Vienna
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Ich bin jung, ich bin erfolgreich, ich bin Albaner

Mo, 01. Okt 2007, 12:47

Heute an in der Uni eine Mitstudentin die vor mir saß ein Magazin in der Hand, die Überschrift ("Ich bin jung, ich bin erfolgreich, ich bin Albaner") eines langen Artikels stach mir sofort ins Auge und weckte zugleich mein Interesse.
Trotz meines albanischen Charmes (:wink:) ist es mir nicht gelungen sie dazu zu bringen mir das Magazin (es war eine Beilage des Tagesanzeigers von Sonntag, also nicht mehr erhältlich) zu schenken :lol:

Ist auch nicht nötig, hab es nämlich online gefunden. Ein sehr interessanter Artikel, auch wenn mich das Fazit des Artikels nicht unbedingt glücklich machte, da es so herauskommt das man, um in der Schweiz als Albaner/In erfolgreich zu sein, man sich zumindest zum Teil "unalbanischer" werden muss bzw. ein nicht-albanisches Umfeld haben muss.
Nach einigem Überlegen bin ich dann zum Schluss gekommen dass das zwar traurig, aber eigentlich richtig ist. Ich kenne keinen Albaner/keine Albanerin die eine wirklich "albanische Meinung/Einstellung" haben und sich in einem alban. Umfeld bewegen und dennoch aus akademischer Sicht erfolgreich sind :cry:

Hier der Artikel:
http://www.dasmagazin.ch/index.php/Ich_ ... n_Albaner.
"Im Leben kommt es nicht darauf an gute Karten zu haben, es kommt darauf an mit schlechten Karten gut zu spielen"
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Armend
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Mo, 01. Okt 2007, 13:29

2 Leute von diesem Artikel kenne ich auch Privat :)

schön schön ...
Wandern, Strand oder Kultururlaub in Albanien ?

http://www.albanien-reisen.ch

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Miss Kosovarja
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Re: Ich bin jung, ich bin erfolgreich, ich bin Albaner

Mo, 01. Okt 2007, 15:05

Vienna hat geschrieben:Ein sehr interessanter Artikel, auch wenn mich das Fazit des Artikels nicht unbedingt glücklich machte, da es so herauskommt das man, um in der Schweiz als Albaner/In erfolgreich zu sein, man sich zumindest zum Teil "unalbanischer" werden muss bzw. ein nicht-albanisches Umfeld haben muss.
Nach einigem Überlegen bin ich dann zum Schluss gekommen dass das zwar traurig, aber eigentlich richtig ist. Ich kenne keinen Albaner/keine Albanerin die eine wirklich "albanische Meinung/Einstellung" haben und sich in einem alban. Umfeld bewegen und dennoch aus akademischer Sicht erfolgreich sind :cry:
Ich weiß nicht, ob damit allgemein die in der ganz Diaspora lebenden Albaner gemeint sein sollen oder speziell die Schweiz, aber ich kann dir genügend Beweise liefern, die das Fazit des Artikels und deine Zustimmung widerlegen. Beginnend mit meinem Vater, der schon sein ganzes Leben seiner Heimat gewidmet hat. Auch hier beinhaltet seine Arbeit die Förderung und Aufrechterhaltung der albanischen Kultur, Geschichte und Sprache.
Wir kennen drei albanische Ärzte, die alle drei in drei verschiedenen Medizin-Bereichen arbeiten und zwei davon bereits Deutschland verlassen haben, um eine Praxis in Kosova zu eröffnen. Der dritte hat sich dies ebenfalls zum Ziel gemacht.
Mein Onkel ist Ingenieur, er hat über viele Jahre in Deutschland gelebt und ist nun vor ein paar Jahren zurück gekehrt und baut ganz Kosova neu. Mit diesen Beispielen, die noch längst nicht alle sind, will ich nur zeigen, dass man die albanische Einstellung samt seinen Wurzeln, seiner Mentalität, Traditionen und Kultur nicht vergessen muss um hier Erfolg zu haben, denn diese Leute haben nicht nur nicht vergessen was sie sind und woher sie kommen, sie wollen sogar ihre Zukunft ihrer Heimat schenken.
Und ich hoffe, dass ich mich eines Tages ebenfalls zu diesen Leuten zählen kann.

Wenn es aber wirklich der Realität entsprechen sollte und man hier unalbanisch werden muss, um Erfolg zu haben, dann ist das eine starke Kritik an das Land, in welchem diese Albaner leben. Denn es zeugt von Ausländerfeindlichkeit und Diskriminierung erst seine Herkunft verleugnen zu müssen, um sich hier ein akademisch erfolgreiches Leben aufbauen zu können.

Wie gesagt, ich glaube nicht an diese These, denn ich bin unter albanischen Akademikern und erfolgreichen Albanern aufgewachsen, die alle durch und durch Albaner sind, mit Herz und Seele.
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Mo, 01. Okt 2007, 15:57

Hast du den Artikel gelesen Miss K?

Falls doch (was ich nicht annehme) dann ist dir sicherlich aufgefallen das alle betonen das sie ihre Herkunft und ihre Wurzeln nicht leugnen und auch nie leugnen würden, und das sie zu ihrer Herkunft stehen.

Mit unalbanisch und teilw. Assimilation meinte ich nicht das man nichts mehr mit der Heimat zu tun haben will, sondern das man ("unalbanisch"=>), was bei den Frauen besonders deutlich war, sich nicht mit dem typischen Frauenbild das in der albanischen Gesellschaft immer noch stark dominant ist abgefunden hat sondern sogar dagegen angekämpft hat und das eigene Leben im vollen Umfang so gestaltet hat wie man es selber wollte, ohne Rücksicht auf gesellschaftliche Prinzipien oder der Meinung irgendwelcher Verwandter Rücksicht zu nehmen.
Also keine albanischen Denkstrukturen sondern schweizerische (bzw. westliche). Mit teilw. Assimilation mein ich, das fast alle von denen keinen engen Kontakt mit Albanern die nicht zur Familie gehören pflegen. Aus dieser Sicht fühle ich mich auch teilw. assimiliert, wirkliche albanische Bekannte hab ich nicht und halte mich demenstprechend selten in albanischen Kreisen auf, dennoch fühle ich mich zur Gänze als Albaner und nicht nur das ich meine Herkunft nicht verleugne, ich posaune sie sogar meistens heraus :lol:
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Mo, 01. Okt 2007, 16:41

Nein, ich habe den Artikel nicht ganz gelesen und deswegen bezog ich meinen Beitrag auch auf Deinen Kommentar und nicht auf den Artikel.

Wenn diese Leute ihre Herkunft nicht verleugnen, was ich keineswegs behauptet habe, dann leben sie eben nicht nach den Traditionen, die ihnen ihre Herkunft geschenkt hat. Und das ist das, was du als "unalbanisch" bezeichnest. Mich störte deine Behauptung, dass man nicht als traditioneller Albaner akademisch erfolgreich werden könne und das nur, weil dir persönlich keine Albaner bekannt sind, die ihr Leben so gestaltet haben. Nur weil du keine kennst, heißt es aber nicht, dass es sie nicht gibt. Du sagst ja selbst, dass du nicht viel mit Albanern zu tun hast, die nicht zu deiner Familie gehören, demnach hast du auch nicht besonders viele Vergleichsmöglichkeiten. Ich aber schon und fünf davon habe ich dir in meinem Beitrag geboten. Denn diese Personen pflegen den Umgang mit ihren Landsleuten, sie arbeiten mit ihnen zusammen, sie besuchen die albanischen kulturellen Feste, die hier veranstaltet werden, sie gestalten ihr Leben albanisch, sprechen zu Hause ausschließlich albanisch, erziehen ihre Kinder nach den albanischen Traditionen und machen sie schon sehr früh mit ihrer Kultur und Geschichte bekannt. Allein schon die Tatsache, dass sie zurück kehren um ihr restliches Leben in ihrer Heimat inmitten ihres Volk und der albanischen Lebensweise zu verbringen und zu arbeiten, sagt ja schon eine ganze Menge darüber aus, ob sie als Akademiker "unalbanisch" sind oder nicht.
Wie du weißt, bin ich auch Studentin, werde eines Tages vielleicht auch erfolgreich sein und ich bin eine sehr stolze und traditionelle Albanerin, die nach dem alten albanischen Wertesystem lebt und leben will.
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daylight
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Mo, 01. Okt 2007, 17:10

ich fand den bericht sehr interessant, positiv und aufschlußreich.

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leanna
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Mo, 01. Okt 2007, 17:14

Ich fand das auch.

Vielleicht liegt es einfach daran, dass wir als Deutsche dieses ganze Kultur-Ding etwas anders sehen. Ich persönlich habe kein Problem damit, mich anderen Kulturkreisen anzupassen. Das heißt nicht, dass man seine Identität verleugnet. Diese Anpassung passiert nur zum eigenen (beruflichen) Vorteil und bedeutet nicht automatisch, dass man vergisst, woher man kommt.

Ich habe das schon oft erlebt, dass Menschen, die in der Fremde leben, wesentlich patriotischer sind als die, die im eigenen Land sind. Vielleicht fallen dann diejenigen, die im Ausland leben und keine Probleme haben sich anzupassen, umso mehr auf.

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Magnet
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Mo, 01. Okt 2007, 18:05

Grundsätzlich finde ich diesen Artikel von der Idee und von der Umsetzung her sehr gut.

Leider hat sich beim genauen durchlesen dieses Artikels, meine Meinung über "albanische Intellektuelle in der Diaspora" bestätitgt, wenn ich solche Sachen lese, ich zitiere aus dem Artikel:
«Für meine Eltern ist ebenso klar wie für mich, dass wir in der Schweiz bleiben. Sie haben begriffen, dass es nichts bringt, alles Ersparte in ein Haus in Kosovo zu investieren, wenn sie doch nur zweimal pro Jahr darin wohnen können. Für die paar Feriennächte gehen sie gescheiter ins Hotel. Das Geld hier zu investieren bringt mehr
Zunächst einmal sollte man wissen, wieso Ausländer in die Emmigration auswandern. Meistens tun sie es aus wirtschaftlichen Gründen, im Falle der Albaner kommt noch die politische und soziale ungünstige Lage in ihrer Heimat hinzu. Doch eins muss man wissen, die meisten unserer Eltern gingen nicht ins Ausland um ihre Heimat zu vergessen, sondern um ihre Heimat zu unterstützen. Das taten sie, in dem sie zum Beispiel, ihre zurückgebliebene Familienangehörigen finanziell unter die Arme griffen. Es war nie das Ziel dieser Eltern, ihre Heimat zu verlassen und sie dann später nur mal höchstens einmal im Sommerurlaub zu besuchen. Das Ziel dieser Eltern war es, irgendwann einmal, vielleicht auch wenn sie schon alt geworden sind, ihre Kinder eingeschult sind und einen Beruf ausüben, in ihre alte Heimat zurückzukehren.

Das Problem der albanischen Emigration ist nicht, dass viele Albaner ihre Heimat verlassen haben, dass Problem der albanischen Emigration ist, dass viele von ihnen ihre Heimat vergessen haben. Heute hat Kosova fast ihre gesamte intellektuelle Elite ihrer Heimat an das Ausland verloren. Die besten gehen ins Ausland, weil sie in ihrer Heimat keine Zukunft haben, keine Perspektive...

Und genau in diesem Moment, steht der albanische Patriotismus unter Mutprobe. Es sind dann nämlich entweder diese Leute, die ähnlich denken, wie der oben zitierte und meinen, man solle in der Heimat lieber nicht investieren, dafür aber mehr im Ausland oder es sind dann die wahren Patrioten, die sich im Ausland bilden lassen, etwas erreichen um dann irgendwann mal ihre Heimat, die sie in der Armut zurükgelassen haben zu unterstützen.

Und es sind nicht diese Albaner, die sich assimilieren lassen um in der Gesellschaft akzeptiert zu werden und weil sie im Ausland "intellektuell" und "modern" geworden sind und jetzt mit einer Hochnässigkeit und Intoleranz die alte, tradiotionelle, albanische Kultur und Mentalität als zurück geblieben betrachten.

Nein, es sind zum Beispiel albanische Ärzte, die in ihrer Heimat Kliniken eröffnen, weil das Kosovo die medizinische Versorgung mehr nötig hat als die Schweiz oder es sind albanische Wirtschaftsleute, die in ihrer Heimat neue, moderne Geschäfte aufbauen, weil in ihrer Heimat gerade eine Arbeitslosigkeit von über 50% herrscht oder es sind Lehrer und Professoren, die in ihrer Heimat an den Universitäten unterrichten und den westlichen Standard in der Bildung einführen, aber es sind mit Sicherheit nicht diese "intellektuelle Albaner" die meinen, sich von den anderen Albaner zu distanzieren...

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Das Problem der albanischen Emigration ist nicht, dass viele Albaner ihre Heimat verlassen haben, dass Problem der albanischen Emigration ist, dass viele von ihnen ihre Heimat vergessen haben.

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Shqipetare
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Mo, 01. Okt 2007, 18:18

Ich beziehe mich jetzt nicht auf den Artikel,denn ehrlich gesagt komme ich grad vom Praktikum und bin echt "lesefaul" :wink: !!!

Ich wollt aber noch unbedingt los werden, wie schade ich es finde,wenn ich ein paar Albaner in meiner Umgebung sehe,die nichts aus ihrem Leben gemacht haben.Ich finde es daher traurig,weil wenn ich mir vorstelle,wieso die meisten ausgewandert sind,nämlich um hier ein ökonomisch besseres Leben zu führen und diese Chance dann nicht nutzen,um die Albaner in AL sich drum reißen würden!Ich finde es immer wieder traurig,wenn ich dort bin und einige Freunde mich fragen, was ich denn nach der Matura vor habe und ich "Studium" antworte,ihre Augen anfangen zu glänzen und sie sagen höre"Bhoa du Glückliche,ich wünschte ich hätte die Möglichkeit auch". Dazu muss ich für "Nichtalbaner" erwähnen,dass wenn man in AL finanziell eher schlecht dran ist,so gut wie keine Chancen auf eine Studium besteht!!!
Wenn ich mir dann hier Albaner anschaue,die die Schule einfach abbrechen,dann weiß ich,dass sie keine Ahnung haben,dass es nicht selbstverständlich ist,dass einem alle Türen(beruflich)offen stehen, egal welcher sozialen Schicht man angehören.
Meine Eltern haben mir immer geprädigt,wie wichtig die Schule ist,um später keine finanzielle Not zu erfahren und da haben sie von Erfahrung gesprochen immerhin haben sie lange dort gelebt.


LG Shqipetare
Me dogji malli moj nena ime...

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inspiration
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Mo, 01. Okt 2007, 19:12

Ich habe eben diesen Artikel gelesen..
und dieser Abschnitt stört mich sehr!

Der Grossteil der hier lebenden Kosovo-Albaner stammt hingegen aus ländlichen (Arbeiter-)Schichten, denen Bildung ziemlich fernliegt. Sie sind einer traditionalistischen Kultur verhaftet, in der Ehre und Stolz und vor allem das Wort des Patriarchen zählen. Das Interesse der Grossfamilie steht meistens über jenem des Individuums. «Erfolg heisst für sie, wenn etwas gut für die Familie und gut für die Nation ist», sagt Oberarzt Abazi. So hoffen noch immer viele Eltern, dass ihre Kinder nicht etwa eine möglichst gute Ausbildung machen, sondern dass sie möglichst bald eine Arbeit finden, damit ein zusätzlicher Lohn in die Familienkasse fliesst, welche auch die mitunter mehr als hundertköpfige Grossfamilie in der Heimat subventioniert. Das hier verdiente Geld wird in erster Linie in Autos, Hochzeiten und Häuser in der Heimat gesteckt, aber kaum je in die Bildung.
So ein blödsinn!
Koىσ√αяє

Ku ndodhet lumturia?

Lula
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Mo, 01. Okt 2007, 19:37

Hm, ist es wirklich Blödsinn??
In Deutschland kenne ich recht viele junge Männer, die die Familien im Kosovo einfach finanziell unterstützen MÜSSEN. Wenn sie deren Familien erzählen würden, sie könnten nichts zum LEbensunterhalt beitragen, weil sie studieren möchten und das mind. 3 Jahre lang, ich weiss nicht, wie die Reaktion wäre. Davon mal abgesehen denken die Männer auch gar nicht darüber nach erst.

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Mo, 01. Okt 2007, 19:43

Ich meine, wenn es ums Überleben geht, dann wird Bildung zweitrangig.

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shaker
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Mo, 01. Okt 2007, 21:21

danke vienna für den interessanten beitrag

habs gerne mit interesse gelesen

miss k und vienna

ihr redet ein biesschen aneinander vorbei...

bis zu einem gewissen punkt habt ihr aus meiner sicht aber beide recht...es liegt zum grössten teil an den individuellen umständen woraus sich eure meinung nachvollziehen und verstehen lässt

magnet...

ich muss dem beispiel aber recht geben, es ist unnsinnig blöde und falsch in ein haus zu investieren welches man 1oder 2 mal im jahr braucht und den meisten gehts weniger darum eine behausung zu haben sondern seinen status und sein kapital zu zeigen... ich finde es aber schön und positiv wenn ins eigene land aus der motivation welche du beschrieben hast (arzte spitäler leher) investiert oder etwas aufgebaut wird...

es sollte nicht darum gehen was modern und was zurückgeblieben ist, sondern dass man von beiden seiten lernen und das positive mitnehmen kann, ich sehe nur sehr wenige schweizer oder albaner sich die mühe machen eigenes schlechtes eingestehen zu können und positives neus beim gegenüber erkennnen und schätzen zu können...

stadtessen sehe oder lese ich immer extreme meinunge welche ins einsetige rutschen was sehr schade ist und keinen von beiden seiten wirklich weiter bringt...

guter artikel, jedoch sehe ich andere gründe und hindernisse um als albaner "erfolgreich" im beruflichen und vorallem im geistlichen sinne sein zu können,

die umstände dass die meisten "erfolgreichen" ein umfeld mit nicht nur albanischen landsleuten haben beweist einerseits dass es zum glück offener und toleranter läuft, dennoch beweist es auch dass man gezwungermassen weniger kontakt mit "verschlossenen" albanern hat.

nun kommt wider mal eine wunschvorstellung von mir dass die menschen es mal so weit bringen mit allen nationen und kulturen kontakt halten zu können und voneinander zu lernen ohne dass dabei die "klugen" auf welcher seite auch immer das ist... sich unnötig arrogant verhalten sich distanzieren oder stehts auf iherer meinung beharrt sich für etwas besseres halten

Vienna
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Re: Ich bin jung, ich bin erfolgreich, ich bin Albaner

Mo, 01. Okt 2007, 22:00

Vienna hat geschrieben:Ein sehr interessanter Artikel, auch wenn mich das Fazit des Artikels nicht unbedingt glücklich machte, da es so herauskommt das man, um in der Schweiz als Albaner/In erfolgreich zu sein, man sich zumindest zum Teil "unalbanischer" werden muss bzw. ein nicht-albanisches Umfeld haben muss.
Nach einigem Überlegen bin ich dann zum Schluss gekommen dass das zwar traurig, aber eigentlich richtig ist. Ich kenne keinen Albaner/keine Albanerin die eine wirklich "albanische Meinung/Einstellung" haben und sich in einem alban. Umfeld bewegen und dennoch aus akademischer Sicht erfolgreich sind :cry:
Wie du wohl unschwer erkennen wirst können, habe ich nirgends geschrieben das ich der Meinung bin das nur Albaner mit einer "unalbanischen" Meinung/Eintsellung bzw. mit einem nicht-albanischen Umfeld akademisch erfolgreich sein können. Lediglich dass das Fazit des Artikels im Magazin diesen Eindruck erweckt und meine Erfahrungen dieses Fazit bestätigen. Eine allgemeine Aussage hab ich nicht abgegeben... :roll:

Und zum Thema investieren in ein Haus: Mein Vater sagt immer: Die Aufgabe eines festen Wohnsitzes in der Heimat ist der erste große Schritt in die Assimilation. Ich glaub es war eines der Mädchen die gemeint haben das man für die wenigen Wochen lieber ins Hotel gehen sollte. Aus rein ökonomischer Sicht mag das durchaus rentabel sein, aus emotionaler Sicht nicht. Denn so wird man zum Touristen, man kann nicht mehr von einem "Besuch in der Heimat" sprechen. Sogesehn unterstütze ich durchaus den Drang ein Haus zu bauen (viele bauen ja neue Häuser weil früher die Häuser aus Steinen gebaut wurden und dadurch nicht renoviert werden können. Ich glaube die kommenden Generationen werden nicht mehr soviel Geld investieren müssen da ja jetzt inzw. alle Häuser mit Architekten, Ziegeln, Plänen, gebaut werden. Eine Renovierung alle 2Jahrzehnte sollte genug sein).
Aber Ausgaben wie in das neueste Handymodell, ins Auto, in Alu-Felgen, etc sollten natürlich RADIKAL gestoppt werden und am besten in die Bildung umgeleitet werden.

Ich persönlich bleibe bei meiner Meinung das der PRIMÄRE Hauptfaktor weder das soziale Umfeld, noch die von der Natur gegebene Intelligenz, etc ist, sondern die Einstellung der Eltern zur Bildung. In Verhältnissen in denen Bildung oberste Priorität genießt, wird es IMMER akademisch erfolgreiche Albaner/Innen geben...
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Mo, 01. Okt 2007, 22:22

Ich bin auch der meinung das man in der schweiz als albaner schlechte chancen hat,ich habe ein paar kollegen wo studieren und mir das auch bestätigen sogar im sport,ein kollege von mir ist ein guter boxer er hatte lange zeit keine sponsoren gefunden hier.wenn er ein schweizer gewesen wäre,hätte die sache ganz anderst ausgesehen und er hätte sicher eine andere unterstützung gehabt.
Obwohl ich sagen muss das in der schweiz kampfsport nicht als sport angesehen wird.
Wenn eine Frau schweigt,sollte man sie nicht unterbrechen.
Rechtschreibfehler absichtlich!

jeki
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Mo, 01. Okt 2007, 22:27

hej hallo, dass ist ja ein guter Artikel

Es sind übrigens nicht nur 7 8) :wink: :lol:

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ALI_BENGALI
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Di, 02. Okt 2007, 6:41

der titel heisst :Ich bin jung, ich bin erfolgreich, ich bin Albaner.


aber der müsste heissen Ich bin jung, ich bin erfolgreich und war ein ALBANER weil keiner von denen sich als Albaner sieht die sagen das sie sich von albanischen gesellschaft Abbgekapselt haben aber ich kenne solche Leute persönlich die mögen es nicht mal wenn man die in der Öffentlichkeit albanisch begrüßt oder so also diese beispiele konnten uns erspart bleiben die haben nichts dafür getan das jetzt die Schweizer anders denken über die Albaner nein im gegenteil die werden jetzt bestimmt schlechter denken ein Beispiel"sagt Oberarzt Abazi. So hoffen noch immer viele Eltern, dass ihre Kinder nicht etwa eine möglichst gute Ausbildung machen, sondern dass sie möglichst bald eine Arbeit finden, damit ein zusätzlicher Lohn in die Familienkasse fliesst, welche auch die mitunter mehr als hundertköpfige Grossfamilie in der Heimat subventioniert." ist es wirklich so hmmm also ich kenne niemand der so alle Eltern die ich kenne sagen ihre Kindern das sie was aus sich machen sollen aber naja die Albaner die sich hier präsentiert haben die wollten mit diesem Artikel sagen "GUCKT ICH BIN IN DER ZEITUNG"
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
Kurt Tucholsky (1890 - 1935)

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Re: Ich bin jung, ich bin erfolgreich, ich bin Albaner

Di, 02. Okt 2007, 7:45

Vienna hat geschrieben:
Vienna hat geschrieben:Ein sehr interessanter Artikel, auch wenn mich das Fazit des Artikels nicht unbedingt glücklich machte, da es so herauskommt das man, um in der Schweiz als Albaner/In erfolgreich zu sein, man sich zumindest zum Teil "unalbanischer" werden muss bzw. ein nicht-albanisches Umfeld haben muss.
Nach einigem Überlegen bin ich dann zum Schluss gekommen dass das zwar traurig, aber eigentlich richtig ist. Ich kenne keinen Albaner/keine Albanerin die eine wirklich "albanische Meinung/Einstellung" haben und sich in einem alban. Umfeld bewegen und dennoch aus akademischer Sicht erfolgreich sind :cry:
Wie du wohl unschwer erkennen wirst können, habe ich nirgends geschrieben das ich der Meinung bin das nur Albaner mit einer "unalbanischen" Meinung/Eintsellung bzw. mit einem nicht-albanischen Umfeld akademisch erfolgreich sein können. Lediglich dass das Fazit des Artikels im Magazin diesen Eindruck erweckt und meine Erfahrungen dieses Fazit bestätigen. Eine allgemeine Aussage hab ich nicht abgegeben... :roll:

Und zum Thema investieren in ein Haus: Mein Vater sagt immer: Die Aufgabe eines festen Wohnsitzes in der Heimat ist der erste große Schritt in die Assimilation. Ich glaub es war eines der Mädchen die gemeint haben das man für die wenigen Wochen lieber ins Hotel gehen sollte. Aus rein ökonomischer Sicht mag das durchaus rentabel sein, aus emotionaler Sicht nicht. Denn so wird man zum Touristen, man kann nicht mehr von einem "Besuch in der Heimat" sprechen. Sogesehn unterstütze ich durchaus den Drang ein Haus zu bauen (viele bauen ja neue Häuser weil früher die Häuser aus Steinen gebaut wurden und dadurch nicht renoviert werden können. Ich glaube die kommenden Generationen werden nicht mehr soviel Geld investieren müssen da ja jetzt inzw. alle Häuser mit Architekten, Ziegeln, Plänen, gebaut werden. Eine Renovierung alle 2Jahrzehnte sollte genug sein).
Aber Ausgaben wie in das neueste Handymodell, ins Auto, in Alu-Felgen, etc sollten natürlich RADIKAL gestoppt werden und am besten in die Bildung umgeleitet werden.

Ich persönlich bleibe bei meiner Meinung das der PRIMÄRE Hauptfaktor weder das soziale Umfeld, noch die von der Natur gegebene Intelligenz, etc ist, sondern die Einstellung der Eltern zur Bildung. In Verhältnissen in denen Bildung oberste Priorität genießt, wird es IMMER akademisch erfolgreiche Albaner/Innen geben...
bin mir nicht sicher ob du mich gemeint hast,auf alle fälle habe ich dir in vielen punkten recht gegeben und geschrieben dass ich deine meine gut verstehen und nachvollziehen kann.

was die häuser betrifft hab ich geschrieben...

ich muss dem beispiel aber recht geben, es ist unnsinnig blöde und falsch in ein haus zu investieren welches man 1oder 2 mal im jahr braucht und den meisten gehts weniger darum eine behausung zu haben sondern seinen status und sein kapital zu zeigen... ich finde es aber schön und positiv wenn ins eigene land aus der motivation welche du beschrieben hast (arzte spitäler leher) investiert oder etwas aufgebaut wird...

mir gings dabei vorallem um den grund wieso mann ein haus baut, den grund nur zur "show" macht mir mühe, mit den andern die es wirklich brauchen oder vorhaben zurückzukehren oder in dem sinne wie du es schreibst ist was ganz anderes und hat mit "show" nichts zu tun.

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Di, 02. Okt 2007, 7:57

ALI_BENGALI hat geschrieben:der titel heisst :Ich bin jung, ich bin erfolgreich, ich bin Albaner.


aber der müsste heissen Ich bin jung, ich bin erfolgreich und war ein ALBANER weil keiner von denen sich als Albaner sieht die sagen das sie sich von albanischen gesellschaft Abbgekapselt haben aber ich kenne solche Leute persönlich die mögen es nicht mal wenn man die in der Öffentlichkeit albanisch begrüßt oder so also diese beispiele konnten uns erspart bleiben die haben nichts dafür getan das jetzt die Schweizer anders denken über die Albaner nein im gegenteil die werden jetzt bestimmt schlechter denken ein Beispiel"sagt Oberarzt Abazi. So hoffen noch immer viele Eltern, dass ihre Kinder nicht etwa eine möglichst gute Ausbildung machen, sondern dass sie möglichst bald eine Arbeit finden, damit ein zusätzlicher Lohn in die Familienkasse fliesst, welche auch die mitunter mehr als hundertköpfige Grossfamilie in der Heimat subventioniert." ist es wirklich so hmmm also ich kenne niemand der so alle Eltern die ich kenne sagen ihre Kindern das sie was aus sich machen sollen aber naja die Albaner die sich hier präsentiert haben die wollten mit diesem Artikel sagen "GUCKT ICH BIN IN DER ZEITUNG"
fast ganz zu beginn kann man lesen dass sich keiner darum gerissen hat in die zeitung zu kommen und keiner von denen als musterbeispiel oder ähnliches angesehen werden möchte...viele aussagen entsprechen trotzdem realen tatsachen, schade dass es gleich heisst sie sind keine richtigen albaner oder eingebildete möchtegern moderne distanzierte angepasste...

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Di, 02. Okt 2007, 10:12

ich finde den Artikel sehr gut. Das einzige was ich daran bemängle ist, dass er den Eindruck hinterlässt man müsse "unalbanisch" sein um Erfolg zu haben. Dies stimmt ganz und gar nicht. Eher denke ich dass die Albaner mit der Zeit ein neues Bewusstsein, ein moderneres Bewusstsein vom "albanisch sein" finden werden. Ansonsten zeigt er ein relativ positives Bild, was zur Abwechslung mal gut ist.

Was die Personen betrifft will ich sagen, dass Leute mit besserer Schulbildung meist sehr albanisch sind, bzw. genau über ihre Identität bescheid wissen und auch stolz darauf sind. Diesen Leuten vorzuwerfen unalbanisch zu sein finde ich so nicht korrekt. Diese Shqiponja im Bericht ist mit Ali Ahmeti (Parteivorsitzender BDI, MZ) verwandt. Ich glaube die sind sich sehr bewusst was sie sind, und auch grüssen sie sicherlich albanisch, keine Angst Ali, nur eben nicht jeden Trottel am Bahnhof, der meint weil er sich drei Kilo Gel in die Haare schmiert mehr Albaner zu sein als jemand anders.

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