albanien.ch Forum

Berisha hat heute ein erstes Teilstück der neuen Straße nach Theth eingeweiht. Es handelt sich um den 15,4 km langen Ausbau-Abschnitt oberhalb der Ura e Mesit (nördlich von Shkoder) bis nach Prekal, womit auch die Förderung des Bergtourismus im Dukagjin erreicht werden soll.

Leider ist der Zustand der „Teer“-Straße nach Ura e Mesit immer noch in einem schlimmen Zustand. Wie immer gilt im albanischen Straßenbau: Erst wird komplett neu ausgebaut, dann werden vielleicht mal die Löcher im Bestandsnetz gestopft

Der Ausbau der Segmente Prekal – Kir (13 km) und Bogë – Qafë Thorë (11.5) beginnt nun, somit ist dort ab sofort mit Behinderungen zu rechnen.
http://abcnews.al/lajme/aktualitet/2/22877
und ein kurzes Video von der Strecke am Anfang:
http://www.top-channel.tv/artikull.php?id=241899

GjergjD hat geschrieben:Leider ist der Zustand der „Teer“-Straße nach Ura e Mesit immer noch in einem schlimmen Zustand. Wie immer gilt im albanischen Straßenbau: Erst wird komplett neu ausgebaut, dann werden vielleicht mal die Löcher im Bestandsnetz gestopft :wink

Soviel ich mitbekommen habe, soll die Strecke nach der Ura e Mesit nicht mit Teer sondern mit Kies ausgelegt werden.

Die Arbeiten zur Asphaltierung der Straße Bajram Curri-Valbona haben begonnen, wie im Video zu sehen ist.
http://youtu.be/fBralInmm-U
Da der Unterbau schon vorhanden ist, wird mit einem schnellen Abschluss der Arbeiten zu rechnen sein. Der Straßenabschnitt nördlich von Bajram Curri hat eine Länge von 21 km, die Straße wird mit 8,5 Metern sehr breit . Die Baukosten betragen 650 Millionen Lek.

• Wie weiter oben in einem Beitrag beschrieben, startet in Valbona die „Östliche Verkehrsachse“, die bis Librazhd reicht. Diese Straßenverbindung wird vorraussichtlich im Sommer 2013 komplett asphaltiert sein. Zusammen mit der Autobahn Richtung Kosovo werden die Berggebiete im Osten damit gut erschlossen. Für die offroad Fans gibt es weiter genügend Routen

Der Zahl der Urlauber im Tal soll laut Bürgermeister schon in diesem Jahr stark zugenommen haben. Aber nicht nur aus Tschechien kommen die Touristen nach Valbona; in einem Fernsehbeitrag über zwei französische Backpackerinnen wurden Archivbilder der in dieser Saison nicht mehr verkehrenden Autofähre verwendet
http://youtu.be/ONBPDRmsnCg

Das Valbona-Tal hat seit meinem vorhergehenden Besuch dort 2009 eine nahezu radikale Wandlung erfahren. Optisch allein schon dadurch, dass sich jetzt dieses breite, schwarze Asfaltband bis zum hintersten Hotel windet (die Asfaltierung wurde nicht, wie vielleicht zu erwarten war, von vorn begonnen, sondern von hinten). Aber auch in anderer Hinsicht: Alle Grundstücke sind jetzt eingezäunt, geradezu eine Unmenge neuer Bar-Restaurants und Touristenunterkünfte bieten ihre Dienste an. Das hinterste Hotel (Lamthi oder so, finde gerade auf die Schnelle die Visitenkarte nicht) hat zu seiner bekannten Holzhütte schon ein dreistöckiges 40-Zimmer-Steingebäude hinzu gebaut. Bald werden mehr davon folgen. Das Tal ist klar auf dem Weg, eine Art schweizer Feriendorf zu werden.

volkergrundmann hat geschrieben:Das Tal ist klar auf dem Weg, eine Art schweizer Feriendorf zu werden.

Diese Entwicklung wird wohl kommen, hoffentlich profitieren aber wenigstens die Familien im Tal davon und nicht Investoren von woanders, die sich den Boden aneignen, wie es versucht wird: http://youtu.be/WRH6zy7sYuE

Kann ich nicht objektiv beurteilen, dazu bin zu wenig Insider der politischen Hintergrundereignisse in Albanien. Aber etliche Merkwürdigkeiten, die mir auf meiner gegenwärtigen umfassenden Rundreise durch das Land auffielen (stehe 2-3 Tage vor deren Abschluss), würde ich doch so deuten, dass du recht hast.

Hallo,

Soeben zurückgekehrt, kann ich über den Baustand einiger Strassen in Kosova und Albanien geben:

Fahrtstrecke war Prishtina-Morina-Kukes-Milot-Kruja-Shkoder-Podgorica.

Prishtina-Orllat: Ab hinter Fushe Kosove vierspurige Schnellstraße bis Lapushnice, sehr gut fahrbar. Llapushnice-Orllat im Bau, mit teils sehr widersprüchlicher Verkehrsführung, was dazu führt, dass Geisterfahrer unterwegs sind. Die Fahrbahnen sind aber so breit, dass man mit etwas Vorsicht sehr gut und schnell vorankommt

Orllat-Malisheva

Sehr gut ausgebaute Landstraße mit neuen Ortsumgehungen, wenig Verkehr. Man kreuzt immer wieder die neue Autobahn, die Eröffnung dürfte bei dem gesehenen Bauzustand in den nächsten Wochen erfolgen.

Malisheva-Duhel:

Durch die Baufahrzeuge für die Autobahnbaustelle völlig kaputt, schlimme Schlaglöcher. Hat sich aber mit der baldigen Autobahneröffnung erledigt....

Duhel-Morina:

Eine Autobahn, wie man sie sich wünscht. Alles, bis auf Raststätten und Tankstellen ( wer noch in Kosova tanken will, soll dies vor der Autobahn machen) ist fertig.

Morina-Kukes:
Schnellstraße, die aber hohe Aufmerksamkeit verlangt. Alle Brücken sind nur zweispurig, deshalb viele Fahrstreifenwechsel und auch einseitige Einmündungen, dadurch halsbrecherische Wendemanöver von Anliegern...

Kukes-Abzweig Puke:
Brücke unterhalb Kukes noch alt, dann Schnellstraße wie oben durch atemberaubende Landschaft.

Abzweig Puke-Rreshen:
Vollwertige Autobahn durch ebenfalls völlig irre Landschaft, sehr wenig befahren.
Die Autobahn hat die Verkehrsbeziehungen völlig geändert, die Furgons von Bajram Curri nach Tirana fahren inzwischen via Gjakove/Kosova und ab Prizren Autobahn, weil es viel schneller ist, und selbst Leute aus Mazedonien und Südserbien nah Montenegro via Kosova-Albanien !

Rreshen-Milot:
Nur zweispurige Landstraße, aber gut ausgebaut. Ab Rubik (Abzweig Ri. Burrel) recht viel Verkehr.

Milot-Fushe Kruje:
Die Kreuzung bei Milot ist selten dumm gebaut: Die Autobahn endet südlich einer Brücke, für etwa 50 Meter drängelt sich der gesamte Verkehr Ri. Aus Ri. Tirana Ri.Kosova und Shkodra auf zwei Spuren, genau hier halten auch alle Busse....
Ab hier an Lac vorbei bis Fushe Mamushe Autobahn, aber mit kleinen Strassen, die einmünden und Grundstückseinfahrten. Die Fahrbahnwechsel an den Enden der Ausbaustrecken sind extrem kaputt, ganz langsam fahren. Fushe Mamushe-Fushe Kruje ist völlig alter Albanien-Stil mit extrem viel (Lkw-)Verkehr, hier muss man äußerst aufpassen, und es ist eigentlich immer Stop- and go.

Fushe Kruje-Kruje:
Neuer Asphalt, in Fushe Kruje extrem gefährliche Ausfahrt, in F.K. Alles sehr chaotisch.
Bergstraße hoch nah Kruje o.k., in Kruje selbst sehr eng und steil, und Parkplätze sehr knapp. Auch keinerlei Ausschilderungen, es ist recht schwierig, wieder aus der Stadt herauszufinden.

Milot-Shkoder: Landstraße, bis Lezhe ganz gut, dort durch die Stadt. Hinter Lezhe manchmal schlechter Belag. Am Ortseingang Shkodra ist die neue Brücke Ri. Muriqan fertig, die alte ist gesperrt. Man hat einen Kilometeranzeiger mit Entfernungen u.A. nach Zagreb, Wien und Berlin (!!!) aufgestellt....

Shkodra:
das komplette innerstädtische Straßennetz wurde erneuert, die zentrale Strasse in der Stadt ist jetzt Fußgängerzone bzw. wird gerade dazu gemacht. In vielen sanierten Seitenstraßen fehlen noch die Gullydeckel, das ist, da nicht markiert, extrem gefährlich. Auf keinen Fall nachts in Shkodra in Nebenstraßen schneller fahren, als dass man nicht sofort bremsen könnte !

Shkoder-Hani i Hotit:
Ausfahrt aus Shkodra noch etwas "lustig", aber dahinter eine Strasse wie Butter! Völlig neuer Asphalt, die Markierungen fehlen noch. Umgehungsstraßen Koplik und Bajze fertiggestellt, bis zum Ende von Bajze völlig problemlos. Dahinter kommen noch zwei kurze Stellen, an denen es staubig wird, aber nie länger als 200 Meter, dann wieder beste Strasse. Allein von der Abzweigung nach Vermosh bis zum Grenzposten ( etwa 800 Meter ) noch Schotterdecke.

Hani i Hotit-Podgorica:
Montenegrinische Kontrolle sehr gründlich. Strasse etwa bis Ortseingang Vuksanlekici sehr gut und nagelneu. Dann durch Tuzi sehr schmal und recht alt, dahinter bis Podgorica wieder besser.


Insgesamt Alles sehr gut zu fahren, speziell wer von Shkodra nach Podgorica will, braucht sich nicht mehr durch die Dörfer via Muriqan-Ulcinj quälen, sondern direkt fahren.
Je nach Dauer der Grenzkontrolle ist Shkodra-Podgorica in einer bis anderthalb Stunden möglich.

Hoffe, mit dem aktuellen Stand etwas geholfen zu haben...

MfG
Martin

Ja, danke!!

Sehr schöner Bericht. Komme eben von einer Fast-Totalbereisung des Landes zurück und kann die Angaben nur bestätigen. Eine so ausführliche Darstellung der vorgefundenen Verhältnisse wäre mir zu viel. Aber wenn jemand Fragen zu speziellen Abschnitten hat, will ich gern schauen, ob ich da vorbeigekommen bin.

Mich interessiert im Gegenzug eine spezielle Frage: Ist jemand an den Verhältnissen im Valbona-Tal nahe dran? Als ich Mitte September dort war, begann man von hinten mit der Asfaltierung. Auch die Ortslage Dragobi war bereits durchasfaltiert. Mich würde brennend interessieren, wie weit die Asfaltierung vor Wintereinbruch noch kommt. Wäre für jede exakte Info sehr dankbar.

Dasselbe trifft zu auf den Bereich Peshkopi-Librazhd (also Shupenza - Librazhd). Auch hier war nicht einzuschätzen, ob die Asfaltierung noch vor dem Winter aufgenommen werden würde und wie weit man kommt.

Die abgelegene Gemeinde Shengjergj hinter den Dajti-Massiv, ca. 45 km vom Zentrum Tirana entfernt, ist jetzt über eine neue knapp 18 km lange Asphaltstraße ab dem Qafa e Priskes bis Verri erschlossen. Bisher waren die Dörfer der Gemeinde im Winter oft isoliert, wenn die schlechte Straße befahrbar war, brauchte man von dort drei Stunden bis nach Tirana. Nun verkürzt sich die Reisezeit deutlich. Die neue Straße gibt den Bewohnern ganz neue Perspektiven: Bereits nach Beginn der Bauarbeiten hätten sich die Bodenpreise verdoppelt. Erste neue Geschäfte und Restaurants werden eröffnet.
http://youtu.be/9KcQjLJjRI4
http://youtu.be/ff-cwS95evA

Schön, ab Qafe Priskes. Das ist ziemlich weit oben, und was ist vorher? Wurde das mit saniert? Die Straße zum Dajti bot das letzte Mal, als ich sie benutzte, bestes Off-road.

volkergrundmann hat geschrieben:Schön, ab Qafe Priskes. Das ist ziemlich weit oben, und was ist vorher? Wurde das mit saniert? Die Straße zum Dajti bot das letzte Mal, als ich sie benutzte, bestes Off-road.

von dem Abschnitt weiter unten ist nirgendwo die Rede, daher ist der ganz sicher noch so wie von dir beschrieben Wenn früher die Fahrzeit drei Stunden betragen hat, so hat sie sich jetzt wohl "nur" halbiert, deutet auf schlechte Wegstrecke bis zur Passhöhe.

Das traurige Problem ist eben, die Wahlschlacht für Juni 2013 ist in vollem Gange. Da nützen dem Berisha keine reparierten Straßen, nur neue. Ich komme, wie gesagt, eben von einer Rundreise zurück: Lushnja-Berat: Der Vorhof zur Katastrofe, Fier - Berat: Die Katastrofe selber. Dafür wird um so emsiger an der Stadtautobahn von Tirana Richtung Elbasan gebastelt. Berisha weiß sehr genau, womit er wieder haarscharf (oder getürkt) gewinnen kann.

volkergrundmann hat geschrieben:Lushnja-Berat: Der Vorhof zur Katastrofe

ist ein Trauerspiel dort, auch keine gute Werbung, wo so viele Gäste in die Stadt kommen

Es gilt aber das Prinzip Hoffen (auf die Wahlen). Als ich vor wenigen Tagen auf dem Camping in Ura Vajgore übernachtete, kam die Eigentümerin ganz glücklich zu mir: "Eben haben sie es im Fernsehen gebracht, die Straße soll im nächsten halben Jahr saniert werden..."

Unter dem folgenden Link gibt es eine nützliche Übersichtskarte, die alle GEPLANTEN Neubauprojekte von Fernverkehrsstraßen zeigt (grüne Linien). Diese Details findet man leider noch nicht auf der neuen Straßenkarte von f&b. Klar, bei vielem ist es fragwürdig, ob und wann es jemals fertig werden wird!
http://gazeta-shqip.com/lajme/wp-conten ... w=619&zc=1

GjergjD hat geschrieben:Die abgelegene Gemeinde Shengjergj hinter den Dajti-Massiv, ca. 45 km vom Zentrum Tirana entfernt, ist jetzt über eine neue knapp 18 km lange Asphaltstraße ab dem Qafa e Priskes bis Verri erschlossen. Bisher waren die Dörfer der Gemeinde im Winter oft isoliert, wenn die schlechte Straße befahrbar war, brauchte man von dort drei Stunden bis nach Tirana. Nun verkürzt sich die Reisezeit deutlich.

jetzt gibt es schon ein frisches Streckenvideo nach Shengjergj bei Youtube

Teil 1: http://youtu.be/twmeaXjBHTI
Teil2: endet beim Gemeindezentrum im Dorf Verri: http://youtu.be/3SQtnXVLLqU

Nochmal Nachfrage: Ist das nun so zu interpretieren, dass die bisherige "Hauptstraße" nach Biza oben entlang nicht asfaltiert wurde und statt dessen nur die Straße unten über die Dörfer?

volkergrundmann hat geschrieben:Ist das nun so zu interpretieren, dass die bisherige "Hauptstraße" nach Biza oben entlang nicht asfaltiert wurde und statt dessen nur die Straße unten über die Dörfer?

Genau, das ist eine ganz neue Trasse. Die alte Hauptstraße scheint doch niemand mehr zu brauchen

Richtig schade, ich fand den alten Hauptweg oben immer besser als die Wege unten. Da oben kam irgendwo so eine kleine, wunderbar begrünte Bergsenke, so fantastisch mit Blumen besetzt, dass man unwillkürlich dachte "willkommen im Paradies".