Morganlefay hat geschrieben:
Danke für Dein Mitgefühl, ich spüre, Du bist ehrlich, das ist eine seltene Gabe.
Dankeschön, das weiß ich sehr zu schätzen.
Morganlefay hat geschrieben:
Aber was reden wir da, es geht immer noch um die Gewalt gegen Ehefrauen und die findet ja wohl keine von "uns" gut, egal wie wir erzogen wurden und egal wie wir leben wollen
Wenn es um Gewalt gegen Frauen geht, sollten Frauen zusammen halten egal welcher Religion oder Nationalität sie angehören.
Afrikanische Frauen geben sich auch ihrem Schicksal hin das sie beschnitten werden oder trotzdem leiden sie darunter oder nicht?
Es gibt Frauen die ergeben sich ihrem Schicksal und leiden aber es wird immer Frauen geben, die mutig aufstehen und kämpfen und diesen Frauen gehört mein ganzer Respekt.
Zu dem Teil würde ich gerne eine Kleinigkeit sagen. Du hast diesbezüglich wirklich eine tolle Meinung.
Es ist tatsächlich so, dass es Männer gibt, die sich einfach so das Recht herausnehmen und über die Frau herrschen. Sie meinen, sie könnten die eigene Schwester schlagen, die eigene Ehefrau, die eigene Tochter. Es gibt Frauen, die so ängstlich sind, dass sie diese Tortur ein Leben lang ertragen, ängstlich, aber stark. Stark sind auch die Frauen, die aufstehen und zurückschlagen, dieser Rückschlag erfolgt jedoch nicht verbal, sondern anders, zB indem sie weglaufen, indem sie ihn anzeigen, indem sie ihm das, was sie einstecken müssen, zurückgeben.
Der Unterschied bei diesen beiden Frauen liegt darin, dass die Mut haben aufzustehen, die anderen haben Mut dies zu ertragen.
Beiden gilt mein größter Respekt.
Ich würde dir gerne eine Geschichte erzählen. Ich gehe manchmal mit meiner Mutter in die Stadt. Und wenn sie sich ihre Sachen anguckt, setze ich mich auf einen Sessel und lese Zeitung. Einmal kam eine alte Frau und setze sich neben mich. Wir unterhielten uns ein wenig und sie fing an mir ihre ganze Lebensgeschichte zu erzählen. Ich war erstmal voll verwundert, weil sie noch nicht mal meinen Namen kannte, aber ich hörte aufmerksam zu. Nach ihrer Geschichte wäre ich am liebsten in Tränen ausgebrochen, weil sie mir so unendlich Leid getan hat.
Sie war Deutsche, war zurzeit des zweiten Weltkrieges noch ganz klein, habe aber ihre Eltern verloren. Danach habe sie ihr ganzes Leben lang unter ihrem Mann gelitten, sie meinte, sie habe später gemerkt, was für ein schlechter Mensch er war. Sie wurde schwanger und hatte eine Fehlgeburt, bis sie dann eine Tochter in die Welt setze. Sie hat gesagt, diese Tochter sei ihr ganzes Glück gewesen, bis sie im Alter von 20 Jahren oder so starb. Sie meinte, es gebe nichts schrecklicheres für Eltern, als ihr Kind unter die Erde zu bringen, weil dies nicht die Reihenfolge des Lebens sei. Sie hat noch einen Sohn, der lebt. Sie hat vor kurzem ihren Bruder verloren, die Beerdigung sei vor ein paar Tagen gewesen. Und letztlich ihren Mann, der sie zu Lebzeiten geschlagen und misshandelt hat.
Sie hat nicht einmal geweint, während sie mir ihre Geschichte erzählte. Und am Ende hat sie gesagt, dass man im Leben vieles als selbstverständlich ansieht, das Leben selbst sehe man als selbstverständlich an. Dabei ist noch nicht mal ein Atemzug selbstverständlich, denn es könnte immer der letzte sein.
Ich habe immer gedacht, dass man stark ist, wenn man aufsteht und nicht duldet, wenn man sich zur Wehr setzt und zurückschlägt.
Doch ein Blick in den Augen dieser alten Frau verriet mir, dass es große Kraft bedarf zu ertragen, dass man auch stark ist, wenn man durchhält.
Weißt du, ich denke, dass auch diese Frauen, die nicht mutig aufstehen und kämpfen, wofür sie ihre Gründe haben, wie diese alte Frau sie gehabt haben muss, Respekt gebührt. Sowie deiner Mutter. Sie muss eine starke Frau gewesen sein, weil es nicht leicht ist, wie sie gelebt hat.
Zuletzt noch einmal ... diese Frau war Deutsche, ihr Mann war deutsch und dies alles ereignete sich in Deutschland. Es sind nicht alle Deutschen so, das weiß ich, und das weiß auch sie, aber es sind auch nicht Albaner so, wie sie hier größtenteils dargestellt werden, das weiß ich und das weißt Du sicher auch.
Morganlefay hat geschrieben: Wenn es um Gewalt gegen Frauen geht, sollten Frauen zusammen halten egal welcher Religion oder Nationalität sie angehören.
Ebenso ist es egal, welcher Nationalität und Religion die Männer angehören.