Deeva17 hat geschrieben:
Das könnt ihr Schweizer leider nicht verstehen...Ihr seit nicht in einem
Land aufgewachsen wo eure Nationalität als schlecht angesehen wird..
Seht euch mal die Reatkion der Leute an wenn man sagt dass man Albaner ist....Hört auf alle in einen Topf zu schmeissen..
Ich habe mit Interesse dieses Thema durchgelesen und gestaunt, für welche Lapalien hier ein vehementer Streit anfangen kann. Es liegt mir nicht nahe jemanden auf die Füsse zu treten. Die meisten Albaner müssen nicht der Schweiz danken, sondern ihren Eltern, dass sie es hier her geschafft haben.
Jeder möchte für seine Kinder nur das Allerbeste und das wollen auch euere Eltern so. Ob diese nun hier sind oder noch in Albanien-Kosovo-Mazedonien oder weiss ich wo, unterstützt werdet Ihr von eueren Familien.
Wo ich persönlich Mühe habe, ist, dass man sehr schnell alles "negative" in einem grossen Topf schmeisst und dann jeder Person aus einer bestimmtem geografischem Raum einen einzigen Stempel aufdrückt (meist natürlich den negativen).
Was mir aufgefallen ist, dass einige Familien im Ausland noch viel "extremer" Leben (punkto Religion/Sitten/Rituale) als sie es im eigenen Land machen würden. Wenn ich im Ausland bin (was ich öfters bin, auch beruflich) passe ich mich so gut es geht der Umgebung und Gepflogenheiten des Landes an. Das ist eigentlich aus meiner Sicht, das einzigste was jeder als "Gast" im Land machen sollte, dass nicht sein Heimatland ist.
Ich weiss nicht mehr wer es in diesem Beitrag geschrieben hat: "Lebe in der Schweiz mit Schweizer Pass aber ich fühle mich nicht als Schweizer sondern ich bin 100% Albaner/in (oder Kosovara, Mazedonier usw.)." Für mich fällt das unter Selbstlüge. Wer im Ausland lebt, nimmt automatisch etwas von den Gepflogenheiten des Auslandes an - meist natürlich das angenehmste *lol. Leute die das oben stehende Statement unterbreiten, sind nicht 100% Bürger vom Land-sowieso, sondern sie meinen sie wären 1000000% bessere Landsmänner/frauen als solche die seit je her in ihrem Heimatland leben.
Nun zu Deeva17 und Ihre Zeilen. Deeva, es kommt leider oft vor, dass im Ausland viele Vorurteile herrschen. In meiner Zeit als Personalbeauftragte eines grösseren Betriebes, habe ich das oft erlebt. Dennoch möchte ich dieses Thema differenzieren. Viel trägt dazu bei, dass man sich dem Umfeld anpasst (und die Schweizer haben diesbezüglich eine Manie im eigenen Land) und wie man auch auftritt. Persönlich habe ich es so oft erlebt, dass mir junge Burschen (und auch Mädels) "von oben herab" (in einer frechen Tonlage) ankamen und für eine Lehrstelle bettelten und falls nichts frei war sogar Drohungen aussprachen. Leider waren es meist Ausländer - serben, kroaten, kosovaren mazedonier albaner und auch von anderen Nationalitäten (meist jedoch von Nationalitäten mit ausgeprägtem patriachalischem System),
Natürlich haben einige die Chance erhalten eine Anlehre, oder Sommerferienjob oder Lehre zu machen, emsige Leute sind überall sehr gefragt. Leider war aber die "Aufgabequote" meist sehr hoch. Bei den Burschen war das Autotuning wichtiger als das Lernen oder Mal Überzeit bei "Grossaufträgen" zu machen. Bei den Mädels war es oftmals einfach Mangel an Interesse. Aber diejenige denen der "Knopf" aufgegangen ist, haben mit super Engagement und meist mit Bestnoten die Lehre abgeschlossen. Leider haben viele Arbeitgeber nicht die Geduld und v.a. den Elan sich den Sorgenkinder richtig zu widmen. Wenn man das nämlich macht, ändert sich so vieles zum Guten. Wie oft habe ich es erlebt, dass die Eltern alles nur möglich für den Filius gemacht haben, dieser aber einfach nicht einsehen wollte, dass lernen für die eigene Zukunft gut wäre.
Nun zum Thema "...in einem Land aufgewachsen wo euere Nationalität schlecht angesehen wird". Ich habe den Schweizer Pass aber fühle mich nicht als 100% Schweizerin. Da ich viel Gereist bin und beruflich mit all möglichen Nationalitäten zu tun habe, habe ich von allem in mir stecken *g. Es kommt in meinen Augen drauf an, was man selbst aus sich machen will. Egal welche Nationalität man hat. Selbstbewusstsein ist wichtig, aber die Integration ist genau so wichtig wie der Stolz den man für sein Heimatland haben kann. Nicht jeder sieht eine Nationalität als Schlecht an - auch das ist genau die Art von Pauschalisierung die eigentlich ja uns vorgeworfen wird
.
Das Leben hat man selbst in der Hand, was man draus machen will gehört auch zur Eigenverantwortung. Wer will, der kann es auch - auch wenn es manchmal so einige Umwege bis zum Ziel braucht. Das ist ja bei mir nicht anders . Wie Du sagst, Deeva, nicht alle und alles in einem Topf werfen...
(fertig off-topic).
Valon Behrami. Mir gefällt er (das Äusserliche) nicht aber er gehört ja auch nicht in meiner Altersklasse
. Dass er die Schweiz gewählt hat ist doch toll. Erstens kann er sein Können bei einer guten Manschaft zeigen (denn z.B. für Italien hätte er sicherlich keinen Einsatz bei der Nationalmanschaft erhalten). Er kann somit seinen Marktwert steigern, Erfahrungen sammeln und seinen Lebenslauf interessanter gestalten und letzendlich geht ja eh alles über die Geldbörse *g.
Schade, dass er so lange verletzt war und eigentlich nur kurz einen Auftritt an der WM hatte. Er spielt gut und das ist toll. Mal schauen, was 2008 dann läuft.
Grüesse
Salome