Die Lunxhëria-Dörfer bei Gjirokastra stehen selten auf dem Reiseplan der ausländischen Touristen, dabei gibt es neben der schönen Landschaft auch ein paar kulturelle Highlights zu entdecken. Die beiden hier vorgestellten Dörfer
Dhoksat und Qestorat liegen in einer Sackgasse, das erstgenannte, nicht einmal 14 km von Gjirokastra entfernt, verfügt sogar über ein modernes Gästehaus.
Die Monumentenverwaltung zeigt schöne Ortsansichten von Dhoksat mit herrschaftlichen Steinhäusern, einige davon Kulturdenkmäler.
https://www.facebook.com/media/set/?set ... 828&type=3
http://www.panoramio.com/photo/41097338 höchstes Haus
40.123254,20.185773 (auf Google Maps)
http://www.panoramio.com/photo/40392018
http://www.panoramio.com/photo/40391770
http://www.panoramio.com/photo/40391892
http://www.panoramio.com/photo/40391660
Wie es der Zufall will, war auch
Marin Mema gerade dort und erzählt in der Reportage
https://youtu.be/GiPNZ5ttQH0 von den zahlreichen verlassenen Häusern und der wechselvollen Geschichte mit den griechischen Einflüssen. Heute leben im Dorf noch 130 von einst 615 Bewohnern (1990), es bleiben nur die Alten und es herrscht eine extreme Stille.
Das zweite Dorf am Ende der Sackgasse,
Qestorat, ist bekannt durch den albanischen Patrioten
Hoxhi Koto (1824 -1895, Büste im Dorf), der dort illegal eine albanische Schule führte und dafür mit Gefängnis bezahlte.
Die Griechen erinnern hingegen an
Georgios Christakis Zografos. Jorgo Zografi (1863–1920) entstammt einer Familie aus Qestorat. Er studierte in Paris und München Rechts- und Politikwissenschaften. Zwei mal war er für kürzere Zeit griechischer Außenminister (1909 und 1915) sowie der Präsident der selbsternannten autonomen Republik von Nord-Epirus (1914). Sein Vater Christakis Zografos gründete als Wohltäter 1874 im Dorf eine griechische Lehrerbildungsstätte (Kolegji grek "
Zographeion") für 60 begabte Studenten beiderlei Geschlechts, die dort kostenfrei lernen und leben konnten. Das Kolleg
40.118761,20.201053 (auf Google Maps) im neoklassizistischen Stil ist erhalten, wurde später als Schule umgebaut, es wurde mit 35 Fenstern und 3 Eingängen ausgestattet.
Das Herrenhaus der Familie wurde abgerissen, um die Spuren zu verwischen: Unter Hoxha waren alle Mitglieder der Familie als Staatsfeinde von Verbannung betroffen.
Mema erinnert noch an andere bedeutende albanische Persönlichkeiten der Lunxhëri: Pandeli Sotiri aus Selcka (der Schulgründer in Korça), Petro Poga aus Erind (Unterzeichner der alb. Unabhängigkeitserklärung) und Urani Rumbo aus Stegopul (Lehrerin und Aktivistin für die Emanzipation der albanischen Frauen).
Unterkunft in Dhoksat:
Dhoksati Guest House modernes Haus mit "Bio-Lebensmitteln" aus dem Dorf Tel +355 69 736 6270
Koordinate:
40.122325,20.183229 (auf Google Maps) - von außen nicht als Unterkunft erkennbar -