Andi H.
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Zu Fuss nach Griechenland

Mo, 16. Mai 2005, 14:57

Wir ( Ich und meine Frau )haben vor im Sommer 2006 zu Fuss aus der Schweiz nach Griechenland zu laufen ( ca. 3 Monate ). Nun brauchen wir Infos zu Übernachtungsmöglichkeiten ( wild campieren/ private Zimmer/ bei Bauern ?) zur optimalen Routenführung ( Adriaküste / Landesinnere? ) zu eventuell vorhandenen Landmienen und andere allfällige Probleme. Sind für jeden Hinweis dankbar. Andi

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Lars
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Re: Zu Fuss nach Griechenland

Mo, 16. Mai 2005, 17:59

Übernachtungsmöglichkeiten (wild campieren/ private Zimmer/ bei Bauern?)
Da findet sich wohl immer etwas. Ganz wild campieren würde ich nicht. Aber irgendwo findet sich immer ein Haus, in dessen Garten man Campieren kann. Jedenfalls wäret ihr kaum die ersten, die in einem Bunker übernachten.
Zimmer zu mieten (Hotels, Pensionen, privat) gibt es nur in grösseren Orten. Aber überall dürfte jemand aufzutreiben sein, der einen bei sich übernachten lässt. Und auch wenn die Albaner oft kein Geld dafür annehmen wollen: ein kleines Dankeschön in Form eines Geschenkes oder einer Karte mit ein wenig Geld gehört sich schon. Und die Leute auf dem Land können jeden Lek brauchen.

optimale Routenführung ( Adriaküste / Landesinnere? )
Das ist wohl auch ein wenig abhängig davon, was ihr sehen möchtet, wie einsam ihr es haben möchtet, wie anstrengend es sein soll und vor allem auch wo in Griechenland ihr hin wollt.
Die Adriaküste hat den Nachteil, dass sie immer wieder von Lagunen, Feuchtgebieten, Halbinseln, Entwässerungskanälen und Flussmündungen unterbrochen wird. Aber es wäre doch ein recht direkter, flacher Weg meist abseits grosser Strassen.
Die Küste des Ionischen Meers ist natürlich sehr schön. Es hat aber nicht immer Wege entlang dem Meer, so dass regelmässig auf die nicht allzu befahrene Strasse (abgesehen Juli und August) ausgewichen werden müsste. Dafür würdet ihr auch noch an einigen kulturellen Sehenswürdigkeiten Albaniens vorbei kommen.
Vom Landesinneren im Norden würde ich abraten. Zu viele Höhenmeter, zu abgelegen und vielleicht nicht immer empfehlenswert für Fremde ohne lokale Begleitung.
In Südalbanien ist das Landesinnere weniger problematisch. Wenn es euch Richtung Ostgriechenland (Makedonien) zieht, könntet ihr sehr schön auf der Route der alten Via Egnatia auf der heute vom Verkehr verschonten Flussseite des Shkumbin-Tals von Elbasan zum Ohridsee wandern. Möglich wäre auch, durchs Tal des Devoll über Gramsh nach Korça zu gehen (hat eine Strasse, die für Fussgänger wohl bestens ist, für Autos aber nicht zu empfehlen). Noch viel ruhiger wäre es, dem Ossum zu folgen. Die Hügellandschaft zwischen Gramsh und Erseka ist kaum erschlossen. Aber von Erseka aus ist es schwierig weiterzukommen: Man hat das Gramos-Gebirge vor sich und müsste nach Süden ausweichen. Dort ist das Vjosa-Tal, das auf beiden Seiten der Grenze (vom Unterlauf evtl. abgesehen) sehr schön ist. In Griechenland ist das sogar ein Nationalpark. Über die Strecke von Tepelena zur griechischen Grenze gibt es sogar ein Buch. Im Traumpalast beschreibt Tessa de Loo ihre Wanderung auf den Spuren von Lord Byron.

Es gibt viele Varianten. Wenn du mir mal eure vorläufige Planung mitteilst, kann ich meinen Senf dazu geben und beurteilen, was ich anders machen würde.

Wollt ihr euch durchfragen oder plant ihr, Karten mitzunehmen? Bei Bedarf könnte ich auch da Ratschläge geben.

eventuell vorhandenen Landmienen und andere allfällige Probleme
Bewegt euch nicht entlang der Grenze und überquert diese nur an den offiziellen Übergängen. Dann sollte es keine Probleme geben. Im Landesinneren gibt es keine Minen - höchstens Industrieabfälle. Meiden würde ich Gewässer in der Küstenebene: Die Unterläufe der Flüsse, die Entwässerungskanäle, das Meer nahe von Flussmündungen und Städten sowie kleine Seen dürften meist sehr verschmutzt sein.

Ist zwar noch ein Weilchen hin, aber lasst uns dann doch wissen, wie es gewesen ist! Und bei Fragen einfach melden.

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