sheriana hat geschrieben:Das "echte" Albanisch? Was ist denn bitte schön das "echte" Albanisch? Das Albanische hat so viele Wörter aus dem Lateinischen, Türkischen, Englischen und teilweise aus den Slawischen Sprachen übernommen, dass man über das "echte Albanisch" kaum sprechen kann.
Manchmal haben sich die Wörter so verändert, dass die Menschen deren Herkunft kaum erkennen können. Andere Sprachen sind auch von anderen Sprachen beeinflusst, z. B. das Deutsche, aber nicht so stark wie das Albanische.
Das Wort "Fenster" z.B. kommt aus dem Lateinischen "finestra", aber kaum ein Deutscher würde denken, das das ein lateinisches Wort ist.
Übrigens, im Gegensatz zu dir komme ich aus Albanien und müsste das "echte Albanisch" sprechen. Ich bezweifle das...
sh.
Band X (1995)Spalten 616-620 Autor: Klaus-Peter Todt
SKANDERBEG, eigentl. Georg Kastrioti, albanischer Fürst und Anführer im Kampf gegen die Türken, geboren 1405, gestorben 17.1. 1468 in Lezha. - S. war der Sohn des Johannes (Gjon) Kastriota, der sich in Zentralalbanien ein grösseres Herrschaftsgebiet erworben hatte. 1415 und wieder 1423 wurde der junge Georg als Geisel an den Hof des Sultans nach Adrianopel geschickt, wo er als Angehöriger des Pagenkorps zum Islam übertrat und den türkischen Namen Iskender erhielt (daher sein Beiname Skanderbeg). 1438 wurde er von Murad II. als Beg und Wali von Misia, Skuria und Jonima (Hauptstadt Kruja) ins heimatliche Albanien gesandt. Schon damals nahm er mit Venedig, Dubrovnik und Ungarn Beziehungen auf. 1440 versetzte ihn Murad II. nach Dibra. Erst nach dem Sieg der Ungarn über die Türken im November 1443 verliess. S. das Heer des Sultans, bemächtigte sich am 27.11. der Festung Kruja und fiel am folgenden Tag offen vom Sultan ab. Um die anderen albanischen Aristokraten auf seine Seite zu ziehen, heiratete er Andronika (Donika), die Tochter des Georg (Gjerg) Arianitis und veranlasste die Heirat seiner Schwester Mamica mit Karl Musachi Thopia. Im März 1444 vereinigte S. die albanischen Stammesfürsten in Lezha (Alessio) zu einem antiosmanischen Bündnis und wurde dort zum Oberbefehlshaber des gemeinsamen Heeres gewählt. Im Juni 1444 vernichtete das albanische Heer unter seiner Führung erstmals bei Torviol ein osmanischen Heer. 1447 kam es um den Besitz von Danja (Dagno) zum Krieg mit Venedig, dessen Söldnerheer S. im Juli 1448 bei Drin schlagen konnte, dem er aber im Oktober 1448 angesichts verstärkter osmanischer Bedrohung Danja überlassen musste. Am 14. August 1448 schlug S. ein türkisches Heer bei Oranik (nördlich von Dibra). Im Mai 1450 zog Murad II. persönlich mit einem grossen Heer nach Albanien, scheiterte aber dort an dem uneinnehmbaren Kruja und an Skanderbegs Guerilla-Kriegsführung, die die Versorgung des osmanischen Heeres massiv beeinträchtigte und das osmanische Heer schliesslich Ende Oktober zum Abzug zwang. Am 26.3. 1451 schloss S. einen Bündnisvertrag mit Alfons V. von Neapel in Gaeta und wurde dessen Vasall. 1453 reiste S. nach dem Fall Konstantinopels (29.5.) persönlich nach Neapel und erbat vom König Hilfstruppen und Artillerie. Zwar scheiterte S. 1455 vor Berat, doch am 7.9. 1457 brachte er den Türken bei Albulen in der Nühe von Kruja eine vernichtende Niederlage bei. 1460 und 1463 schloss er mit Mehmed II. Waffenstillstände, so dass er 1461 Ferdinand von Neapel in Süditalien gegen den rebellierenden Fürsten von Tarent, Giovanni Antonio Orsini, mit ca. 2500 Mann zu Hilfe kommen konnte. S., der im Vertrauen auf einen geplanten Kreuzzug den Waffenstillstand mit Mehmed II. auf Veranlassung des Papstes gekündigt hatte, stand nach dem Tode Pius' II. (15.8. 1464) den osmanischen Einfällen wieder allein gegenüber. 1465 und 1466 schlug er die Angriffe Balaban Paschas und Mehmeds II. zurück. Zwar konnte Mehmed II. Kruja nicht bezwingen, doch gründete er als türkischen Stützpunkt Elbasan in Mittelalbanien. Im Dezember 1466 besuchte S. Papst Paul II. in Rom und im Januar 1467 König Ferdinand in Neapel und bat weitgehend vergeblich um Militärhilfe. Im April 1467 befreite S. das von den Türken belagerte Kruja und schlug das Heer Balaban-Pascha's, so dass Mehmed II. im Juli 1467 persönlich einen Feldzug gegen Albanien unternahm. Nach siegreichem Kampf bei Buzurschek belagerte Mehmed II. wiederum Kruja, brach die Belagerung aber nach drei Wochen erfolglos ab. Nach dem Tode S.'s emigrierten seine Witwe Donika und sein vierzehnjähriger Sohn Johannes zunächst nach Neapel, während Lek Dukagjin die Führung der Albaner übernahm. Am 16. Juni 1478 musste Kruja vor Mehmed II. kapitulieren. 1479 fielen auch Shkodra, Lezha, Drischt, Himara und Sopot in türkische Hand. Vergeblich versuchte S.'s Sohn Johannes noch einmal 1481/1482 den Widerstand gegen die osmanische Herrschaft zu erneuern.
--
Voila!
_ Ps. Weiss jemand was eigentlich mit dem Sohn des Gjergj Kastrioti, Johannes passierte?
Grüsse