Hallo zusammen
Heute habe ich einmal die Coopzeitung in die Hand genommen, und was sehe ich da? Einen 4 seitigen Bericht über Albanien mit vielen Bildern.
Diesen Bericht findet man in dieser Woche noch auf dieser Seite:
http://epaper.coopzeitung.ch/index.cfm? ... _pagenr=82#
Oder am Besten geht man bei der Coop vorbei, und verlangt eine Zeitung
Coopzeitung Nr. 27 30. Juni 2004.
Hier der volle Text und die Wunderschönen Bilder.
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Das neue Albanien erstrahlt in vielen Farben
Wo früher die Fassaden der grauen Ostblock-Bauten bröckelten, leuchten heute die Farben des Bürgermeisters Edi Rama: Tirana erwacht zu neuem Leben.
Natalia Ferroni
Seit Edi Rama im Rathaus von Tirana sitzt, ist die ärmste Hauptstadt Europas nicht mehr dieselbe. Der vor vier Jahren gewählte Bürgermeis-ter hat die Fassaden der grauen, vor sich hinbröckelnden Paläste aus der kommunistischen Ära renovieren lassen. Heute erstrahlen die Bauten in vielen Farben und schillernden Farbkombinationen. Mit 200000 Dollar aus dem Entwicklungsfonds der UNO hat Edi Rama ausserdem Tausende illegal errichteter Häuser aus der Zeit der Anarchie nach dem Niedergang des kommunistischen Regimes niederreissen und durch Bäume und Parks ersetzen lassen.
Der Bürgermeister gibt sich überzeugt: Wer den Gemeinsinn fördern und die Kriminalität senken will, brauche nicht ganze Heerscharen von Polizisten. Sehr viel effizienter seien Parks mit Bäumen, gepflegte Gebäude, freundliche Plätze, auf denen man gerne zusammensteht und ein Schwätzchen hält, oder auch beleuchtete Wege wie längs des Flusses Lana, die zum Abendspaziergang einladen.
Der fast 40-jährige Edi Rama ist ein schillernder Bürgermeister: früher Basketballspieler und politischer Dissident, ist er heute in erster Linie Künstler und Maler. Die Stadt Tirana mit ihren 800000 Einwohnern ist so etwas wie sein liebstes Kunstobjekt. In einigen Kreisen ist Rama allerdings umstritten: Sein Wirken hat ihm zwar einerseits einen internationalen Preis der Vereinten Nationen eingebracht, anderseits aber hatte es auch einen Anschlag auf sein Leben zur Folge. Denjenigen, die ihn tadeln und ihm vorwerfen, es gehe ihm nur um den schönen Schein, hält Rama entgegen: «Ich glaube, dass es sich um eine wesentliche Veränderung handelt. Die Farben werden zum Katalysator der Veränderung, sie sind ein Kommunikationsmittel zwischen dem Menschen und seiner Stadt.»
Tatsächlich: Wer heute als Tourist durch das Stadtzentrum schlendert und die eigenen Vorurteile über kommunistische Gleichgültigkeit bestätigen will, wird überrascht: Er sieht Kinder in den Parks spielen, alte Leute, die im Schatten der Bäume sitzen und sich unterhalten; andere trinken Kaffee oder Espresso in einer der Bars, die aus Privatinitiative entstanden sind. Die Farben des Edi Rama sind jedoch noch nicht überall angekommen: Der Verkehr läuft chaotisch, rote Ampeln werden nur gelegentlich beachtet und der elektrische Strom fällt von Zeit zu Zeit aus. Aber in Tirana scheint zu funktionieren, was Städteplaner und Entwicklungshelfer in den früheren kommunistischen Staaten sonst vergeblich versuchen: So etwas wie Bürgersinn und Verantwortungsgefühl zu etablieren.
Die Touristen ziehts ans Wasser
Das kristallklare Wasser macht Saranda und Himara zu begehrten touristischen Zielen.
Saranda, das reizende Hafenstädtchen mit dem klingenden Namen, liegt an der Grenze zu Griechenland. Der Einfluss des Nachbarlandes ist stark spürbar - von den Aufschriften auf den zum Teil luxuriösen Booten bis hin zu den Handys mit griechischer Vorwahl - auch wenn die Albaner sehr stolz auf ihr Land sind und keineswegs mit Slawen oder Griechen verwechselt werden wollen. Die Schönheit der Landschaft, das kristallklare Meer und die eindrucksvollen Sonnenuntergänge machen Saranda zu einem begehrten Touristenziel. Viele albanische Brautpaare fahren deshalb dorthin auf Hochzeitsreise. Aus diesem Grund wird Saranda auch «Flitterwochenstadt» genannt.
Saranda ist aber auch ein idealer Ausgangsort für Tagesausflüge. Wenn man entlang der albanischen Riviera mit ihren unberührten Naturlandschaften weiter in den Norden fährt, kommt man nach Himara, dem zweiten Badeort Albaniens: Er ist das klassische Reiseziel der Albaner im Sommer. Im Hinterland gibt es ausgedehnte, terrassenförmig angelegte Olivenhaine. Die Strasse dorthin ist nicht gerade gut, aber der Weg lohnt sich.
In Saranda trifft man auch andere europäische Touristen: Sie kommen aus Korfu, das nur eine Fährstunde entfernt liegt. Wer schon bis Saranda gekommen ist, sollte unbedingt die nur 20 Kilometer entfernten archäologischen Ausgrabungen von Butrint besuchen, die seit 1992 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Butrint, eine alte illyrische Stadt, ist vor allem von den Engländern und Italienern in Zusammenarbeit mit den Albanern ausgegraben worden. Wichtige Baudenkmäler wie das Theater, das Baptisterium, die Basilika, die Bäder und der Marktplatz kamen so wieder ans Tageslicht. Bis heute konnte allerdings erst etwa ein Fünftel der Stadt ausgegraben werden.
www.butrinti.org
Entdecken Sie ein fast unbekanntes Land
Anreise: Die ungarische Fluglinie Malev (Tel. 01 245 90 90) fliegt jeden Tag von Zürich über Budapest nach Tirana und zurück.
Hotels und Restaurants: Hotel Mondial****, Rr. Muhamet Gjiollesha, Tirana, Tel. 00355 4 258 121, http://www.hotelmondial.com.al.
Ristorante Villa Ambasador, Rr. Themistokli Germmenji, Tirana. Hotel Palma, Plazhi i ri, Saranda, Tel. 00355 8 522 929, E-Mail: Stela@oneway.grn
Sprachen: Fast alle Einwohner sprechen nebst Albanisch auch Italienisch und etwas Englisch.
Währung: albanischer Lek.
Transportmöglichkeiten im Land: Am Flughafen Tirana gibt es verschiedene internationale Autovermieter.
Reiseführer: Christine von Kohl: «Albanien». Beck, Fr. 23.50. Dieses Buch können Sie online bestellen unter http://www.coopzeitung.ch/shop
Albanien entdecken: Albanien ist vor allem für Reisen in kleinen, organisierten Gruppen geeignet. Christian Zindel, der von 1999 bis 2003 Delegierter der Pro Helvetia in Tirana war und Albanien ausgezeichnet kennt, ist Spezialist für solche Gruppenreisen. Info: Tel. 062 822 18 31 E-Mail: albanienreisen@bluewin.ch
www.albanien.ch
Die Bunker von Enver Hoxha: Erinnerung an die Vergangenheit
Einst zum «Schutz» gebaut, prägen Bunker bis heute die albanische Landschaft.
Sie sind überall: am Strand, unter Olivenbäumen, zwischen grasenden Kühen und Schafen ... Die Stahlbetonbunker sind ständig präsent. 700000 an der Zahl überziehen das Land wie Pilze, der grösste Teil davon an der Küste und in den Ebenen. Sie sind sehr dicht gesät, denn von den 28000 Quadratkilometern Gesamtfläche sind 70 Prozent Gebirge. Von Zeit zu Zeit sieht man auch grössere «Familien»-Bunker, davon gibt es aber «nur» 7000 Stück.
All diese Bunker wurden in den 70er-Jahren unter der Herrschaft von Enver Hoxha errichtet und sollten die Albaner vor einer befürchteten Invasion durch die Serben oder Griechen schützen, oder auch vor einer allfälligen Landung der Italiener, wie sie 1912 in Valona stattfand ...
Die Bunker sind praktisch unzerstörbar, nutzen kann man sie indes nicht. Stets erinnern sie an die jüngste Vergangenheit. Diese historischen Gegebenheiten haben den albanischen Filmregisseur Kujtim Çashku inspiriert, als er 1996 «Colonel Bunker» drehte. Der Film handelt von Colonel Muro Neto, dessen innigster Wunsch es war, als General vom Diktator Enver Hoxha den Auftrag zum Bau der Bunker zu erhalten. Als er seinen Auftrag erfüllt hatte, glaubte Neto, befördert zu werden, man warf ihn aber ins Gefängnis.
Links zum Thema
http://www.butrinti.org
http://www.hotelmondial.com.al
Stela@oneway.grn
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albanienreisen@bluewin.ch
http://www.albanien.ch