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Verfasst: Di, 28. Aug 2007, 13:27
von Herbi
shaker hat geschrieben:hehe vielleicht liegt es ein wenig daran dass ihr das wort stolz etwas anders interpretiert...

die einen sehen es eher als etwas was achtung und respekt verdient von erreichtem was einem nicht aktiv betrifft aber passiv einem das gefühl gibt stolz darauf sein zu können und zu dürfen...

die anderen sehen es mehr direkt auf sich bezogen dass mann nur auf etwas stolz sein kann wobei mann aktiv selbst dazu beigetragen hat.
..das wort stolz kann man nicht anders interpretiert !! :wink:

..beispiel:

...wenn du traurig bist dann fühlst du dich nicht besonders gut !! oder machst du freudensprünge wenn du traurig bist !? :wink:


...genau so verhält es sich mit dem wort stolz !!

Verfasst: Di, 28. Aug 2007, 13:31
von shaker
hehe da bin ich mit meinem beitrag eine sekunde zu spät gekommen... trotzdem noch nen schönen tag...

und wow.. schön zu sehen dass ihr es im gegensatz zu manch anderen schafft...euch ohne unnötige beleidigungen und angriffe zu verständigen... vielleicht ein biesschen langweiliger als die anderen auf jeden fall aber vorbildhafter :-P

Verfasst: Di, 28. Aug 2007, 13:33
von Herbi
...danke für die netten worte shaker !! :P

Verfasst: Di, 28. Aug 2007, 13:39
von Herbi
Herbi hat geschrieben:...danke für die netten worte shaker !! :P
..und ja ich hoffe das ich hier in diesem forum nicht langeweile !! :D

Verfasst: Di, 28. Aug 2007, 13:39
von shaker
Herbi hat geschrieben:
shaker hat geschrieben:hehe vielleicht liegt es ein wenig daran dass ihr das wort stolz etwas anders interpretiert...

die einen sehen es eher als etwas was achtung und respekt verdient von erreichtem was einem nicht aktiv betrifft aber passiv einem das gefühl gibt stolz darauf sein zu können und zu dürfen...

die anderen sehen es mehr direkt auf sich bezogen dass mann nur auf etwas stolz sein kann wobei mann aktiv selbst dazu beigetragen hat.
..das wort stolz kann man nicht anders interpretiert !! :wink:

..beispiel:

...wenn du traurig bist dann fühlst du dich nicht besonders gut !! oder machst du freudensprünge wenn du traurig bist !? :wink:


...genau so verhält es sich mit dem wort stolz !!
hehe dass ist ja was ich meine.... die sprache lässt jedem individuellen menschen so viel freiraum dass man aneinander vorbei reden kann obwohl man sich in der grundaussage eigentlich einig ist...
aber wenn du 30 mennschen fragst um ein wort zu erklären wirst du mind. 10 verschiedene ansichten und meinungen bekommen...

sehr viele worte kannst du nachschlagen und eine beschreibung dazu finden und nachlesen...

jeder findet für sich das passende was ihm am meisten gibt...

LIEBE ist auch nur ein wort... was es heisst oder bedeutet... wirst du nie verstehen ohne es erlebt zu haben.. da nutzen die wie wikipedia und andere bücher auch nicht sehr viel weiter...

Verfasst: Di, 28. Aug 2007, 13:44
von Herbi
shaker hat geschrieben:
LIEBE ist auch nur ein wort... was es heisst oder bedeutet... wirst du nie verstehen ohne es erlebt zu haben.. da nutzen die wie wikipedia und andere bücher auch nicht sehr viel weiter...
..LIEBE ist nur ein wort, ...für mich auch ein gutes gefühl !! :wink:
Liebe (von mhd. liebe „Gutes, Angenehmes, Wertes“) ist im engeren Sinne die Bezeichnung für die stärkste Zuneigung, die ein Mensch für einen anderen Menschen zu empfinden fähig ist. Analog wird dieser Begriff auch auf das Verhältnis zu Tieren oder Sachen angewendet. Im weiteren Sinne bezeichnet Liebe eine ethische Grundhaltung („Nächstenliebe“), oder die Liebe zu sich selbst („Selbstliebe“).

Im ersteren Verständnis ist Liebe ein Gefühl oder mehr noch eine innere Haltung positiver, inniger und tiefer Verbundenheit zu einer Person, die den reinen Zweck oder Nutzwert einer zwischenmenschlichen Beziehung übersteigt und sich in der Regel durch eine tätige Zuwendung zum anderen ausdrückt. Hierbei wird nicht unterschieden, ob es sich um eine tiefe Zuneigung innerhalb eines Familienverbundes („Elternliebe“) handelt, um eine enge Geistesverwandtschaft („Freundesliebe“) oder ein körperliches Begehren („geschlechtliche Liebe“). Auch wenn letzteres eng mit Sexualität verbunden ist, bedingt sich auch in letzterem Falle beides nicht zwingend (z. B. sog. „platonische Liebe“).

Verfasst: Di, 28. Aug 2007, 14:00
von skenderbe
Herbi hat geschrieben: ein beispiel:
...wie kann ich stolz sein auf die schweizernationalmannschaft die 2:1 gegen holland gewonnen haben !? ..ich habe ja dazu nicht beigetragen, sondern nur die spieler auf dem spielfeld !!
Du bist auch nicht Stolz, auf die Nationalmannschaft und auch nicht Stolz, dass Barnetta 2mal Punkten konnte. Du bist eher Stolz darauf, das er dein Land repräsentiert und für dein Land die 2 Tore geschossen hat und nicht auf ihn.
Wikipedia hätte ich jetzt an dieser Stelle nicht benutzt. Ich könnte jetzt einfach diesen Artikel so bearbeiten, dass dann alle zufrieden sind.
wen wir das so sehen würden wie du, dann hätten wir ja heute garkeine Patrioten, es hätte niemals die Helden gegeben, die es heute giebt. Die Schweizer hätten sich niemals on Österreich getrennt, weil es ihnen ja egal wäre. In dem Sinne liegt also Wikipedia falsch.
Ich benutze das Beispiel von Miss K. Du könntest auch nicht auf das gute Zeugniss deiner Tochter stolz sein, wenn man stolz nur aus Taten der eigenen Person empfindet, da du die guten Noten ja nicht erhalten hast.

Verfasst: Di, 28. Aug 2007, 14:12
von Herbi
skenderbe hat geschrieben:
Herbi hat geschrieben: ein beispiel:
...wie kann ich stolz sein auf die schweizernationalmannschaft die 2:1 gegen holland gewonnen haben !? ..ich habe ja dazu nicht beigetragen, sondern nur die spieler auf dem spielfeld !!
Du bist auch nicht Stolz, auf die Nationalmannschaft und auch nicht Stolz, dass Barnetta 2mal Punkten konnte. Du bist eher Stolz darauf, das er dein Land repräsentiert und für dein Land die 2 Tore geschossen hat und nicht auf ihn.
Wikipedia hätte ich jetzt an dieser Stelle nicht benutzt. Ich könnte jetzt einfach diesen Artikel so bearbeiten, dass dann alle zufrieden sind.
wen wir das so sehen würden wie du, dann hätten wir ja heute garkeine Patrioten, es hätte niemals die Helden gegeben, die es heute giebt. Die Schweizer hätten sich niemals on Österreich getrennt, weil es ihnen ja egal wäre. In dem Sinne liegt also Wikipedia falsch.
Ich benutze das Beispiel von Miss K. Du könntest auch nicht auf das gute Zeugniss deiner Tochter stolz sein, wenn man stolz nur aus Taten der eigenen Person empfindet, da du die guten Noten ja nicht erhalten hast.
...nein ich bin nicht stolz auf die Schweizernationalmannschaft, stolz kann aber Barnetta auf sich und sein team sein !! ...ich war ja da nicht dabei !!

...auf das gute zeugnis meiner tochter kann ich aber zum teil stolz sein, ... da auch meine frau meiner tochter und zu guterletzt auch ich (teamwork) etwas beigebracht habe auf das wir alle aber insbesondere meine tochter stolz sein kann !! :wink:

..und ja, ... ich habe nie gesagt das ich kein Patriot sei !! ...aber nun gut Patriotismus (Vaterlandsliebe) hat nicht sehr viel mit Stolz zu tun !! :wink:

Verfasst: Di, 28. Aug 2007, 14:26
von skenderbe
Herbi hat geschrieben: ...nein ich bin nicht stolz auf die Schweizernationalmannschaft, stolz kann aber Barnetta auf sich und sein team sein !! ...ich war ja da nicht dabei !!

...auf das gute zeugnis meiner tochter kann ich aber zum teil stolz sein, ... da auch meine frau meiner tochter und zu guterletzt auch ich (teamwork) etwas beigebracht habe auf das wir alle aber insbesondere meine tochter stolz sein kann !! :wink:

..und ja, ... ich habe nie gesagt das ich kein Patriot sei !! ...aber nun gut Patriotismus (Vaterlandsliebe) hat nicht viel mit Stolz zu tun !! :wink:
ok wenn du nicht Stolz auf dein Land bist, welches von der Mannschaft vertretten wurde, dann kan ich auch nichts dafür, aber drücken wir es anders aus. Was empfandest du als die Schweiz gewonnen hat? Ich nehme an Freude und in welcher Hinsicht hast du Freude empfunden, doch nicht nur weil 22 Spieler auf dem Feld standen und einem Ball nach jagten und zum schluss die einen halt mehr den Ball in nem Kasten getroffen haben als die anderen?

auf das gute Zeugniss und die Lernfähigkeit deiner tochter hast du aber keine Auswirkungen. Du kannst doch nicht deine erziehungs Methoden als Grund angeben, weshalb deine Tochter die Vokabeln besser begreift als andere. Du kannst auch nicht Stolz darauf sein, das du sie gezeugt hast, da dass auch nichts mit ihrer Inteligenz zu tun hat.

ach dan frag ich dich, wie entsteht Vaterlandsliebe? doch nicht einfach, weil du in diesem Land auf die Welt kamst oder du in diesem Land lebst. Hat das deiner Meinung nach nicht etwas mit Stolz auf das eigene Land zu tun.

Ich merke du beharrst auf die Aussagen von Wikipedia, nächstens gehen ich einfach auf diesen Artikel und bearbeite ihn einfach so, wie ich es für richtig interpretiere, dann sind alle glücklich.

Verfasst: Di, 28. Aug 2007, 14:50
von Herbi
..mit Wikipedia will ich nur mein meinung unterstreichen !! :wink:

..zugegeben auf die noten meiner tochter habe (wir) ich nur wenig einfluss, aber ich habe einfluss darauf !!

..das die schweizermanschaft gewonnen hat machte mich natürlich als Patriot sehr glücklich aber nicht stolz !!

..zur Vaterlandsliebe, ich wurde in der schweiz geboren und liebe die schweiz und die verschieden kulturen die unser land ausmachen sehr !! ...Vaterlandsliebe ist für mich auch ein gefühl, ich gehöre hier einfach dazu !!.. im übrigen liebe ich auch das land meiner frau (kosova republik :wink: ) ...ich liebe aber auch andere länder leute und kulturen und so weiter !! :P ..im prinzip sind unsere meinungen gar nich sooo weit auseinander, ich habe einfach einen ander blickwinkel vom ganzen !! :wink:

...ämmm noch was, ... es macht mir sehr viel spass mit dir und anderen user hier zu diskutiern !! ..man sieht das dass albaner skipetaren klischee das viele leute habe in keiner art und weise stimmt !! ...ihr albaner seit gleichwertig wie alle erdenbürger dieser welt !! :wink: ...grosses kompliment an euch albaner skipetaren!! :!:

..und noch was, .. ich will hier nicht auftreten und sagen nur meine meinung sei die einzig wahre. ...hier ist ein diskusions forum bei dem es verschiedene meinungen gibt und auch geben sollte !!

Verfasst: Di, 28. Aug 2007, 15:12
von Bandita
:? oha
ich dachte du bist Albaner
naja aussehen tust du wie einer :lol: :lol: :lol:

Verfasst: Di, 28. Aug 2007, 15:32
von Herbi
Bandita hat geschrieben::? oha
ich dachte du bist Albaner
naja aussehen tust du wie einer :lol: :lol: :lol:
..ich bin ein "ticinesi" (tessiner = italienischeSchweiz) lebe aber in der deutschschweiz !! ...sprecha aber "fast" pervekt albanisch, habe ich am arbeitsplatz gelernt und natürlich von meiner besseren seit mit der ich seit zwölf jahren verheiratet bin !! :P das lesen der albanische sprache bereitet mir aber ehrlichgesagt noch etwas mühe :wink:
Der Kanton Tessin (Republik und Kanton Tessin, französisch République et Canton du Tessin, italienisch Repubblica e Cantone Ticino, rätoromanisch Republica e Chantun Tessin, englisch Ticino) ist der südlichste Kanton der Schweiz.

Zusammen mit den vier südlichen Tälern Graubündens Misox (it.: Val Mesolcina), Calancatal (Val Calanca), Bergell (Val Bregaglia) und Puschlav (Val Poschiavo) bildet er die Svizzera Italiana (die italienischsprachige Schweiz).

Verfasst: Di, 28. Aug 2007, 15:46
von Viktor
20 Seiten voll

und abso0lut keiner bringt ein wissenschaftliches Argument, bzw das ethnologische Argument...

HErbi... jo du bisch halt en bünzli...

Verfasst: Di, 28. Aug 2007, 15:50
von ARAD
Der Mensch sollte nur Stolz auf die eigenen Taten und seine eigenen Erfolge sein.
Warum soll ich auf etwas stolz sein("nur weil der mensch die gleiche Nationalität hat wie ich") und ich Persöhnlich nichts dazu beigetragen habe. Aber ich freue mich für die, die es für sich selber Erreicht und geschafft haben.

Stolz nur für die eigenen Erfolge( meine Meinung) :D

Finde sowieso das es wegen diesem Stolz immer zum streit kommt
(Der falsche Stolz) :shock: :?

Verfasst: Di, 28. Aug 2007, 15:54
von Herbi
Viktor hat geschrieben:20 Seiten voll

und abso0lut keiner bringt ein wissenschaftliches Argument, bzw das ethnologische Argument...

HErbi... jo du bisch halt en bünzli...
...bin ich das wirklich !?

...ich befase mich auch mit solchen bünzli-artikel...
Albanische Einwanderer in Italien sind nichts Neues: Ein Besuch in Italiens albanischen Dörfern

Seit Jahrhunderten leben Albaner in Kalabrien. Sie helfen den heutigen Flüchtlingen - und mißtrauen ihnen

Antonella Romeo


Vor Jahren trug Don Vincenzo Selvaggi noch eine wilde schwarzgelockte Mähne, die sich von seinem kalimafi, dem Amtshut, kaum bändigen ließ. Inzwischen hat der papas auch an Stimme verloren, ein echtes Unglück, weil er in seiner Kirche Santa Maria di Costantinopoli den Gottesdienst nach der byzantinischen Liturgie zelebriert, also singt.

Don Vincenzo kommt nicht aus Vaccarizzo Albanese, aber er hat hier das ganze Leben verbracht. Er scheint in einer anderen Welt versunken zu sein, wirkt abwesend, nicht wie ein Mystiker, eher wie einer, dem das Leben langweilig geworden ist und der in der Ironie Zuflucht nimmt.

"Es gibt eine Unannehmlichkeit", sagt er an jenem kalten Nachmittag im April. Gerade war er aus dem tausend Kurven entfernten Lungro heimgekehrt, wo er mit dem eparca, seinem Bischof, über die Unterbringung der vielen albanischen Flüchtlinge beraten hatte. Und nun diese "Unannehmlichkeit": der Tod einer alten Frau, deren Haus auf dem Berg zur Segnung erreicht werden muß.

Don Vincenzo und sein Kollege, der papas im Ruhestand Francesco Vecchio, sind sehr froh, daß ihnen eine Fahrt mit dem Auto angeboten wird. Sie steigen mit Paramenten und stark duftendem Weihrauchfaß ein, dessen Glöckchen die Unebenheit der Straße betonen.

"Weißt du, warum es diese Glöckchen gibt?" fragt Don Vincenzo die Fahrerin. "Weil die religiösen Zeremonien in den alten Klostern stundenlang dauerten und man ab und zu die Mönche aufwecken mußte."

Vaccarizzo Albanese, San Giorgio Albanese und San Cosmo Albanese liegen in Süditalien, oder besser gesagt: stehen. Stehen auf benachbarten Hügeln in Kalabrien und gucken rechts auf das Ionische Meer und links auf den Appennino Calabrese, dessen Gipfel in diesem Frühling schneebedeckt sind. Der Blick von hier oben gleitet über grüngepunktete Hügel: Olivenbäume, die auf ihren silbernen Blättern das Blau des Himmels reflektieren, und, weiter zur Küste hin, Orangenbäume mit ihrer dunklen, runden Krone.

Wer die Dörfer auf den Vorbergen der Sila Greca mit einem Bus von der Küste aus erreicht, reibt sich unterwegs die Ohren. Die Passaggiere sprechen weder Italienisch noch einen der vielen kalabrischen Dialekte, sondern Albanisch. Vaccarizzo, San Giorgio und San Cosmo heißen mit Nachnamen "Albanese", und die meisten ihrer Einwohner tragen Namen wie Scura, Tocci, Staffa, Cucci, Sula, Ligori . . . Sie sind die Nachkommen albanischer Flüchtlinge, die von der Mitte des 15. Jahrhunderts bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts nach Süditalien strömten, wo sie mal den Osmanen zu entkommen suchten, mal der wirtschaftlichen Not.

Einige wurden von feudalen Herren als Soldaten engagiert, die meisten arbeiteten als Bauern, als Sklaven des Landes. Sie mußten zusammenhalten, um die Feindseligkeit der alteingesessenen Herren und ihrer Untertanen überstehen zu können. Noch heute gibt es in Kalabrien ein populäres Sprichwort: "Wenn du einen Wolf und einen Albaner siehst, töte zuerst den Albaner."

An die siebzig Dörfer in Süditalien haben albanische Wurzeln. Hier wird heute vor allem Arbresh, Albanisch, gesprochen. "Arber" nannte sich vor Jahrhunderten Mittelalbanien. In vielen Dorfkirchen wird noch die byzantinische Liturgie zelebriert, und der papas singt griechisch und albanisch. Die Glaubenslehre gleicht der katholischen, die Spiritualität und der Ritus unterscheiden sich. In Kalabrien hat sich diese Tradition besonders erhalten.

Auf 200 000 wird die Zahl der Italo-Albaner geschätzt. Seit Jahrhunderten leben sie über sechs Regionen verstreut. Die große Süd-Nord-Wanderung der Arbeitskräfte nach dem Zweiten Weltkrieg hat ihre Gemeinschaft einerseits weiter zersplittert, in einigen großen Städten aber auch neu geschaffen. Allein in Mailand sollen 30 000 Arbresh leben.

Zot, Herr, wird Don Vincenzo auf der Straße angesprochen. Im Dorf unterwegs grüßt er mit Worten, die den Staub und den Charme der Jahrhunderte haben, wie die Steine der Häuser und Paläste des centro storico, von denen viele leer stehen. Vierhundert verrammelte Türen sollen es in Vaccarizzo sein. 1947 hatte das Dorf noch 2200 Einwohner. Heute sind es 1400. Die Fortgegangenen haben Italienisch oder Deutsch gelernt und versuchen nun im Norden ihr Glück zu machen.

Der Arbresh-Sprache, die fast ausschließlich mündlich überliefert ist, droht das Schicksal der alten Häuser im Dorf. Noch ist sie die Säule einer aussterbenden Kultur, aber mehr und mehr wird sie zu einer Ruine, die langsam verfällt.

Das Schild, das den Weg zur Schule weist, ist zweisprachig, aber in der shkolla wird kein Albanisch unterrichtet. Die Schüler der dritten Klasse, Dreizehnjährige, finden das schade. Gern würden sie Albanisch-Stunden nehmen. Vielen ist Arbresh die Muttersprache gewesen, wenige reden es noch.

Als Albanien 1912 unabhängig wurde, gab es dort Bücher auf lateinisch, auf griechisch und auf arabisch, je nachdem, ob die Schriftsteller katholisch, orthodox oder islamisch waren. Der neue Staat mußte sich eine Sprache geben und wählte Arbresh.

Francesco Marchianó, 42 Jahre alt, der professore von Vaccarizzo, kennt sich mit dieser Geschichte sehr gut aus. Er stammt aus einer albanischen Familie, hat ein Diplom für Albanische Literatur, unterrichtet zwei Tage in der Woche Französisch im Dorf. Jeden Donnerstagabend bleibt er, der in Spezzano Albanese lebt, in Vaccarizzo und besucht den zot. Der professore sieht sich in der Speisekammer des papas um und kocht für beide. Und dann reden sie. Über das Schicksal der Arbresh-Kultur. Oder über die Albaner, die heute nach Italien flüchten.

"Die Albaner, die 1991/92 in diese Dörfer kamen, haben es leicht gehabt", erzählt Francesco Marchianó. "Wir sprechen die gleiche Sprache, wir haben die gleichen Namen - viele Leute fühlten sich verpflichtet, ihnen zu helfen."

Was noch haben die etablierten und die zugewanderten Albaner gemeinsam? "Den Sinn für das Leid", sagt der professore, "sie beweinen ihre Toten genau wie wir. Und den Stolz. Sie verhungern, aber sie behaupten, satt zu sein."

Um die Albaner zu verstehen, müsse man in Albanien gewesen sein, fährt Marchianó fort. Wie er 1979 und 1986. Fünf Jahrhunderte türkischer Herrschaft und Jahrzehnte des Kommunismus hätten Albanien den Analphabetismus gebracht und eine orientalische Mentalität. "Die Albaner", erzählt der professore, "mögen den leichten Gewinn, der nicht mit Landwirtschaft zu erreichen ist, sondern mit Geschäften. Viele Männer lehnen die Arbeit ab und schicken die Frauen auf den Strich."

Francesco Marchianó zählt zu denen, die sich - meist in kirchlichen Gruppen organisiert - für die Flüchtlinge der vergangenen Jahre eingesetzt haben. Wie viele Anträge auf politisches Asyl habe er auszufüllen geholfen, aber nicht einem sei stattgegeben worden. Der italienische Staat schickte einige Flüchtlinge zurück, Tausende blieben und mußten - als Illegale - selber sehen, wie sie zurechtkamen. Sie brauchten alles, ein Dach über dem Kopf, etwas zu essen, Kleidung und vor allem Arbeit.

Das neueste Gesetz zum Umgang mit illegalen Einwanderern stammt vom Ende des vergangenen Jahres. Wer vor November 1995 ins Land gekommen ist und nachweist, sechs Monate sozialversicherungspflichtig beschäftigt gewesen zu sein, kann eine Aufenthaltserlaubnis für sechs oder zwölf Monate bekommen. Alle paar Jahre verabschiedet die Regierung so ein Gesetz. Einwanderungspolitik auf italienisch.

Schmerzhaft erinnert sich der professore, wie die ersten Albaner die Regeln ihrer neuen Heimat nicht akzeptiert hätten, weil sie selber ohne Regeln in Albanien lebten. Jene Familien von Spezzano Albanese, die sich gastfreundlich zeigten, nahmen es den Fremden übel, daß sie nicht rechtzeitig zu den Mahlzeiten kamen oder nach Gebrauch die Toilette nicht spülten.

Viele Verhaltensweisen der Albaner blieben ihren Gastgebern rätselhaft, so zum Beispiel, wenn sie stundenlang die Tür des Kühlschranks auf- und zumachten oder immer wieder nach den Preisen von Autos und Elektrogeräten fragten.

"1991/92 kamen täglich welche", erinnert sich Francesco Curto, Bürgermeister von Vaccarizzo. Die Wand hinter seinem Schreibtisch schmückt der Kopf von Ché Guevara und ein Zitat von Bertolt Brecht. Im Dorf erzählt man, daß der Bürgermeister, Mitglied der Rifondazione Comunista, die ersten Albaner nicht mochte, weil sie gegen die Kommunisten waren. Später übte er sich darin, sie als Verführte Berlusconis zu sehen, dessen Privatfernsehen bis nach Albanien ausstrahlt. Heute preist Francesco Curto die Gastfreundschaft seines Dorfes, das zur Zeit über dreißig Albaner beherbergt drei Prozent der Bevölkerung.

Privatleute vermieten den Zugezogenen ihre Häuser, aber "selbstverständlich ohne Verträge", sagt der Bürgermeister. "Mietverträge gibt es sowieso nirgendwo in Italien", fügt er mit einer gewissen Übertreibung hinzu.

Die meisten Albaner arbeiten auf dem Land, wo Familienbetriebe Oliven und Orangen anbauen. Sie bekommen zwischen 35 und 40 Mark pro Tag, ungefähr so viel wie die Italiener. Selbst der Bürgermeister, der 200 Olivenbäume besitzt, beschäftigt Albaner als Saisonkräfte. "Wenn ich feste Landarbeiter beschäftigen würde, wären die Produktionskosten höher als der Gewinn", erklärt er.

Der Bürgermeister gibt zu, daß sich die Kommune eine bessere Integration gewünscht hätte: "Sie bleiben immer unter sich, isoliert." Nach der Erntezeit kommt mit der Arbeitslosigkeit regelmäßig der Ärger: Dann verschwindet Federvieh oder Brennholz, und einige Wohnungen werden verlassen, ohne daß die Miete bezahlt worden wäre.

Marisa Vecchio, 23, Kulturreferentin von Vaccarizzo, führt mit Begeisterung durch das Museum albanischer Trachten, das in einem wunderschönen alten Palast mitten im Dorf eingerichtet ist. Sie kann albanisch sprechen, und sie ist stolz auf ihre Arbresh-Kultur. "Ich werde die Sprache und die Geschichte meinen Kindern beibringen", sagt sie. Auch sie hat sich für die Flüchtlinge engagiert, auch sie ist enttäuscht worden. "Manchmal denke ich, ich werde niemandem mehr helfen."

Gespendete Lebensmittel seien weggeworfen worden; keinen Besen dürfe man mehr vor die Tür stellen, keine Wäsche auf der Leine hängen lassen - es würde oft geklaut. Albaner hätten die Duschen auf dem Fußballplatz beschädigt und Privathäuser regelrecht verwüstet.

Eine, die den Flüchtlingen vor zwei Jahren ein Haus überließ, war Tommasina Sposato. Sie ist eine alte Frau, deren Kinder und Enkelkinder in der Schweiz leben. Das Haus war ziemlich heruntergekommen, aber immerhin gab es Dusche und Wanne, wovon auch Flüchtlinge Gebrauch machten, die dort nicht wohnten. Kürzlich haben sich die Mieter von Tommasina über Nacht abgesetzt, und sie blieb auf der Wasserrechnung von umgerechnet 800 Mark sitzen.

"Als die ersten Flüchtlinge kamen, gab es hier ein anderes Klima", sagt Don Vincenzo. "Den Einheimischen waren die Albaner eine enorme Hilfe, ohne die es keine Orangen- und Olivenernte mehr gegeben hätte." Einige Arbeitgeber hätten die Albaner mittags mit zu sich nach Hause genommen und ihnen am Ende des Monats wegen jener Nudelteller nur die Hälfte des Versprochenen ausbezahlt.

Der zot bekommt viele Anrufe von Leuten, die eine Albanerin für die Pflege von Familienangehörigen suchen. Aber die Flüchtlinge sind hauptsächlich alleinstehende Männer.

Gründungen von gemischten Familien gibt es kaum. Eine Albanerin hat einen älteren Witwer des Ortes geheiratet, dessen Bild sie zuerst in Albanien sah, nachdem eine Cousine von ihr, die schon in Kalabrien wohnte, von ihm den Auftrag bekommen hatte, für ihn eine Frau zu finden.

Zu den wenigen Neuankömmlingen, die bereit sind, Auskunft zu geben, zählt Linda Faraco. Heute ist sie 23, aber sie war noch minderjährig, als sie aus Albanien kam, um ihren Bruder in San Giorgio zu finden. Jetzt ist sie mit einem jungen Mann aus Vaccarizzo verheiratet und hat eine einjährige Tochter. Das Haus, in dem sie wohnt, ist neu. Im Erdgeschoß eine riesige Wohnküche mit Kamin und billigen Möbeln. Ein Fernseher mit XXL-Bildschirm läuft, obwohl nur die kleine Lul— ihn wahrzunehmen scheint. Der Besucherin wird Cola eingeschenkt.

Die Familie des Mannes besitzt eine Spinnerei, und seit kurzem ist sie dort als Arbeiterin beschäftigt. Keine Frau des Dorfes hätte eine solche Tätigkeit akzeptiert. Aber Linda gefiel es in der Fabrik, und sie war damit einverstanden, daß die Schwiegermutter sich um die Kleine kümmert.

Linda Faraco möchte unbedingt den Rest des Hauses zeigen. Die Treppe hoch, und da ist die eigentliche Wohnung: fürstliche Einrichtung, Fußboden und Bäder mit besten Fliesen, von der Terrasse geht der Blick in die Olivenbäume. Alle Fensterläden sind geschlossen. Im Winter wohnt man unten, damit das Heizen die Wände und die Möbel nicht unnötig verrußt.

Auf dem Weg zurück zum centro storico kommt gerade der Trauerzug für die vor drei Tagen gestorbene alte Frau vorbei. Don Vincenzo und Don Francesco führen die Prozession mit Weihrauch und Glöckchen. Eine Kapelle macht Musik. Hunderte Leute drängen am Rand der Straße.

Die alte Frau muß im Dorf ziemlich beliebt gewesen sein? Nein, erläutert später der professore. Die Leute seien vor allem gekommen, um die Musik zu hören. Es habe sich nämlich um die Kapelle des Nachbardorfes gehandelt, und so könne man sich abends - wenn sie wieder fort ist - zusammensetzen, um ihrem Spiel allerlei Übles nachzusagen.
..sooo doof kann ich doch nicht sein oder !? ...es gibt wohl nicht sehr viele schweizer die sich wirklich für die kultur der albaner interessieren wie ich es tue !! :wink:

Verfasst: Di, 28. Aug 2007, 15:58
von Bandita
:roll: was ist denn ein bünzli?

Verfasst: Di, 28. Aug 2007, 16:01
von Herbi
...des weitern interessiert mich auch die sache ILIRIA !!

Bild

Verfasst: Di, 28. Aug 2007, 16:03
von Herbi
Bandita hat geschrieben::roll: was ist denn ein bünzli?
..vielleicht ein vorurteil eines typischen schweizerischen füdlibürgers spießbürger !? :roll:

Verfasst: Di, 28. Aug 2007, 16:05
von Bandita
Jetzt weiss ich immer noch nicht was ein bünzli ist!

Verfasst: Di, 28. Aug 2007, 16:13
von Herbi
Herbi hat geschrieben:
Bandita hat geschrieben::roll: was ist denn ein bünzli?
..vielleicht ein vorurteil eines typischen schweizerischen füdlibürgers spießbürger !? :roll:
..na gut hier ein versuch einer erklärung:

Buenzli

Die Buenzli ist eine Schweizer Demoparty, welche jährlich stattfindet. Steigende Besucherzahlen erforderten von Zeit zu Zeit eine Anpassung der Lokalität: Bereits zum dritten Mal fand sie im Kirchgemeindehaus der Stadt Winterthur (Schweiz) statt. Dieser Event unterscheidet sich aber klar von anderen Computerpartys, so genannten LAN-Partys.

Auf der Buenzli steht das Können und Wissen der einzelnen Teilnehmer im Mittelpunkt. Gespielt - was den Grossteil anderer Partys ausmacht - wird nur am Rande, denn die Veranstaltung richtet sich an Mitglieder der Demoszene.

Viele der Teilnehmer sind Programmierer, Grafiker, Musiker oder Multimedia-Designer und wollen ihr Können durch künstlerische Produktionen unter Beweis stellen. Diese Produktionen umfassen Grafik, Animationen, Demos und Musikkompositionen, welche von den Teilnehmern selber und zum Teil live auf der Party erstellt werden. In verschiedenen Wettbewerben (Competitions) treten diese Produktionen gegeneinander an.

Für die Besten in allen Kategorien werden Preise (Geld & Sachwerte) vergeben. Technisch gesehen ist die Buenzli Party relativ gut ausgestattet. Auf einer Grossleinwand, welche mit einem Videobeamer betrieben wird, werden non-stop Produktionen gezeigt und die Wettbewerbe durchgeführt. Zusätzlich finden verschiedene Auftritte von Bands und DJs statt, welche jeweils von hochwertigen Visuals begleitet werden.

Um die Buenzli Party zu organisieren, wurde ein Verein gegründet. Dieser Verein heisst Buenzli - Verein zur Förderung junger Medien- und Computerkunst und hat sich, nebst dem jährlichen Event, zum Ziel gesetzt allgemein neue Medien und Computerkunst in der Schweiz zu fördern.
SpießbürgerDer Begriff geht zurück auf die im Mittelalter in der eigentlichen Stadt wohnenden Bürger, im Gegensatz zu den in der Vorstadt wohnenden Pfahlbürgern. Später wurden auch ärmere Bürger so benannt, die nur mit einem Spieß bewaffnet bei den städtischen Fußtruppen Dienst taten. Der Spieß als Waffe war relativ billig herzustellen, zugleich effektiv gegen die adligen Ritterheere des Hoch- und Spätmittelalters und verhalf Bürgern und Bauern in den Bauern- und Hussitenkriegen zum Teil zu hohen Schlachtensiegen gegen die adlige Kavallerie. Ab dem 17. Jahrhundert waren die Bürger mit ihren rückständigen Spießen den Landsknechten und später den ersten stehenden Heeren unterlegen, die mit Schusswaffen bewaffnet waren.

Mit Beginn des 20. Jahrhunderts kommt die Kurzform Spießer (und das Adjektiv spießig) auf, die anfangs als Kampfbegriff adliger Kreise gegenüber dem Bürgertum, später meist fortschrittsorientierter und politisch linker Gruppierungen gegen die gesellschaftlichen Führungseliten (das sog. "Establishment") verwendet wird. Neuerdings findet der Begriff vereinzelt auch Anwendung auf eben diese Gruppierungen, da Kritiker deren Position im Zuge des Marsch durch die Institutionen als neuen Mainstream sehen. Die taz, die in einer Artikelreihe die Neue Bürgerlichkeit erörterte, nutzte den Begriff Spießer in einer darauf bezugnehmenden Abo-Kampagne ("Werden Sie Neo-Spießer").

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