Sa, 21. Apr 2012, 1:17
Das Problem ist nicht Kony. Kony regiert nicht seit gestern, aber viele kennen Kony erst seit gestern. Was kommt nach Kony? Kony ist nicht die einzige und alleinige Hürde, die Uganda daran hindert eine Demokratie ohne Waffengewalt und ohne Kindersoldaten zu werden. Kony ist einer unter vielen Warlords in Uganda, Rebellenchefs, die sich im wahrsten Sinne des Wortes hochkämpfen und dann alles daran setzen ihre Macht zu erhalten. Wenn Kony fällt, kommt vielleicht ein Koby, und wenn Koby geputscht wird, kommt ein Ghnomi. Das Verständnis des Regierens, besser gesagt des Unterdrückens, bleibt bei all diesen Typen dasselbe.
Bis gestern kannte niemand Kony, und nun spricht seit dem Aufkommen dieser Kampagne die ganze Welt davon. Segen und Fluch zugleich. Durch die öffentliche Aufmerksamkeit steigt die Fokussierung und der politische Druck, leider aber nur bis Kony von der Bildfläche verschwunden ist. Danach wird Uganda anderen Warlords überlassen. Und das ist gerade eben das, womit ich Mühe habe. Irgendeine Hilfsorganisation kommt auf die Idee einen bösen Mann aufzugreifen, ihn noch mehr zu dämonisieren und ihn zum Hauptverursacher von Kindersoldaten zu erklären. Auf Kosten der Kindersoldaten wird eine emotionale Kampagne losgetreten ohne nachhaltige Lösungen gefunden zu haben. Die Kurzlebigkeit dieser Kampagnen sind marketingstrategisch gedacht und bewusst gewählt, da kriegt man zum einen eine schnelle und lukrative Finanzspritze in Form von Spenden und Hilfsgeldern, die man sonst nie bekommen hätte und zum anderen entledigt man sich ganz unbemerkt dem Problem Uganda. Der Otto Normalverbraucher denkt mit einer seiner Spenden würde er diese Not mildern oder gar dazu beitragen das Problem ganz zu lösen und ganz nebenbei erhofft er sich ein Gefühl der Gutmenscherei, ein Gefühl das schlechte Gewissen losgeworden zu sein und die Hände nicht in Blut gewaschen zu haben.
Ka dy lloje njerëz: Këta që kur hynë në dhomë thonë: “Ja ku jam!”, dhe ata që kur hynë në dhomë thonë: “Ah, këtu qenke!”
lamtumirë sa t'jetë jeta