Meine Ehe mit einem Kosovo-Albaner dauerte 11 Jahre (Februar 1995 - Mai 2006). Ich war 29 Jahre alt, er 28, als wir vor dem Standesamt standen, incl. einem Ehevertrag über Gütertrennung.
Ich möchte nur einen kurzen Einblick geben, denn es ist natürlich noch viel mehr passiert, als ich hier schreiben kann.
Ich war 10 Jahre lang der Meinung, dass meine Ehe absolut partnerschaftlich und solide war. Wir haben viel gemeinsam durchgemacht und jeder stand hinter dem Anderen, so dachte ich zumindestens. Mein Glück war es, dass wir uns niemals verschuldet haben, z.B. mit einem Hauskauf, denn das wäre für mich zur absoluten Katastrophe geworden. Mein Ex schickte fortwährend Geld an seine Familie im Kosovo, das war O.K., denn im Kosovo Krieg hatten sie fast alles verloren. Er verbrachte auch in den 10 Jahren seinen ganzen Urlaub alleine bei seiner Familie im Kosovo. Er fuhr praktisch von heute auf morgen zu seinen Eltern nach Hause. So hoppla hopp konnte ich keinen Urlaub im Job bekommen. Wir beide machten nur 2 - 3 mal gemeinsam Urlaub. Ich habe mich arrangiert und seine Wünsche akzeptiert. Wir hatten immer getrennte Geldverhältnisse, nachdem er zu Beginn unserer Ehe ohne mich zu Fragen 2000 DM von meinem Konto entwendete, und diese seinen Eltern schickte. Jeder hatte seinen Job und sein Geld, für gemeinsame Anschaffungen legten wir zusammen. Ich war stolz, eine funktionierende Ehe zu führen. Streit hatten wir kaum, 2 -3 mal vielleicht. Ich war mir seiner Liebe sicher. Im Frühjahr 2004 bekam er seine deutsche Staatsbürgerschaft, wieder etliche Probleme weniger.
Der Einbruch kam im Herbst 2004. Ich hatte mein gesamtes Geld an der Börse verloren. Alle 2 - 3 Monate musste er jetzt seine Eltern im Kosovo besuchen. Er kaufte sich sehr teure Markenklamotten, sogar die Slips und Socken mussten von Hugo Boss sein. Mit Boss Anzügen fuhr er zu seinen Eltern in den Kosovo, um sich mit Kleider und einem neuen Audi A4 mit Lederbezügen zu profilieren. Mittlerweile hatte er seinen Eltern ein Haus für 3 Familien mitfinanziert. Vielleicht war hier auch bereits eine andere Frau im Kososvo im Spiel? Fast jeden Abend war er mit seinesgleichen zusammen, wir machten gemeinsam nichts mehr zusammen. Wir hatten max. 1 mal im Monat Sex. Im Januar 2005, ich war bereits 39 Jahre alt, schnitt ich das Thema Baby an. Ich kannte seine Meinung nur zu gut, denn er wollte wegen eines Kind auf nichts verzichten, ich sollte auch gleich nach der Geburt wieder Vollzeit arbeiten gehen. Ich kaufte uns noch im März 2005 ein neues Bett für 3500 Euro, mein Ex gab mir dafür 1500 Euro.
An Ostern 2005 ist er mit all seinen Sachen über Nacht abgehauen.
Ich hatte Karten für die Museumsnacht besorgt und wartete vor dem Museum auf ihn. Er rief mich an und sagte, ich solle nach Hause fahren, er warte dort auf mich. Als ich zuhause war, sagte er nur, es ist alles aus ... packte seine Klamotten und ging.
Er hatte sich schon Wochen vorher um eine eigene Wohnung bemüht.
Das war ein Genickschuss mit Großkaliber!
Er hat mich und 10 Jahre Ehe wie Sch... das Klo runtergespült.
Das Ganze kam so plötzlich ohne Vorwarnung ... kein Streit, nichts!
6 Wochen nach seinem Auszug hat sein Anwalt unwiderruflich die Scheidung eingereicht. Mein Ex konnte noch nicht mal das Trennungsjahr abwarten, so schnell wollte er mich loshaben.
Für seine Eltern und seine Verwandten war die Trennung eine furchtbare Handlung, fast eine Schande. Wir hatten die 100 % Ehe, die nie scheitert! Wir waren das Vorzeige-Ehepaar!
Die Hölle, die ich durchmachte, brauche ich wohl kaum niederzuschreiben.
Das Versagen meiner Ehe und der Verlust meiner großen Liebe hatte auch körperliche Folgen:
- schlagartiger Verlust meiner Kopfhaare innerhalb 2 Monaten um 50 Prozent.
- November 2005: Eierstocktumor.
Das Jahr 2005 war das Katastrophenjahr in meinem Leben.
Im Mai 2006 war die Scheidung, er bezahlte den Anwalt. Die Scheidung kostet mich die Hälfte der Gerichtskosten, ca. 220 Euro. Er hat diesen Betrag bereits dem Gericht vorstrecken müssen, jetzt fordert er das Geld von mir zurück, trotz dass er allein die Scheidung wollte. Werde ich bezahlen? Ich muss, denn er droht mit Inkassobüro und Gerichtsvollzieher über seinen Anwalt!
Im Nachhinein hat sich mein Leben sehr verändert:
Ich habe über friendscout im Januar 2006 meinen jetzigen neuen Lebenspartner (Deutsch-Franzose) kennengelernt und habe mir einen Hund aus Griechenland geholt. Ich bin wieder glücklich!
Ich sehe die Trennung als neue Chance, mein Leben nochmal zu verändern und neu zu gestalten. Ich war ganz unten, steckte mit dem Körper in der Hölle und habe mich schnell wieder erholt.
Eins kann ich nicht verzeihen: Ich habe 10 Jahre in eine Ehe gesteckt und bin kinderlos. Jetzt ist es für mich vorbei.
Als Frechheit empfinde ich es, dass mein Ex unserem HNO-Arzt erzählte, dass ich die Ehe beendet hätte. Und meiner damaligen Schwägerin erzählte er, dass er sich eine Ehe ohne ein Kind nicht vorstellen kann, ein Kind gehört zu einer Familie. Zu mir sagte er immer, er sei selber noch ein Kind, er kann die Verantwortung nicht tragen und er will finanziell wegen eines Kindes nicht zurückstecken. Sollte ich schwanger werden, so muss es ein Junge werden, Mädchen werden abgetrieben. Und seine Eltern können das Kind dann groß ziehen. Auf diese Äusserungen habe ich immer entsetzt reagiert, daraufhin meinte mein Ex immer, er sage dass nur aus Spass. Sorry, damit macht man keinen Spass. Ferner bekam ich immer zu hören, wenn wir ein Kind haben, dann verschwindet er für 2 Jahre, denn mit einem Baby kann er nichts anfangen.
Ich will hier niemanden Ratschläge geben, ob eine Ehe mit einem Kosovo-Albaner funktioniert oder nicht. Ausschlaggebend ist, dass ca. jede 2 - 3 Ehe scheitert, egal welche Nationalität. Ähnliches hätte mir auch mit einem deutschen Mann passieren können. In unserer heutigen Gesellschaft ist man schneller bereit, eine Ehe zu beenden. Das teilweise destruktive Ehe-Durchhaltevermögen unserer Eltern und Großeltern schwindet. Und letztendlich ist es der Charakter eines Menschen, der entscheidet.
Bedenkenswert ist es, dass folgendes in einer Ehe mit einem Mann anderer Nationalität passieren kann:
Ständige Besuche von Verwandten und Bekannten, Dauergäste (monatelang). Die Familie im Heimatland ist wichtiger! Wenig Eigentumsdenken, was deins ist, ist auch meins. Starke finanzielle Unterstützung der Familie in der Heimat. Kontakt zu Seinesgleichen wird sehr gepflegt.
Und was in jeder Ehe ganz wichtig ist: gemeinsame geistige Entwicklung.
Ist das nicht gegeben, dann scheitert eine Ehe, egal welche Nationalität.
Fazit: jeder lebt wieder sein eigenes Leben und kann es neu gestalten!
Einen Kontakt zu meinem Ex-Mann lehne ich allerdings strikt ab. Ich will ihn nicht mehr sehen und auch nichts mehr über ihn wissen. Ende! Neubeginn, ich schau nicht mehr zurück! Eine bittere Erfahrung mehr ...
Die schönen Erinnerungen werde ich behalten, und später als alte Frau im Schaukelstuhl eine Träne darüberfliessen lassen.