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Lars
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BBC

Fr, 03. Apr 2009, 23:13

BBC berichtet über Butrint
:arrow: Albania dusts off ancient treasures

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Lars
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FAZ

So, 05. Apr 2009, 17:04

Die FAZ berichtet in ihrer Serie "Menschen unterwegs" aus Albanien

--> Die ewigen Weisheiten der albanischen Busfahrer

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Lars
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Daily Mail

So, 05. Apr 2009, 19:22

scheint langsam auf den Sommer zuzugehen: gleich noch ein Bericht.

:arrow: A Twelfth Night tour of Albania to see the land that time forgot

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Lars
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Südkurier: Unbekannte Schönheit

Mo, 11. Mai 2009, 9:17

mal wieder jemand ganz des Lobes:

Südkurier: Eine unbekannte Schönheit

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Lars
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Mo, 01. Jun 2009, 2:01

noch so ein Artikel, aber wenig Neues:

--> Alpenjournal: Norden Albaniens etabliert sich als Reiseziel

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Sandy
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Fr, 05. Jun 2009, 10:45

Grenzüberschreitende Angebote gefragt
Tourismus in Albanien, Montenegro und Mazedonien


Eine Fact-Finding-Mission Tourismuswirtschaft unter Leitung von Hans-Jürgen Müller, Deutsch-Albanische Wirtschaftsvereinigung, sondierte vom 5. bis zum 8. Mai die Entwicklungsmöglichkeiten der Tourismuswirtschaft in Durrës und Tirana in Albanien, im südlichsten Küstenort Ulcinj in Montenegro sowie am Ohrid-See in Mazedonien.
Als wichtigster Tourismusort mit guter Straßenanbindung an den Flughafen Rinas und die albanische Hauptstadt erlebt Durrës zurzeit einen Bauboom mit positiven und negativen Konsequenzen. Das montenegrinische Ulcinj mit einem außergewöhnlichen, rund 13 Kilometer langen Sandstrand hatte im alten Jugoslawien einen guten Ruf bei deutschen Urlaubern. Das „mazedonische Meer“, der Ohrid-See, bietet außerordentlich klares Wasser und weist gleichzeitig für kulturorientierten Tourismus und naturnahe Erholung ein bedeutendes Potenzial auf.
Ziel der Delegationsreise war es, integrierte Tourismusprojekte in allen drei Ländern anzuregen, in Ansätzen zu konzipieren und die Chancen für grenzübergreifende Kooperation in diesem wichtigen Wirtschaftssektor zu evaluieren. Die Voraussetzungen für den Tourismus in Albanien haben sich seit einigen Jahren substanziell verbessert. Der Flughafen Tirana, erbaut von Hochtief Airport als BOOT-Modell von 2004 bis 2007, seither als Konsortialführer weiterentwickelt und betrieben, braucht bereits eine Erweiterung, die seit August 2008 zügig vorangeht. Die Dynamik in der albanischen Wirtschaft beschränkt sich nicht allein auf den Verkehrssektor.

Deutsches Engagement in Albanien

Die Teilnehmer der Fact-Finding-Mission konnten gleichzeitig die Gründungveranstaltung der Deutschen Industrie- und Handelsvereinigung in Albanien (DIHA) mit Sitz in Tirana wahrnehmen. Sie ist ein lebhafter Ausdruck für die gewachsene Notwendigkeit, die Interessen der aktiven deutschen Unternehmen in Albanien zusammenzufassen und damit die Entwicklung der albanisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen voranzutreiben.
Es bestand Einigkeit zwischen Gastgebern und Gästen, dass gerade in der weltweiten Finanzkrise vermehrter Handlungsbedarf besteht. In diesem Sinne wollten die Veranstalter der Fact-Finding-Mission (BGA, AHK Belgrad, OMV) sowie weitere Einrichtungen die Möglichkeiten ausloten, wieweit Albanien, Mazedonien und Montenegro bereits reif für ein überregionales Tourismuskonzept sind.
Albanien hat in rund 20 Jahren 800 Millionen Euro deutsche Unterstützung erfahren, es laufen Kraftwerksprojekte der RWE, und im Handelssektor steht der erste Praktiker-Baumarkt vor der Eröffnung.
Bisher beschränkt sich der Ausbau des Straßennetzes noch auf die Verbindung der Hafenstädte Durrës-Tirana mit Abzweigung zum Flughafen Rinas, die Autobahn Richtung Prishtina ist weiterhin in Planung und noch nicht fertiggestellt.

Bauboom in den Städten

Ungeachtet dessen kennzeichnet ein Bauboom die städtischen Zentren in der Küstenebene Richtung Shkodra im Norden. Die Kultivierung des Landes erscheint durchaus erfolgreich und selbst in Kleinstädten wie Lezhë ist es möglich, mit deutscher Unterstützung ein interessantes Projekt zur Mülltrennung durchzusetzen und es praktisch weiterzuentwickeln. Auch die Verarbeitung zu Sekundärrohstoffen, etwa für PET-Flaschen, hat bisher gute Resultate gebracht (Kontakt: über OMV-Geschäftsstelle).
Der Grenzübertritt nach Montenegro erwies sich als völlig unproblematisch. Im Kleinen funktioniert bereits eine grenzübergreifende Zusammenarbeit. Besonders vor dem Hintergrund, dass Montenegro erst seit 2006 als unabhängiger Staat besteht, darf die wirtschaftliche und politische Stabilisierung des Landes als Erfolg gewertet werden. Der Vizeminister für Tourismus verwies auf die bisher ungebrochenen Wachstumsraten im Tourismus (8,6 Prozent im vergangenen Jahr). Ziel sei es, die Saison auf acht Monate zu verlängern, was klimatisch sicher kein Problem darstellen dürfte.

Serbische Touristen dominieren

Der Tourismussektor in Montenegro wächst zwar, doch kommen bisher die meisten Touristen aus Serbien (37 Prozent). Der Tourismus hat weiterhin für Montenegro vorrangige Bedeutung mit einem Anteil am nationalen BIP von rund 22 Prozent. Die Flugverbindungen zum montenegrinischen Flughafen Tivat sind aus der Sicht des Vizeministers unbefriedigend, die deutschen Partner werden gebeten, sich für eine ganzjährige Flugverbindung mit günstigen Fluglinien einzusetzen. Die Modernisierung des Tourismussektors vollzieht sich vorrangig im Bereich privater Vermieter, ähnlich wie nach Wiederbeginn der Tourismuswirtschaft in Kroatien. Die landschaftlichen Attraktionen Montenegros sind unverändert herausragend: Bis 1987 besuchten jährlich bis zu 200.000 deutsche Touristen die Region. Mit den Kriegsfolgen ist dieser Besucherstrom abgebrochen.
Von deutscher Seite wurde darauf verwiesen, dass es einerseits einen Generationswechsel im Tourismus gibt: Diejenigen Touristen, die vor 1987 in die Region gefahren sind, sind abgelöst worden durch neue Generationen von Reisenden, die andere weltweite Ziele kennengelernt haben. Für Montenegro sei es wichtig, naturnahen Tourismus zu entwickeln, Erlebnistourismus anzubieten und nicht nur den Badeurlaub zu favorisieren. Eine genaue aktuelle Zielgruppen-Analyse potenzieller Touristen aus Mitteleuropa ist für künftige Marketingmaßnahmen von entscheidender Bedeutung. Um den Tourismus stärker zu entwickeln, sollte nicht zuletzt die Abfallwirtschaft und die Strandpflege besser organisiert werden, wenn man Touristenpotenziale dauerhaft binden will.

Schwieriger Grenzübergang

In Mazedonien konzentriert sich der Tourismus auf das „Mazedonische Meer“, den Ohrid-See und den höher und südlicher gelegenen Prespa-See. Die Anfahrt über Tirana und das Krab-Gebirge erwies sich noch immer als sehr zeitraubend, der Grenzüberübertritt am Übergang Qafa e Thanes dauerte 50 Minuten, was nicht wirklich tourismusverträglich ist.
Die zuständigen Fachleute der Investmentagentur Mazedoniens verwiesen auf die Stabilität des Landes, die selbst unter Krisenbedingungen problemlos aufrechtzuerhalten war. Mazedonien ist über ein Freihandelsabkommen mit der EU verbunden. Die Währung Denar ist an den Euro gekoppelt. Die Investitionsagentur funktioniert als One-Stop-Shop, die Löhne sind weiterhin sehr konkurrenzfähig, und Investitionen im Tourismussektor werden gern aufgenommen. Ein hochinteressanter Ansatz zur regionalen Zusammenarbeit zwischen Mazedonien, Albanien und Griechenland findet am Prespa-See statt, wo die GTZ maßgeblich zur Finanzierung beigetragen hat.
In Albanien entwickelt sich der Tourismus strikt privatwirtschaftlich in den großen Zentren Durrës und Saranda. Die albanische Regierung beabsichtigt, einen Masterplan für die touristische Entwicklung zu erstellen, wie Genc Ruli, Minister für Wirtschaft, betonte. 2008 besuchten rund 38.000 deutsche Touristen das Land, was bezogen auf das Potenzial vergleichsweise wenig ist. Der Leiter der deutschen Delegation, Hans-Jürgen Müller, riet in der Abschlussveranstaltung in Tirana dazu, Missverständnisse und Fehleinschätzungen zu vermeiden. Es müsse darum gehen, diejenigen Touristengruppen zu definieren, die die spezifischen Wettbewerbsvorteile Albaniens wahrnehmen wollten.
In Mitteleuropa suche man verstärkt nach Möglichkeiten, Erlebnisurlaub in mehreren Balkanstaaten zur verbinden, weil die Tourismusziele über alle Länder verteilt sind und der Zugang für ausländische Touristen gewährleistet sein muss. Grenzübergreifende Kooperation ist also dringend notwendig, wenn alle Länder ihre Tourismuswirtschaft weiterentwickeln wollen. Man erhofft sich Investitionen in großem Stil, die allerdings nur dann stattfinden, wenn der Investor sich konkreten Gewinn verspricht und die Gäste das international übliche Leistungsniveau erwarten dürfen. Mit dem Tourismusstandard der 80er Jahre erreicht man den mitteleuropäischen Touristen des Jahres 2010 voraussichtlich nicht mehr. Aus deutscher Sicht besteht vor allem in Montenegro ein unscharfes Bild von den Erwartungshaltungen der deutschen Touristen.

Identifikation der Zielgruppen

In allen drei besuchten Staaten müssen die touristischen Zielgruppen konkret identifiziert werden, um die passenden Angebote zu entwickeln. In mancher Hinsicht bot sich in Mazedonien die bessere Ausgangslage als in Montenegro, während Albanien zwar den regionalen Tourismus sehr stark hat ausbauen können und dadurch auch im größeren Umfang stabile Einnahmen erzielt und damit weitere Investitionen tätigen kann, doch fehlt es noch an spezialisierten Angeboten für zentraleuropäische Touristengruppen.
Abgeschlossen wurde die Mission mit einer Sitzung im albanischen Ministerium für Tourismus. Trotz hochrangiger Eröffnung blieben leider nur vergleichsweise wenige albanische Fachleute lange genug, um das Resümee der grenzübergreifenden Mission der Deutsch-Albanischen Wirtschaftsgesellschaft und ihrer Partnerorganisationen aufzunehmen sowie die Erfahrungsberichte einer Ost-Ausschuss-Delegation, die nur Südalbanien bereist hatte, zu diskutieren.

Ansatz stellt sich als sehr positiv heraus

Der grenzübergreifende Ansatz, Tourismus als Wirtschaftsfaktor zu analysieren, erwies sich als sehr fruchtbar: Er deckte die Potenziale für einen regionalen Tourismus insgesamt auf, die für einen dauerhaften Erfolg der Tourismuswirtschaft in der Region ausschlaggebend sind. Die Treffen mit den zuständigen Regierungsverantwortlichen in Montenegro und Mazedonien sowie in Albanien klärten die Voraussetzungen für die Weiterentwicklung des Tourismus, wobei die Verbindung der Fact-Finding-Mission mit der Gründung der Deutsch-Albanischen Industrie- und Handelsvereinigung in Tirana eine ausgezeichnete Voraussetzung für die weitere umfassende Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen darstellt.
Sehr hilfreich erwies sich die Mitwirkung der deutschen Botschaften in Podgorica (Montenegro), Skopje (Mazedonien) sowie selbstverständlich in Albanien, nicht zuletzt, weil die Gründungsveranstaltung der DIHA im Beisein des albanischen Ministerpräsidenten Sali Berisha und des Wirtschaftsministers Genc Ruli festlich begangen wurde. pd
Qeshu rini, qeshu! Bota asht e jote!

volkergrundmann
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Fr, 05. Jun 2009, 11:41

Aufschlussreich auf der Abschlussveranstaltung dieser Mission war die Reaktion des deutschen Moderators Hesselmann auf die Publikumsfrage, ob demnächst deutsche Pauschalurlauber auch an die albanische Küste kommen würden. Er antwortete spontan und entschieden, das können sie vergessen, da kriegen sie keine deutschen Urlauber hin...

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hansi
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Fr, 05. Jun 2009, 14:17

die deutschen sind "die beliebtesten" urlauber in spanien, da gehen sie ja hin :D

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Lars
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Neues Deutschland

Fr, 12. Jun 2009, 23:56

die Jungs sind ganz begeistert:

--> Schnell hin, bevor die Kreuzfahrtschiffe kommen

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Lars
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Sa, 20. Jun 2009, 13:09

Reuters über Urlaubsdestination Albanien:

:arrow: Garbage Threatens Albanian Tourism

volkergrundmann
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Sa, 20. Jun 2009, 18:07

Ja, natürlich muss man zur Zeit noch sagen Albanien = Müll. Aber der Aspekt der Entwicklungsdarstellung kommt mir in dem Artikel etwas zu kurz, und Entwicklung gibt es. Vor zwei Jahren noch sah man den Rauch der brennenden Müllkippen von Sharra über ganz Tirana West wabern (und roch den Gestank in der ganzen Stadt). Das ist offenbar vorbei. In Pogradec wurde ein Klärsystem eben vor kurzem in Betrieb genommen, das den Ohrid-See schützt. Etliche Städte haben Vorstudien für Kläranlagen in Auftrag gegeben.
Und ich selbst brach in eine Freude aus, die in meinen Freunden irrational erschien, als ich jüngst in Kap Rodon durch den Strand-Müll watete. Denn Müll war zwar noch genug da, aber im Gegensatz zu früheren Jahren war es nur noch oben geworfener Altmüll von den Vorjahren, unten am Wasser war schon der Sand wieder zu sehen. Ein deutliches Zeichen, dass die massenhafte Müllverbringung im Tirana-Fluss mindestens reduziert wurde.

Natürlich es wird noch viele Jahre dauern, bis Albanien vom Müll wieder befreit ist, aber ich sehe deutlich Licht am Ende des Tunnels.

Wenn Berisha bei der nächsten Wahl den Müll zum Kampgnen-Thema macht, dann wird er auch die nächsten Wahlen so sicher gewinnen, wie wie derzeitigen mit der Straßenasfaltierung.
Und, ehrlich gesagt, so schlimm wie um Neapel sah es doch trotz deutlicher Entsorgungsprobleme um Tirana noch nie aus.

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Lars
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Sa, 20. Jun 2009, 22:48

Solche Worte aus deinem Mund!

Klar: der Müll ist ein Problem und da muss noch viel gemacht werden. Aber auch für diejenigen, die nicht die Möglichkeit haben zu vergleichen und sich an der Entwicklung zu freuen, gilt wie schon in einem anderen Thread und im Blog erwähnt: Entweder kann man mit der westlichen Brille auf den Müll fokusieren, oder man wendet den Blick auf die schönen Dinge im Leben.

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Mi, 24. Jun 2009, 20:44


volkergrundmann
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Wieder "600 000 Bunker" im Reistagebuch von Piti07

Fr, 03. Jul 2009, 11:13

Damit wir uns endlich besinnen, und nicht noch tausend Jahre das nachplappern, was uns Enver Hoxha in den Mund gelegt hat, ziehe ich hier noch mal einen Beitrag von früher rein:


volkergrundmann hat geschrieben:Wieder zweimal die Mär von den 700.000 Bunkern.
Manche bezeichnen die Bunker an sich als das unfassbare, unbegreifliche. Sie sind der Schnee von gestern. Das unfassbare, unbegreifliche heute ist, die Zahl, die so hartnäckig durch die Medien geistert. Haben die, die sie kolportieren, ihren Verstand im Bunker gelassen? Albanien hat eine Fläche von 28.700 Quadratkilometern. Rechnet man das in Quadratmeter um und teilt diese durch 700.000 Bunker, dann stünde auf rund 40.000 Quadratmeter ein Bunker. Zieht man daraus die Quadratwurzel, dann müsste in Albanien alle 200 m einen Bunker stehen.

Wieviel sehen wir wirklich, selbst wenn wir einrechnen, dass vielleicht 20% schon beseitigt wurden?

Um einen Anhaltspunkt zu geben, welche Zahl ungefähr real ist: Die am stärksten mit Bunkern befestigte Region Albaniens war das anzunehmende Einfallstor der „griechischen Invasoren“, also die Ebene von Gjirokastra. Klar, dass eine solche Richtung massiv gedeckt werden musste, und folglich finden wir am Südende der Gjirokastra-Ebene die größte Ansammlung von Bunkerlinien in Albanien überhaupt. Und noch schöner, hier sind sie auch ideal zu zählen. Nicht nur vom durchreisenden Touristen, der aus Richtung Saranda kommend, bald unterhalb des Muzina-Passes den vollen Blick darauf hat. Nein, jeder kann sie zählen, denn sie sind auch bei Google Earth recht genau zu erkennen.

Wer dies tut, kommt, vorbehaltlich einiger vielleicht schon überwachsener Bunker, zu dem Schluss, dort waren in sechs Reihen und Clustern zu jeweils fünf Stück, ungefähr 350 bis 400 solcher Pilze angeordnet. Dahinter jedoch findet man entlang des gesamten Tales dann nur noch an Einzelstellen welche. Und hier kann man nun die Rechnung fast ideal und unwiderlegbar aufmachen. Die Gjirokastra-Ebene ist grob 20 km lang und 7,5 km breit, hat also eine Fläche von ungefähr 150 Quadratkilometern. Bei einer für 700.000 Bunker anzunehmenden Dichte von ein Bunker pro 40.000 Quadratmeter müssten also auf dieser Fläche mindestens 3750 Bunker stehen. Abgesehen davon, dass die statistische Berücksichtigung der umliegenden großen Bergflächen wohl zu einer rechentechnischen Verdoppelung der Anzahl in der Ebene führen müsste. Die Tatsache, dass wir an dieser exemplarisch stark zu schützendem Region aber nur ein Zehntel der vorberechneten Menge finden, macht schlagartig die gesamte Monströsität der kursierenden Bunkerzahl klar.

Goebbels, der bekanntlich bislang als Meister der Propagandalüge galt, er wird sich im Grabe rumdrehen. Enver Hoxha hat vollbracht, was ihm nie gelang: Dass seine Feinde seinem Schwachsinn nicht nur glaubten, sondern ihn sogar nach zwanzig Jahren noch gehorsam weiter kolportieren.

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Lars
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Wanderführer Theth und Kelmend

Fr, 14. Aug 2009, 14:33

Lars hat geschrieben:
volkergrundmann hat geschrieben:Die GTZ Tirana hat eben das Werk des Herrn Zindel herausgebracht, einen Führer über die Alpen, Theth , Valbona und Vermosh plus Karte. Der Adler kreißte lange, aber es ist doch mehr als eine Maus, was er gebar. Das Werk dürfte fortan für alle Besucher der Alpen unerlässliches Standardwerk sein, da ist so ziemlich alle Information drin, die der Individualwanderer braucht, auch alle wichtigen gps-Punkte. Zu Beziehen über die GTZ-Tirana.
Habe das Buch jetzt erhalten - sehr schön - aber wohl nur für Reisende nach Theth oder Vermosh von Interesse.

Die Karte aber – vom Feinsten. Und die ist auch für Nichtwanderer empfehlenswert, die in Albaniens Bergen nördlich des Drins unterwegs sind. 1:50000

Hatte beim Verlag angerufen. Die meinten, man soll ihnen am besten ein Mail senden: http://www.kartographie.de
Buchhändler bestellen das sonst auch direkt beim Verlag. Dauert einfach ein paar Tage.
Heute hat die NZZ in der Reise-Beilage mit Schwerpunkt Berge den Wanderführer Thethi und Kelmend in einem Kurzkommentar vorgestellt. Langsam scheint Albanien sogar in der Schweiz ein "gangbares" Reiseziel zu werden.

Und all die Zürcher Buchläden, die dieses von Zürchern verfasste Buch bis jetzt nicht im Angebot hatten, werden das jetzt hoffentlich ändern.

volkergrundmann
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Re: Wanderführer Theth und Kelmend

Sa, 15. Aug 2009, 12:53

Und all die Zürcher Buchläden, die dieses von Zürchern verfasste Buch bis jetzt nicht im Angebot hatten, werden das jetzt hoffentlich ändern.
Das hängt in der Regel am Verlag, daran, was der den Händlern für Vorzugsbedingungen bietet. Mein Reisehandbuch ist z.B. in Albanien nirgends erhältlich, weil mein Verlag wegen der guten Verkaufszahlen in Deutschland nicht bereit war, dem albanischen Einfuhrmonopolisten Vorzugskonditionen zu geben. Das Konkurrenzbuch hingegen gibt es fast in jedem Tourismus-Buchshop im Lande, weil dessen Absatz in Deutschland nach Erscheinen meines Buchs ziemlich zurück gegangen ist und sie es offenbar in Albanien verramschen.

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Lars
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Sa, 22. Aug 2009, 23:34

Morgen ;-) im Tagesspiegel:
--> Truthähne im Moscheegarten

Ich habe das Gefühl, den Text schon einmal gelesen zu haben. Was sol's.
Volker darf sich natürlich wieder über die 500'000-Bunker-Mär aufregen. :shock:

volkergrundmann
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So, 23. Aug 2009, 13:50

Der Kampf gegen Aberglaube, Dummheit und Ignoranz gehörte schon immer zu den schwersten Aufgaben, die die Menschheit zu bewältigen hatte. Und bei dieser Zeitung ist er wohl sowieso grundsätzlich verloren. Nicht nur wegen der Bunker. Wer schreibt: "Praktisch alles, was angebaut wird, ist Bio. Die Bauern können sich Kunstdünger oder Pflanzenschutzmittel einfach nicht leisten", der sollte sich als journalistischer Rechercheur pensionieren lassen, er war einfach zu blöd oder zu faul, in diesem Lande auch nur oberflächlich zu recherchieren. Sonst hätte er schnell gemerkt, dass es hier an jeder Wegkreuzung in den Bergen irgendein schuppenähnliches Gebäude gibt, so eine Art Fachgeschäft für ländliche Überlebenserzeugnisse, und dort kriegt man überall neben Saatgut, "gelqere" und miell" und sonstwas auch jede Menge Kunstdünger. Und wer einmal gesehen hat, wie Armeen von Bäuerleins mit der Giftspritze auf dem Rücken in die Felder abrücken und wie freigiebig, ohne jegliches richtiges Wissen über die Wirkung der Gifte, sie mit dem Zeug um sich blasen, der kann über solche Sätze nicht mehr makaber lachen, er ist entsetzt über den Zynismus und die Verantwortungslosigkeit des Schreiberlings, solchen Unsinn unter die Menschheit zu bringen.

Ich warne übrigens auch ausdrücklich vor albanischen Tees. Die herrlichen Bergtees werden erst mal schon in der Natur vielfach [Schimpfwörter werden hier nicht geduldet] und bepinkelt, weil sich jeden Tag die viel zu vielen Schafherden,die es in Albanien gibt, und die das Ökosystem kaputt machen, darüber ziehen. Und nach dem Sammeln werden die Kräuter auf ebenso Kuh- und Schafsbeschissenen Freiflächen getrocknet, in unglaublich dreckige Säcke gepresst und an den Großhandel verkauft. Den "Bio"-Tee aus diversen Shops also niemals trinken, ohne ihn zumindest kurz richtig aufgebrüht zu haben - und das Bewusstsein, man habe hier eben Anteile an Kuhscheiße mit hinunter geschluckt, einfach vergessen.
Gruß und guten Bio-Appetit!

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Sa, 12. Sep 2009, 14:15

Financial Times Deutschland:

:arrow: Albaniens Sonnen-Dilemma

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Mi, 16. Sep 2009, 0:49


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