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Verpflichtung zum Integrationskurs

Verfasst: Mi, 18. Nov 2009, 16:33
von TINASTE
Hallo zusammen,

mein Mann ist seit Juli 2008 in Deutschland und ist auch prompt zu der Teilnahme an einem Integrationskurs verpflichtet worden. Seine 2. Aufenthaltserlaubnis hat er schon bekommen, die bis Oktober 2012 gültig ist. Da mein Mann seit kurzem eine Arbeit hat (im Schichtbetrieb) und wir auch noch ein 10 Monate alten Sohn haben, wird ihm das alles zuviel....was ja wirklich verständlich ist. Der Kurs geht, soweit ich weiss, bis März 2010. Weiss jemand was es für Auswirkungen hat, wenn er nun nicht mehr an dem Kurs teilnimmt ? Ich werde auf jeden Fall noch mit der Ausländerbehörde sprechen, doch ich wollte mal hören ob jemand von Euch evt. ein ähnliches Problem hat oder hatte und wie ihr es gelöst habt.

Danke und Gruss, Tina

Verfasst: Mi, 18. Nov 2009, 17:16
von Sonne1710
§ 3 Ziel des Integrationskurses
(1) Der Kurs dient der erfolgreichen Vermittlung

1.von ausreichenden Kenntnissen der deutschen Sprache nach § 43 Abs. 3 des Aufenthaltsgesetzes und § 9 Abs. 1 Satz 1 des Bundesvertriebenengesetzes und von Alltagswissen sowie von Kenntnissen der Rechtsordnung, der Kultur und der Geschichte Deutschlands, insbesondere auch der Werte des demokratischen Staatswesens der Bundesrepublik Deutschland und der Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit, Gleichberechtigung, Toleranz und Religionsfreiheit.


Ich würde es gut finden, wenn er das Angebot annimmt! Die ein bis zwei Stunden in der Woche kann er doch bestimmt erübrigen! Ein Kind und Arbeit, auch Schichtdienst sehr ich nicht als Hinderungsgrund. Und ich denke mal, das wird dir die Ausländerbehörde so auch sagen! Oder ist er perfekt? 8)
LG Sonne

Verfasst: Mi, 18. Nov 2009, 17:25
von liberte
hm, ich kann das offen gesagt schon verstehen. wenn man im schichtdienst arbeitet und ein kleines baby und ne hübsche junge frau zu hause hat, möchte man die wenige freizeit doch mit seinen lieben verbringen.

zumal ich gehört habe, daß der unterricht aufgrund des unterschiedlichen bildungsstandes und den vorgaben eher mau sein soll. meine freudin unterrichtet ihn und würde hinter vorgehaltener hand davon abraten.

ich halte mich für relativ gebildet, aber mein mann weiß inzwischen einiges mehr. wer sich bilden will, der kann das auch von zu hause. und wer kein interesse hat, der wird dies auch nicht in diesem lehrgang lernen.

bin mal gespannt, was dabei rauskommt.

Verfasst: Mi, 18. Nov 2009, 19:43
von Lula
Unsere "Cousine" musste hin, ihr Mann wollte das nicht so gerne, meinte aber, wenn sie nicht geht, müsse er eine Geldstrafe bezahlen... Wie hoch der Wahrheitsgehalt ist, weiss ich nicht, das ist nur die Info, die ich habe.

Verfasst: Do, 19. Nov 2009, 9:45
von TINASTE
Hallo zusammen,

Danke für Eure Antworten! Mein Mann besucht den Integrationskurs bereits seit Mitte Oktober 2008. Es sind nicht nur 1-2 Stunden. Der Kurs ist 3x die Woche jeweils über 3 Stunden. D.h. wenn er Frühschicht hat (von 05.30-14Uhr) geht er um 17-20.15Uhr in die Schule. Wenn er Spätschicht hat (von 14Uhr-23Uhr) geht er morgens von 08.30-11.45Uhr in die Schule. Die Arbeitsstätte liegt auch nicht gerade um den Weg (halbe Std. Fahrtzeit). Er ist also kaum zu Hause und den ganzen Tag unterwegs.
Hinzu kommt, das mein Sohn auch noch 2-3 mal in der Nacht kommt. Obwohl ich auch Berufstätig bin, kümmer ich mich immer in der Nacht um ihn. Aber mein Mann wird natürlich auch wach. Ich kann ihn da schon verstehen das ihm das alles zuviel wird.

Auf jeden Fall habe ich heute morgen mit der Ausländerbehörde gesprochen. Die Chancen stehen schlecht den Kurs abzubrechen. Das Zertifikat das er bei der Abschlussprüfung bekommt, sei wichtig für die spätere Niederlassungserlaubnis. Die Frau von der Ausländerbehörde war zwar sehr nett und hatte auch Verständnis, aber kann anscheinend nix tun. Das ist alles so ein Sch....! Ich finde das echt ne Sauerei! Wieviele Ausländer leben hier schon 10,15 Jahre, sprechen kein Wort deutsch, Arbeiten ist natürlich auch nicht, beziehen Geld vom Staat und da will keiner was wissen! Es tut mir leid falls sich jemand nun angesprochen fühlt. Ich möchte eigentlich nur damit sagen, das diejenigen die sich wirklich bemühen und auch für wenig Geld arbeiten gehen und dem Statt noch keine Sekunde auf der Tasche gelegen sind, bestraft werden.

Mal sehen ob wir das über einen Arzt regeln können, das er einfach aus psychischen Gründen die Schule nicht weiter machen kann.

Verfasst: Do, 19. Nov 2009, 10:00
von kleshtrimania
Wenn er diesen Kurs zu Ende macht, hat er dan später evt. bessere Chancen im Arbeitsmarkt und muss nicht mehr Schicht arbeiten. Dieser Kurs kann ihm nur helfen. Ich weiss nicht wie hoch das Niveau diese Kurses ist aber ich find es toll das Deutschland den Migraten so was anbietet. Es ist schad das viele Leute nicht einsehen dass es nur zu ihrem Vorteil ist.

Verfasst: Do, 19. Nov 2009, 11:52
von Sonne1710
[quote="TINASTE"]Hallo zusammen,

Danke für Eure Antworten! Mein Mann besucht den Integrationskurs bereits seit Mitte Oktober 2008. Es sind nicht nur 1-2 Stunden. Der Kurs ist 3x die Woche jeweils über 3 Stunden. D.h. wenn er Frühschicht hat (von 05.30-14Uhr) geht er um 17-20.15Uhr in die Schule. Wenn er Spätschicht hat (von 14Uhr-23Uhr) geht er morgens von 08.30-11.45Uhr in die Schule. Die Arbeitsstätte liegt auch nicht gerade um den Weg (halbe Std. Fahrtzeit). Er ist also kaum zu Hause und den ganzen Tag unterwegs.
Hinzu kommt, das mein Sohn auch noch 2-3 mal in der Nacht kommt. Obwohl ich auch Berufstätig bin, kümmer ich mich immer in der Nacht um ihn. Aber mein Mann wird natürlich auch wach. Ich kann ihn da schon verstehen das ihm das alles zuviel wird.

Auf jeden Fall habe ich heute morgen mit der Ausländerbehörde gesprochen. Die Chancen stehen schlecht den Kurs abzubrechen. Das Zertifikat das er bei der Abschlussprüfung bekommt, sei wichtig für die spätere Niederlassungserlaubnis. Die Frau von der Ausländerbehörde war zwar sehr nett und hatte auch Verständnis, aber kann anscheinend nix tun. Das ist alles so ein Sch....! Ich finde das echt ne Sauerei! Wieviele Ausländer leben hier schon 10,15 Jahre, sprechen kein Wort deutsch, Arbeiten ist natürlich auch nicht, beziehen Geld vom Staat und da will keiner was wissen! Es tut mir leid falls sich jemand nun angesprochen fühlt. Ich möchte eigentlich nur damit sagen, das diejenigen die sich wirklich bemühen und auch für wenig Geld arbeiten gehen und dem Statt noch keine Sekunde auf der Tasche gelegen sind, bestraft werden.

Mal sehen ob wir das über einen Arzt regeln können, das er einfach aus psychischen Gründen die Schule nicht weiter machen kann.[
/quote]

Wieso bestraft der Staat ihn? Es geht doch nicht darum, hier nur zu arbeiten! Es geht doch auch um die Teilhabe an der Gesellschaft! tut mir leid, wenn ich jetzt nachhake, aber was sollen das bitte für psychische Gründe sein? Weil er müde ist oder was! Es gibt hier Frauen, die bewältigen abends, wenn sie von der Arbeit kommen und wenn ihre Kinder im Bett sind, noch ein Studium und Ausbildungen. Sicher ist es unbequem, noch ein paar Stunden abends auf der Schulbank zu hocken,aber das darf doch wohl erwartet werden! Auf der anderen Seite ist es dann wieder so, dass Ausländerbeauftragte und weiß der Geier wieder rumschreien, in Deutschland wird nichts für die Integration der Ausländer getan!

Meine Meinung! LG Sonne!

Verfasst: Do, 19. Nov 2009, 14:53
von leanna
Sehe ich genauso. Er sollte froh sein, dass es diese Angebote gibt und sie nutzen, auch wenn es hart ist.

Die Sprache und die Gepflogenheiten des Landes zu beherrschen, in dem man lebt, ist nun mal das A und O um sich eine gesicherte Existenz aufzubauen. Ich nehme ja mal an, dass er eurem Sohn ein gutes Leben bieten möchte. Dann sollte er bereit sein, jetzt dieses Opfer zu bringen.

Außerdem ist es ja absehbar, dieser Kurs dauert nicht ewig.

Also, Augen zu und durch.

Verfasst: Do, 19. Nov 2009, 15:53
von liberte
ich finde es ist das eine, wenn ich mich neben job und familie dazu entscheide mich fortzubilden oder ob der staat mich dazu verpflichtet. wenn ich in ein fremdes land ziehe, wollte ich auch eigenverantwortlich entscheiden wo ich die sprache lerne, wann udn wie lange ich sie lerne.

und wo wenn nicht beim parnter kann man mehr über kultur, tradition eines landes lernen?

sorry, für mich sind das rausgeschmissene steuergelder, weil nicht wirklich gezielt qualifiziert wird, sondern einfach mal pauschal hans und egon verpflichtet werden, damit man ein besseres gewissen hat. weil deutschland ja ach so viel für die integration tut....

Verfasst: Do, 19. Nov 2009, 15:58
von Darleen17
Aber der Integrationskurs ist nunmal Bestandteil des Visums und man hat es akzeptiert. Was gibts darüber zu diskutieren? Das eine will ich, daß andere muß ich. Fertig!

Verfasst: Do, 19. Nov 2009, 16:03
von liberte
seh ich ander. es gibt im leben so viele möglichkeiten, da ganz weit, hinterm gartenzaun :roll:

Verfasst: Do, 19. Nov 2009, 17:01
von shqiptare
. . . . .

Verfasst: Do, 19. Nov 2009, 18:48
von Darleen17
Die anderen Möglichkeiten hab ich aber nicht mit Visumsbeantragung akzeptiert.

Re: Verpflichtung zum Integrationskurs

Verfasst: Do, 19. Nov 2009, 19:31
von Viktor
TINASTE hat geschrieben:Hallo zusammen,

mein Mann ist seit Juli 2008 in Deutschland und ist auch prompt zu der Teilnahme an einem Integrationskurs verpflichtet worden. Seine 2. Aufenthaltserlaubnis hat er schon bekommen, die bis Oktober 2012 gültig ist. Da mein Mann seit kurzem eine Arbeit hat (im Schichtbetrieb) und wir auch noch ein 10 Monate alten Sohn haben, wird ihm das alles zuviel....was ja wirklich verständlich ist. Der Kurs geht, soweit ich weiss, bis März 2010. Weiss jemand was es für Auswirkungen hat, wenn er nun nicht mehr an dem Kurs teilnimmt ? Ich werde auf jeden Fall noch mit der Ausländerbehörde sprechen, doch ich wollte mal hören ob jemand von Euch evt. ein ähnliches Problem hat oder hatte und wie ihr es gelöst habt.

Danke und Gruss, Tina
Hallo Tinaste, ich denke, du solltest mit der Schule einen Termin machen, ihr alles erzählen, auch über die Antwort der Ausländerbehörde. Dein Mann kann ja nächstes Jahr dort anfangen wo er aufgehört hat, dann wäre er 2011 fertig, und 2012 müsste er es vorweisen, ich würde einfach mit der Schule reden und eine Lösung suchen.

Re: Verpflichtung zum Integrationskurs

Verfasst: Do, 19. Nov 2009, 21:26
von katili
TINASTE hat geschrieben:Hallo zusammen,

Seine 2. Aufenthaltserlaubnis hat er schon bekommen, die bis Oktober 2012 gültig ist.
Weiss jemand was es für Auswirkungen hat, wenn er nun nicht mehr an dem Kurs teilnimmt ?
Danke und Gruss, Tina
  • Hi Tintaste,
    das ist sehr gut das dein mann einen A-erlaubnis bis 2012 hat, weiter braucht er keine verlängerung,den am 21.12.2112 ist die weltuntergang. :lol:
    also,nach meine kenntnisse sollte er schon die schule besuchen,dammit er später beim einen unbefristeten niederlassungserlaubnis oder einbürgerung keine probleme hat,das ist das erste was die ausländerbehörde fragt.
[/quote][/list]

Integrationskurs

Verfasst: Fr, 15. Jan 2010, 10:35
von dani
Ich finde es schon etwas dreist zu sagen der Staat bestraft ihn. Euch war doch von vornherein klar, dass er den Integrationskurs besuchen muss. Und 1 E pro Stunde ist auch nicht viel. Ausserdem kriegt ihr die Hälft zurück wenn er den Kurs erfolgreich besteht. Wie wollt ihr denn euren Kindern später mal in der Schule helfen, wenn er keinen vernünftigen Satz schreiben kann. Irgendwann werden sich eure Kinder gegenüber ihren deutschen Freunden für euch schämen.
Mein Mann wäre froh gewesen wenn es sowas für 15 Jahren gegeben hätte. Er hat viel Geld für Deutschkurse ausgegeben aber seine Grammatik ist immer noch nicht fehlerfrei. Unser Sohn geht in die 5. Klasse Gymnasium und da kommt schon mal ein Kommentar, wenn ein Satz nicht richtig ausgesprochen wird. Das verletzt meinen Mann sehr, aber es motiviert ihn auch weiterhin am Deutschlernen dran zu bleiben. Sicher ist es mit kleinen Kindern nicht einfach, aber auch das habt ihr vorher gewusst.
Wenn er den Integrationskurs auf Dauer nicht ordnungsgemäß besucht, wird er ne Geldstrafe bekommen und sein Aufenthalt wird erst wieder normal verlängert, wenn er die ordnungsgemäße Teilnahme nachweist.

Verfasst: Fr, 15. Jan 2010, 13:08
von leanna
liberte hat geschrieben:ich finde es ist das eine, wenn ich mich neben job und familie dazu entscheide mich fortzubilden oder ob der staat mich dazu verpflichtet. wenn ich in ein fremdes land ziehe, wollte ich auch eigenverantwortlich entscheiden wo ich die sprache lerne, wann udn wie lange ich sie lerne.

und wo wenn nicht beim parnter kann man mehr über kultur, tradition eines landes lernen?

sorry, für mich sind das rausgeschmissene steuergelder, weil nicht wirklich gezielt qualifiziert wird, sondern einfach mal pauschal hans und egon verpflichtet werden, damit man ein besseres gewissen hat. weil deutschland ja ach so viel für die integration tut....
Das sind ja heere Vorstellungen, aber ich fürchte, mit Eigenverantworlichkeit kommst du bei vielen nicht weiter.

Und was ist mit den ganzen Importbräuten, die nach Deutschland geholt werden und dann ganz auf den Mann angewiesen sind? Wenn es nach den Männern ginge, dann bräuchten diese Mädchen gar kein Deutsch lernen, weil sie ja sonst noch auf dumme Ideen wie Eigenständigkeit und Selbstbestimmung kommen könnten.

Und: ich hätte es mir nicht zugetraut, meinem Partner die deutsche Sprache und die Gepflogenheiten dieses Landes mal eben selbst beizubringen. Dafür habe ich weder die Qualifikation noch die Geduld :wink:

Verfasst: Fr, 15. Jan 2010, 13:32
von soni
Diese Einstellung finde ich absolut daneben! Warum nicht dankbar sein, dass einem eine solche Möglichkeit angeboten wird? Ist ja nur zu seinem Vorteil? Und dann die tollen Ausreden von wegen "langer" arbeitsweg, Schichtarbeit usw..er ist bestimmt nicht der einzige der arbeitet :roll:
und dann noch den Vergleich mit irgendwelchen assis... aber wenn man sich mit denen gleichstellen will... warum nicht...

Hier in der Schweiz wüsste ich nichts von so nem tollen Angebot! Hier gibt es zwar irgendwelche integratiobskürse jedoch nur für Frauen oder sonst einmal in der Woche jeweils nachmittags etc. Die Deutschkurse muss man selber finanzieren sind recht teuer und werden meistens nur 1 x pro Woche angeboten, was nicht viel nützt.. Und die die einen so tollen Kurs besuchen können stänkern noch rum und wollen nicht hingehen.... Echt toll :!:

Verfasst: Fr, 15. Jan 2010, 17:01
von leanna
Du triffst es auf den Punkt, soni :wink:

Verfasst: Fr, 15. Jan 2010, 17:38
von liberte
nun, ich denke bei denen, die es autonom nicht lernen, befürchte ich, daß auch dieser kurs nicht fruchtet. bzw. weiß ich es aus 1. hand, denn meine freundin hat so ihren neuen job gefunden. sie erzählt mir oft und gerne anekdoten und gerade darum schüttelt es mich wie steuergelder rausgeworfen werden!

gut, das mit den frauen ist tatsächlich ein argument. ansonsten glaube ich nicht, daß solche zwangskurse großartig zur integration und bildung beitragen.

und mich hätte es ehrlich gesagt sehr abgeschreckt, wenn man mich in den ländern, in denen ich gelebt habe hätte einen sprachkurs absolvieren müssen.

der schlüssel liegt für mich im freiwilligen. als 68er-kind hasse ich zwänge aller art:-)