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komisch, irgendwie echt komisch.
Verfasst: Mo, 31. Aug 2009, 22:47
von DNS
26 jahre jung, aus dem kosovo 1994 ausgewandert, seit dem 9ten lebensjahr in deutschland, nicht wirklich viel erreicht.
irgendwie echt komisch. ich verstehe einfach nicht was los ist! wie oft habe ich schon mit dem gedanken gespielt mir das leben zu nehmen?
im kindesalter schon! bestimmt über 1000 mal. komisch. ich weiß nicht ob ich verflucht bin, denn im kosovo ist das sehr populär?!!
nichts habe ich in meinem leben erreicht. im kosovo habe ich die erste klasse besucht, ich war ein musterschüler,
ich habe die schule geliebt, ich hatte überall 5er (deutsch: 1er), es hat mir so spaß gemacht. aber dann kam die auswanderung
meiner eltern und uns 4 brüdern.
seit 1994 leben wir in deutschland. bis wir aber unseren jetzigen ort gefunden haben, indem wir schon seit 14 jahren leben,
sind wir erst 2 jahre von heim zu heim gewandert, dann hat es bestimmt noch ein jahr gedauert bis ich zur schule bin. da ging vieles
verloren was meine liebe zur schule anging, außerdem musste ich erst noch die sprache lernen, meine familie hat mich überhaupt
nicht unterstützt oder geschweige denn gefordert. es war nicht so einfach. ich konnte nie wieder an die alten erfolge anknüpfen..
und irgendwie ging es in meinem leben immer weiter berg runter.
kein bock auf schule gehabt, viel wichtiger war da die große liebe, nur hauptschulabschluß gemacht, große liebe verloren (jahr 2001),
ausbildungsplatz verloren, große lebenskrise, zurückgezogen, keine freunde, alleine, traurig, gefühlslos geworden, kein erfolg,
keine lust, enttäuscht von allen, 2005 wieder eine beziehung gewagt, 2006 bitter von dieser beziehung enttäuscht und sehr heftig verletzt,
großer verlust, sehr große lebenskrise, sehr große depression, sehr große einsamkeit, (heftig).
ja, das war echt krass.
jetzt sitze ich nach einer 7 wöchigen psychotherapie hier, ich bin ein wenig von der therapie gestärkt, ich habe vieles gelernt,
aber wie soll ich das alles umsätzen, wenn die lebensumstände immer noch miserabel sind? ich bin alleine, ich habe keine freunde,
ich habe keine arbeit und ich vermisse sie mal wieder, diesen einen menschen mit dem ich 2005 zusammen war, sie war der einzige mensch
der sich wirklich je in meinem leben für mich interessiert hat!! aber sie ist nicht mehr da, sie hasst mich, sie möchte nichts mehr mit mir
zu tun haben, sie hat so ein tolles leben und mein leben ist dagegen das allerletzte. ich bin so am ar$ch.
dabei liebe ich eigentlich das leben, ich liebe albanische musik, ich liebe menschen, ich liebe meine landsmänner- vor allem die
in meinem alter, aber wie viele kenn ich denn in diesem alter? 2-3 leute!! und mit denen habe ich nicht mal großartig kontakt. echt hart.
dabei würde ich so gerne ein paar jugendliche aus meiner heimat kennen. ich bin am ar$ch einfach.
dabei muss ich sagen, ich sehe wie ihr bestimmt gerade denkt nicht wie der allerletzte vollidiot aus. ich mache viel sport,
habe einen normalgewichtigen körper, bin lustig und freundlich. aber ich kann mir einfach nicht erklären warum ich
so ein [Schimpfwörter werden hier nicht geduldet] leben habe. vielleicht bin ich echt verflucht?
was soll ich machen?
Re: komisch, irgendwie echt komisch.
Verfasst: Di, 01. Sep 2009, 7:09
von sinnesrausch
DNS hat geschrieben:26 jahre jung, aus dem kosovo 1994 ausgewandert, seit dem 9ten lebensjahr in deutschland, nicht wirklich viel erreicht.
irgendwie echt komisch. ich verstehe einfach nicht was los ist! wie oft habe ich schon mit dem gedanken gespielt mir das leben zu nehmen?
im kindesalter schon! bestimmt über 1000 mal. komisch. ich weiß nicht ob ich verflucht bin, denn im kosovo ist das sehr populär?!!
nichts habe ich in meinem leben erreicht. im kosovo habe ich die erste klasse besucht, ich war ein musterschüler,
ich habe die schule geliebt, ich hatte überall 5er (deutsch: 1er), es hat mir so spaß gemacht. aber dann kam die auswanderung
meiner eltern und uns 4 brüdern.
seit 1994 leben wir in deutschland. bis wir aber unseren jetzigen ort gefunden haben, indem wir schon seit 14 jahren leben,
sind wir erst 2 jahre von heim zu heim gewandert, dann hat es bestimmt noch ein jahr gedauert bis ich zur schule bin. da ging vieles
verloren was meine liebe zur schule anging, außerdem musste ich erst noch die sprache lernen, meine familie hat mich überhaupt
nicht unterstützt oder geschweige denn gefordert. es war nicht so einfach. ich konnte nie wieder an die alten erfolge anknüpfen..
und irgendwie ging es in meinem leben immer weiter berg runter.
kein bock auf schule gehabt, viel wichtiger war da die große liebe, nur hauptschulabschluß gemacht, große liebe verloren (jahr 2001),
ausbildungsplatz verloren, große lebenskrise, zurückgezogen, keine freunde, alleine, traurig, gefühlslos geworden, kein erfolg,
keine lust, enttäuscht von allen, 2005 wieder eine beziehung gewagt, 2006 bitter von dieser beziehung enttäuscht und sehr heftig verletzt, großer verlust, sehr große lebenskrise, sehr große depression, sehr große einsamkeit, (heftig).
ja, das war echt krass.
jetzt sitze ich nach einer 7 wöchigen psychotherapie hier, ich bin ein wenig von der therapie gestärkt, ich habe vieles gelernt,
aber wie soll ich das alles umsätzen, wenn die lebensumstände immer noch miserabel sind? ich bin alleine, ich habe keine freunde,
ich habe keine arbeit und ich vermisse sie mal wieder, diesen einen menschen mit dem ich 2005 zusammen war, sie war der einzige mensch
der sich wirklich je in meinem leben für mich interessiert hat!! aber sie ist nicht mehr da, sie hasst mich, sie möchte nichts mehr mit mir
zu tun haben, sie hat so ein tolles leben und mein leben ist dagegen das allerletzte. ich bin so am ar$ch.
dabei liebe ich eigentlich das leben, ich liebe albanische musik, ich liebe menschen, ich liebe meine landsmänner- vor allem die
in meinem alter, aber wie viele kenn ich denn in diesem alter? 2-3 leute!! und mit denen habe ich nicht mal großartig kontakt. echt hart.
dabei würde ich so gerne ein paar jugendliche aus meiner heimat kennen. ich bin am ar$ch einfach.
dabei muss ich sagen, ich sehe wie ihr bestimmt gerade denkt nicht wie der allerletzte vollidiot aus. ich mache viel sport,
habe einen normalgewichtigen körper, bin lustig und freundlich. aber ich kann mir einfach nicht erklären warum ich
so ein [Schimpfwörter werden hier nicht geduldet] leben habe. vielleicht bin ich echt verflucht?
was soll ich machen?
das leben ist halt ein kampf man muss jeden tag kämpfen so sehe ich es.
lg.sinnesrausch
Verfasst: Di, 01. Sep 2009, 9:57
von Dredhz
@sinnesrausch
Nein so wie er geschrieben hat, ist es die gleiche Frau!
@DNS
Schön, dass du das alles aufgeschrieben hast. Und schade, dass du so fühlst.
Hast du dir den schon mal Gedanken gemacht, was du in deinem Leben überhaupt erreichen willst? Was du gerne machst? Wo du gerne arbeiten möchtest bzw. in welchem Bereich?
Geh doch mit deinen paar Freunden die du hast in den Ausgang, die werden bestimmt noch andere Freunde haben und so kannst du dich dann auch integrieren.
Von wo kommst du den? wenn du dies nicht öffentlich sagen möchtest kannst du mir auch eine PN schreiben.
Lg
Verfasst: Di, 01. Sep 2009, 10:34
von Rachel
Hallo DNS,
auf Deine Frage, wie Du das nach der Psychotherapie alles umsetzen könntest : Schritt für Schritt. Du siehst im Moment nur den riesigen dunklen Berg an Problemen vor Dir, den besteigst Du nicht mal eben, schon klar.
Versuche, den negativen Gedankenkreis zu durchbrechen (da hast Du in der Therapie bestimmt gelernt, wie man das macht) und schau nicht nur auf das, was in Deinem Leben nicht schön ist.
Zähl doch mal positive Dinge auf- fangen wir da an, Du bist offensichtlich intelligent, gesund, gut oder wie du schreibst, normal aussehend, das sind schon alles Pluspunkte.
Und dann überlege Dir kleine Schritte, ganz kleine. Ein erster Schritt war, dich hier im Forum anzumelden, um Tipps zu bekommen, Kontakte zu knüpfen...die Schritte dürfen ruhig so klein sein, mach eine Liste mit lauter Dingen,die man auf die Schnelle erledigen kann und Dich weiter bringen.
Das führt wieder zu anderen Dingen und plötzlich bist Du auf dem richtigen Weg...der Blick auf all das, was bisher nicht geklappt hat, auf die Vergangenheit, ist der falsche Weg, auch wenn ich verstehe, dass es hart ist.....
Re: komisch, irgendwie echt komisch.
Verfasst: Di, 01. Sep 2009, 11:35
von Toni_KS
DNS hat geschrieben:26 jahre jung, aus dem kosovo 1994 ausgewandert, seit dem 9ten lebensjahr in deutschland, nicht wirklich viel erreicht.
irgendwie echt komisch. ich verstehe einfach nicht was los ist! wie oft habe ich schon mit dem gedanken gespielt mir das leben zu nehmen?
im kindesalter schon! bestimmt über 1000 mal. komisch. ich weiß nicht ob ich verflucht bin, denn im kosovo ist das sehr populär?!!
nichts habe ich in meinem leben erreicht. im kosovo habe ich die erste klasse besucht, ich war ein musterschüler,
ich habe die schule geliebt, ich hatte überall 5er (deutsch: 1er), es hat mir so spaß gemacht. aber dann kam die auswanderung
meiner eltern und uns 4 brüdern.
seit 1994 leben wir in deutschland. bis wir aber unseren jetzigen ort gefunden haben, indem wir schon seit 14 jahren leben,
sind wir erst 2 jahre von heim zu heim gewandert, dann hat es bestimmt noch ein jahr gedauert bis ich zur schule bin. da ging vieles
verloren was meine liebe zur schule anging, außerdem musste ich erst noch die sprache lernen, meine familie hat mich überhaupt
nicht unterstützt oder geschweige denn gefordert. es war nicht so einfach. ich konnte nie wieder an die alten erfolge anknüpfen..
und irgendwie ging es in meinem leben immer weiter berg runter.
kein bock auf schule gehabt, viel wichtiger war da die große liebe, nur hauptschulabschluß gemacht, große liebe verloren (jahr 2001),
ausbildungsplatz verloren, große lebenskrise, zurückgezogen, keine freunde, alleine, traurig, gefühlslos geworden, kein erfolg,
keine lust, enttäuscht von allen, 2005 wieder eine beziehung gewagt, 2006 bitter von dieser beziehung enttäuscht und sehr heftig verletzt,
großer verlust, sehr große lebenskrise, sehr große depression, sehr große einsamkeit, (heftig).
ja, das war echt krass.
jetzt sitze ich nach einer 7 wöchigen psychotherapie hier, ich bin ein wenig von der therapie gestärkt, ich habe vieles gelernt,
aber wie soll ich das alles umsätzen, wenn die lebensumstände immer noch miserabel sind? ich bin alleine, ich habe keine freunde,
ich habe keine arbeit und ich vermisse sie mal wieder, diesen einen menschen mit dem ich 2005 zusammen war, sie war der einzige mensch
der sich wirklich je in meinem leben für mich interessiert hat!! aber sie ist nicht mehr da, sie hasst mich, sie möchte nichts mehr mit mir
zu tun haben, sie hat so ein tolles leben und mein leben ist dagegen das allerletzte. ich bin so am ar$ch.
dabei liebe ich eigentlich das leben, ich liebe albanische musik, ich liebe menschen, ich liebe meine landsmänner- vor allem die
in meinem alter, aber wie viele kenn ich denn in diesem alter? 2-3 leute!! und mit denen habe ich nicht mal großartig kontakt. echt hart.
dabei würde ich so gerne ein paar jugendliche aus meiner heimat kennen. ich bin am ar$ch einfach.
dabei muss ich sagen, ich sehe wie ihr bestimmt gerade denkt nicht wie der allerletzte vollidiot aus. ich mache viel sport,
habe einen normalgewichtigen körper, bin lustig und freundlich. aber ich kann mir einfach nicht erklären warum ich
so ein [Schimpfwörter werden hier nicht geduldet] leben habe. vielleicht bin ich echt verflucht?
was soll ich machen?
Du kannst dir echt nicht erklären weshalb?!
Bruder, du bist ein Albaner, man!
Hör auf dir so einen Kopf zu machen, akzeptier es einfach, lass es einfach laufen, ergib dich….
….da fällt mir echt immer wieder der Spruch ein:
Shqipëtari i zi me kapuq të bardhë!
Nein Bruder, selbstverständlich darfst du das nicht erst nehmen was ich schreibe, nur ein Scherz am Rande!
Ich weiss, in deiner Situation ist ein Witz wahrscheinlich das aller Letzte was du gebrauchen kannst. Aber man könnte echt meine, dass dein Text die Einleitung eines Bestellers- Romans ist! Hast du es damit schon mal versucht, ich meine es ernst. Dein Schreibstill ist echt nicht das Allerletzte.
Das mit der Psychotherapie ist schon einwenig heftig. Obwohl ich zugeben muss, dass ein Grossteil unserer Gesellschaft eine nötig hätte. Sehr wahrscheinlich fehlt dir genau der spezielle Mechanismus, der einem Albaner bei der Geburt in die Wiege gelegt wird. Und zwar der Verdrängungsmechanismus! Ohne dieses ist ein Durchhalten durch das albanische Leben (inkl. Emigration, Integration, Assimilation, Reinkarnation) fast unmöglich!
Weißt du von welchem Mechanismus ich spreche? Ich meine diesen, den man einschaltet wenn man beinahe vor dem Abgrund steht. In diesem Moment
edhe krejt mu kallë bota, shqipëtari është në gjendje me ta bo: ape pin edhe ni qajë…
Ich weiss nicht ob du irgendein Wort verstanden hast, was ich geschrieben habe, aber ich gib auch nur das weiter, was mir mein Therapeut sagt.
Bruder, ich hoffe du nimmst mir diese dämliche Witze nicht übel. Leider finde ich die passenden Worte für dein Befinden nicht. Jeder hat so mit seinem Schicksal zu kämpfen, die einen weniger und die anderen mehr.
Mögest du zu deinen Weg zurückfinden, amin!
Me përshendetje TONi
Es liegt nicht an dir
Verfasst: Mo, 21. Sep 2009, 7:53
von capri
Es liegt nicht an dir. Deine Umgebung ist krank. Deutschland ist krank.
Wenn du hier leidest, dann ist das ein Zeichen von menschlicher und charakterlicher Gesundheit!
Das wird dir auch kein Psychoterrorist (äh therapist) sagen werden, jedenfalls kein Deutscher. Auch er ist (oft) Teil des kranken Systems!!!!
Es gibt medizinisch-wissenschaftliche Studien über die Deutsche Krankheit oder the German Angst. Das wird alles in Amerika geschrieben. Weit weg von hier. Vielleicht erheitert dich das ja schon mal, darüber im Internet zu lesen. Ebenfalls Bücher von Sabine Bode.
Die Albaner haben eine ähnlich grausame Kriegsgeschichte und deswegegen ähnliche Verdrängungsmechanismen wie die Deutschen. Nur ist das trotzdem ziemlich anders und noch viel jünger. Die Deutschen sind auch ohne Kriegsgeschichte komisch und unterkühlt und besserwisserisch, boshaft und mürrisch usw, usw. Uns selbst wenn sie das nicht sind, sind sie anstrengend. Egal was du machst, immer bekommst du einen Dolch in den Rücken gerammt. Du lächelst: es wird nicht zurückgelächelt. Du weinst: du wirst verachtet und mit der Nase in deine Tränen gedrückt. Schizophren. Ein wenig wie die Albaner aber dennoch ganz anders.
Ungewöhnlich aber, dass deine Eltern dir nicht geholfen haben, bzw. unterstützt haben. Ich dachte, das wäre gerade so das typische und besondere in albanischen Familien.
Jedenfalls, in diesem Land wirst du gebremst, wenn du etwas kannst. Das ist tief sitzender Neid, Bosheit, Sadismus.
Ich sage dir, was du schreibst klingt einfach nur klug. Du machst einen klugen Eindruck.
Ja, das mit dem Buch ist eine gute Idee. Ich hatte auch schon daran gedacht. So eine Sammlung von dieser Art von Eindrücken. Auch Russen, Polen, Engländer, etc, etc etc haben ähnliche Erfahrungen in Deutschland. So dass man einen Agentur findet, die das druckt und aber niemand als Author oben drauf steht, da es von sozusagen Ausländern in Deutschland geschrieben ist.
Dann wäre Sabine Bode mit ihrem Buch nicht mehr so alleine und man hätte noch mal eine andere Sicht: von Ausländern nämlich. Eigentlich bräuchte man nur eine Agentur und ein dutzend solcher Eindrücke. Diese Themen sind hochaktuell, brandheiss und gerade dabei sich aus dem Tabu-bereich zu lösen. So wie sie dich beschäftigen und mich und andere hier in diesem Thread interessieren, werden sie auch noch andere ansprechen. Die meisten Menschen haben die Gabe, ihren Frust an anderen abzulassen oder irgendwie zu verdrängen, wie hier schon bemerkt wurde. Wer allerdings gewohnt ist eher "gerecht und fair" zu denken und zu handeln und nicht dieses nötige Quäntchen Bosheit besitzt, der muss die Sachen eben durch beschreiben ablassen.
Gut dass du das geschrieben hast! Es ist gut zu wissen. Du bist nicht alleine.
Re: Es liegt nicht an dir
Verfasst: Mo, 21. Sep 2009, 9:00
von Klara
Es ist schon eine Weile her, wo DNS das geschrieben hat.
Verfasst: Mo, 21. Sep 2009, 9:30
von daylight
vielleicht ist capri die EX von DNS
schau mal ihren ersten thread.......
na ja....
schönen tag noch
Daylight
Verfasst: Mo, 21. Sep 2009, 10:02
von Klara
daylight hat geschrieben:
vielleicht ist capri die EX von DNS
schau mal ihren ersten thread.......
na ja....
schönen tag noch
Daylight
Nichts ist unmöglich.....
Re: Es liegt nicht an dir
Verfasst: Mo, 21. Sep 2009, 11:13
von kleshtrimania
capri hat geschrieben:Es liegt nicht an dir. Deine Umgebung ist krank. Deutschland ist krank.
Wenn du hier leidest, dann ist das ein Zeichen von menschlicher und charakterlicher Gesundheit!
Das wird dir auch kein Psychoterrorist (äh therapist) sagen werden, jedenfalls kein Deutscher. Auch er ist (oft) Teil des kranken Systems!!!!
Es gibt medizinisch-wissenschaftliche Studien über die Deutsche Krankheit oder the German Angst. Das wird alles in Amerika geschrieben. Weit weg von hier. Vielleicht erheitert dich das ja schon mal, darüber im Internet zu lesen. Ebenfalls Bücher von Sabine Bode.
Die Albaner haben eine ähnlich grausame Kriegsgeschichte und deswegegen ähnliche Verdrängungsmechanismen wie die Deutschen. Nur ist das trotzdem ziemlich anders und noch viel jünger. Die Deutschen sind auch ohne Kriegsgeschichte komisch und unterkühlt und besserwisserisch, boshaft und mürrisch usw, usw. Uns selbst wenn sie das nicht sind, sind sie anstrengend. Egal was du machst, immer bekommst du einen Dolch in den Rücken gerammt. Du lächelst: es wird nicht zurückgelächelt. Du weinst: du wirst verachtet und mit der Nase in deine Tränen gedrückt. Schizophren. Ein wenig wie die Albaner aber dennoch ganz anders.
Ungewöhnlich aber, dass deine Eltern dir nicht geholfen haben, bzw. unterstützt haben. Ich dachte, das wäre gerade so das typische und besondere in albanischen Familien.
Jedenfalls, in diesem Land wirst du gebremst, wenn du etwas kannst. Das ist tief sitzender Neid, Bosheit, Sadismus.
Ich sage dir, was du schreibst klingt einfach nur klug. Du machst einen klugen Eindruck.
Ja, das mit dem Buch ist eine gute Idee. Ich hatte auch schon daran gedacht. So eine Sammlung von dieser Art von Eindrücken. Auch Russen, Polen, Engländer, etc, etc etc haben ähnliche Erfahrungen in Deutschland. So dass man einen Agentur findet, die das druckt und aber niemand als Author oben drauf steht, da es von sozusagen Ausländern in Deutschland geschrieben ist.
Dann wäre Sabine Bode mit ihrem Buch nicht mehr so alleine und man hätte noch mal eine andere Sicht: von Ausländern nämlich. Eigentlich bräuchte man nur eine Agentur und ein dutzend solcher Eindrücke. Diese Themen sind hochaktuell, brandheiss und gerade dabei sich aus dem Tabu-bereich zu lösen. So wie sie dich beschäftigen und mich und andere hier in diesem Thread interessieren, werden sie auch noch andere ansprechen. Die meisten Menschen haben die Gabe, ihren Frust an anderen abzulassen oder irgendwie zu verdrängen, wie hier schon bemerkt wurde. Wer allerdings gewohnt ist eher "gerecht und fair" zu denken und zu handeln und nicht dieses nötige Quäntchen Bosheit besitzt, der muss die Sachen eben durch beschreiben ablassen.
Gut dass du das geschrieben hast! Es ist gut zu wissen. Du bist nicht alleine.
Ja klar! Alle andern sind schuld. Man muss sich einfach anstrengen wenn man etwas erreichen will und nicht auf Hilfe von auswärts hoffen.
Verfasst: Mo, 21. Sep 2009, 12:53
von Rachel
Also nicht, dass ich nicht für Kritik offen wäre.
Aber es ist ja wohl nicht so, dass Menschen mit Gewalt aus ihren Heimatländern nach Deutschland verschleppt werden und dann gezwungen sind, es mit diesen schlimmen Menschen auszuhalten.
Wer der Meinung ist, dass pauschal alle Deutschen neidisch, boshaft und sadistisch sind, sollte vielleicht doch lieber woanders leben oder sehe ich das falsch?
Verfasst: Mo, 21. Sep 2009, 13:05
von kleshtrimania
Rachel hat geschrieben:Also nicht, dass ich nicht für Kritik offen wäre.
Aber es ist ja wohl nicht so, dass Menschen mit Gewalt aus ihren Heimatländern nach Deutschland verschleppt werden und dann gezwungen sind, es mit diesen schlimmen Menschen auszuhalten.
Wer der Meinung ist, dass pauschal alle Deutschen neidisch, boshaft und sadistisch sind, sollte vielleicht doch lieber woanders leben oder sehe ich das falsch?
Vielleicht mussten sie ja flüchten?!?
Verfasst: Mo, 21. Sep 2009, 13:16
von Rachel
Das alte Thema: Pauschal über ein Volk zu urteilen, ist ein no go. Und wenn mich jemand aufnimmt, weil ich in Not bin, beisse ich demjenigen in der Regel nicht in die Hand. Sollte ich mich aber dauerhaft nicht wohl dort fühlen, ob berechtigt oder nicht, dann gehe ich.
Verfasst: Mo, 21. Sep 2009, 13:24
von kleshtrimania
Rachel hat geschrieben:Das alte Thema: Pauschal über ein Volk zu urteilen, ist ein no go. Und wenn mich jemand aufnimmt, weil ich in Not bin, beisse ich demjenigen in der Regel nicht in die Hand. Sollte ich mich aber dauerhaft nicht wohl dort fühlen, ob berechtigt oder nicht, dann gehe ich.
Wohin soll man den gehen? Die meisten haben in ihrem Heimatland fast alles verloren und für die da unten sind wir auch Fremde. Es ist nicht einfach... Du hast das nie durchmachen müssen und ich wünsche mir dass nie jemand so was durchmachen muss. Du versucht über etwas zu urteilen was du nicht verstehst.
Verfasst: Mo, 21. Sep 2009, 13:31
von daylight
aha.... wenn man erstmal die annehmlichkeiten im gastland kennengelernt hat, will man nich mehr nach hause.... weil man da ja nix hat und fremd ist
danke.... das habe ich jetzt verstanden
Verfasst: Mo, 21. Sep 2009, 13:43
von kleshtrimania
daylight hat geschrieben:aha.... wenn man erstmal die annehmlichkeiten im gastland kennengelernt hat, will man nich mehr nach hause.... weil man da ja nix hat und fremd ist
danke.... das habe ich jetzt verstanden
Das heisst du würdest nachdem du jahrelang in einem "Loft" gelebt hast, wieder in einem "Stall" leben wollen?
Daylight, hast du jemals an deinem eigenen Leib erfahren wie es ist fremd zu sein? Weiss du wie es sich anfühlt wenn man Akademiker ist und trotzdem wie ein "blöder Ausländer" behandelt wird? Weiss du wie es sich anfühlt wenn man hoch qualifiziert ist und ein Kunde will sich nicht von dir bedienen lassen nur weil sich dein Name komisch anhört? Hast du das jemals erlebt?
Verfasst: Mo, 21. Sep 2009, 13:43
von Rachel
Nein, das tue ich nicht. Ich bemühe mich in meinem Leben immer um Toleranz und darum, andere Sichtweisen zu verstehen. Ich wäre nicht in diesem Forum, wenn ich mich nicht für andere Kulturen und andere Meinungen interessieren würde. Und dass es nicht ganz einfach ist, zwischen zwei Kulturen zu stehen, ist mir auch klar, auch wenn ich es selbst nicht erlebt habe.
Für mich gibts nette Menschen und weniger nette Menschen und das hat mit der Nationalität nichts zu tun. Die Unterschiede und Eigenheiten, die es gibt, die akzeptiere ich, wenn ich mich in einem anderen Land aufhalte. Manches ist vielleicht befremdlich, manches kann aber auch eine nette Anregung sein. Aber ich bin noch nie aus einem anderen Land zurückgekehrt und habe die Menschen dort pauschal als krank bezeichnet.
Verfasst: Mo, 21. Sep 2009, 13:49
von Klara
kleshtrimania hat geschrieben:Rachel hat geschrieben:Das alte Thema: Pauschal über ein Volk zu urteilen, ist ein no go. Und wenn mich jemand aufnimmt, weil ich in Not bin, beisse ich demjenigen in der Regel nicht in die Hand. Sollte ich mich aber dauerhaft nicht wohl dort fühlen, ob berechtigt oder nicht, dann gehe ich.
Wohin soll man den gehen? Die meisten haben in ihrem Heimatland fast alles verloren und für die da unten sind wir auch Fremde. Es ist nicht einfach... Du hast das nie durchmachen müssen und ich wünsche mir dass nie jemand so was durchmachen muss.
Du versucht über etwas zu urteilen was du nicht verstehst.
Manche urteilen auch über eine ganzes Volk...und wie schon öfters gesagt wurde, "die anderen sind immer Schuld" .....Du fragst:"Wohin soll man den gehen?"ich würde sagen da wo man sich wohl fühlt soll man hingehen,wie man empfangen wird liegt meistens an der Person selbst.
Verfasst: Mo, 21. Sep 2009, 13:52
von Klara
kleshtrimania hat geschrieben:daylight hat geschrieben:aha.... wenn man erstmal die annehmlichkeiten im gastland kennengelernt hat, will man nich mehr nach hause.... weil man da ja nix hat und fremd ist
danke.... das habe ich jetzt verstanden
Das heisst du würdest nachdem du jahrelang in einem "Loft" gelebt hast, wieder in einem "Stall" leben wollen?
Daylight, hast du jemals an deinem eigenen Leib erfahren wie es ist fremd zu sein? Weiss du wie es sich anfühlt wenn man Akademiker ist und trotzdem wie ein "blöder Ausländer" behandelt wird? Weiss du wie es sich anfühlt wenn man hoch qualifiziert ist und ein Kunde will sich nicht von dir bedienen lassen nur weil sich dein Name komisch anhört? Hast du das jemals erlebt?
Dazu fällt mir nur ein.....Wie man sich bettet so liegt man.
Verfasst: Mo, 21. Sep 2009, 14:02
von kleshtrimania
Klara hat geschrieben:kleshtrimania hat geschrieben:daylight hat geschrieben:aha.... wenn man erstmal die annehmlichkeiten im gastland kennengelernt hat, will man nich mehr nach hause.... weil man da ja nix hat und fremd ist
danke.... das habe ich jetzt verstanden
Das heisst du würdest nachdem du jahrelang in einem "Loft" gelebt hast, wieder in einem "Stall" leben wollen?
Daylight, hast du jemals an deinem eigenen Leib erfahren wie es ist fremd zu sein? Weiss du wie es sich anfühlt wenn man Akademiker ist und trotzdem wie ein "blöder Ausländer" behandelt wird? Weiss du wie es sich anfühlt wenn man hoch qualifiziert ist und ein Kunde will sich nicht von dir bedienen lassen nur weil sich dein Name komisch anhört? Hast du das jemals erlebt?
Dazu fällt mir nur ein.....Wie man sich bettet so liegt man.
Aha... Dein Albaner ist natürlich nie mit Ausländerfeindlichkeit konfrontiert worden. Hör doch auf Klara! Du weiss doch selber dass es nicht so ist. Sogar ich selber denk mir wenn ich irgendetwas von ein Prügelei unter Jugendlichen lese: Das waren sicher Ausländer!!!
Ich selbst hab geschrieben dass eben nicht die anderen Schuld sind. Wir selber sind für unser Leben verantwortlich. Es ist aber trotzdem frustrierend wenn andere einem das Gefühl geben nicht willkommen zu sein.