Meine Liebe zu einem Kosovo/Albaner

Llokum28 · Mi, 24. Jan 2007, 22:10

Ich möchte euch meine Geschichte erzählen, eine Geschichte aus meinem Leben und bin gespannt, was ihr zu sagen habt. Leider kann man sowas nicht mit jedem besprechen, und weil man hier im Forum doch etwas "anonymer " ist kommt hier die Geschichte meine Liebe. Ich hoffe, sie interessiert euch:

vor einigen Jahren habe ich in einem Cafe meinen jetzigen Mann kennengelernt. Wir haben uns gesehen, miteinander geredet und sofort ineinander verliebt. Wir haben damals unsere Handy Nummer ausgetauscht. Bei beiden hat es gefunkt. Er erzählte mir sofort, dass er Kosovo-Albaner ist, und ob ich Vorurteile hätte. Aber nichts dergleichen hatte ich. Es folgte eine wunderbare Zeit. Liebe, Geborgenheit, Einführung in seine Familie, Vorstellen bei meiner Familie, gemeinsame Grillabende mit beiden Familien mit keinerlei Verständigungsproblemen á la Deutsch-Kosovo geht nicht. Ich war der glücklichste Mensch auf Erden.

Eineinhalb Jahre danach haben wir geheiratet, in den Flitterwochen gingen wir in Kosovo und ich wurde dort offiziell als Braut vorgestellt und ich durfte sogar die Traditions-Tracht ??? von der Schwägerin anziehen, da Fotos gemacht wurden.

Nach den Flitterwochen zurück kam schon der erste Streit. Ich weiss es noch wie heute: es war Sonntag morgen und wir saßen gemütlich am Esstisch. Seine Mutter rief an und meinte, dass die ganze Familie in einer halben Stunde da sei. So stellt euch vor, ich noch nicht im Bad noch nicht geschminkt, nicht die Haare gemacht, nicht die Wohnunge aufgeräumt...Panik !! Also sagte ich zu meinem Mann, bitte räum das Geschirr vom Frühstück weg solange mache ich mich im Bad fertig ich brauche länger und ich will doch alles perfekt haben wenn deine Eltern kommen. Er sagte , dass er gar nichts macht. Ich stutze. Wie? iIch meinte dann nochmal, er soll es bitte tun, auf einmal eskaliert die Situation zu einem Streit, er meinte in diesem Ton hat seine Frau nicht mit ihm zu sprechen, ich schrie auch los und er knallte mir eine ins Gesicht ! Total verdutzt schaute ich ihn mit weinenden Augen an und meinte nur : du hast doch immer gesagt du bist anders? ich bin so enttäuscht. Eine Entschuldigung kam nie.......nur Erklärungen. Mein Menschenverstand sagte damals, dass ich gehen soll..aber ich habe doch gerade geheiratet und liebte diesen Mann?

Leider hat sich ab diesem Tag die Situation nicht gebessert. Er hat immer weniger Verantwortung übernommen, alles war für ihn Stress, die ARbeit auch, an einem Tag kündigte er einfach so, weil er keine Lust mehr zu arbeiten hatte und ich hätte ja eine gute Arbeitsstelle. Wenn wir über Familienplanung sprachen wich er aus. Er müsste sich noch ausleben und fühlte sich zu jung für eine Familie (er war 31 ??). Er lebte gut, denn ich arbeitete wie blöd. Abends sollte bitte Essen da sein. Ich verstand ihn nicht mehr.

Seine Familie wurde ihm zusehens wichtiger wie ich. Albanische Abende mit der Familie von acht Uhr abens bis ein Uhr nachts waren am Wochenende die Regel.

Unzählige Diskussionen und Ratschläge blieben erfolglos. Irgendwann habe ich nur noch Tag und Nacht geweint und als trotz allen Reden nichts zu bewegen war habe ich mich von ihm getrennt.

Diese Jahr wird die Scheidung beantragt. Somit steigt die Quote der Deutsch/kosovo-albanischen Scheidungen. Und genau darüber haben wir beide uns immer lustig gemacht und gesagt: denen zeigen wir es, dass so eine Ehe bestehen kann---und jetzt sind wir selber nicht besser. Leider

lisa-06 · Mi, 24. Jan 2007, 22:21

es tut mir leid was da passiert ist kann essein das du ihn immer noch sehr liebst?
ich hoffe mal du hast jetzt nicht durch ihn einen schlechten eindruck von uns albanern& albanerinnen
also was er da gemacht hat ist wirklich nciht zu verzeigen das er dir eine geknallt hat

ich denke dieser man hat nur eine fru gesucht die alles für ihn macht und
er hat nicht bekommen das was er wollte weil du hast ihm auchdeine meinung gesagt ( was ich gut finde)

Darleen17 · Mi, 24. Jan 2007, 23:25

Deine Geschichte kommt mir sehr bekannt vor. Irgendwie läuft immer alles nach Schema F ab. Nur das es bei mir nicht die Familie war, sondern seine ach so tollen Freunde, die sein Leben diktiert haben und für die er unheimlich viel Zeit aufbringen musste.
Er kam damals immer sehr müde von der Arbeit heim (als er noch arbeit hatte) und war wirklich für alles zu müde. Aber wenn das Telefon geklingelt hat und seine Freunde dran waren, da war er Fit wie Turnschuh und konnte ganz schnellen Fusses in die Stadt springen. Wenn das Auto kaputt war musste ich mich kümmern, weil er müde war. Musste etwas in der Wohnung gemacht werden, musste mein Vater kommen weil er zu müde war. Wurden wir gefragt, ob wir bei Umzügen helfen können oder sonstwie, war er immer zu müde. Musste er sich mal sein Essen selber warm machen (was ich dann vorgekocht habe und er es nur noch in die Mikro stellen musste) war er 3 Tage beleidigt.

Irgendwann im Januar 2002 ist er dann zu seinen Eltern nach Kosova gefahren und ich bekam einen Anruf von unserer Bank, sie bräuchten noch die und die Unterlage für den Kredit. Kredit...??? Welchen Kredit? Na den, den mein Mann ein paar Tage vorher aufgenommen hatte, obwohl er 2 Wochen vorher seine Arbeit gekündigt hatte weil er auch mal leben wollte

. 15.000 Euro... alles für den Urlaub

.

Ich kann so viele Storys erzählen, das glaubt mir niemand. Immer habe ich versucht mit ihm zu reden, ich kam mir schon selber lächerlich vor. Immer habe ich versucht, drüber hinweg zu sehen. Er sagte mir öfters, was ich denn noch wollte? Ich hätte einen Mann der mich liebt und der mich nicht schlägt, ich solle dankbar dafür sein. Hahahahah, sehr sehr funny.

Jede Woche kam er mit neuen "Regeln" und "Verbote" für mich nach hause, weil ... es auch so zuhause macht. Ich kann euch sagen, es hat so sehr genervt. Ich sollte nicht mehr alleine einkaufen, er selber wollte aber auch nie einkaufen und mich begleiten wollte er eigentlich auch nicht, aber irgendwie musste das Essen ja in unseren Kühlschrank kommen. Also hat er das Verbot schnell wieder aufgehoben. Dann sollte ich ihn fragen, ob und wann ich zu meinen Eltern fahren darf. Da bin ich ausgetickt. Auch diese Regel liess er dann irgendwann wieder fallen. Dann hat er immer, wenn wir unterwegs waren, geschaut, ob ich nach rechts oder links gucke und hat mir Tage später noch Vorwürfe gemacht, wenn ich zufällig mal jemanden angeschaut habe. Dann irgendwann durfte keiner seiner Freunde oder Bekannte mehr zu uns kommen, ich könnte mich ja in die verlieben. Klar... hab auch sonst nichts zu tun gehabt.

Naja, das Ende vom Lied waren 5 Ehejahre, 3 Jahre davon hab ich nur immer geredet und geredet.

Die Scheidung war das beste, was mir nach meinem jetzigen Mann passiert ist.

Morganlefay · Do, 25. Jan 2007, 10:05

Hallo Darleen,
dass Du aber trotz dieser negativen Erfahrung immer noch so pro albanisch eingestellt bist, finde ich sehr großherzig. Ehrlich gesagt könnte ich das nicht. Hätte ich es so erlebt wie Du wäre für mich alles was nach Albaner aussieht tabu

Wahrscheinlich hat Dich Dein Ex sogar sehr geliebt aber er wollte Dich einsperren und ganz für sich haben und damit hat er natürlich genau das Gegenteil erreicht.
Mir ist es mal ähnlich ergangen, da war ich aber 17 Jahre und es war mein erster Freund. ER war sogar Deutscher aber wie o. b. hatte er mich
irgendwann dermaßen eingeschüchtert, dass ich kaum noch Spaß hatte irgendwohin zu gehen, da mich ja jemand grüßen konnte und es dann wieder Zoff gab..Nun ich konnte das trotz meiner Unerfahrenheit 2 1/2 Jahre ertragen und dann habe ich Schluss gemacht. Mit aller Konsequenz, er lag heulend vor mir auf dem Boden aber da war alles in mir abgestorben. Durch seine erdrückende Liebe hatte er genau das Gegenteil in mir erzeugt. Das lag er auch noch da und winselte, ich verachtete ihn dafür........
Ich bin damals auf keinen Brief, keinen Anruf auf nichts mehr eingegangen, obwohl ich damals für diese Beziehung gekämpft hatte. Irgendwann kann ein Mensch nicht mehr. Nie wieder in meinem Leben ist mir so etwas mehr passiert. Ich würde es nie wieder zulassen, dass ein Mann mich einschüchtert, so das ich wie ein Zombie rumlaufe.
Deshalb wirke ich vielleicht manchmal etwas hart aber in der Position der Überlegenen fühle ich mich besser und ich lebe entspannter.

Llokum28 · Do, 25. Jan 2007, 10:05

Ich denke ich mag ihn noch irgendwie, schließlich hat man ja ein Zeit zusammen verbracht, aber die Liebe ist leider kaputt gegangen. Dadurch habe ich aber nicht generell ein schlechtes Bild von Albanern, denn es ist ja der Mensch der sich verändert hat, da hat die Nationalität nichts damit zu tun. Den einzigsten Fehler den ich mir auf jeden Fall mache, dass ich einfach zu wenig von der Kultur Albanien / Kosovo wusste, ich hätte mich einfach mehr informieren sollen und nicht einfach meinen Gefühlen nachgehen

Zu Darleen:
Oh je, deine Geschichte hört sich wirklich sehr gleich mit meiner an. Es war halt schlimm,als er wieder Arbeit gefunden hat auf dem Bau war er sehr müde abends. Ich kam aber auch erst gegen 18.00 Uhr vom Büro nach Hause. Ich kochte bis er kam. Und dann....müde duschen, essen, auf die Couch, Mama anrufen und schlafen. Von gemeinsamen Gesprächen keine Spur. Wenn jedoch seine Familie angerufen hat, und gefragt hat, ob wir zum Tee kommen, dann ist er plötzlich von den Toten auferstanden. Ich nichts wie weg. Ich musste immer mit ! Denn wenn er ohne Frau kommt sieht das komisch aus. Bei seiner Familie war er hilfsbereit und immer bei der Sache. Bei mir war er wie ein Kind. Er sagte immer "du bist eine starke Frau" du brauchst nicht meine Hilfe . Rechnungen, Autoreparaturen durch alles musste ich mich alleine durchwurschteln, denn wie er sagte, ich könnte ja alles besser wie er. Ich kam mir nur noch vor, als ob ich ein Kind zuhause hatte. Wieso ? Kann mir irgendjemand das erkären?

Morganlefay · Do, 25. Jan 2007, 10:34

Hi, tia das mit den REchnungen und dem Papierkram, das kenne ich, das ist bei uns auch so. Es gibt ja meistens in einer Beziehung einen "Macher" und einen "Passiven". Ich bin z. B. eine Frau, die von klein auf alles alleine gemacht hat ABER....ich wollte es auch so, da ich hochmütig genug bin und keinem anderen Menschen MEINE Kompetenz zutraue. Dadurch betrügt man sich naütrlich selber, denn JEDER Mensch KANN seine Dinge regeln und wird es auch tun aber wenn jemand sofort losrennt und macht und tut, wird der andere sich entspannt zurücklehnen und sagen "ey cool die macht ja alles, da brauche ich meinen A... nicht zu bewegen...". Zurzeit habe ich mit meinem Freund auch mal wieder das Problem, dass ich zu viel mache - aus altem Muster heraus - aber ich zwinge mich geradezu weniger zu tun und ihn wurschteln zu lassen, auch wenn ich dabei ungeduldig werde und denke "Mensch, geht das nicht ein wenig schneller...". Nimmt man einem Menschen alles ab, ist man am Ende überflüssig.
Gestern habe ich mir mal wieder die Worte meines Ex-Mann bei unserer Trennung in meinen Kopf geholt. Er sagte beim Auszug "Hey ich kann ja gar nichts, du hast mich nicht selbständig werden lassen..." und das stimmte. Ich DACHTE ich tue Gutes aber letztendlich hatte ich dann meine Schuldigkeit getan und der "Kleine" wollte selbständig werden und verließ seine "Mutti". Das soll mir nie wieder passieren und deshalb bleibe ich derzeit total passiv und lasse meinen Freund SEINE Dinge regeln, auch wenn ich sie wahrscheinlich schneller und kompetenter erledigen könnte aber es würde ihm nciht guttun, dann so lernt er nie selbstverantwortlich zu leben. Es ist schwer, ich weiß aber man muss sich zwischendurch immer kneifen und zurücknehmen, wenn man dazu neigt sich für andere aufzuopfern.

Bei uns im Ruhrgebiet gibt es ein Sprichwort:
"Stell dich doof, dann geht dich gut

"
Meine Schwester zum Beispeil hatte bei uns zuhause so gemacht, sie ist die Ältere aber sie hat sich erfolgreich immer so dämlich angestellt, dass ich als die Kleine "Wichtige" Aufgaben bekam, sie bekam dann die Hilfsdienste und schonte ihre Energien. Mein Ego war geschmeichelt und
lief sofort zu Hochtouren auf, denn ich war ja somit wichtig. Letztendlich zählt es nur, das jeder seine Dinge erledigt und jeder auf seine Art.
Mein Freund versucht auch gerade diese Strategie und schaut mich mit Dackelaugen an, so dass ich zerschmelze. Augen die sagen "hilf mir..." aber keine Chance, irgendwann wird er froh über meine Härte sein, denn dadurch wächst auch sein Selbstwertgefühl. WER will sich denn als erwachsener Mann vorkommen, als würde er noch bei seiner Mutti leben...?
Ich will aber keine Mann der von mir abhängig ist. Es gibt ja Frauen, die stehen auf solche Männer weil sie denken, so bleibt er für immer bei ihnen aber Ende wird es das Gegenteil sein.

Morganlefay · Do, 25. Jan 2007, 13:18

Ich will das jetzt mal ein wenig psychologisch erklären, wie es speziell in Beziehungen bei dem einer den aktiven und einer den passiven Teil übernimmt zu Kommunikationsproblemen kommen kann.

Ein unreifer Passiver neigt dazu, sich jemanden zu suchen, der weitestgehend den aktiven Part übernimmt. Jeden weniger aktiven Partner würde er als zu passiv in die Wüste schicken. Aber am Ende fühlt sich der Passive dann immer bevormundet und muss sich wie ein rebellisches Kind aus der Affäre stehlen. Sobald der Passive aktiv wird, wird die Aktivität nicht mehr der Beziehung zugute kommen, sondern dem Freiheitsstreben des Passiven.

Ein unreifer aktiver neigt dazu, sich einen passiven Partner zu suchen, den er dominieren kann. Er fühlt sich stark, weil der Passive seine Energie annimmt und sich führen lässt. Aber am Ende wird sich der Aktive ausgeblutet vorkommen und merken, dass seine Bemühungen nichts gefruchtet haben und den Passiven noch passiver gemacht haben. Die einzige Aktivität, die er bei dem Passiven bewirken kann, ist, den Aktiven in die Wüste zu schicken. Aber ein unreifer Aktiver würde jeden ebenfalls aktiven Partner als zu große Bedrohung in die Wüste schicken.

Ein reifer passiver hat gelernt, dass er immer wieder wider seine unmittelbare Tendenz in eigener Sache aktiv werden muss. Er hat aufgehört, jemanden zu suchen, der stärker ist als er und ihn führt und kann jemanden, der ihn in seiner Art gewähren lässt und nicht immer die Initiative übernimmt auch wertschätzen. Er stuft ihn nicht als schwach ab, weil er nicht jeden Aktiv-Posten übernimmt. Er kann es auch ertragen, wenn der Partner mal den passiven Part übernimmt und wird dann nicht hysterisch.

Ein reifer aktiver hat gelernt, dass er nicht jede Sache kontrollieren und leiten muss. Er kann seinen Partner gewähren lassen, auch wenn er mal passiv ist. Er kümmert sich nicht übertrieben um die Belange des Passiven sondern lässt ihn gewähren. Und er kann es ertragen, wenn der Partner ebenfalls aktiv ist. Es fühlt sich nicht mehr wie Kontrollverlust an.

Darleen17 · Do, 25. Jan 2007, 13:39

Ja, das mit den Sachen übernehmen, wie Rechnungen und Auto reparieren und alles eben was mit Papierkram zu tun hat, kenne ich auch. Auch jetzt wieder, in meiner jetzigen Ehe, eben weil "du bist deutsch und verstehst das besser, du kannst besser reden und kennst dich aus". Stimmt ja auch auf der einen Seite. Das mit dem Papierkram und Behördengänge, das mache ich lieber alles selber, aber alles was mit Auto zu tun hat, ist eigentlich Sache meines Mannes. Macht er ja auch, aber wenn er die ganze Woche auf Montage ist und Freitags abends heim kommt, dann hat er nicht die grösste Lust, auch noch solche Dinge zu erledigen. Auch das kann ich verstehen und da unser Automechaniker ein guter Bekannter von uns ist, fahre ich dann halt, wenn nötig, zu ihm. Aber wenn mein Mann hier arbeitet und abends heim kommt, dann macht er alles selber, das lässt er sich dann nicht nehmen

.

Tja, mein Exmann war so ein Fall für sich. Ich weiss, das er mich sehr geliebt hat. Der finale Schuss war ja der, das er mich verdächtigte, mit einem anderen Mann mich zu treffen, obwohl ich nur meinen Eltern beim Umzug geholfen habe und das geht nicht alles an einem Tag. Er hatte ja mal wieder keine Zeit, also bin ich allein gefahren und bis erstmal alles in Kisten verstaut ist, was sich über 30 Jahre angesammelt hat und dann auch noch in einem riesen Haus, das geht nicht in 2 Stunden. Am Ende des Umzuges kam es halt dann zum grossen Streit zuhause, indem er mir vorwarf, ich solle nicht so dreckig lügen und ihm den Namen des Typens sagen, dann wird er dem schon zeigen, wessen Frau ich sei. Ich hab es für einen Scherz gehalten, aber nur ganz kurz

. Das war im Prinzip die Aktion, wo ich gesagt habe, so nicht mehr. Ich hab ihn gebeten, die Scheidung einzureichen, die Wohnung zu verlassen und aus meinem Leben zu verschwinden, denn ich brauche so einen Mann nicht an meiner Seite. Er hat auch am nächsten Tag alles geregelt, wir sind zusammen zum Anwalt, zusammen zum Notar und ich habe ihn aus der Wohnung abgemeldet, weil er es mal wieder nicht schaffte. Er ist innerhalb von 4 Tagen zuhause ausgezogen und ich hab erstmal richtig aufgeatmet. Aber ich hab ihn auch schrecklich vermisst. Ich hab ihn trotz allem noch geliebt und war mehr als einmal drauf und dran, seinen Entschuldigungen und Tränen zu glauben, die er kurz danach theatralisch vergoss. Ich glaub ihm schon, das er da erst bemerkt hat, was er getan hat.

Aber ein paar Tage nach seinem Auszug lernte ich ja dann meinen Mann kennen und hätte mir jemand gesagt, er ist Albaner, hätte ich ganz schnell das Weite gesucht. Obwohl ich es nie auf die Nationalität bezogen habe, sondern einfach auf den Charakter meines Exmannes. Mein Exmann war im Prinzip auch kein schlechter Mensch. Er hat mir schon seine Liebe gezeigt, wenn auch auf seine Weise, er hat mich nie geschlagen, er hat mich nie betrogen, ich konnte alles von ihm haben.

Naja, das Ende vom Lied war also, das ich meinen jetzigen Mann traf, ich aber von einer Beziehung so weit entfernt war, wie es nicht besser geht, ich mehrere Male überlegt habe, meinen Exmann zurück zu holen, ich dann aber gut überlegt habe, ob ich so ein Leben weiter führen möchte und da hab ich ganz klar nein gesagt. Mein jetziger Mann war in dieser Zeit immer an meiner Seite und langsam hat sich eine tiefe Liebe aufgebaut. Er hat vieles ertragen, auch, das ich anfangs noch die Klamotten meines Exmannes gewaschen habe und ihm gebracht habe und für meinen Mann muss es die Hölle gewesen sein, zu wissen, das ich zu ihm fahre, auch wenn es immer nur 5 Minuten waren. Mein Exmann hat viel Terror gemacht, nachdem er erfahren hat, das ich einen Neuen habe. Er hat mich teilweise böse beschimpft, meinen Mann bechimpft, bis ihm der Kragen platzte und er hingefahren ist zu meinem Ex. Ich möchte hier nicht erläutern, was dort passiert ist... danach war jedenfalls Ruhe

.

Naja, heute verstehe ich mich gut mit meinem Exmann, auch wenn der Kontakt fast abgebrochen ist. Er ist mit einer albanischen Frau verheiratet, hat 2 süsse Kinder. Glücklich ist er nicht, denn er erzählt jedem, das er das, was er am meisten geliebt hat, verloren hat. Das sagt er sogar seiner Frau. Krass, oder? Wir sehen uns nur noch sehr sehr selten, aber ich habe, als seine kleine Tochter geboren wurde, eine Einladung von seiner Frau erhalten, weil sie mich kennen lernen wollte. Ich bin hin und ich bin faszieniert von dieser Frau. So eine bildhübsche Frau, jung, süss, aber leider lässt sie sich von ihm genauso behandeln wie ich, nein... eigentlich noch schlimmer. Naja, mir solls egal sein.

Die Scheidung hat mir sehr gut getan und ich bin so dankbar, das mein Mann mit mir die Zeit durchgestanden hat, was wohl nicht selbsverständlich ist.

Morganlefay · Do, 25. Jan 2007, 14:05

Uihh die Wäsche gewaschen für den Ex, na du bist ja wirklich nicht mit Gold zu bezahlen. Das hätte mein Ex nie gewagt mich so etwas zu fragen

nöh er ist morgens ausgezogen und nachmittags war dann seine neue "Wäscherin" da

Wo kam die bloß so schnell her....

Damals war ich auch sehr verletzt, da es eine Trennung zunächst auf "Probe" sein sollte aber da hat er schnellstens vorgesorgt um nicht in eine Versorgungslücke zu geraten. Ich habe ihm damals die Pest an den Hals gewünscht aber wie Du dann auch festgestellt hast, meine Nachfolgerin hatte nicht den Mann übernommen den ich hatte, sondern einen ganz anderen. Einen Mann der sich ganz bewußt eine 20 Jahre jüngere Frau genommen hatte um ein Überlegenheitsgefühl zu bekommen und sie muss ihn dafür jeden Tag anbeten, dass er sie arbeitslos aus Ostdeutschland "gerettet" hat. Mittlerweile nach so vielen Jahren weiß ich dass sie NICHT an ihre Ziele gekommen ist und von ihm in der Öffentlichkeit erniedrigt wird.
Letztendlich schießen sich solche Männer auf Dauer ins eigene Knie....
Ich habe seine Neue auch kennengelernt und habe natürlich nicht so eine neutrale Haltung wie Du Darleen, obwohl ich ihr freundlich gegenübergetreten bin, denn in diesem Fall war mein Ex der Schuft, die "Kleine" wollte sich nur persönlich verbessern und hat sich den Mann mit der großen Leere in seinem Inneren geschnappt, dafür zahlt sie heute einen hohen Preis.
So kanns gehen, gell!

Darleen17 · Do, 25. Jan 2007, 14:22

Ich habe die Wäsche gewaschen, weil er sich bei der Trennung wirklich mehr als fair verhalten hat.

Ich habe die komplette Wohungseinrichtung, die zum grössten Teil er bezahlt hat, behalten und er hat mir 4 Wochen vor der Trennung noch ein neues Auto gekauft, was ich auch behalten durfte.

Also fand ich mein Entgegenkommen nur fair ihm gegenüber.

Morganlefay · Do, 25. Jan 2007, 14:30

Naja das hört sich schon anders an.
Mein Ex hat sein Geld für irgendwelche Luxus-Hobbies rausgeschmissen
und ich hatte die komplette Wohnungseinrichtung mitgebracht bzw. neu gekauft. Da erübrigte sich jede Diskussion, ich habe ihn kallhart mit 5 Tupperschüsseln

ausziehen lassen einen Ehevertrag hatten wir und haben wir sowieso gehabt.
Er ist mit nichts gekommen und ist auch mit nichts gegangen und das war auch fair....übrigens bin ich ja immer noch mit diesem "Riesen-Spaßvogel" verheiratet. Ich warte jetzt seit 5 Jahren dass er die Scheidung einreicht (und auch bezahlt) aber nix passiert....ich zahle nichts aus Prinzip. ER hatte mich zu sehr geblendet und da bin ich sehr nachtragend und werde mich nie kooperativ verhalten aber das weiß er alles. Ich war ja immer so, ich war nie eine Mogelpackung im Gegensatz zu ihm, also weiß er woran er bei mir ist und deshalb hält er schön die Füße still, so muss er seine Kleine nicht heiraten und hat für sie immer eine Ausrede.
Mein Freund kennt die Fakten und akzeptiert das. Gleichwohl sagt er immer das die Kleine Druck machen wird und er dann letztendlich doch die Scheidung einreicht. Schaun wir mal..........mich stört es nicht.

Darleen17 · Do, 25. Jan 2007, 14:32

Also an deiner Stelle würd ich genaus reagieren. Ich würde auch nicht die Scheidung bezahlen wollen.

Unsere Scheidung hat natürlich mein Exmann bezahlt, sogar meine Gerichtskosten, die eigentlich jeder für sich bezahlen muss.

Morganlefay · Do, 25. Jan 2007, 14:52

Weißt Du viele verstehen meine Haltung nicht aber ich habe da ein anderes "Gerechtigkeitsempfinden" und werde auch weiterhin standhaft bleiben.

Naja die Gerichtskosten würde ich dann wahrscheinlich zur Hälfte übernehmen aber das werde ich ihm nicht auf die Nase binden

Wenn der "Kleinen" so viel an einer Scheidung liegt, dann kann sie ja sparen

oder einen Nebenjob annehmen, immerhin war sie damals als er sie kennenlernte "Gogo-Tänzerin"

aber sie hat in 5 Jahren 20 kg zugelegt und das erschwert wohl diese Tätigkeit

Wir sind uns grundsätzlich ja einig und würden keinen Rosenkrieg anzetteln. Wir hatten - bzw. ICH - hatte auf Gütertrennung bestanden und wir haben gegenseitig auf Rente verzichtet. Das ist auch fair oder, da wir einigermaßen gleich viel verdienen.
Wir grüßen uns wenn wir uns sehen, von seinen ständigen Anrufen oder Einladungen habe ich schon lange Abstand genommen.
Aber Gott sei Dank sehe ich ihn so gut wie 1 x im Jahr.
Obwohl es schade ist immerhin waren wir 11 Jahre verheiratet aber für MICH ist kein Kontakt besser, denn er würde mich nachher mit seinem "Charming" Getue noch einlullen und schwups hätte ich die Scheidung bezahlt

Denn wenn er eins kann, dann ist es Menschen zu überzeugen

mogli_at · Do, 25. Jan 2007, 15:19

Also ich weiß ja nicht wie das in DE ist, aber hier kostet ne einvernehmliche Scheidung wenn man sich über alles einig ist so ca. € 350,--, wobei im Normalfall jeder die Hälfte trägt.

Darleen17 · Do, 25. Jan 2007, 15:32

Oh, das ist günstig.
Hier bei uns beläuft sich eine Scheidung schon teilweise auf das 3 oder 4-fache von dem, was ihr bezahlt. Oft auch noch mehr, denn es wird nach dem Einkommen der Eheleute gerechnet. Es werden von jedem 3 monatliche Durchschnittsgehälter genommen und danach setzen sich die Gerichtskosten zusammen. Dann kommen noch die Anwaltskosten hinzu, denn bei uns in Deutschland kann man ja den Scheidungsantrag nicht selber stellen, sondern der, der den Antrag stellt, muss von einem Anwalt vertreten werden. Dann kamen bei uns noch die Kosten für den Notar dazu, weil wir einen Vertrag über den Verbleib des Hausrates und über den Ausschluss der Unterhaltszahlungen gemacht haben.

Ich glaub mit allem drum und dran hat mein Mann so um die 2000 Euro bezahlt.

mogli_at · Do, 25. Jan 2007, 15:43

Ohh...
Nein, also hier ist das eine fixe Gerichtsgebühr. Den Antrag auf Scheidung und die Aufteilung der Güter kannst du selbst machen und Notar brauchst du keinen weil es hier genügt wenn das eben vor Gericht geschieht. Und eine anwaltliche Vertretung ist auch nicht notwendig, hier kannst du dich in so einem Verfahren (einvernehmliche Ehescheidung gem. § 30 EheG) selbst vertreten.
Das ist echt günstig und unkompliziert. Allerdings eben nur, wenn sich die beiden Ehepartner einig sind.

Morganlefay · Do, 25. Jan 2007, 15:44

Ich glaube bei unseren Gehältern kommen auch so ca. 2.000 Euro raus. Ich habe das mal bei einem Online-Scheidungsanwalt ausrechnen lassen. Ist ja überschaubar aber haben oder nicht haben und dann auch noch für eine Sache die einem nicht wirklich wichtig erscheint.

Bei 350,- Euro, juhu da würde ich fast sagen, Junge mach klar, ich zahl die Rechnung

aber auch da würde es ums Prinzip gehen.

Darleen17 · Do, 25. Jan 2007, 15:50

Ich glaube, wenn es bei uns auch so laufen würde, dann würden noch viel mehr Ehen geschieden weil doch der enorme Kostenpunkt viele davon abhält, überhaupt eine Scheidung einzureichen. Zwar gibt es noch die Prozesskostenhilfe, aber die deckt auch nicht alle Kosten. Und wenn man "Pech" hat, muss man diese sowieso wieder zurückzahlen.

Ich habe eine Cousine, die sich so ungefähr alle 2 Monate so mit ihrem Mann streitet, das sie wieder zu ihren Eltern zieht für ein paar Tage. Wenn bei uns diese Regelung mit der Scheidung für 350 Euro wäre, würde sie schon 20 mal geschieden sein. Ich werde ihr mal den Vorschlag machen, ihren Wohnsitz nach Österreich zu verlegen

Morganlefay · Do, 25. Jan 2007, 16:02

Oh weh..........

Aber Prozesskostenhilfe können wir uns abschminken

ER ist nun in den 5 Jahren 4 x umgezogen und da geht immer einiges an Geld drauf, dann werden Autos gekauft, verkauft, getunt etc.
von seinem Lebensstil hat er sich seiner Freundin angepasst und die ist ja ja jetzt erst 24 Jahre und er naja 42 aber im Kopf auch gerade 24

und mit 24 sind 2000,- Euro ne Menge Kohle

Llokum28 · Do, 25. Jan 2007, 20:48

Wie doch die Scheidungskosten unterschiedlich sein können. Auf das bin ich auch mal gespannt wie hoch die wohl bei uns sein werden. Muss man eigentlich vor Gericht oder geht das alles per Anwalt ?? Muss mich nochmals wo erkundigen.

Ach ja ...so hat doch jeder sein kleines Paket auf dem Rücken das er zu tragen hat. Ich verstehe es einfach nur nicht, warum er nichts geändert hat, es will und will nicht in meinen Kopf. Meine Familie ist mir auch sehr wichtig aber seine war für ihn sein Leben und leider kann ich nicht damit leben wenn ich immer nur die Nr. 2 in seinem Leben bin.

Der Familienbund war so stark, sie haben nach der Hochzeit nur albanisch gesprochen und nicht mehr deutsch wenn ich dort war. OK, ich kann es verstehen es ist ihre eigene Sprache. Aber es war furchtbar langweilig für mich. Ich wollte die Sprache lernen aber hatte in der ersten Zeit keine Zeit dafür. Ich musste für den gesamten Lebensunterhalt aufkommen, ich war einfach überlastet. Und dann hiess es aufeinmal. Ich muss albanisch lernen wenn ich in Zukunft etwas verstehen wollte ??? Das traf mich ganz schön. Es hat mich nie jemand gefragt, wie ich mich in meiner Rolle als Allround-Talent fühle. Es sah einfach keiner. Und als er mal Geld brauchte wegen seinem Pass und wir momentan echt knapp bei Kasse waren, fragte ich ihn, ob er nicht seine Eltern fragen könnte. Mein Güte, ich wusste nicht was ich damit anrichtete. Er meinte, dass er unmöglich fragen könnte. Als ich ihn mit Engelszugen überredet, mit dem Argument, dass meine Eltern mir doch auch einen Gefallen tun würden und wir wollten ja nur vorübergehend eine finanzielle Spritze damit er den Pass verlängern konnte. fragte er endlich seine Eltern. Und die kurze knappe Antwort: wir haben kein Geld, dass müsst ihr als Mann und Frau regeln. Tja und da stand er dann vor mir mein Mann und sagte, gib mir endlich das Geld. Und wieder stand ich da, musste das knappe Geld zählen, die komplette Wohnungseinrichtung habe ich gezahlt, das Auto, die Miete, unsere Kleidung und das Essen. Es war finanziell wirklich nicht drin. Und jetzt ging es doch um IHREN Jungen, dass er ein wenig Geld hat um in Kosovo zu fliegen und den Pass verlängern zu lassen. Und sie liesen uns einfach hängen.

Ich weiss, dass sie das Geld hatten, aber sie wollen uns nicht unterstützen, wieso? Wieso ist für ihn die albanische Familie alles, obwohl sie ihm sehr oft schon in so wichtigen Situationen hängen gelassen haben und immer denken, dass ich alles alleine schaffe ??