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Lars
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Sa, 03. Nov 2007, 18:13

natürlich ist das Holzfällen im Nationalpark illegal. Das Problem ist nur, dass die albanischen Nationalparks eigentlich nur auf der Karte existieren. Es gibt keine Parkwächter, die sie schützen würden. Und die lokale Polizei dürfte reichlich Geld erhalten, damit sie jeweils in die andere Richtung schauen.

Belifario
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Sa, 03. Nov 2007, 21:31

Und von von was sollen bitteschön die menschen dort (über)leben? ich glaube nicht dass wir (wenn ich es darf), die landschaft in Lura mehr lieben als die menschen die dort leben (müssen), das glaube ich nicht! es ist halt eine sehr schwere zeit für die dort (noch) lebende menschen, ein beispiel in Krej-Lurë von 150 dort lebende familien vor 1990, sind gerade mal 3-4 familien die noch dort leben! für mich steht der mensch im vordergrund, wenn die menschen leiden, leidet die natur auch mit.

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Kusho1983
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Sa, 03. Nov 2007, 22:36

Belifario hat geschrieben:Und von von was sollen bitteschön die menschen dort (über)leben? ich glaube nicht dass wir (wenn ich es darf), die landschaft in Lura mehr lieben als die menschen die dort leben (müssen), das glaube ich nicht! es ist halt eine sehr schwere zeit für die dort (noch) lebende menschen, ein beispiel in Krej-Lurë von 150 dort lebende familien vor 1990, sind gerade mal 3-4 familien die noch dort leben! für mich steht der mensch im vordergrund, wenn die menschen leiden, leidet die natur auch mit.
es sind nicht nur die einfachen dorfbewohner,die das holz dort roden,sondern wie es schon erwähnt wurde,unternehmen,die dies im grossen ausmass machen...

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Lars
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So, 04. Nov 2007, 11:54

Belifario hat geschrieben:Und von von was sollen bitteschön die menschen dort (über)leben?
gerade die Lura-Seen mit ihrem touristischen Potential würden natürlich eine Alternative bieten. Dafür bräuchte es aber einen Staat, der Strassen dorthin baut und ein paar Leuten Geld geben würde, damit sie dem Nationalpark Sorge halten, sowie Kreditgeber, die Geld geben würden, damit die Leute dort einige Unterkünfte und Restaurants bauen könnten. Mit ein wenig Landwirtschaft und dem Verkauf von selbstgemachten Souvenirs liesse sich dann schon ganz gut über die Runden kommen. Aber eben ...

Belifario
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So, 04. Nov 2007, 12:58

So wie gehört habe, es gibt schon ein plan, von Krej-Lurë nach Fanë (Mirditë) ein tunel zu bauen damit Lura mit der neuen autobahn (Durrës-Kukës) verbunden wird, tunellänge wäre ca. 6 km, ABER es ist leider nur ein plan (von vielen), es fehlt NUR an .... geld, bis es gefunden wird (ob?) müssen aber die dort lebende menschen auch (über) leben! es wäre schön wenn man auch von plänen (wörtern) sich ernähren könnte!
kusho, was den gewinn betrifft, schätz mal viele euro-s verdient der jenige vietnamese der markenschuhe herstellt die hier ab 200€ verkauft werden?! das problem ist so alt wie die menschen selbst.

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Kusho1983
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So, 04. Nov 2007, 14:06

Belifario hat geschrieben:kusho, was den gewinn betrifft, schätz mal viele euro-s verdient der jenige vietnamese der markenschuhe herstellt die hier ab 200€ verkauft werden?! das problem ist so alt wie die menschen selbst.
das habe ich ja auch damit gemeint....die einfachen dorfbewohner werden das holz nur für den eigenbedarf roden,während die gut organisierten unternehmen,die vom holz gewinn machen,werden grössere teile des waldes roden,damit sie vom holzverkauf profitieren können...also,nicht die einzelnen dorfbewohner richten dem nationalpark so zu,sondern die grossangelegten rodungen der dort tätigen unternehmungen...

Bertram
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Do, 08. Nov 2007, 17:23

Meine Frage, ob der Holzeinschlag illegal sei, war eher rhetorisch. Schon im englischsprachigen Bradt-Reiseführer (2006) wird von illegalem Holzeinschlag im Lura-NP berichtet. Was ich gesehen habe, sind 3 unterschiedliche Größenordnungen des Holzeinschlags:

1) Im Norden waren Männer mit Packpferden unterwegs, die bereits seit längerem gefälltes oder umgefallenes Holz zu Brettern aufgesägt abtransportierten. Schadet dem Wald nicht, kann sogar Waldpflege sein und nützt der Dorfbevölkerung.
2) Männer mit kleinem LKW, die von Hand bis zu 2 m lange Stämme aufgeladen haben. Dadurch ist der Abtransport zwangsläufig auf dünnere Stämme und auf die Umgebung der Wege beschränkt. Ebenfalls lokaler Bedarf, wobei das in einem Nationalpark nicht sein sollte, jedoch bei der wirtschaftlichen Lage verständlich ist. Beides verursacht aber nicht die enormen Kahlschlagsflächen. Was ich kritisiere ist...
3) die bereits beschriebene Abholzung im industriellen Maßstab von städtischen Auftraggebern. Dabei werden, wie gesagt, alle im Weg stehenden Bäume umgesägt und bleiben unverwertet liegen, um nur die gewinnbringendsten Stämme abzutransportieren. Dieses geschieht zum Schaden des "Nationalparks" UND der lokalen Bevölkerung. Was hier am Boden liegen bleibt ist mehr als das, was die Leute mit Pferd oder Klein-LKW überhaupt abholen könnten.

Es schauen nicht nur Polizisten weg, sondern auch die Bevölkerung. Um Letzteren die fehlende Sensibilität für die Natur ihrer Heimat beizubringen sollte man darüber sprechen.

Zum Thema Tourismus im Lura-NP: mir scheint, das geht rückwärts. Das war vor Jahren eher mehr.

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