TiranaAlb
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Re: Gjin-Aleksi-Moschee

Mi, 14. Jan 2015, 14:55

Lars hat geschrieben:Bin in der Wikipedia und weiterem Recherchieren auf eine "neue" Sehenswürdigkeit gestossen:
Gjin-Aleksi-Moschee bei Delvina:

https://de.wikipedia.org/wiki/Gjin-Aleksi-Moschee

Alte Moschee, auch Derwischs involviert, früher wohl mal eine Kirche dort gestanden. Hoffentlich nicht allzu fest renoviert. Eigentlich auch gut erreichbar im Dorf Rusan wenige Kilometer von Delvina entfernt.

Ist mal jemand dort gewesen? Lohnt sich ein Besuch?

Bild
Ist in der Gegend sehr bekannt.

GjergjD
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Lushnja

Mi, 21. Jan 2015, 19:36

Im Gedenken an den 95. Jahrestag des Kongresses von Lushnja wurde in der Stadt heute das restaurierte Haus des Kongresses, eine Adler-Staute sowie zwei Büsten von Sulejman Delvina und Sheh Ibrahim Karbunara feierlich eingeweiht
http://youtu.be/2UfmZRaBV_g

volkergrundmann
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Re: "Neue" Sehenswürdigkeiten in Albanien

Mi, 21. Jan 2015, 20:02

Interessant wäre, zu erfahren, ob man die Ausstellung endlich zweisprachig gestaltet hat (auf Audiohilfen wage ich ja schon gar nicht zu hoffen). Das gesamte Material um die Entstehungsgeschichte des albanischen Staates einschließlich der Kennzeichnung der Schuldigen, warum dieser Staat erstens so extrem verkrüppelt wurde und warum er dann zweitens fortan an seinen inneren Gebrechen krankte, wäre ja für Ausländer mit Sicherheit ein interessanter Informationsgewinn. Vor allem gewänne man damit Verständnis für die heutige Situation auf dem Südbalkan. Leider sehen das die meisten albanischen Museen nicht so.

GjergjD
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Muzeu “Shtëpia e Gjetheve” der Staatssicherheit

Sa, 24. Jan 2015, 15:26

Tirana bleibt spannend: Nachdem das Bunker-Museum „BUNK'ART“ erst einmal geschlossen wurde, öffnete Rama nun ein Haus der Staatssicherheit im Zentrum von Tirana als Gedenkstätte.
Muzeu “Shtëpia e Gjetheve”, Muzeu i përgjimit të policisë sekrete befindet sich gegenüber der Orthodoxen Kathedrale in der Rruga Dëshmorët e 4 Shkurtit auf der Koordinate 41.326362,19.816594.

Es ist nicht die Zentrale des Geheimdienstes (die sich neben der Militärakademie befindet), sondern die ehemalige Direktion Nr. 5 ("Betriebstechnik") mit wechselvoller Geschichte: Erbaut 1931 als Österreichische Klinik unter Zogu (Geburtsklink von Leka Zogu), genutzt von der Gestapo während der Deutschen Besatzung, später dann wissenschaftlich-technisches Zentrum der Sigurimi, Codename “Objekti Gjethi”, nach 1998 Leerstand.

Rama dankte dem Direktor des Albanischen Geheimdienstes, dem die Immobilie noch bis 2014 zugeordnet war, für die Übergabe an das Kulturministerium und die Öffnung als Museum. Der Geheimdienst Sigurimi hatte für die damalige Zeit (wohl vor allem für albanische Verhältnisse) hochmoderne Technik im Einsatz.
Rama spricht sich für die Öffnung der Akten der albanischen Stasi aus, ein entsprechender Gesetzentwurf wird in der nächsten Woche im Parlament diskutiert. Glückwunsch zu dieser lange überfälligen Entscheidung, die jüngste Vergangenheit aufzuarbeiten.
Die Ministerin für Kultur, Kumbaro, betonte, das Museum sei ein Zeuge der Geschichte Albaniens und ein "einzigartiges Überwachungs-Museum in Europa" Auf die ersten Bilder aus dem Objekt müssen wir noch etwas warten, da die Ausstellung noch nicht fertig ist... Einer der Kuratoren ist Bashkim Shehu, der Sohn des ehemaligen Ministerpräsidenten Mehmet Shehu.

http://youtu.be/rvcR7NWJ528
http://youtu.be/UsR6odriMNE

Bild

Bild

GjergjD
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Kinostudio

So, 25. Jan 2015, 14:36

Der Komplex Kinostudio von 1952 erstrahlt im alten Glanz. Die ehemalige Traumfabrik des sozialistischen Albanien, die mit Hilfe der damaligen Sowjetunion im Stil des sozialistischen Neoklassizismus erbaut wurde, ist nun der Sitz des Kulturministeriums.

Die erste große Spielfilm war die Sowjetisch-Albanische Koproduktion "Skanderbeg" von 1953, der auch in der DDR in den Kinos lief und sogar am Wettbewerb der 7. Internationalen Filmfestspiele von Cannes teilnahm.
Die Filmstudios "Neues Albanien", seit 1992 "Albafilm", schlossen 1996. Auf dem Gelände befindet sich auch das bedeutende Filmarchiv des Landes. Weiter haben sich Marubi Academy of Film and Multimedia und Privatsender auf dem Gelände angesiedelt.

http://youtu.be/W_Q4U-KVOPk
man beachte den Rundgang durch das Gebäude ab 8:30
edit: da das Video entfernt wurde, hier eine Kurzfassung mit kurzen Einblicken http://youtu.be/_8JJIRPUg9M
Adresse: Rruga "Aleksandër Moisiu"
http://www.thealbaniancinemaproject.org ... tures.html

Illyrian^Prince
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Re: "Neue" Sehenswürdigkeiten in Albanien

So, 25. Jan 2015, 17:48

Es freut mich, dass das Kinostudio endlich renoviert wurde.

GjergjD
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Re: "Neue" Sehenswürdigkeiten in Albanien

Mo, 02. Feb 2015, 19:49

GjergjD hat geschrieben:Impressionen von den Wasserfällen UJVARA E SOTIRES, die wir weiter oben besprochen hatten http://youtu.be/B5ktxxXTPWs
Neben dem Wanderclub aus Tirana waren vor einer Woche auch die Alpinisten aus Elbasan an den Fällen
Die Wasserfälle, die wir weiter oben schon angesprochen hatten, sind extrem angeschwollen :shock:
https://www.facebook.com/video.php?v=905536536174880

GjergjD
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Museum der Diözese von Sapa

Di, 17. Feb 2015, 19:15

Ein kirchliches Museum befindet sich in Vau Deja in der Zentrale des Bistums von Sapa unter Leitung des Bischofs Lucjan Avgustini, siehe auch auf dem Foto der folgenden Homepage

http://www.dioqezaesapes.com/
neue Links: http://www.dioqezaesapes.net/galeria/in ... -sapa.html + http://www.dioqezaesapes.net/2015-06-13 ... ezane.html (geändert vom Admin)

Zuständig ist dieses Bistum für den Norden bis nach Tropoja.

Die Denkmalschutzbehörde von Shkodra stattete der katholischen Bistumsverwaltung gerade einen Besuch ab, um sich zu den Denkmälern in deren Einzugsbereich abzustimmen.
Die Fotos aus dem Museum sind vielleicht von Interesse.
https://www.facebook.com/media/set/?set ... 071&type=1

GjergjD
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osmanischer Grabstein in Lezha

Do, 19. Feb 2015, 21:46

unweit der Burg von Lezha wurde ein seltener Osmanischer Grabstein aus dem 17. Jahrhundert entdeckt, der Hinweise auf einen Friedhof gibt.
In diesem Zusammenhang wurde wieder beklagt, dass Lezha leider nicht (mehr) über ein Lokalmuseum verfügt, dieses ist eine Ruine, ebenfalls in der Nähe zur Burg (wurde im Forum schon einmal thematisiert).
http://youtu.be/FG3ILchpYPU
https://www.facebook.com/permalink.php? ... nref=story

GjergjD
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Kulla in untypischer Lage

Sa, 28. Feb 2015, 22:44

Wer im Flachland bei Lezha eine Kulla finden möchte, hat eigentlich schlechte Karten. Aber es gibt eine, sogar eine sehr gut erhaltene :)
Der Denkmalpfleger von Lezha hat sie besucht und die folgenden Bilder mitgebracht
Kulla von Ndue Frroku
Die dreistöckige Kulla wurde 1926 von einem Meister-Steinmetz aus der Dibra-Region aus Kalkstein erbaut. Sie wurde seither kontinuierlich bewohnt und instand gehalten und zuletzt 2004 auf Kosten der Familie saniert. Die Kulla steht seit 1977 auf der Denkmalliste. Die Bewohner haben sie um einen modernen Anbau erweitert.

Die Kulla befindet sich auf der Koordinate 41.757525,19.635484 im Dorf Ishull Lezhë, Ruga Gjonpalaj 7 (nur 200 M Luftlinie von der
SH 1 entfernt, aber etwas versteckt). Auch innen soll sie sehr schön sein. Ob die stolzen Besitzer des Hauses für eine Besichtigung aufgeschlossen sind, müsste mal getestet werden (bitte hier rückmelden :wink: ).

GjergjD
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Wassermühle und Vidadukt in Kurvelesh

Sa, 14. Mär 2015, 16:31

Beim Dorf Bënça 40.255064,20.004748 findet man nicht nur das Viadukt von Ali Pasha Tepelena (Ujesjellesi i Ali Pashes). Auch die historische, seit 230 Jahren in Betrieb befindliche Wassermühle von Lefter und Adelina Bleta kann besichtigt werden. Der Müller hat schon viele Kaufangebote für seine schöne Mühle erhalten, er mahlt vor allem Weizen und Mais, seine Frau reinigt Teppiche, Tierfelle und Wolle. Die Kunden kommen nicht nur aus dem Tal, auch von weiter her. Das Viadukt liegt unterhalb von Bënça, die schöne Mühle unterhalb vom Dorf Veliqoti.

Die Mühle steht noch nicht auf der Liste der Kulturdenkmäler, das könnte sich jetzt ändern, da ein aktuelles Monitoring der Denkmalschützer in der Gegend erfolgt.

Die Mühle:
https://youtu.be/hPhg0wtF1IE
https://youtu.be/pOCzxLZw8Bc

Das Viadukt:
https://youtu.be/2awuN_Vm8fk
Das Vidadukt ist etwa 200 Jahre alt und wurde während eines Erdbebens in den 70'er Jahren teilweise zerstört. Die Kooperative hat darauf hin versucht, es wieder aufzubauen. Es steht seit 1948 auf der Denkmalschutzliste.

volkergrundmann
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Re: "Neue" Sehenswürdigkeiten in Albanien

Sa, 14. Mär 2015, 21:35

Bënça weist in der Tragik seiner jüngeren Geschichte starke Ähnlichkeiten mit Puka auf. Auch hier hatte eine ausländische (wenn ich micht recht erinnere, niederländische) Fördergesellschaft versucht, eine touristische Infrastruktur mit Privatunterkünften und einem Gästehaus ins Leben zu rufen. Es gab dafür sogar eine Internet-Präsenz mit Werbung für die Unterkünfte. Wie es scheint, ist das Ganze aber auch hier nach Auslaufen des Förderprogramms wieder zusammengebrochen. Für den Abenteurer sollte es aber dennoch eine Startadresse sein, den in der weiteren Umgebung gibt es großartige Landschaft mit Schluchten, Wasserfällen, Enver-Hoxha-Bauten usw. (wir haben davon einiges hier in anderen Threads). Für meine Begriffe lohnt sich ein Besuch in der Gegend etwa in Kombination mit einem Gjirokastra-Besuch: Einen Tag konzentrierte Stadtbesichtigung dort, dann zwei oder drei Tage Erkundungs-Abenteuer zwischen Bënça, Lekdush und Progonat.

GjergjD
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Manastiri i Çepos

Di, 17. Mär 2015, 21:15

Die vollkommen unbekannte Klosteranlage Manastiri i Çepos ist relativ einfach nördlich von Gjirokastra anzufahren (nur 3,5 km von der SH 4 entfernt!). Koordinate 40.142072,20.06626
Der Komplex liegt zwischen den Dörfern Koder (früher Zenelaj) und Plesat auf einer Höhe von 372 Metern. Die letzten 1,8 km schlechter Wegstrecke kann man zur Not auch wandern, aber es geht ordentlich den Berg hoch. Oben hat man einen strategisch günstigen Blick auf das Drino-Tal.
Die Kirche und ein Nebengebäude scheinen recht frisch restauriert zu sein. Da kaum Fotos im Netz zu finden sind, mal Ausschnitte aus der Reportage.
http://sq.wikipedia.org/wiki/Manastiri_i_Cepos
Manastiri i Çepos.jpg
Der Rest im Video wie üblich: Das Dorf Plesat oberhalb stirbt langsam aus, früher gab es 430 Einwohner, heute noch etwa 40. Die alten Häuser verfallen, Dorfladen, Bäckerei und Kindergarten sind längst Geschichte.
https://youtu.be/Kk5RroEXGAY

GjergjD
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Kirche Shen-Merise von Kurbin

Di, 24. Mär 2015, 21:56

Die kaum bekannte Marienkirche Shën Mëri des Nationalhelden Gjergj Kastrioti (Skanderbeg) ist etwa 1500 Jahre alt (spätantike dreischiffige Basilika aus dem 5.-6. Jahrhundert).
Die Kirche wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach niedergebrannt und zerstört. Die Fresken in der Ruine sind stark beschädigt. Kulturdenkmal seit 1963, von mir ermittelte Koordinate der Kirche 41.567298,19.759321
Obwohl die Bewohner des Dorfes in den Bergen von Mamurrasi im Kreis Kurbin islamischen Glaubens sind, feiert man in Shëmri am 15. August das Fest von Mariä Himmelfahrt.
Im ersten Video https://youtu.be/O-AiNAeDgaI wird die problematische Zufahrt zum Ort thematisiert, der nur mit großen Fahrzeugen mit erhöhter Bodenfreiheit erreicht werden kann. Es sind 7 km ab Mamurras bis zur Ruine, sicher ein schöner Ausflug für unsere Offroad-Freunde, man würde im Ort auch gerne „normale“ Touristen empfangen und ihnen die Kirche zeigen, aber das scheitert an der Straße, auf der die Bewohner meist nur mit ihren Tieren unterwegs sind.

Im zweiten Video https://youtu.be/XzLggNi1ehY wird die Kirchenruine mitten in dem geschützten seltenen Zypressen-Forst gezeigt (Flächen-Naturdenkmal). Auch viele Olivenbäume findet man in der Nähe. Tolle Gegend und natürlich auch aussichtsreich.

Fotoalbum
Mehr zur Kirche erfährt man in dem Buch über die Kirchen von Kurbin von Kastriot Marku: "Kishat e Kurbinit", 2008, Seite 215-222.

GjergjD
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Sheper

Sa, 28. Mär 2015, 19:10

Der Präsident besuchte das Bergdorf Sheper in den Lunxheri-Bergen anlässlich des Geburtstages des Schriftstellers und Übersetzers
Andon Zako Çajupi
Bei strömendem Regen wurde dem bekannten Literaten am Dorfplatz gedacht und die Auszeichnung “Nderi i Kombit” (Ehre der Nation) verliehen. Das gezeigte Denkmal neben der alten Dorfschule liegt auf der Koordinate 40.1701,20.305376
In Sheper gibt es weitere Sehenswürdigkeiten, die Kirche, die alten Häuser und Rrapi.

Wurde die schwierige Zufahrt eventuell für den Präsidenten-Mercedes ausgebessert? Auch dem Dorf Dhoksat stattete Nishani ein Besuch ab, ebenso Polican mit dem Kloster “Shën Thanasit”.
https://youtu.be/7MohQ_yeZgI?t=1m9s
https://youtu.be/7NFJrewDQzA

Im Nachbardorf Nivan wurde der Dorfplatz im Jahr 2013 nach Major HW Tilman benannt: die Dörfer waren ab 1943 Einsatzorte der britischen Special Operations Executive (SOE).
https://youtu.be/l3zNFPgC1H8

Erstaunlich, das Guesthouse Duli in Sheper ist auch auf dem Buchungsportal booking.com gelandet.
http://www.duliguesthouse.com/
Weitere gute Unterkunft in Hoshteva über Katarina's Bar (neben der Kirche).

Hier wanderte Zbulo und zeigt wunderbare Bilder.

GjergjD
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ältere Festungswerke über dem Fluss Mati

So, 29. Mär 2015, 11:35

Nur für "Bunkerforscher" :D
Die Denkmalschutzbehörde hat ältere Festungsanlagen und Bunker im Kreis Lezha, über der bekannten Zogu-Brücke (Dorf Pllana) dokumentiert.
https://www.facebook.com/permalink.php? ... 1957982071
Diese strategisch wichtige Ecke soll den Erkenntnissen nach von italienischen Gebirgstruppen (Alpini) befestigt worden sein. Die gezeigten Bilder, die ich nicht genau per Luftbild in der Landschaft zuordnen konnte, sollen in der Höhenlage 400 Meter entstanden sein, ich vermute etwa hier: 41.709024°N ,19.720421°E, es gibt aber noch zwei Objekte weiter oben, die mir interessant erscheinen und eher nicht der Hoxha Zeit zuzuordnen sein dürften...
Objekt1 420 Meter Koordinate 41.724269° N 19.712825° E.jpg
Objekt1 420 Meter Koordinate 41.724269°N 19.712825°E
Objekt2  400 Meter Koordinate 41.720259° N ,19.703646° E.jpg
Objekt2 400 Meter Koordinate 41.720259°N ,19.703646°E

GjergjD
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An der Lagune von Karavasta

So, 12. Apr 2015, 11:47

Gëzuar Pashkët! Im Dorf Karavasta, Gemeinde Remas (Kreis Lushnja) steht die bisher wenig beachtete orthodoxe Kirche Shën Thanasit von 1778. Sogar auf der RKH Karte ist sie verzeichnet. Die Kirche mit einzigartigen geschnitzten Holzdecken und Ikonostase hat seit Jahren keine Restaurierung erhalten, es gab Konflikte zwischen dem Institut für Kulturdenkmäler und der orthodoxen Kirche. Nun stehen für diese und sechs weitere Kulturdenkmäler Gelder aus dem Glücksspiel-Fonds zur Verfügung, die für die Restaurierung genutzt werden sollen. http://tvklan.al/rikthimi-ne-identitet- ... -thanasit/

Die Kirche befindet sich inmitten eines baumbestandenen Friedhofes auf der Koordinate 40.878088,19.495668
Bild

Unterkunft und Verpflegung in der Nähe: direkt an der Lagune im relativ neuen Feniks Resort bei Mucias. Das ist so ein moderner Bau in Form eines Schiffes, sicher nicht jedermanns Sache :wink: Gibt es bereits Testergebnisse? Motorboote sind vorhanden. Ein langer Holzsteg führt auf die Lagune hinaus. Koordinate 40.905558,19.512189

Dann bleibt noch der Hinweis auf die Siedlung Adriatik, wenn man die Asphaltstraße ab der Kirche noch 8,5 km weiter verfolgt, ein typischer abgelegener Verbannungsort unter Hoxha, besteht im wesentlichen nur aus 4-5 tristen Wohnblöcken, wo es im letzten Jahr die meiste Zeit nicht mal fließend Wasser gab!
Der Strand in zwei km Entfernung vom Endpunkt der Asphaltstraße scheint mir interessant zu sein, aber ohne jegliche Infrastruktur:
https://youtu.be/w13k2BLuPH0

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Kalaja e Margellicit

So, 12. Apr 2015, 12:54

Für Entdecker: Die eher unbekannte Burg Kalaja e Margellicit oder die antike Stadt liegt in der Nähe der Stadt Patos (Fier), über dem Dorf Margëlliç. Nicht mal bei Guntram Koch ist sie erwähnt. Die Anlage soll auf das siebte Jahrhundert zurückgehen und stand in direkter Verbindung mit der antiken Stadt Byllis.
Heute Kulturdenkmal, ob man dort allerdings noch viel entdecken kann, ist fraglich, auch weil ein Großteil der Anlage privat genutzt wird: Wer hat sich dort eine Villa gebaut? :?
Koordinate: 40.67146,19.66728
Entdeckt wurde Kalaja e Margellicit am 28. Juni 1916 von den österreichischen Archäologen Praschniker und Schober:
Die Stadtanlage liegt auf einer auffallenden Erhebung der langen Hügelkette, die das Tal des Gjanica von dem des Proj Zarezit trennt. Der die Stadt tragende Hügel bildet eine längliche, etwa birnenförmige Hochfläche mit steil abfallenden Rändern. Sein höchster Gipfel, der eine Art von Akropolis bildet, liegt am südöstlichen schmalen Ende. Von ihm aus senkt sich die Hochfläche in ziemlich sanftem Abfalle gegen Nordwest, gegen das Dorf Marglic.
Bei der ersten Besichtigung wurden lediglich Reste der Umfassungsmauern vorgefunden, bestehend sowohl aus Quadern ohne Mörtel, als auch mit kleinen Steinen, Ziegeln und Mörtel.
Im sozialistischen Albanien gab es Ausgrabungen:
Ceka, N. (1987). Arkitektura e qytezës ilire të Margëlliçit. (Alb.m.franz.Res.) L'architecture de l'agglomération illyrienne de Margëlliç.
Dateianhänge
Margëlliç von Neritan Ceka 1987.jpg
Plan Margëlliç von Neritan Ceka 1987
Plan Kalaja e Margellicit nach Praschniker und Schober.png
Plan Kalaja e Margellicit nach Praschniker und Schober 1916

volkergrundmann
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Re: "Neue" Sehenswürdigkeiten in Albanien

So, 12. Apr 2015, 22:15

Die Kirche habe ich schon in einem meiner Frühwerke, ich glaube dem "Reisehandbuch", 2.Auflage, gewürdigt. Sie ist schon allein deshalb erwähnenswert, weil es sich um eine seltene fünfschiffige Basilika handelt. Übrigens kein Wunder: Diese Klein-Region zwischen Ardenica und dem Meer ist wundersam reichhaltig an erstaunlichen Kirchen und Klöstern. Wenn du sie jetzt offenbar intensiv studierst, wirst du auf weitere, auch durch historische Bezüge höchst erwähnenswerte Kirchen und Klöster stolpern, etwa Shen Kosmas.

Wichtig als Info für mich war, dass die Straße asfaltiert wurde, denn früher gebot deren Zustand die Empfehlung des Kirchenbesuchs nur für Off-Road-Freaks. Damit dürfte jetzt wohl eine akzeptable Süd-Anbindung der Lagune bestehen, die früher nicht-off-road nur über den Ort Divjaka zu erreichen war. Allerdings: Die Meeres-Strände südlich Divjaka sind lehmig-schlammig, ein Abenteurer der besonderen Art. Ich empfehle den Abstecher dennoch, denn das Fluidum dort ist ein irgendwie besonderes, eine überaus eigenartig-desolate, eigenwillige Strandlandlandschaft.

GjergjD
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Re: "Neue" Sehenswürdigkeiten in Albanien

Fr, 17. Apr 2015, 18:29

volkergrundmann hat geschrieben:Die Kirche habe ich schon in einem meiner Frühwerke, ich glaube dem "Reisehandbuch", 2.Auflage, gewürdigt. Sie ist schon allein deshalb erwähnenswert, weil es sich um eine seltene fünfschiffige Basilika handelt.
Bist du dir sicher? Ich fand keine Erwähnung von Shën Thanasit bei dir im Reisehandbuch, daher habe ich sie vorgestellt.

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