hoval789
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Landweg nach Albanien

Fr, 09. Sep 2005, 22:06

Hallo Reisespezialisten!

Ich werde mit meiner Familie Ende September mit Auto mittels der Fährverbindung von Triest nach Durres reisen um die Familie meiner Frau zu besuchen.

Da ich beruflich anfang Oktober einige Tage wieder zurück muss, überlege ich, allein mit dem Auto den Landweg "auszutesten". Ich tendiere den kürzeren, aber zeitintensiveren Weg über Shkodra und die Küstenstraße sowie die neue Autobahn in Kroatien zu nehmen. So um den 10. Oktober würde ich dann wieder auf dem Landweg nach Albanien zurückfahren und mit meiner Familie Mitte Oktober via Fähre wieder zurück nach Triest fahren.

Eure Postings, die ich seit einiger Zeit aufmerksam verfolge waren mir schon eine große Hilfe für diese Entscheidung. Trotzdem möchte ich fragen, ob Ihr das machen würdet, wo man gegebenenfalls übernachten könnte und ob Ihr irgendwelche Probleme seht. Ich muss dazusagen, dass ich mit Auto und Fähre schon vor drei Jahren Albanien besucht habe und keinerlei Probleme hatte.

Auf Eure Meinungen freut sich

hoval789
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der_died
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Hallo

Sa, 10. Sep 2005, 14:43

der Weg die Küste hoch ist schon ok. Übernachtungsangebote gibt es in Montenegro oder Kroatien überall, Pensionen und Hotels. Da die Urlaubszeit dann schon vorbei sein wird, gar kein Problem.

In Montenegro solltest Du die Fähre über die Kotor-Bucht nehmen, kosten ca. 5€, und Du sparst Zeit.

Wenn Du früh in Durres losfährst, bist Du gegen Abend sicher in Kroatien, bis Split denk ich ist es schon schaffbar.

Dann die Autobahn und am 2. Tag zu Hause.

Tschau
Frank
Nehme Erfahrungsberichte über Reisen nach Osteuropa jederzeit dankbar entgegen.

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nikola.jelovac
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Übernachtung in Split oder Umgebung

Mo, 12. Sep 2005, 23:39

In Split oder Umgebung übernachten wäre logisch. Knapp 2 km von der Stadt-Einfahrt gibt es Hotel Split, gut zugänglich mit dem Auto und mit genug Parkplatz.
AM nächsten Tag kann man weiter fahren, von dort aus gemütlich die Autobahn erreichen. Dann sind es noch cca 5-6 Stunden bis Graz....

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60plus
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Sa, 24. Sep 2005, 23:43

Hallo Hoval 789!

Waren heuer in Shkodër in Albanien.
Sind von Ulcinj, das an der Grenze zu Albanien liegt bis in die Oststeiermark durchgefahren. 1150 Kilometer in 14 Stunden.

In Montenegro sollte man sich an die Geschwindkeitslimits halten.
Die Polizei ist zahlreich vertreten. Aber wir haben keine Schikanen erlebt und wurden nur ein einzigesmal kontrolliert, obwohl wir vorher kreuz und quer durch Montenegro gefahren sind.
Die Menschen sind freundlich und nett. Nächtigen kann man überall und zu jeder Preislage, egal ob Hotel oder privat.
Die Straße entlang der Küste ist gut ausgebaut.
Und wie nikola schon schrieb, ab Split gibt es eine super Autobahn fast bis zur slowenischen Grenze.
Ich würde kein Problem sehen über Montenegro und Kroatien zu fahren

Herzliche Grüsse

Josef

hoval789
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Reisebericht

Sa, 01. Okt 2005, 17:32

Liebe Freunde!

Danke an alle, die mir Tipps für unsere Reise gegeben haben.

Ich kann nun mit einem aktuellen Reisbericht aufwarten, der euch hoffentlich auch etwas interessiert. Reiseberichte sind ja sozusagen das "Salz in der Suppe" des Forums.

Wir (Jungfamilie 2E + 2K 4 und 1 Jahr) starteten am 27.09, um ca 5 Uhr mit unserem PKW in Oberösterreich und erreichten nach einem Versorgungsstop in Villach gegen 11 Uhr den Hafen von Triest.

Der italienische Zöllner war vor allem daran interessiert, ob der Zulassungsinhaber unseres PKW mit einem der Reisenden ident war.

Die Ausfolgung der bereits vorbestellten und per e-banking bezahlten Tickets und der Bezug der Fähre durch Mensch und Auto erfolgten relativ problemlos. Von unserer Reise 2002 ist mir ein Verlademeister - oder so was ähnliches - in Erinnerung, der alle Albaner extrem schlecht behandelte - den gab's letzten Dienstag nicht.

Nach einer sehr ruhigen Überfahrt in einer 3Bett-Kabine erreichten wir am 28.09. gegen 13 Uhr Durres. Die Einreiseformalitäten sind für mich noch immer nicht wirklich nachvollziehbar - aber es wird schon so alles seinen Grund haben.

Über die neu ausgebaute Straße erreichten wir gegen 16 Uhr Elbasan. Einzig die Abzweigung in Rrogoshin nach Elbasan macht Probleme, die Straße ist noch nicht fertig und die Abzweigung vor dem neuen Kreisverkehr ist für Ortsunkundige nicht eindeutig erkennbar. Die Distanz zwischen Durres und Elbasan ist in gut einer Stunde zu bewältigen.

Gestern (30.09.) startete ich allein um 06:30 Uhr den Rückweg auf dem Land von Albanien nach Österreich. Ich zog die Route über Durres der Bergstraße nach Tirana vor. Die gut ausgebaute Straße ist in Kreuzungsbereichen mit aberwitzigen Geschwindigkeitslimits von 40 - 50 km/h beschränkt. Da die Radarpistolen ständig präsent sind, ist die Chance beim Schnellfahren erwischt zu werden sehr groß. Prompt knallte ich in der schnurgeraden Umfahrung von Peqin mit gut 100 km/h in einer Beschränkung von 40 km/h in eine Radarkontrolle. Zum Glück reagierten die Polizisten aus unerfindlichen Gründen nicht.

Ab Durres nutze ich die Autobahn bis Vore. Auf der Autobahn muss man höllisch auf Fußgänger und Radfahrer aufpassen.

Warnen muss ich vor der Straße Vore - Fushe Kruije. Bitte meidet diesen Abschnitt, aufgrund des katastrophalen Zustandes der Straße kann abschnittsweise nicht einmal Schrittgeschwindigkeit gefahren werden. Ich machte den Fehler und nahm diese Verbindung. Frage an die Forumsinsider: wie schaut die Straße von Tirana nach Fushe Kruije aus und gibt es auch von Osten eine Zufahrt zum Flughafen Rinas?

Ab Fushe Kruje Richtung Norden ist die Straße super und die Fahrt eine echte Freude. Leider setzte starker Regen ein, der bis Kroatien anhielt.

Über die Brücke bei Shkodra ist schon viel geschrieben worden, das spare ich mir.

Die Straße zwischen Sukobin und Bar glich in weiten Bereichen einem Wildbach, hier übernimmt offensichtlich die Straße auch Entwässerungsfunktionen.

Die Küste von Montenegro und Kroatien ist einfach ein Traum, einer unserer nächsten Urlaube wird uns sicher hierher führen.

Die Küstenstraße in Montenegro ist nur sehr "zäh" zu befahren, es war kaum eine Reiseschnitt über 40 km/h möglich. Beeindruckend war die rasche Abwicklung der Fährverbindung über die Bucht von Kotor - kaum 20 Minuten für Ankunft, Kartenkauf, Auffahrt, Überfahrt und Abfahrt - danke an "der_died" für den guten Tipp.

In Kroatien war an der Küstenstraße immerhin ein Reiseschnitt von 60 km/h möglich.

Nach Dubrovnik fuhr ich im Zuge eines Überholmanövers gegen eine auf der Straße liegenden Stein und beschädigte die linke vordere Felge. Der Reifen blieb gottlob ganz und ich ersparte mir das Reifenwechseln im strömenden Regen.

Gegen 18:30 erreichte ich die Autobahn bei Split. Bei Zadar war der Wind so stark, dass die automatischen Windsensoren eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 40 km/h anzeigten.

An der Mautstelle Zagreb hatte ich gegen 22:30 Uhr eine Panne aufgrund Überhitzung des Kühlers. Es dauerte bis gegen 2 Uhr, dass ein fachkundiger Mitarbeiter des kroatischen Automobilklubs den Schaden behoben hatte.

Da an die von mir ursprünglich in der Gegend von Zagreb vorgesehene Übernachtung nun nicht mehr zu denken war, für ich weiter und erreichte gegen 03:30 bei Spielfeld die österreichische Hemisphäre.

Über die mit vor allem im Raum Graz mit Baustellen gespickte A9 erreichte ich heute früh (01.10.) gegen 06:30 meinen Heimathafen im oberösterreichen Zentralraum in der Nähe von Wels.

Ich hoffe, dass euch der kurze Bericht interessiert, hoffe auf Kommentare und freue mich auftretende Fragen zu beantworten.

So - nun ab ins Bett - gähn!

Schöne Grüße

hoval789
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nikola.jelovac
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So, 02. Okt 2005, 0:07

24 Stunden unterwegs?
Du hast aber im Auto ein wenig geschlafen?
Bis Split 12 Stunden und dann noch 12 bis Wels! Bei normalem Wetter und ohne Panne braucht man nicht mehr als 6 Stunden bis Graz!!

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Lars
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Re: Reisebericht

So, 02. Okt 2005, 1:00

besten Dank fuer den ausfuehrlichen Bericht.
hoval789 hat geschrieben:Warnen muss ich vor der Straße Vore - Fushe Kruije. Bitte meidet diesen Abschnitt, aufgrund des katastrophalen Zustandes der Straße kann abschnittsweise nicht einmal Schrittgeschwindigkeit gefahren werden. Ich machte den Fehler und nahm diese Verbindung. Frage an die Forumsinsider: wie schaut die Straße von Tirana nach Fushe Kruije aus und gibt es auch von Osten eine Zufahrt zum Flughafen Rinas?
ja, ueber diesen Abschnitt haben wir auch schon ein paar Mal geschrieben. Bis zur Abzweigung zum Flughafen ist die Strasse von Vora aus noch recht fahrbar - eine alternative Zufahrt von Osten gibt es nicht.

Die Strasse Tirana - Fushë Kruja ist recht gut fahrbar. In Kamza wird aber viel gebaut, was die Stau-anfaellige Strecke noch Stau-anfaelliger macht. Und die Bruecke ueber den Tirana-Fluss in Kamza ist sehr eng.

hoval789
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So, 02. Okt 2005, 13:17

nikola.jelovac hat geschrieben:24 Stunden unterwegs?
Du hast aber im Auto ein wenig geschlafen?
Bis Split 12 Stunden und dann noch 12 bis Wels! Bei normalem Wetter und ohne Panne braucht man nicht mehr als 6 Stunden bis Graz!!
Hallo Nikola!

Die Panne war ja mein Problem, ich verlor fast 4 Stunden dadurch und nutzte die Zeit zum Dösen - schlafen kann man ja an der Autobahn sowieso nicht.

Im übrigen machte ich natürlich auch einige weitere kleine Pausen. Darüberhinaus bin ich kein schneller Fahrer, auf der Autobahn fahre ich meist um die 110 km/h - das reicht mir.

Schöne Grüße

hoval789
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harabeli
Danke für die vielen Übersetzungen!
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Re: Reisebericht

So, 02. Okt 2005, 19:25

Lars hat geschrieben:besten Dank fuer den ausfuehrlichen Bericht.
hoval789 hat geschrieben:Warnen muss ich vor der Straße Vore - Fushe Kruije. Bitte meidet diesen Abschnitt, aufgrund des katastrophalen Zustandes der Straße kann abschnittsweise nicht einmal Schrittgeschwindigkeit gefahren werden. Ich machte den Fehler und nahm diese Verbindung. Frage an die Forumsinsider: wie schaut die Straße von Tirana nach Fushe Kruije aus und gibt es auch von Osten eine Zufahrt zum Flughafen Rinas?
ja, ueber diesen Abschnitt haben wir auch schon ein paar Mal geschrieben. Bis zur Abzweigung zum Flughafen ist die Strasse von Vora aus noch recht fahrbar - eine alternative Zufahrt von Osten gibt es nicht.

Die Strasse Tirana - Fushë Kruja ist recht gut fahrbar. In Kamza wird aber viel gebaut, was die Stau-anfaellige Strecke noch Stau-anfaelliger macht. Und die Bruecke ueber den Tirana-Fluss in Kamza ist sehr eng.
letzte woche bin auch von kruje nach durres via der erwähnten strasse gefahren... recht mühsam. es sollte nicht sein.

ansonten die strasse von tirane nach durres und weiter nach berat war echt gut. kein stau, keine "unerwartete" gefahren. wir sind recht flott vorwärts gekommen.
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"Never regret. If it's good, it's wonderful. If it's bad, it's experience"
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