinder, dann bleiben sie trotzdem bei uns. Damit haben wir eine ganz andere Herangehensweise als die Realschulen und die Gymnasien.
Diese weiterführenden Schulen sind nämlich knallhart, entweder du spurst oder du bist weg vom Fenster.
Dies klingt auf der einen Seite sehr brutal, auf der anderen Seite trainiert es die Schüler sehr schnell, sich zu überlegen, ob sie hier noch bleiben wollen und das oft mit einem heilsamen Effekt.
Ein schlechter Schüler (sollte man es überhaupt so nennen)
ist nicht unbedingt ein dummer Schüler, genauso ein guter
nicht gleich ein intelligenter und kompetenter Schüler ist.
Stimme dir völlig zu, dennoch muss auch der vermeintlich kluge, aber unerzogene und faule Schüler seine Leistung erbringen.
Davon haben wir leider viel zu viele, die mit erhobener Nase herumlaufen und sich denken: Ich könnt ja, wenn ich wollte.
Das reicht ihnen.
Aber ein nicht so kluges Kind, dass aber sehr fleißig und zielorientiert arbeitet, hat es in meinen Augen dann aber auch hundertmal mehr verdient.

Wenn ein Kind merkt das die Schule und die Eltern
Druck und Diktatur ausüben, wie es der Fall ist,
wird es sich Rebellisch versuchen dies gegenzuhalten,
Du entschuldigst das Verhalten, das ist nicht gut. Das Wort Diktatur würde ich an dieser Stelle mal rausnehmen wollen, mit Druck ausüben kann ich leben :D
Das ist genau unsere Aufgabe als Eltern und als Lehrer dieser Rebellion dann aber auch wie ein Fels in der Brandung standzuhalten. Dafür sind wir da!!!
Sie als Vertrauenslehrerin haben vielleicht wohl nicht allzu viel
Vertrauen sonst müssten sie wissen, wieso und weshalb die
Schüler sich so benehmen und diese Probleme auch mit denen
privat zu besprechen.
Naja, wenn ich mir die vielen Stunden die ich extra arbeite, um die Gespräche zu führen, um die Hausbesuche zu machen usw., auszahlen lassen könnte, dann... 8)
das neuste Konzept wieder auszuprobieren, dass an der Basis viel Zeit für Grundlegendes verloren geht, nämlich Beziehung Lehrer Schüler. Auch ist es schwer einen Klassengeist zu bilden wenn die Klasse praktisch jede Stunde neu zusammengestellt wird
Ich stimme völlig zu, ich kann teilweise die Mätzchen die von oben kommen auch nicht mehr ertragen. Nichtsdestotrotz sind es gerade die Hauptschulen zumindest in BaWü, die auf das Klassenlehrerprinzip Wert legen, die Klassen von 5-9 zusammenbleiben.
Im Zuge der neuen Werkrealschule wird sich aber auch hier etwas ändern, aber damit beschäftige ich mich erst, wenn es soweit ist.
Verdiene schnell viel Geld, unterstütze deine Familie, heirate eine Albanerin, bau ein Haus in Kosova usw
Das ist doch aber nun wirklich der Punkt, der an die Eltern geht.
Wenn mein Statement als Eltern klipp und klar die anständige Ausbildung als erste Priorität setzt und zwar auch bei den Mädchen.
So wie man es auch bei uns machte...keine Heirat vor dem Abschluss der Ausbildung. Punkt.
Verwäscht sich aber leider in einige Schichten hier immer mehr.
das auffallende Verwöhnen der Jungs zu erklären, da alle wissen, was mal auf sie zu kommt, Verantwortung auf ewig für die Familie oder Liebesentzug und Verstoss.
Hmm, also ich glaube ja, wenn die Eltern selbst erkennen, was da im Moment heranwächst, können sie nicht zufrieden sein, denn genau das werden die Jungs nicht mehr machen...Verantwortung übernehmen.Das können sie überhaupt nicht, weil sie noch nichtmal Verantwortung für ihr eigenes Tun und Handeln übernehmen wollen.
Was ich gerne mal miterlebe, ist im Zuge der Auffälligkeiten, dass sie Macht ausüben und dazu muss dann, solange es den Vater noch gibt, auch gerne mal die Schwester herhalten, die man dominieren will. Das hat aber null und nichts mit Verantwortung zu tun, sondern rein mit Machtausübung, die einem selbst wohl ein tolles Gefühl macht. Der Schwester dann wohl weniger.

Ich kenne ein paar recht klevere junge Frauen, die ihren Weg gefunden haben, einfach mit Fleiss, Intelligenz und Charisma.
Und außerordentlich hübsch:-)
Und ich hoffe so sehr, dass diese Mädels sich dann in ihrem weiteren Leben durchsetzen und sich nicht dominieren lassen. Die Zeiten sind hier in Westeuropa vorbei und es darf auch nicht geduldet werden, dass Eingewanderte diese hohe Gut unterlaufen. dazu müssten sie dann schon in ihrer Heimat bleiben.
Auf der anderen Seite kann es aber auch nicht sein, dass es so bleiben muss. Da müssen die Albaner aus Kosove selber einsehen, dass es nur in ihrer Hand liegt.
Das ist für mich der Punkt.
Ich mache mal ein Beispiel:
Es gibt die Psychotherapie, da wird in der Vergangenheit gegraben und gegraben und man erhofft sich eine Erkenntnis, warum und weshalb man heute so und so handelt. Natürlich erhofft man sich dadurch auch Heilung.
Aber besonders zielführend ist das nicht.
Jetzt gibt es die Verhaltenstherapie, die beleuchtet kurz mit dir, was in der Vergangenheit war, um dann sofort im Hier und Jetzt anzusetzen. Sie vertritt die Ansicht, dass es keinen Sinn macht in der Vergangenheit zu stöbern, sondern nur das Hier und Jetzt zählt.
Ich schaue also nicht zurück und sinniere darüber, wie schlecht es mir doch erging, sondern ich betrachte mich von außen mit all meinen positiven und negativen Ausformungen und setze an, was ich dringend verändern muss.
Aber :roll: die Selbstreflektion ist wohl das Schwiergste von allem.

So und jetzt habe ich euch zu geschwallt:-)