Die größte Überraschung beim Straßennetz in Albanien im Juni 2017 war für mich der Zustand der Straße im Tal der Shushica (Lumi i Vlorës) zwischen Vlora, Peshkepi, Kota und Lepenica.
Vor genau einem Jahr schrieb ich über die Straßenverhältnisse im Tal:
Mit dem normalen PKW ab Vlora möglich, aber die Straße (durchgängig Asphaltreste mit tiefen Löchern) ist sehr schlecht, man benötigt für die 35 km ab dem historischen Zentrum von Vlora nach Lepenica ohne Stopps mindestens 1 Stunde 40 Minuten. Die Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen der Abzweigung nach Amantia (ab dort auf bestem Asphalt nur 20 Minuten zum archäologischen Park) und Lepenica betrug bei mir 18 km/h.
Die Straße wird hinter dem Dorf Lepenica noch mal deutlich schlechter, ab dort kommt man mit Mühe noch mit 10 km/h weiter, mindestens bis Brataj). Einheimische sagen, schon ab Lepenica sei die Straße Richtung Kuç nicht mehr für normale PKW geeignet.
Wir hatten Mitte Februar über den Start des Ausbaus berichtet. Man sieht allenthalben, dass dort gearbeitet wird. Es ist schon viel passiert: Die Baumaßnahmen reichen zur Zeit von
40.470900,19.522993 (auf Google Maps) bis
40.372923,19.620041 (auf Google Maps). Bis auf ein paar Abschnitte mit Brücken oder Ortsdurchfahrten ist dieser Abschnitt derzeit breit geschottert als Unterbau für die neue Asphaltstraße, teilweise auch begradigt. Noch ist dieser vorläufige Belag recht passabel (langsam) fahrbar.
Wenn man mit der früheren Straße vergleicht, ist das schon ein Fortschritt. Noch erstaunlicher empfand ich jedoch den Zustand weiter oben im Tal. Man hat auf der folgenden sehr schadhaften Asphalt-Straße die riesigen ausgewaschenen Löcher mit feinem Schotter verfüllt und gewalzt. Zudem wurde an der Strecke in kurzem Abstand vorsorglich Schotter deponiert, um künftige schadhafte Stellen auszubessern. So etwas habe ich ja noch nie erlebt
, das ist vorbildlich. Die Arbeiten im Abschnitt bis Gjorm sollen ca. im März 2019 abgeschlossen sein.
Die Fahrt über die 50 km ab der Altstadt von Vlora bis Vranisht dauert nun nur noch 1 Stunde 50 Minuten (nun stimmt sogar die Zeitangabe im Google Routenplaner). Bis Lepenica kalkuliert man die Fahrt mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 30 km/h. Ab Lepenica kommt man mit ca. 22 km/h weiter, auch bis ins Zentrum von Vranisht.
Die Fahrt bis Kuç wird mit normalem PKW möglich sein, ich bin allerdings aus Zeitgründen nur bis zu den Armee-Lagerhäusern gefahren
40.203308,19.767472 (auf Google Maps). Ein kürzerer Abschnitt gleich hinter Hora Richtung Kallarat verfügt abschnittsweise nicht mehr über Asphalt und ist schlechter befahrbar.
Ein Abstecher nach Mavrova (antike Stadt Olympia) ist mit normalem PKW auf einer abenteuerlich mit Asphaltbändern stabilisierten Schotterpiste möglich, das ist eine einspurige Bergstraße ohne schwierige Steigungen.
Eine Fahrt nach Tërbaç (Geburtsort von Hysni Kapo mit Resten des Museums und Kulturhauses) mit normalem PKW ist dringend abzuraten, die Steigung auf Schotter ist zu stark. Man sollte nur bis
40.247865,19.655263 (auf Google Maps) fahren (Asphaltende).
Die Bergstraße nach Bolena ist tatsächlich bester Asphalt...
Die Fahrt in diese Region mit ihren Naturschönheiten und Sehenswürdigkeiten lohnt sich unbedingt. Auch hier noch mal der Hinweis auf die gute Unterkunft im komfortablen Gästehaus von Lepenica siehe
http://albanien.ch/forum/newinst//viewt ... 1&#p246341