albanien.ch Forum

Die Google-Zeitangaben für normale Straßen in AL sind fast grundsätzlich zu gering. Maßstab, um wie viel, kann etwa die Errechnung der Zeit für eine Nord-Süd-Gesamtdurchquerung Hani-Hotit - Kakavia sein, die Google mit 4:45 angibt. Nach meinen vor Ort erhobenen Daten ist diese Durchquerung auch nach den jüngsten Verbesserungen, z.B. der Verlagerung der Straße ins Vjosa-Tal, mit den PKW nicht unter sechs Stunden zu schaffen. Man kann also sagen, reale PKW-Werte auf asfaltierten Straßen dürften bei Google plus 20 Prozent liegen.
Auf der Mehrzahl dieser Straßen hängt viel vom aktuellen Straßenzustand ab. Da die Qualität der Asfaltierungen in AL oft sehr schlecht ist, stellen sich selbst bei vollständigen Neuasfaltierungen häufig bereits nach zwei Jahren flächige Schäden ein, die zwingen die Geschwindigkeit herabzusetzen.
Bei Off-Road-Strecken stimmen in der Regel die Verläufe und Kilometerangaben, Google ist auch in Albanien ziemlich exakt vernetzt. Bei den Zeitangaben scheint es, sie setzen für Off Road schon selbst starke Zugaben an, die natürlich zusätzlich noch der Berücksichtigung von aktuellem Wegezustand und vom Fahrzeug unterliegt. Die Wege werden in der Regel regelmäßig ausgebessert, aber vorangegangener Sturzregen kann bis zur Unpassierbarkeit führen. Das gilt letztlich auch für Koplik - Theth. Ich würde sagen, ein erfahrener und mit dem Weg vertrauter Jeep-Fahrer braucht von Shkodra bis Theth im Normalfall unter drei Stunden. Mit 4x4-Womo, falls es sich um einen kleinen und kurzen Typ handelt, würde ich 3,5 Stunden rechnen. Wir hatten aber hier im Forum Berichte aus dem vergangenen Frühjahr, die berichteten damals von einem sehr schlechten Straßenzustand und zusätzlich von Behinderungen durch die Bauarbeiten.

Für 4x4-Womo-Fahrer, eben für solche Strecken wie Theth, kann es sich lohnen, mein ansonsten total veraltetes Reisehandbuch Albanien als Gebrauchtbuch billig zu erstehen, weil meine "Roten (Off Road) Routen" besonders im Abgleich mit meinem Womo-Buch nach wie vor wichtige Hinweise geben. Dabei ist es egal, ob Ausgabe 2010 oder 2012, beide sind identisch.

Danke für Eure Rückmeldungen. Hatte mir das auch schon so gedacht, das ich ordentliche Zeitaufschläge einkalkulieren muss. Hilft mir bei meiner Planung, die dann vor Ort über den Haufen geschmissen wird!

GjergjD hat geschrieben:Hallo Seismo, Herzlich Willkommen im Forum, immer her mit deinen Routenplanungen, je genauer, desto besser können wir diese auseinandernehmen

Mach ich so bald ich was Luft habe. Bin doch mal gespannt, was die Kenner der Albanien Szene so dazu meinen.

Beste Grüße
seismo

Vor einem Jahr wurde hier erstmals über den Ausbau der Straße von Kruja zum Shtama-Paß berichtet
http://www.albanien.ch/forum/newinst/vi ... 80#p225685
Hier ein Zwischenstand im Video, es wird weiter gearbeitet.
http://youtu.be/qAuBKEzUGcc
Der Ausbau läuft laut Projektplan mindestens bis Januar 2015

Balkaninsight analysiert die Kosten des Autobahnbaus in beiden Staaten und prangert die Misswirtschaft an: Es wurde schlecht geplant, es gab grobe Ausschreibungsfehler, Korruption und drastische Kostensteigerungen.
http://www.balkaninsight.com/en/article ... llion-euro

In Berlin baut man einen Flughafen, der wird nicht fertig, aber immer teurer. In Hamburg eine extrem überteuerte Philharmonie, in Leipzig eine viel zu teure Innenstadtuntertunnelung.., usw.
Damit will ich die Ruchlosigkeit der Entscheidungen im Zusammenhang mit dem albanischen Autobahnbau nicht vom Tisch wischen, umso mehr, da es sich um zwei bettelarme Länder handelt. Ich denke aber, die historische Bedeutung dieses Autobahnbaus können wir heute noch nicht überblicken, deshalb sollten wir mit dem endgültigen Urteil noch ein paar Jahre warten.

In einem anderen Thema hatte ich die Straße von Berat nach Elbasan empfohlen:

GjergjD hat geschrieben:für das erste Teilstück von Berat nach Librazhd brauchst du auf dem günstigsten Wege kaum mehr als 2 Stunden, sagen wir sicherheitshalber 3 Stunden, denn der eingezeichnete Schleichweg über Kucova und Mollas (88 km) ist inzwischen frisch asphaltiert.
http://goo.gl/maps/bGGKG

Wie jetzt zu erfahren war, ist der nördliche Abschnitt zwischen Mollas und Gostima auf rund 10 km noch Alt-Asphalt mit tiefen Schlaglöchern. Der Zustand hat sich hier durch Schwerlastverkehr sehr verschlechtert, im Juni sollen Ausbesserungsarbeiten erfolgen. Die drei Stunden bis Librazahd könnten daher passen. Als Abkürzung halte ich die Strecke weiterhin für attraktiv, da der Umweg über Rogozhina unverhältnismäßig erscheint und bis Lushnja auch nicht viel besser ist.
http://youtu.be/zHaWlrGfaV4

Moment, parallel läuft, vorzüglich asfaltiert, seit 2011 die Straße von Jeta e re über Kosova nach Belsh-Cerrik!

Im Januar 2013 wurde mit dem Ausbau der Lokalstraße nach Peza bei Tirana begonnen. Diese Straße in eines der Naherholungsgebiete der Hauptstadt ist nun nach 14 Monaten Bauzeit fertig. Die Verbindung “Pezë e Madhe-Pezë e Vogël” wurde verbreitert und asphaltiert, auch für Parkplätze wurde gesorgt. Außerdem hat man das marode Wassernetz auf Stand gebracht. Die Bauern freuen sich, nun leichter auf die Märkte zu kommen. Am Dorf gibt es große Treibhäuser. Im Ort kann man sich das historische Gebäude "Konferenz von Peza" anschauen, das von einem Park umgeben ist. Das ist meines Wissens das Sommerhaus von Edi Rama. Man kann dort auch Reiten.


Quelle: Fondi Shqiptar i Zhvillimit, facebook

Gemeine Frage: Was willste da? Zwei dröge, kleine Stauseen, der eine meist nur Schlamm, der andere auch kaum zum Baden verlockend. Das Restaurant in der für Ausländer kaum interessanten Gedenkstätte mäßig, ohnehin meist geschlossen.
Peza ist bestenfalls gut für den Sonntags-Nachmittags-Spaziergang gelangweilter Expats, die, wie so oft in Tirana, nicht wissen, was sie am Wochenende besseres tun könnten. Die Hash-Gemeinde startet zuweilen von dort, hoch zu den recht imposanten, aber wenigen Rest-Quadern der vermutlich vorrömischen Festung Dorez. Davor stehend packte mich dort instinktiv die Frage: Könnte nicht auch das Albanoupolis gewesen sein? Jedenfalls definitiv kein Platz, den man als Tourist aufsuchen muss.

Hier geht es ja gar nicht um eine Empfehlung, der Hinweis nur mal so am Rande . Diese Bauprojekte sind doch ohnehin nicht alle touristisch motiviert.

volkergrundmann hat geschrieben:Moment, parallel läuft, vorzüglich asfaltiert, seit 2011 die Straße von Jeta e re über Kosova nach Belsh-Cerrik!

Zu der Straße Elbasan-Cërrik-Belsh gab es ganz aktuell auch eine Einschätzung in den Medien: sie ist in schlechtem Zustand. Da bleibt die Route über Mollas doch die kürzere und vermutlich die schnellere.

http://youtu.be/IOW9IFhaQzc

Der Verkehrsminister Edmond Haxhinasto besuchte die Baustelle der Nationalstraße Lin-Pogradec, die schon lange ein Ärgernis für Reisende und Touristen darstellt. Es werde nach hohen Standards gebaut und neben der Straße auch eine naturnahe Promenade entlang der gesamten Straße angelegt.
Mit der Fertigstellung ist jedoch erst Mitte nächsten Jahres zu rechnen!

Der Minister verspricht, dass es während der Saison einen Fährbetrieb zwischen Pogradec und Ohrid geben soll. Die Ausflugs-Fähre wird zwischen dem 15. Juni und dem 15. September verkehren.

http://youtu.be/ekWXOJ680Xg

Eine neue Asphaltstraße verbindet die Orte Bërxullë, Laknas und Kamëz und bietet eine alternative Zufahrt zum Flughafen Zubringer, die auch für Fahrradfahrer geeignet erscheint. Die Straße ist sechs Meter breit (plus Randstreifen) und knapp 4 km lang. Die Bauzeit betrug rund ein Jahr. Vor der Sanierung war diese Straße von Schlaglöchern übersät und für normale PKW kaum befahrbar.

vorher:

nachher:


Quelle: Fondi Shqiptar i Zhvillimit, facebook

GjergjD hat geschrieben:… und bietet eine alternative Zufahrt zum Flughafen Zubringer …

eher nicht. Würde da besser auf der Autobahn bleiben, ist sicherlich schneller

Späte Genugtuung. Diese Straße hatte ich bereits in meinem Fahrradroutenmaterial von 2010 (liegt im Forum vor) als höchst interessante Variante für Radler aufgeführt (als Route A2 TR-Rodon-B2). Der Grund: Die wenigen Radler reisten damals vielfach mit dem Flugzeug, Rad als Gepäck, nach Albanien ein. Nutzten sie die offiziellen Zufahrtsstraßen vom Flughafen zur Innenstadt, empfing sie gleich die Hölle. Ich hielt es trotz löchrigen Weges für viel angenehmer, über diesen Schleichweg zum Zentrum zu gelangen, umso mehr, da man die Schleichtour insgesamt bis zum Zentrum fortsetzen konnte. Jetzt befürchte ich eher, wird die Verbindung wohl für Autofahrer zum Schleichweg werden, wenn auf dem Durres-Tirana-Zubringer wieder mal der Stau droht. Insofern hat sie jetzt für Radler wohl eher an Wert verloren.

Da kam heute noch eine hoffnungsvoll stimmende Nachricht rein:
Nach mehr als zwei Jahren Stillstand wurden die Arbeiten an der Nationalstraße Kukes-Kruma wieder aufgenommen.
Die Arbeiten an einem der problematischsten Verkehrswege des Kreises Kukes begannen bereits vor drei Jahren und hätten längst abgeschlossen sein sollen. Allerdings fehlte das Geld, das auch jetzt erst teilweise bereitsteht, alle Maßnahmen abzuschließen. Die Bewohner würden lieber den Umweg über Kosovo (Morina) in Kauf nehmen, als diese Straße zu nutzen. An diesem Zustand wird sich frühestens 2015 etwas ändern.
http://youtu.be/63d5_jxZ0z8

GjergjD hat geschrieben:In einem anderen Thema hatte ich die Straße von Berat nach Elbasan empfohlen:

GjergjD hat geschrieben:für das erste Teilstück von Berat nach Librazhd brauchst du auf dem günstigsten Wege kaum mehr als 2 Stunden, sagen wir sicherheitshalber 3 Stunden, denn der eingezeichnete Schleichweg über Kucova und Mollas (88 km) ist inzwischen frisch asphaltiert.
http://goo.gl/maps/bGGKG

Wie jetzt zu erfahren war, ist der nördliche Abschnitt zwischen Mollas und Gostima auf rund 10 km noch Alt-Asphalt mit tiefen Schlaglöchern. Der Zustand hat sich hier durch Schwerlastverkehr sehr verschlechtert, im Juni sollen Ausbesserungsarbeiten erfolgen. Die drei Stunden bis Librazahd könnten daher passen. Als Abkürzung halte ich die Strecke weiterhin für attraktiv, da der Umweg über Rogozhina unverhältnismäßig erscheint und bis Lushnja auch nicht viel besser ist.
http://youtu.be/zHaWlrGfaV4

Die Neu-Asphaltierung auf der Verbindungsstraße Frashër(Kreis Kuçova)-Selita-Mollas(Kreis Elbasan) in diesem Monat scheint sich zu bestätigen: Asphaltierung im Gange, Ende abzusehen. Bleibt noch die Frage, ob auch die letzten 10 holprigen km Richtung Elbasan mit saniert werden.
http://youtu.be/K7dbZNT0WEA

aktueller Strassenbericht von Ende Mai zur Region:
Elbasan – Cërrik: nicht gut, aber auch nicht schlimm
Cërrik – Belsh: sehr löchrig, aber problemlos fahrbar mit jedem Auto
Belsh – Kuçova: nur versehentlich ein paar Kilometer gefahren – schmaler, frischer Asphalt (vermutlich durchgehend)
Belsh – Jeta e Re (Strasse Lushnja-Berat): schmaler, recht frischer Asphalt. grosse Fahrfreude in schönster Landschaft ohne Verkehr
Jeta e Re – Lushnja: nicht gut, aber auch nicht schlimm

Lars hat geschrieben: Jeta e Re – Lushnja: nicht gut, aber auch nicht schlimm

Ha,ha, hier sind wir wieder beim originären Albanien-Straßen-Problem: Ich fokussiere das hier nur für Neueinsteiger ins Forum: Ja, die Qualität der asfaltierten Oberflächen ist oft schlecht, selbst neue Asfaltierungen sind mangels Qualität der Arbeiten nach zwei Jahren wieder ziemlich löchrig. Aber, bitte, bitte, das ist Albanien, wie es leibt und lebt. Gilt die Straße als asfaltiert, dann weiß man eben nie, braucht man für 20 km 20 Minuten oder zwei Stunden. In Jeden Falle kommt man, (sehr) langsam fahrend, da auch mit einem Normalauto oder auch einem Wohnmobil letztlich durch!

Zurück zum Problemfall Kukes-Kruma:
Die Länge der Nationalstraße beträgt nur 29 km, trotzdem müsse man mit einer Fahrzeit von zwei Stunden rechnen, da die Oberfläche vollkommen zerstört sei. Im Mai 2011 begann die Arbeiten zur teilweisen Neutrassierung und Rekonstruktion der Straße, vor einem Jahr sollte alles fertig sein. Der Abschluss der Arbeiten hängt weiterhin an der Sicherung der Gesamtfinanzierung, nach Ansicht von Experten wir die Straßenbau bestenfalls nach 12 Monaten abgeschlossen sein.
Ein paar Eindrücke im Video http://youtu.be/M5fQmAd5KcI

Umgehungsstraße Vlora
Ein Vertrag zwischen der albanischen Regierung und der Europäischen Investitionsbank über die Teilfinanzierung (18 Mio. EUR) dieser Umgehungsstraße ist unter Dach und Fach. Mit weiteren Gebern sind es zusammen 53 Mio. EUR für dieses Projekt, das von der albanischen Regierung hoch priorisiert wurde.
Die Straße soll helfen, die Stadt vom Durchgangsverkehr an der Küste zu entlasten. Es soll eine empfehlenswerte Panoramastraße werden, die am Kreisel des Autobahnendes Levan-Vlora beginnt und über 29 km verläuft. Das Projekt soll im Frühjahr 2017 abgeschlossen sein.
http://youtu.be/OgIRoju7B5M