Stunning hat geschrieben:Jetzt mal meine Meinung..
Ich halte diese Ausschaffungs Initiative grundsätzlich für eine keine so schlechte Idee. Wenn ich abstimmen könnte, würde ich sicher für den Gegenvorschlag abstimmen. Wieso - Ganz einfach.
Für die, die nicht wissen was der Gegenvorschlag ist:
Ausländer, die schwerwiegende Delikte ausgeübt haben, werden ohne Diskussion abgeschafft, aber bei sonstigen Kriminalitäten wird jeder Fall einzeln behandelt, z.B. ist er/sie schon einmal mit der Justiz in Berührung gekommen, Berufliche Tätigkeit, Soziales Umfeld, sein Umgang und und und... Erst dann wird über eine Aus- oder nicht Ausschaffung entschieden.
Schwerwiegende Delikte wie Mord, Vergewaltigung, (Jahrelange) Misshandlung - nicht nur eins, zwei Fäuste/ Ohrfeigen usw. das ist keine Frage - Sofort abschaffen (ist ja jetzt auch so). Jedoch wegen Delikten wie klauen, Schulden usw. jemanden auszuschaffen, das ist einfach absolut dumm. Jeder trifft mal falsche Entscheidungen, macht Fehler, oder macht die Pubertät durch, darum sind wir auch Menschen und keine Roboter - so ist nunmal die Natur. Sollen aus diesem Grund Menschen bestraft werden? Wohl kaum.
Denkt daran: Wir sind die Ausländer, wir sind in der Schweiz Gäste und Gäste haben sich einfach zu benehmen oder mögt ihr es, wenn eure Gäste in euer Haus stürmen und tun und lassen was sie wollen? Da hättet ihr wohl auch mal schnell die Nase voll.
Und noch was, viele Albaner regen sich über die Schweizer auf, weil sie so schlecht über uns reden, statt sich Gedanken darüber machen, wieso sie das eigentlich machen. Liebe Albaner, unsere Landsleute haben sich das selber eingebrockt und jetzt müssen auch die guten Albaner darunter leiden. Viele Schweizer glauben mir nicht, dass ich albanerin bin und darauf bin ich wirklich stolz. Ich bin nicht stolz weil ich mich über meine Herkunft schäme, sondern stolz darauf, dass ich für uns Albaner eine gute Visitenkarte bin. Und andere auch unsere gute Seite kennenlernen dürfen.
Ich dachte beim Lesen deines Beitrages zuerst, du wärst ein/e Schweizer/in, aber als ich zu Ende las, hat es mich ehrlich gesagt, zu tiefst erschüttert. Aber es ist eben das, was ich beschreibe; ein Albaner schämt sich Albaner zu sein, weil manche Schweizer Kreise und Konsorten den Ausdruck "Albaner" in ihrer Grundhaltung grundsätzlich mit negativen Assoziationen behaften. Deshalb sucht man vergebens nach Vorwänden und Gründen, um sich auszuschliessen und sich hervorzuheben. Man begreift noch nicht einmal, dass man sich damit in's eigene Fleisch schneidet, obschon man keine kriminelle Vergangenheit zu verzeichnen hat, denn damit wirst du erst recht als Ausländer kategorisiert und kriminalisiert werden, denn als Ausländer hast du dann eine Visitenkarte, die du erst noch beglaubigen musst, denn man geht ja grundsätzlich von einer kriminellen Laufbahn aus; bis die Unschuld bewiesen ist (durch erlebte Zeit und Taten) hat man die Visitenkarte eines kriminellen Ausländers vor sich, und mit deinem Satz "Viele Schweizer glauben mir nicht, dass ich Albanerin bin", beweist du es überdeutlich. ja wie ist denn, oder besser gesagt, wie muss denn bitteschön ein stinknormaler Albaner sein? Kriminell, asozial und sexistisch? Und du, die nicht kriminell, asozial und sexistisch ist, muss gleich als Wunder von Bern angesehen werden?
Man geht von einer selbstverstänlichen Regel aus, und nicht von Ausnahmen. Und genau da kommen wir an einem Punkt an, wo ich mich frage, ob wir Albaner und allgemein Ausländer, zu dumm sind zu begeifen, dass wir mit solchen Vorlagen als Menschen zweiter Klasse angesehen werden, für die es andere Gesetze zu schaffen gilt.
Die Gegeninitiative ist für mich gleich schlimm, nur dass man sie nicht mit Banalität entworfen hat.
-Auch in der Gegeninitiative schafft man sich ein Problem vom Leib, für dass man die volle Verantwortung trägt, denn eine Gesellschaft besteht nicht nur aus lauter kleinen schweizer Engeln, und eine kriminelle Laufbahn beginnt nicht damit, weil man aus einem anderen Kulturkreis entstammt, sondern weil die Integration nicht geklappt hat aus verschiedenen Gründen, die aber alle samt hier ihre Wurzel haben; dennoch bleiben sie Bürger dieses Landes, dennoch sind sie hier aufgewachsen, dennoch haben sie Vater Staat mit ihren Lohnteilen ernährt.
-Auch in der Gegenitiative ist die Todesstrafe, die man mit äusserster Schärfe als Schweizer Politiker kritisiert, der Vater des Gedanken: Man möchte Gott spielen und Taten und Verbrechen mit Ausschaffung sühnen und diese Personen inexistent machen, aus der Welt, oder zumindest aus der kleinen Schweizer Alpenidylle auslöschen. Es ist menschlich, dass man einen Sinn für Gerechtigkeit und Rechtsschaffenheit besitzt, jedoch missbraucht man in dem Moment diese Stellung, indem man mit dieser Initiative unrechtmässig Untherapierbarkeit den kriminellen Auländern in diesem Land bescheinigt, indem man kriminelle Ausländer ausschafft, obwohl solche Wörter wie vorzeitige Entlassung wegen guter Führung, Bewährung, Resozalisierung, in Gerichtsfällen zum tragen kommen.
-Auch in der Gegenitiative sind faschistoide Züge auszumachen, wenn ein ausländischer Bürger nicht die gleiche Rechtsgleichheit wie ein einheimischer Ueli, Sepp, Rolf Meier geniesst. Nicht alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich, sondern alle Schweizer, muss es dann heissen. Bundesverfassung, Artikel 8, Asatz 1
Stelle dir einmal folgende Fragen:
Musst du dich, für jemanden, der zufälligerweise die gleiche Nationalität hat, aber eine andere Geschichte, eine andere Laufbahn eingeschlagen hat, rechtfertigen?
Bist du auch dann nurGast, wenn du hier heiratest, hier deine Kinder gebärst, deine Steuern einbezahlst und staatsbürgerliche Pflichten wahrnimmt, die zum Erhalt des Sozialstaates und zum Gemeinwohl vom Staatsvolk beitragen, die übrigens auch viele sozialbedürftige Schweizer beanspruchen? Einen Gast kann man auch missbrauchen und ihn so dressieren, dass er mit Vollbringung guter Taten mit Zusammengehörigkeitsgefühl reagiert, und bei schlechten Taten sich auf seinen minderbewerteten Status zurück besinnt; ich bin nur ein Dauergast und ein Ausländer, ich muss meine Rechte einschränken und mich mit Zweitklassenstatus begnügen, obwohl ich hier lebe.
Ich habe 2x mit Nein abgestummen, und jeder gesunde Menschenverstand mit gesundem Rechtsverständnis tut es mir gleich.