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illyrian
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Die Rettung der Juden in Albanien und Kosovo

Mo, 26. Jun 2006, 22:47

Von Albert Ramaj

Seit dem 7. Jahrhundert n. Chr. haben Juden in Albanien Spuren hinterlassen. Dies belegen aktuelle Forschungsergebnisse. 2003 haben zwei Professoren aus Israel, Ehud Netzer und Gideon Foerster, in Albanien (Saranda) geforscht und sind der Meinung, dass die Basilika von Saranda als ehemals jüdische Synagoge diente.

weiter
http://www.hagalil.com/archiv/2006/06/ramaj.htm

Sehr interessant, haben die Juden als doch mehr mit der albanischen Geschichte zu tun als man annham?
Das unterstreicht nochmals das wir kein gewaltätiges Volk waren, dazu auch das einzige Volk das nicht wegen dem Glauben einen Krieg angefangen hat.

Interessant auch Alfred Moissi hat jüdische Wurzeln und ist Verwandt mit dem Kommissar Rex Hauptdarsteller Gideon Burkhard.
Zuletzt geändert von illyrian am Di, 27. Jun 2006, 16:00, insgesamt 1-mal geändert.

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Kusho1983
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Di, 27. Jun 2006, 13:53

das erklärt auch den heutigen(zwar nicht so stark ausgeprägten)antisemitismus bei albanern und kosovaren...denn überall dort wo juden ansässig waren,hat sich auch ein gewisser hass ihnen gegenüber ausgebildet(was z.b.in subsahara-afrika nicht der fall ist,weil dort kaum juden gelebt haben).

Tomcat
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Re: Die Rettung der Juden in Albanien und Kosovo

Di, 27. Jun 2006, 20:11

illyrian hat geschrieben:...........dazu auch das einzige Volk das nicht wegen dem Glauben einen Krieg angefangen hat.
Das heißt, alle anderen Völker haben wegen irgendwelcher Glaubenfragen irgendwann mal einen Krieg angefangen? Nenn doch mal einige Beispiele.

Und was Friedfertigkeit und Moral betrifft, so unterscheiden sich Albaner absolut nicht von anderen Nationen, die von der Reichswehr besetzt waren. Und warum sollten sie auch.

Guckst Du hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/SS-Division_Skanderbeg

lorenc ukgjini
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Re: Die Rettung der Juden in Albanien und Kosovo

Di, 27. Jun 2006, 20:16

Tomcat hat geschrieben:
illyrian hat geschrieben:...........dazu auch das einzige Volk das nicht wegen dem Glauben einen Krieg angefangen hat.
Das heißt, alle anderen Völker haben wegen irgendwelcher Glaubenfragen irgendwann mal einen Krieg angefangen? Nenn doch mal einige Beispiele.

Und was Friedfertigkeit und Moral betrifft, so unterscheiden sich Albaner absolut nicht von anderen Nationen, die von der Reichswehr besetzt waren. Und warum sollten sie auch.

Guckst Du hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/SS-Division_Skanderbeg
SS SKanderbeg divison hatte nicht das Ziel Juden zu töten sondern übte Rache an den Serben die1912/13 Massaker an den Albaner verübten. Und das war in Kosovo, in Albanien waren die Partisanen.


PS: KREUZZUG.

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illyrian
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Re: Die Rettung der Juden in Albanien und Kosovo

Di, 27. Jun 2006, 20:43

Tomcat hat geschrieben:Das heißt, alle anderen Völker haben wegen irgendwelcher Glaubenfragen irgendwann mal einen Krieg angefangen? Nenn doch mal einige Beispiele.
Ja, man sollte auch anmerken Albanien war der erste atheistische Staat.

Ich zweifel dran ob du diese Aussage wirklich ernst meinst?

Und was Friedfertigkeit und Moral betrifft, so unterscheiden sich Albaner absolut nicht von anderen Nationen, die von der Reichswehr besetzt waren. Und warum sollten sie auch.
Bitte lies einfach den Text oben mal durch!

Ich will dir nicht zu nahe treten, aber du schreibst ziemlichen Unsinn, auch im anderen von mir eröffneten Thread.

Tomcat
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Re: Die Rettung der Juden in Albanien und Kosovo

Di, 27. Jun 2006, 21:00

illyrian hat geschrieben:Ich will dir nicht zu nahe treten, aber du schreibst ziemlichen Unsinn, auch im anderen von mir eröffneten Thread.
Hi Illyrian,

Du bist offenbar ein höflicher Mensch mit guten Manieren, deshalb möchte ich angesichts der Tatsache, dass wir uns wohl in unseren Meinungen ohnehin nicht annähern werden, die Diskussion beim jetzigen Stand belassen, wenn Du nichts dagegen hast.

Nur soviel:

Der andere von Dir eröffnete Thread scheint verschwunden zu sein, oder?

Gruß

Tomcat

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illyrian
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Re: Die Rettung der Juden in Albanien und Kosovo

Di, 27. Jun 2006, 22:58

Tomcat hat geschrieben: Nur soviel:

Der andere von Dir eröffnete Thread scheint verschwunden zu sein, oder?
Nein wie kommst du drauf... http://www.albanien.ch/forum/phpbb/viewtopic.php?t=3445

Wir können gerne weiter diskutieren, nur auf einem konstruktiven Niveau!

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Kusho1983
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Re: Die Rettung der Juden in Albanien und Kosovo

Mi, 28. Jun 2006, 0:36

lorenc ukgjini hat geschrieben:SS SKanderbeg divison hatte nicht das Ziel Juden zu töten sondern übte Rache an den Serben die1912/13 Massaker an den Albaner verübten. Und das war in Kosovo, in Albanien waren die Partisanen.


PS: KREUZZUG.
dass die waffen ss-skanderbeg antisemitisch war,wird heute kaum noch abgestritten(da sie ja an der ermordung und deportation von juden teilgenommen hat).aber ob dieser antisemitismus auf eigener überzeugung fundierte oder ob er eine adaption des nationalsozialistischen antisemitismus war,kann ich(persönlich)nicht sagen.

und noch was zur rache an den serben:es ging der ss-skanderbeg division nicht nur um eine rache an den von den serben verübten massakern im kosovo,sondern die ss-division kämpfte auch gegen alb.partisanen!

ausserdem will ich noch etwas weiteres anmerken:im sozialistischen albanien wurde diese tatsache,dass in albanien einige hundert juden/jüdinnen zuflucht gefunden haben ideologisch hochstilisiert und als vorzeigeschild verwendet,um dem westen zu zeigen,dass albanien nicht auf der seite der besiegten sondern auf der seite der sieger gekämpft hat.aber von einer moralischen überlegenheit der albaner kann kaum die rede sein,da ja auch in anderen besetzten ländern jüdische familien,bsp.bei tschechischen familien untergebracht wurden.
faktum,dass in albanien und in der umgebung nicht so viele juden lebten,machte es für die alb.bevölkerung einfacher wenige hundert juden und jüdinnen zu beherbergen.

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Lars
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Re: Die Rettung der Juden in Albanien und Kosovo

Mi, 28. Jun 2006, 0:54

Kusho1983 hat geschrieben:aber ob dieser antisemitismus auf eigener überzeugung fundierte oder ob er eine adaption des nationalsozialistischen antisemitismus war,kann ich(persönlich)nicht sagen.
man könnte noch weiter gehen: vielleicht wurden die Albaner von der Besatzungsmacht nur missbraucht für ihre antisemitischen Ziele (in eine militärische Organisation eingebunden, der sie folgten), ohne überhaupt antisemtische Gesinnung zu haben.

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Kusho1983
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Re: Die Rettung der Juden in Albanien und Kosovo

Mi, 28. Jun 2006, 1:01

Lars hat geschrieben:
Kusho1983 hat geschrieben:aber ob dieser antisemitismus auf eigener überzeugung fundierte oder ob er eine adaption des nationalsozialistischen antisemitismus war,kann ich(persönlich)nicht sagen.
man könnte noch weiter gehen: vielleicht wurden die Albaner von der Besatzungsmacht nur missbraucht für ihre antisemitischen Ziele (in eine militärische Organisation eingebunden, der sie folgten), ohne überhaupt antisemtische Gesinnung zu haben.
ja das könnte schon sein,aber ich wage es zu bezweifeln.da in der waffen ss-skanderbeg äusserst nationalistisch geprägte leute teilnahmen.die ss-skanderbeg division war einiges radikaler gesinnt als z.b.die frontisten("ballistet"),da letztere aus opportunistischen gründen mit den nazis kollaborierten,während die ss-skanderbeg leute äusserst ultranationalistisches gedankengut vertraten.

Tomcat
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Re: Die Rettung der Juden in Albanien und Kosovo

Mi, 28. Jun 2006, 10:03

illyrian hat geschrieben:Wir können gerne weiter diskutieren, nur auf einem konstruktiven Niveau!
Nichts für ungut, aber das sollten wir lieber nicht machen.

Es würde nämlich früher oder später wieder auf die sattsam bekannte und absolut fruchtlose Diskussion der Frage hinauslaufen, ob alle Alberner unschuldige Opfer einer seit jahrhunderten währenden Unterdrückung sind, bzw. ob alle Serben blutrünstige Monster sind.

Offen gesagt, ich habe ganz was anderes zu tun.

Und wenn ich nichts anderes zu tun hätte und mich zu tode langweilen würde, dann würde ich es trotzdem nicht machen. Weil mir das mittlerweile, schlicht und ergreifend, viel zu dumm ist.

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illyrian
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Re: Die Rettung der Juden in Albanien und Kosovo

Mi, 28. Jun 2006, 18:18

Tomcat hat geschrieben:Offen gesagt, ich habe ganz was anderes zu tun.
Wenn du solche Posts wie vorhin schreibst, dann begründe auch richtig.
Ansonsten lass es!
Und wenn ich nichts anderes zu tun hätte und mich zu tode langweilen würde, dann würde ich es trotzdem nicht machen. Weil mir das mittlerweile, schlicht und ergreifend, viel zu dumm ist.
Siehe oben, wenn hier was "dumm" sein soll, dann deine letzten 4 Beiträge.
Zuletzt geändert von illyrian am Mi, 28. Jun 2006, 18:32, insgesamt 1-mal geändert.

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jenga
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Mi, 28. Jun 2006, 18:29

Wen es interessiert: es gibt zu diesem Thema ein Buch "Umweg über Albanien. Ein persönlicher Bericht" von Johanna Jutta Neumann.

Im Vorwort heißt es: Dieses Buch ist ein Zeugnis für die Berührung zwischen der albanischen und der deutschen Geschichte, die mit der 14monatigen deutschen Besatzungszeit ihren Tiefpunkt erreichte. ... außer den Erinnerungen von Irene Grünbaum liegt uns mit denen von Johanna Neumann erstmals die Perspektive derer vor, die anders als überall in Osteuropa und auf dem Balkan in Albanien überleben konnten, weil sie hier nicht von einheimischen Kollaborateuren der Nazis gejagt und ermordet wurden, sondern sich auf die Hilfe der Menschen, auch von völlig Femden, verlassen konnten.

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jenga
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Mi, 28. Jun 2006, 18:34

Eine Serie zum Thema in Koha Ditore:


Die Albaner widersetzten sich den Anordnungen der Nazibesatzung

Max Brym

Mit dieser Überschrift endete am 4.9.2003 eine Serie in der albanischen Zeitschrift Koha Ditore (Tageszeitung - Erscheinungsort Prishtina). Im Mittelpunkt der Berichterstattung stand die Rettung der Juden in Albanien vor der nazististischen Schoah. Der Autor Ulk Lushi versuchte der Frage nachzugehen, warum es ausgerechnet in Albanien nach dem zweiten Weltkrieg mehr Juden gab, als vorher.

Am 2.9.03 untersuchte er die kulturellen und historischen Hintergründe des Phänomens. In seinem Artikel vom 3.9.03 befasst er sich mit der praktischen “Judenrettung“ in Albanien. Lassen wir nun Herrn Lushi teilweise selbst zu Wort kommen.

“Die Rettung der Juden begann vor dem zweiten Weltkrieg“

Ulk Lushi berichtet, dass ab 1933 zu den kleinen jüdischen Gemeinden in Vlora und Delvine Flüchtlinge aus dem nazistischen Deutschland stießen. “Die meisten hatten keinerlei Einreiseprobleme, sie betrachteten Albanien als Transitland, um in die Türkei, die USA oder nach Palästina zu gelangen.“ Ab dem Jahr 1934 besuchten mehrere Vertreter zionistischer Organisationen Albanien. Ihr Ziel war es, mit der albanischen Regierung einen konkreten Vertrag abzuschließen.
Herr Lushi berichtet über einen Vertrag, “der zionistischen Exekutive mit der albanischen Regierung aus dem Jahr 1935“. In dem Vertrag wurde festgehalten: “Alle Juden aus Deutschland haben ein unbefristetes Aufentaltsrecht in Albanien. Sie können Albanien jederzeit betreten und verlassen.“ Ungefähr zweitausend Juden aus Deutschland und Österreich benützten Albanien, um nach Palästina zu gelangen. Einige blieben auch und schlossen sich den kleinen jüdischen Gemeinden in Vlora und Delvine an.
Im April 1939 wurde Albanien vom faschistischen Italien besetzt. Ende 1938 versuchte Italien das ökonomisch abhängige Albanien zu einer Änderung seiner offenen Asylpolitik zu bewegen. “König Zogu machte einige Zugeständnisse und setzte die Vereinbarung mit den jüdischen Organisationen teilweise außer Kraft." Nach der Besetzung Albaniens durch Italien gab es zunächst keine nachhaltigen Verfolgungsmaßnahmen gegen die Juden.

“Die Albaner widersetzten sich den nazistischen Befehlen“

Im Jahr 1943 besetzte das nazistische Deutschland Albanien, “schlagartig änderte sich die Lage der Juden in Albanien“, bemerkt Ulk Lushi in Koha Ditore am 4.9.03. Die Nazis verlangten von der Kollaborationsregierung unter Mustafa Kruja eine Liste aller jüdischen Menschen anzufertigen und deren Adressen zu nennen. Ohne besondere Energie widmete sich die “Regierung“ dieser Aufgabe. Es konnte kein Jude festgenommen und deportiert werden. Herr Lushi zitiert Frau Johanna Neumann, die diese Zeit in Albanien erlebte. Frau Neumann erinnerte sich an diese Zeit in “The Jewish Week“ ( erscheint in Washington) im Jahr 1999: “Die Albaner, ob moslemisch, christlich oder kommunistisch, versteckten uns und waren gastfreundlich. Ihr Verhalten erklärten sie immer mit ihrer nationalen Tradition, den Gesetzen des Kanuns (alter Ehrenkodex). Sie wären bereit, eher den Tod zu akzeptieren, als uns zu verraten. Ihr Gebot sei es, bei der Verteidigung des Gastes persönliche Risiken zu übernehmen. Das sagten die Leute uns immer, mit einem ehrlichen Lächeln und voller Überzeugung“.
Herr Lushi zitiert auch die deutsche Jüdin Irene Grünbaum, die von 1941 bis 1945 unter dem Pseudonym Fatima Nova als Bäuerin in Albanien den Nazismus überlebte. Ihr Erfahrungsbericht deckt sich mit den Erinnerungen von Frau Neumann. Die Juden, die in Albanien geboren wurden, betrachteten “Albanien als ihr Vaterland und beteiligten sich am antifaschistischen Widerstand“, so Ulk Lushi. Dabei fiel nur ein junges jüdisches Ehepaar im Kampf gegen den Faschismus. Alle anderen Juden wurden gerettet. Diese Rettung, verdanken sie natürlich auch der starken albanischen Partisanenarmee, unter Führung von Enver Hoxha und Mehmed Shehu. Gegen Ende 1944 hatten die albanischen Partisanenbrigaden annähernd siebzigtausend Menschen unter Waffen. Das war bei einer Gesamtbevölkerungszahl von knapp 1.Million eine erstaunliche Zahl. Letzteres erwähnt Ulk Lushi leider nicht.

Worum geht es Ulk Lushi

Diese Frage versucht er am Schluß seiner Artikelserie zu beantworten. Er meint, es “geht darum, weitgehend unbekanntes aus unserer Geschichte aufzuarbeiten und in der Welt bekannt zu machen“. Dies ist nach Lushi “erst ab 1991, nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes möglich“. Es geht laut Lushi darum, “aus unserer Geschichte für heute zu lernen“. Offensichtlich meint Lushi damit, die bestehenden nationalen Spannungen in Kosova/Kosovo.
Lushi spricht sich am Ende seines Artikels für gute Beziehungen mit dem Staat Israel aus: “Die Basis dafür ist unsere traditionelle Ablehnung des Antisemitismus“.
Zuletzt geändert von jenga am Mi, 28. Jun 2006, 18:48, insgesamt 2-mal geändert.

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jenga
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Mi, 28. Jun 2006, 18:41

Weiterer Artikel aus Koha Ditore:

Warum gab es in Albanien keinen Antisemitismus?

Max Brym

Mit dieser Frage beschäftigt sich gegenwärtig die in Prishtina erscheinende albanische Zeitung Koha Ditore ( Tageszeitung). In der Tat, in Albanien fiel während des zweiten Weltkrieges kein einziger Jude den nazistischen Mördern in die Hände. Alle Juden aus den Gemeinden in Vlora und Delvine wurden damals von Albanern in ihren Häusern versteckt. Nur zwei Juden fanden in dieser Zeit, als Mitglieder der Partisanenarmee, den Tod.

Im Jahr 1945, gab es in Albanien mehr Juden als vor dem Krieg. Das war in Europa ein einmaliges Phänomen. Fast 2000 Juden überlebten die Shoa in Albanien. Darunter befanden sich auch Juden aus Deutschland und Österreich. Die Erinnerungen von Frau Johanna Neumann über die Rettung ihrer Familie in Albanien verarbeitete der in Hamburg lebende deutsche Historiker Michael Schmidt-Neke in einem längeren Artikel “Albanien ein sicherer Zufluchtsort“.

Aus diesem Artikel zitiert Herr Ulk Lushi in Koha Ditore am 2.9.2003. In Koha Ditore werden die Erinnerungen von Frau Neumann wiedergegeben, die in der Zeit des Hitlerfaschismus von ihren albanischen Gastgebern und Beschützern immer wieder gefragt wurde: “Was ist eigentlich Antisemitismus, was wollen die von euch“. Nachdem sie versuchte, die mörderische Naziideologie zu erklären, erntete sie stets ablehnendes Kopfschütteln seitens der Albaner. Die Haltung war: “Ihr seid Menschen, Religion ist Privatsache und Rassen kennen wir nicht“. Gleichzeitig wurde der jüdischen Familie gesagt: „Ihr seid unsere Gäste, das Gastrecht ist uns heilig, niemand darf es verletzen“.

Woher kam diese Haltung?

Herr Ulk Lushi versucht in einer mehrteiligen Serie in Koha Ditore der Frage auf den Grund zu gehen. Die fortschrittliche und humanistische Haltung der Albaner in jener Zeit erklärt Herr Lushi zunächst mit der “Rückständigkeit des Landes“. Die “Analphabetenrate lag bei fast 90%“. Dadurch hatten die Menschen keinen Kontakt mit der “deformierten europäischen Moderne“. Die Verbreitung antisemitischer Schriften “war demzufolge objektiv unmöglich“. Der alte albanische Kanun, “ein Sitten und Ehrenkodex“, wurde mündlich von Generation zu Generation übertragen. Neben reaktionären, patriachalen Momenten hatte der Kanun wichtige Regularien wie die “Gastfreundschaft“.

Zudem definierte der Kanun die Albaner nicht rassistisch als Kollektiv, sondern: als Albaner galt, wer die Sprache beherrschte und gewisse Sitten hatte. Ein entscheidendes Prinzip des Kanuns ist, einen Menschen nach seinen Taten zu beurteilen. Die Abstammung und Religion darf dabei keine Rolle spielen. Ulk Lushi weißt in seinem Artikel nach, dass die Albaner mehreren Religionsgemeinschaften angehören. Ein Teil ist römisch katholisch, ein anderer christlich-orthodox, die Mehrheit ist islamisch. Die Verankerung der verschiedenen Religionen unterband jedoch niemals das Zusammengehörigkeitsgefühl der Albaner.

Der Kanun und die Tätigkeit der lesekundigen albanischen Intelligenz ab dem vorletzten Jahrhundert schloß den religiösen Hader oder gar rassistischen Haß aus. Die 1878 gegründete “Liga von Prizeren“ bezeichnete Friedrich Engels “als fortschrittlichste bürgerlich demokratische Bewegung auf dem Balkan“. Folgt man Herrn Lushi, so ist die Mixtur aus “Rückständigkeit“ im Volk und fortschrittlicher albanischer Intelligenz ein historischer Glücksfall gewesen. Diese ungleichzeitige und kombinierten Entwicklung ersparte den Albanern den antisemitischen Wahn.

Konkrete Beispiele

Die klassenübergreifende Ablehnung des Antisemitismus belegt Ulk Lushi mit vielen historischen Details. Ab 1930 war Hermann Bernstein amerikanischer Botschafter in Albanien. In einigen Schriftstücken an das US-Außenministerium in den dreißiger Jahren kommt Bernstein zu dem Schluß: “Die albanische Gesellschaft hat die wenigsten Antisemiten weltweit. Es gibt keine Angriffe gegen Juden in Albanien und keine Diskriminierung“. Dieser Botschafter, den Lushi freundlich beschreibt, engagierte sich ab 1933 besonders für die von den Nazis verfolgten Juden. Er schloss mit dem damals regierenden König von Albanien, Ahmet Zogu, ein Abkommen, nachdem Juden aus Deutschland und Österreich nach Albanien kommen könnten. Dabei wurde es ihnen freigestellt, zu bleiben oder nach Palästina weiterzureisen. Dass das Weiterreisen oft von den Engländern verhindert wurde, ist eine andere Geschichte.

Was Koha Ditore macht, ist wichtig.

Koha Ditore ist eine linksliberale Zeitung, die in Prishtina erscheint. Bekanntlich gibt es in Kosova/Kosovo immer noch beträchtliche nationale Spannungen. Die albanischsprachige Zeitung spricht sich in ihrem tagespolitischen Teil für die Gleichheit aller Bürger in einem souveränen Kosova aus. Wenn jetzt seit Tagen im Feuilleton an die Ablehnung des Antisemitismus erinnert wird, dann ist das vorzüglich und wichtig. Dies richtet sich gegen einzelne Personen albanischer Nationalität, die in Europa mit dem “modernen barbarischen Rassismus und Antisemitismus“ in Berührung gekommen sind. Zudem besteht bei einigen die Gefahr, diesen Schmutz zu übernehmen.

Kürzlich schrieb ein Albaner auf den Seiten von Kosova.de, einem deutschsprachigen Internetorgan, einen wüsten antitalmudistischen antisemitischen Artikel im Forum. Er stieß auf breite Ablehnung. In Prishtina wird der alte jüdische Friedhof von der Studentenvereinigung der Uni Prishtina gepflegt. Der Autor dieser Zeilen, wollte vor einiger Zeit den Friedhof besichtigen, dabei wurde ihm von Driton Lajci einem bekannten Politiker aus der Studentenbewegung erklärt: “Sie müssen eine Kopfbedeckung tragen, ich weiß nicht ob Sie das wissen“.
Zuletzt geändert von jenga am Mi, 28. Jun 2006, 18:49, insgesamt 1-mal geändert.

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jenga
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Mi, 28. Jun 2006, 18:47

...3. Teil aus Koha Ditore:

Die jüdischen Gemeinden in Vlora und Delvine:
Rettung in Albanien


Von Max Brym

Weltgeschichte wurde zwar nicht geschrieben, aber erwähnenswert ist es allemal. Albanien war nach dem zweiten Weltkrieg, das einzige von den Faschisten besetzte Land, indem es mehr Juden gab als vorher. Zu diesem Schluß gelangt der US-amerikanische Historiker Harvey Samer in seinem 1998 erschienenen Buch "Rescue in Albania".

Albanien und jüdische Gemeinden

Im Jahr 1937 gab es in Albanien zwei jüdische Gemeinden in Vlora und in Delvine. Beide Städte befinden sich in Südalbanien. Insgesamt waren 1937 in ganz Albanien 120 Juden und Jüdinnen amtlich registriert. Allerdings waren zu diesem Zeitpunkt bereits einige hundert verfolgte jüdische Menschen aus Deutschland und ab 1938 aus Österreich gelandet. Es war für sie kein großes Problem ein Visum zu erhalten oder die Angelegenheit mit etwas Bakschis zu regeln. In Albanien gab es keinerlei antisemitische Tradition, im Gegenteil, die alteingesessenen Juden erfreuten sich in der Bevölkerung einer ausgesprochenen Beliebtheit. Das Land ist zu neun Zehnteln gebirgig und war damals das ärmste Land in Europa. Viele Bauern verließen nie das heimatliche Dorf. Für viele waren die Juden die einzige Verbindung zur Stadt.

Die jüdischen Gemeinden in Vlora und Delvine hatten enge Verbindungen zur jüdischen Gemeinde Ioannina in Nordgriechenland. Häufig machten sich die Juden auf ins Hochgebirge, um den Bauern Güter des täglichen Bedarfs oder auch um ein Brautgeschenk zu bringen. Am 9. April 1939 wurde Albanien vom faschistischen Italien besetzt, aber die antisemitischen Verordnungen wurden von der albanischen Bevölkerung einfach ignoriert. Auch die italienischen Behörden legten wenig Ehrgeiz an den Tag, um den antisemitischen Bestimmungen aus Rom nachzukommen. Bis zum Sommer 1943 konnten jüdische Feste relativ frei gefeiert werden. Die Zahl der Juden in Albanien stieg in dieser Periode durch Flüchtlinge aus Serbien und Kroatien auf annähernd 500 Personen an. Schlagartig änderte sich die Lage der Juden im Herbst 1943, durch den Einmarsch der Hitlerwehrmacht in Albanien.

Der Kanun, die Partisanen und die Nazis

Sofort nach dem Einmarsch wollten die Nazis auch in Albanien die Juden erfassen und deportieren. Dabei stießen sie jedoch auf ungeahnte Hindernisse. In Albanien gab es, vor allem im Süden, eine starke Partisanenbewegung. Die Ablehnung der Naziintervention war so stark, dass selbst der von den Nazis eingesetzte Innenminister Xhaver Deva die Erstellung der Listen verzögerte. Er wußte wahrscheinlich, dass er sich damit nicht nur gegen die Partisanen stellte, sondern auch gegen die Gesetze des albanischen Kanun. Nach dem Einmarsch der Nazis boten hauptsächlich albanische Bauern in entlegenen Gebirgsregionen den Juden das Gastrecht in ihren Häusern an. Nach dem uralten albanischen Ehrenkodex ist das Gastrecht heilig und eine Frage der Ehre. Im albanischen Kanun steht: "Das Haus gehört Gott und dem Gast".

Ende 1943 versteckte ein Bauer aus Kruje in der nähe von Tirana 10 Juden in seinem Speicher. Die Juden hatten Angst und befürchteten, dass die Nazis anlässlich der angekündigten Razzia, das ganze Haus anzünden könnten. Sie teilten dem Bauern Sula Mecaj ihre Befürchtungen mit. Daraufhin schickte der Bauer Mecaj seinen Sohn zu den Juden in das Dachgeschoß. Rund fünfzig Jahre später erklärte der noch lebende Sohn des Bauern: "Das sei für ihn eine Frage der Ehre gewesen".

Resümee

In Albanien kam während des zweiten Weltkrieges bis auf ein Ehepaar (jene fielen im Kampf als Partisanen) kein Jude ums Leben. Anders erging es den Juden in der nordgriechischen Stadt Ionnina, die Gemeinde hatte dort im Jahre 1939 1950 Mitglieder, am 24. März 1944 wurden 1860 Personen nach [Beleidigende Äusserungen werden hier nicht geduldet] deportiert. Eine von den Nazis geplante Deportation von Juden aus Vlora kam nie zustande. Der Widerstand der albanischen Partisanen und die Gesetze des Kanuns verhinderten dies. Im Jahr 1945 verließen die Hälfte der geretteten Juden Albanien. Danach war eine Auswanderung unter dem Regime von Enver Hoxha nicht mehr möglich. Erst im Jahr 1991 emigrierten rund 300 albanische Juden nach Israel. Heute gibt es in Albanien nur noch vereinzelt Juden, die meist in gemischten Ehen leben.

Tomcat
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Mi, 28. Jun 2006, 20:51

Eine Google Recherche ist zweifellos eine spannende Sache.

Zum Beispiel „Juden Albanien“

Der Text, den Du zitierst, taucht massenhaft, ohne Nennung der Quelle, genau so, etwas abgewandelt oder als Extrakt, auf verschiedenen Internetseiten auf. Auch hier:

http://www.albanien.ch/nla/22/art230.html
Eine Quellenangabe hätte sicher nicht geschadet.

Eine dubiose Begründung (dubios, weil es sich einmal mehr um eine Verschwörungstheorie handelt), findest Du hier:

http://www.steinbergrecherche.com/balkan.htm

Und das, was vermutlich der Wahrheit entspricht (weil es sich um eine seriöse Quelle handelt), findest Du hier:

http://www.ghwk.de/deut/ausstellung/dauer8a.htm

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Shpendi1984
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Mi, 28. Jun 2006, 21:36

Kusho1983 hat geschrieben:das erklärt auch den heutigen(zwar nicht so stark ausgeprägten)antisemitismus bei albanern und kosovaren...denn überall dort wo juden ansässig waren,hat sich auch ein gewisser hass ihnen gegenüber ausgebildet(was z.b.in subsahara-afrika nicht der fall ist,weil dort kaum juden gelebt haben).
nicht so stark ausgeprägt? trotzdem gibt es antisemitismus in albanien und in kosova. vor allem wegen israel und deren politik sind viele dazu geneigt die schuld den juden zu geben.

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harabeli
Danke für die vielen Übersetzungen!
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Mi, 28. Jun 2006, 21:36

Tomcat hat geschrieben:Eine Google Recherche ist zweifellos eine spannende Sache.

Zum Beispiel „Juden Albanien“

Der Text, den Du zitierst, taucht massenhaft, ohne Nennung der Quelle, genau so, etwas abgewandelt oder als Extrakt, auf verschiedenen Internetseiten auf. Auch hier:

http://www.albanien.ch/nla/22/art230.html
Eine Quellenangabe hätte sicher nicht geschadet.

Eine dubiose Begründung (dubios, weil es sich einmal mehr um eine Verschwörungstheorie handelt), findest Du hier:

http://www.steinbergrecherche.com/balkan.htm

Und das, was vermutlich der Wahrheit entspricht (weil es sich um eine seriöse Quelle handelt), findest Du hier:

http://www.ghwk.de/deut/ausstellung/dauer8a.htm
tomcat, du kannst dich ruhig zu der sache äussern... nicht einfach internet quellen zitieren. es steht nun mal fest, dass albaner die judischen albaner nicht bei den deutschen übergeben haben und somit in den tot geschickt... was auf einige reiche länder nicht zutrifft.
klar hat d auch albaner, partizane, und juden in ins kz gesendet und ermordet...viele albaner wurden ende des WWII von den Deutschen mitgeschleppt, einigen ist die flucht gelungen, einige ins Kz gesteckt, usw... soweit die mündliche überlieferung von zeitzeugen...
somit sind behauptungen des pro serbischen frankophonen seite des steinbergrechere aus der luft gegriefen.
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"Never regret. If it's good, it's wonderful. If it's bad, it's experience"
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Tomcat
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Mi, 28. Jun 2006, 23:10

harabeli hat geschrieben: tomcat, du kannst dich ruhig zu der sache äussern... nicht einfach internet quellen zitieren.
Ich bin wenigstens in der Lage, meine (hoffentlich) einigermaßen differenzierte Sicht der Dinge zu begründen.

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