Vienna hat geschrieben:@Miss K
Man sollte aber doch auf einer etwas realistischeren Ebene diskutieren. Man kann nunmal einzelne Entwicklungen und Trends (kurzfristiger oder dauerhafter Natur) nicht von der insgesamt sicherloch positiven Gesamtentwicklung nicht abtrennen. Natürlich sind Drogen etwas grauenhaftes, aber bei solch einer riesigen gesellschaftlichen Entwicklung ist nunmal nicht alles positiv und gut.
Da stimme ich dir zu. Das ist ein gutes Argument, aber das heißt noch lange nicht, dass man deswegen die negativen Folgen schön reden muss.
Vienna hat geschrieben:@Miss K
Natürlich ges es früher viel weniger AIDS-Kranke, ist doch logisch, schließlich wurde die Krankheit erst vor weniger als 3 Jahrzehnten bei Menschen aktiv und erst 1981 als solche identifiziert (vorher war es eine reine Gorilla bzw. Schimpansenkrankheit). Als unsere Eltern noch minderjährig waren existierte die Krankheit ja nicht einmal!
Es geht besonders um die Zeit kurz vor dem Krieg und die Zeit nach dem Krieg. Besonders in Kosova kam die Modernität wie eine Welle, statt dass sie sich in einem gesundem Prozess bemerkbar macht. Ehe man sich versah hatten die Frauen plötzlich kaum noch was an, der Drogenkonsum stieg an und man bekam ein starkes Bedürfnis das andere Geschlecht in einer hohen Zahl auszukosten. Sowas tut keiner Gesellschaft gut und das ist mein Kritikpunkt.
Vienna hat geschrieben:@Miss K
Drogen sind absolut schlecht, da sind wir uns einig. Aber die anderen Angelegenheiten kann man das nicht sagen
Doch kann man. Häufiger Partnerwechsel bringt mehr AIDS-Infektionen mit sich, zudem mehr ungewollte Schwangerschaften, zu viele Abtreibungen bzw zu viele uneheliche Kinder. Es kommt häufiger zu Scheidungen und Untreue. Kinder wachsen nur bei einem Elternteil auf und tragen ein Defizit durch das Fehlen des anderen Elternteils davon. Und was weiß ich nicht alles.
Zudem waren wir Albaner sehr für den familiären Zusammenhalt bekannt, zu dessen Verlust es kommt und für uns nur von negativer Folge ist.
Vienna hat geschrieben:Magnet hat geschrieben:Sie fühlen sich danach ungerecht behandelt und zudem kommen dann noch irgendwelche Frauen die anfangen etwas von "Emanzipation der Frauen" zu quaseln. Danach fangen sie an zu denken, dass alle albanische Frauen unterdrückt werden. Klar, gibt es wirklich noch sehr viele Haushälte, in denen das der Fall ist, aber wenn man Heute mal einen Blick nach Kosova wirft, sieht man dass immer mehr Frauen anfangen zu studieren, anfangen sich für Politik zu interessieren usw.
Merkst du nicht den Widerspruch? Gerade weil immer mehr Leute angefangen haben über "Emanzipation zu quaseln" fangen immer mehr Frauen an zu studieren und interessieren sich auch mehr für Politik, etc...
Eben weil mehr über "Emanzipation gequaselt" wird nimmt die Unterdrückung der Frauen in der Gesellschaft immer stärker ab...
So aus dem Kontext gegriffen wird die eigentliche Aussage verdreht.
Es gibt auch so eine Art "falsche Emanzipation" ... Mein Bruder ist auch schon lange keine Jungfrau mehr und nutzt sein gutes Aussehen in Bezug auf das andere Geschlecht voll aus, er geht jedes Wochenende auf Partys und manchmal muss ich ihn irgendwie decken, weil angetrunken nach Hause gekommen ist oder beim Rauchen erwischt wurde (er darf nicht rauchen und tut es eigentlich auch nur ganz selten) obwohl er jünger ist als ich. Er geht viel zu leichtfertig mit Sex und seiner Gesundheit um, weil er meint das Leben sei dazu da es zu genießen, solange man noch jung ist. Nun könnte ich als eine seiner großen Schwestern aufstehen und sagen: Phaa was mein kleiner Bruder kann, kann ich schon lange und ihm all seine Fehler nachmachen.
Dies ist ein falsches Emanzipationsdenken, hierbei wird aber nicht die Emanzipation an sich kritisiert.
Dies verdeutlicht besonders dieser Teil von Magnets Beitrag:
Magnet hat geschrieben:Ich weiss viele albanische Frauen schauen auf die Männer, sehen wie sie sich in Diskotheken besaufen und lauter Blödsinn machen und dann sagen sie sich, ja wenn die das dürfen, dann dürfen wir das schon lange und machen genau die selben Fehler wie die Männer. Ich habe auch Schwestern, ich sorge mich sehr um sie und ich möchte nicht, dass sie ohne mich alleine in den Ausgang gehen, denn ich weiss ganz genau wie es da zu und her geht, da kann mir Niemand etwas erzählen. Aber ich möchte auch, dass sie selber merkt, dass genau solche Sachen nicht gut für sie sind, denn es hilft mir nichts, ihr das zu verbieten, wenn sie es nicht von selber einsieht....
Vienna hat geschrieben:Außerdem versteh ich nicht wieso 16, 17 Jährige nicht in die Diskos sollten. Ich finde 16,17 ist ein Altern in dem man durchaus auf eigenen Beinen stehen kann und auch seine eigenen Entscheidungen treffen kann.
Ich bin ehrlich gesagt froh, dass ich immer jemanden hatte, der mir in diesem Alter sagen konnte, was richtig und was falsch ist. Besonders in diesem Alter ist man anfällig Fehler zu begehen, weil man sich schon so erwachsen und reif fühlt, obwohl man nicht wirklich Ahnung hat. All meine Freundinnen haben ungefähr in diesem Alter angefangen zu rauchen und auch hin und wieder mal was anderes probiert, weil dieses Alter nur dazu einlädt zu experimentieren. Es ist nicht schlecht Dinge auszuprobieren, weil man meistens immer aus dem Begehen eines Fehlers einsichtig wird und erkennt, was richtig ist, aber manchmal weiß es man es auch schon vorher und sollte es in bestimmten Dingen auch vorher wissen, dass es falsch ist. Man muss kein Genie sein um zu wissen, dass Rauchen nur die Gesundheit schädigt, aber was man doch nicht alles tut um dazuzugehören.
Mit 16 ist man manchmal noch leicht blind, sieht sich in der Lage selbst Entscheidungen zu treffen und trifft dann öfters die falschen, weil man in diesem Alter nur für den Moment nachdenkt und nicht was für Auswirkungen es auf die Zukunft hat.
Mein Vater hat immer gesagt: "Wenn du eine Entscheidung treffen willst, werde ich dich niemals davon abhalten. Ich bitte dich nur sie vorher mit uns zu bereden, weil eine falsche Entscheidung mehr uns weh tut, als dir".