Der mutmassliche St. Galler Lehrermörder Ded Gecaj ist am Montag in Kosovo festgenommen worden. Die St. Galler Staatsanwaltschaft beantragt seine Auslieferung in die Schweiz. Sie will ihn wegen Mordes 1999 am Lehrer seiner Tochter anklagen.
Die St. Galler Staatsanwaltschaft will Ded Gecaj in der Schweiz zur Anklage bringen, weil mutmassliche Sexualdelikte gegenüber seiner Tochter noch nicht beurteilt worden seien und sie von Mord und nicht bloss von Totschlag ausgehe.
Gecaj hatte am 11. Januar 1999 in St. Gallen den Lehrer seiner Tochter erschossen. Nach der Tat flüchtete er in seine Heimat. Bei einer Befragung durch die Behörden in Serbien soll er die Tötung des Lehrers laut St. Galler Staatsanwaltschaft gestanden haben. Gecaj sagte, der Lehrer habe seine Tochter sexuell missbraucht.
In Serbien wurde er 2000 wegen des Tötungsdelikts zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren verurteilt. Gecaj kam aber kurz nach der Verurteilung wieder frei. Trotz dieses Urteils stellten die St. Galler Behörden das Strafverfahren gegen Gecaj nie ein.
Das Urteil in Serbien gegen Gecaj ist für die Behörden in St. Gallen "nicht akzeptierbar". Es sei zu milde. Das Bundesamt für Justiz handelte in einem Schriftenwechsel mit der UNO-Verwaltung UMNIK in Kosovo die Modalitäten aus, um in diesem Einzelfall die Auslieferung eines Kosovaren in die Schweiz zu ermöglichen.
Die Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen stellte Ende 2005 den Antrag auf Auslieferung Gecajs. Er konnte sich aber bis heute einem Auslieferungsverfahren entziehen, indem er Anfang 2006 untertauchte.
Gecajs Ehefrau wurde Ende 1999 von einem Gericht St. Gallen zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt und anschliessend nach Kosovo ausgeschafft. Die Tochter Gecajs, die heute 21 Jahre alt ist, wurde 2001 in St. Gallen eingebürgert. Sie lebt an einem geheim gehaltenen Ort.
Quelle: Bluewin.ch
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