Hallo,
ich kann auch nur sagen, nur Mut. Sei so, wie du bist, nett, aufgeschlossen, höflich. Dein Mann soll dir mal nur das Wichtigste erklären. Eine nette Begrüßung ebnet echt Wege. Meine Familie hat mich nie gedrängt, aber natürlich freut sich Schwiegermama, wenn ich Tee serviere, wenn ich im Haushalt helfe, wenn ich mal koche. Und ich finde, es ist eine große Bereicherung, dass ich nun melken kann. Ich koche meist, wozu mir in den Sinn kommt, habe auch schon Spätzle gemacht oder Semmelknödel, ab und an auch zum Vergnügen aller albanisch, aber eine Regel gibt es nicht. Allerdings spricht es sich meist schnell rum, wenn man kocht und meine Schwägerinnen mit Ehemännern sind alle da, wenn es um Spagetti oder Pizza oder Rinderbaten geht.
Mir wurden auch viele Fragen gestellt, sehr viele und noch viel mehr. Das fing bei Fragen nach meiner Familie an, betraf auch meine Religion und mein Denken über einen Wechsel, bis hin zu meinem Kinderwunsch, der nach einer Tochter damals ja sicherlich nicht zu Ende sei, bis dahin, ob ich meinen Schmuck nicht mitgebracht hätte und ob ich nicht mal meinen Kofferauspacken könnte und ob ich rauche und ob ich arbeite und ob ich häkeln könne und und und und und. Bring Geduld mit, ne Portion Humor und Neugierde auf alles Neue und gute Nerven für die vielen, vielen Leute, die du noch nicht kennst. Ich werde nie vergessen, als ich auf der Hochzeit meiner Schwägerin, Cola den Frauen aus der Familie des Ehemannes bringen sollte, aber wer waren sie und wo waren sie? Da waren fast 200 Frauen und ich kannte kaum eine. Da habe ich ordentlich geschwitzt und viele Tz, tz, tz geerntet. Das Cola kam letztlich an und keiner ist verstorben. Bin allerdings bis heute kein großer Fan von Hochzeiten. Muss wohl traumatisiert worden sein, bei meinem Schaulauf,
Das wird schon, ich habe jeden Urlaub, den wir im Kosovo verbrachten, mehr genießen können und heute freue ich mich drauf, wieder zu fahren und all die Menschen zu treffen, die mir ans Herz gewachsen sind.
Josefina