Sa, 01. Okt 2005, 17:32
Liebe Freunde!
Danke an alle, die mir Tipps für unsere Reise gegeben haben.
Ich kann nun mit einem aktuellen Reisbericht aufwarten, der euch hoffentlich auch etwas interessiert. Reiseberichte sind ja sozusagen das "Salz in der Suppe" des Forums.
Wir (Jungfamilie 2E + 2K 4 und 1 Jahr) starteten am 27.09, um ca 5 Uhr mit unserem PKW in Oberösterreich und erreichten nach einem Versorgungsstop in Villach gegen 11 Uhr den Hafen von Triest.
Der italienische Zöllner war vor allem daran interessiert, ob der Zulassungsinhaber unseres PKW mit einem der Reisenden ident war.
Die Ausfolgung der bereits vorbestellten und per e-banking bezahlten Tickets und der Bezug der Fähre durch Mensch und Auto erfolgten relativ problemlos. Von unserer Reise 2002 ist mir ein Verlademeister - oder so was ähnliches - in Erinnerung, der alle Albaner extrem schlecht behandelte - den gab's letzten Dienstag nicht.
Nach einer sehr ruhigen Überfahrt in einer 3Bett-Kabine erreichten wir am 28.09. gegen 13 Uhr Durres. Die Einreiseformalitäten sind für mich noch immer nicht wirklich nachvollziehbar - aber es wird schon so alles seinen Grund haben.
Über die neu ausgebaute Straße erreichten wir gegen 16 Uhr Elbasan. Einzig die Abzweigung in Rrogoshin nach Elbasan macht Probleme, die Straße ist noch nicht fertig und die Abzweigung vor dem neuen Kreisverkehr ist für Ortsunkundige nicht eindeutig erkennbar. Die Distanz zwischen Durres und Elbasan ist in gut einer Stunde zu bewältigen.
Gestern (30.09.) startete ich allein um 06:30 Uhr den Rückweg auf dem Land von Albanien nach Österreich. Ich zog die Route über Durres der Bergstraße nach Tirana vor. Die gut ausgebaute Straße ist in Kreuzungsbereichen mit aberwitzigen Geschwindigkeitslimits von 40 - 50 km/h beschränkt. Da die Radarpistolen ständig präsent sind, ist die Chance beim Schnellfahren erwischt zu werden sehr groß. Prompt knallte ich in der schnurgeraden Umfahrung von Peqin mit gut 100 km/h in einer Beschränkung von 40 km/h in eine Radarkontrolle. Zum Glück reagierten die Polizisten aus unerfindlichen Gründen nicht.
Ab Durres nutze ich die Autobahn bis Vore. Auf der Autobahn muss man höllisch auf Fußgänger und Radfahrer aufpassen.
Warnen muss ich vor der Straße Vore - Fushe Kruije. Bitte meidet diesen Abschnitt, aufgrund des katastrophalen Zustandes der Straße kann abschnittsweise nicht einmal Schrittgeschwindigkeit gefahren werden. Ich machte den Fehler und nahm diese Verbindung. Frage an die Forumsinsider: wie schaut die Straße von Tirana nach Fushe Kruije aus und gibt es auch von Osten eine Zufahrt zum Flughafen Rinas?
Ab Fushe Kruje Richtung Norden ist die Straße super und die Fahrt eine echte Freude. Leider setzte starker Regen ein, der bis Kroatien anhielt.
Über die Brücke bei Shkodra ist schon viel geschrieben worden, das spare ich mir.
Die Straße zwischen Sukobin und Bar glich in weiten Bereichen einem Wildbach, hier übernimmt offensichtlich die Straße auch Entwässerungsfunktionen.
Die Küste von Montenegro und Kroatien ist einfach ein Traum, einer unserer nächsten Urlaube wird uns sicher hierher führen.
Die Küstenstraße in Montenegro ist nur sehr "zäh" zu befahren, es war kaum eine Reiseschnitt über 40 km/h möglich. Beeindruckend war die rasche Abwicklung der Fährverbindung über die Bucht von Kotor - kaum 20 Minuten für Ankunft, Kartenkauf, Auffahrt, Überfahrt und Abfahrt - danke an "der_died" für den guten Tipp.
In Kroatien war an der Küstenstraße immerhin ein Reiseschnitt von 60 km/h möglich.
Nach Dubrovnik fuhr ich im Zuge eines Überholmanövers gegen eine auf der Straße liegenden Stein und beschädigte die linke vordere Felge. Der Reifen blieb gottlob ganz und ich ersparte mir das Reifenwechseln im strömenden Regen.
Gegen 18:30 erreichte ich die Autobahn bei Split. Bei Zadar war der Wind so stark, dass die automatischen Windsensoren eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 40 km/h anzeigten.
An der Mautstelle Zagreb hatte ich gegen 22:30 Uhr eine Panne aufgrund Überhitzung des Kühlers. Es dauerte bis gegen 2 Uhr, dass ein fachkundiger Mitarbeiter des kroatischen Automobilklubs den Schaden behoben hatte.
Da an die von mir ursprünglich in der Gegend von Zagreb vorgesehene Übernachtung nun nicht mehr zu denken war, für ich weiter und erreichte gegen 03:30 bei Spielfeld die österreichische Hemisphäre.
Über die mit vor allem im Raum Graz mit Baustellen gespickte A9 erreichte ich heute früh (01.10.) gegen 06:30 meinen Heimathafen im oberösterreichen Zentralraum in der Nähe von Wels.
Ich hoffe, dass euch der kurze Bericht interessiert, hoffe auf Kommentare und freue mich auftretende Fragen zu beantworten.
So - nun ab ins Bett - gähn!
Schöne Grüße
hoval789
Pro Albania