Do, 08. Nov 2007, 17:23
Meine Frage, ob der Holzeinschlag illegal sei, war eher rhetorisch. Schon im englischsprachigen Bradt-Reiseführer (2006) wird von illegalem Holzeinschlag im Lura-NP berichtet. Was ich gesehen habe, sind 3 unterschiedliche Größenordnungen des Holzeinschlags:
1) Im Norden waren Männer mit Packpferden unterwegs, die bereits seit längerem gefälltes oder umgefallenes Holz zu Brettern aufgesägt abtransportierten. Schadet dem Wald nicht, kann sogar Waldpflege sein und nützt der Dorfbevölkerung.
2) Männer mit kleinem LKW, die von Hand bis zu 2 m lange Stämme aufgeladen haben. Dadurch ist der Abtransport zwangsläufig auf dünnere Stämme und auf die Umgebung der Wege beschränkt. Ebenfalls lokaler Bedarf, wobei das in einem Nationalpark nicht sein sollte, jedoch bei der wirtschaftlichen Lage verständlich ist. Beides verursacht aber nicht die enormen Kahlschlagsflächen. Was ich kritisiere ist...
3) die bereits beschriebene Abholzung im industriellen Maßstab von städtischen Auftraggebern. Dabei werden, wie gesagt, alle im Weg stehenden Bäume umgesägt und bleiben unverwertet liegen, um nur die gewinnbringendsten Stämme abzutransportieren. Dieses geschieht zum Schaden des "Nationalparks" UND der lokalen Bevölkerung. Was hier am Boden liegen bleibt ist mehr als das, was die Leute mit Pferd oder Klein-LKW überhaupt abholen könnten.
Es schauen nicht nur Polizisten weg, sondern auch die Bevölkerung. Um Letzteren die fehlende Sensibilität für die Natur ihrer Heimat beizubringen sollte man darüber sprechen.
Zum Thema Tourismus im Lura-NP: mir scheint, das geht rückwärts. Das war vor Jahren eher mehr.