Arbëror hat geschrieben:Um etwas schon einmal klarzustellen: Eine binationale Partnerschaft besteht aus der fortwährenden Kompromissbereitschaft beider Partner. Das heisst, ich muss mich an den kulturellen Gepflogenheiten meines Partners anpassen und mich ggf. einbringen. Genau so wenig wie ein albanischer Partner sich bei Weihnachten und anderen, ich nenne es jetz mal, westeuropäischen Festen und Werten auf Offline-Modus stellen kann, genau so wenig, kann sich eine westeuropäische Frau erlauben, albanische Besuche auf ein Minimum abzudrosseln und inoffiziell die Abwesenheitsmasche aufzukurbeln. Erlauben vielleicht schon, aber es hinterlässt einen bleibenden schädlichen Eindruck.
Wenn ich mir hier so die Beiträge durchlese, kommt mir leider ein Gefühl hoch, albanische Besuche seien parasitäre Einnister und eine Zumutung für jede Frau und für jeden Essvorrat. Ich bin mit denselben albanischen Besuchen gross geworden, und ich habe mich stets als Kind riesig auf das Wochenende gefreut wenn Besuch angekündigt war, und da können noch so pseudo-Erziehungsministerinnen kommen und ihre pseudo-pädagogischen Heilmittel von Zoobesuch und co. ausströmen, es war schöner und erlebnisreicher als jedes Fussballmatch, jeder Zoobesuch, jeder Vergnügungsparkausflug. Und NEIN, kein Besuch kam zu uns um sich den Bauch vollzuschlagen oder um eine vorübergehende Ferienwohnung zu finden, sie kamen einzig und allein aus dem Grund, um uns zu sehen. Es ist nunmal verständlich, dass man in der Ferne nach heimatlichen Pflastern sucht, um die Sehnsucht nach Familie und Heimat zu stillen, niemand geht auf Besuch wegen Ess- und Trinkgelage, denn von diesem haben wir hier alle mehr oder weniger reichlich genug zuhause. Und es liegt auch nicht in den Genen der Albaner, unangekündigt vor der Haustüre zu erscheinen und aufdringlich zu wirken. Das liegt am familiären Umfeld, grundsätzlich ist es aber so, und ich kenne es auch nur so, dass ein höflicher Telefonanruf vorausgeht wenn man irgendwo zu Besuch geht, und wenn jemand kein Besuch wünscht (das sieht man meist am Verhalten derer, die nie irgendwo zu Besuch gehen) so ist es auch selbstredend, dass man diese Besuchsstelle dann aufgibt und nicht trotzdem auf Biegen und Brechen versucht einen Besuch zu Stande zu bringen. Grundsätzlich sollten sich einige die Frage stellen, ob man ein Stück weit auch bereit ist, die albanische Kultur anzunehmen und fortzuführen, und diese Besuche sind Teil dieser Kultur. Ich habe und kenne selbst binationale Ehen in meinem familiären Umfeld, es gibt positive und negative Beispiele, und um es diplomatisch auszudrücken, mag ich nicht diese Sorte von Frauen, die ihren Partner von der eigenen Familie wegzerren und abschotten, und den Partner vor die Wahl stellen: ihre Wünsche und ihre Lebensauffassung oder seine Familie.Das ist kein Vorwurf an den Threadautor, das ist wiederum ein anderes Thema und geht über den eigentlichen Sinn eines Besuches hinaus.
ein schönes Statement, leider hab ich es aber auch von Albanern anders erlebt, indem man meinem Mann an den Kopf warf, er würde nur zum Kaffee trinken kommen und viele haben sich eben nie angemeldet, mein Mann kannte dies auch nicht und wunderte sich, wenn er vor verschlossener Türe bei der eigenen Verwandtschaft stand, weil diese es gewagt hatte, ihr Heim zu verlassen, ohne das jemand das Haus hütete.
Zum genannten Fall...ich find es schändlich, wenn ein Besucher, wenn er auch als solcher respektvoll behandelt werden möchte und dies über längeren Zeitraum, sich so resoektlos benimmt, wie benannter Schwager. Da würde es bei mir auch irgendwann Stopp rufen! Und das, obwohl ich als Deutsche schon gern Besuch habe und diesen auch sicher mit genügend albanischem Respekt gegenüber trete, wenn nicht noch mehr davon! Wenn ich merke, das eben jener schlecht über mich redet, dann wird dieser Enthusiasmus mich schnell verlassen und ich bin dann auch nicht mehr bereit, Respekt zu zeigen, in dem Falle heucheln!