GjergjD hat geschrieben:Jörg Dauscher hat vor Jahren schon ein kleines Büchlein über seine Reise durch Albanien herausgegeben (Nach Albanien. Bericht einer Reise 2. Auflage 2009).
Auf seiner Homepage finden sich durchweg interessante Reiseeindrücke aus Albanien und den Nachbarländern, die offenbar jüngeren Datums sind.
Ihn beschäftigen dabei Fragen, die sich wohl schon viele gestellt haben, die nicht motorisiert durch den Balkan reisen: Wie komme ich von Tirana nach Montenegro? Warum gibt es eigentlich keine Verbindung zwischen Pogradec und Ohrid usw. Die Antworten findet man auf seiner Seite
http://www.joergdauscher.de/
Auf Dauschers Website noch nicht zu finden – aber hier
Es ist ein neues Buch von Jörg Dauscher erschienen:
Albanische Episoden. Eine Reise
Albanien scheint etwas an seiner Exotik verbüsst zu haben – zumindest sind schon länger kaum mehr Bücher über Albanienreisen erschienen. Dauschers neue Buch setzt nicht nur diese Tradition fort, sondern bietet auch einen echten Mehrwert. Angesiedelt ist es irgendwo im Dreieck zwischen Reisebericht, Literatur und ethnologischem Forschungsbericht – ein Buch eines Albanienliebhabers für Albanienliebhaber.
Dauscher drückt sich sehr schön aus, beschreibt einfühlsam, beobachtet genau. Er erklärt die Welt rund um ihn herum und die albanische Gesellschaft genau. Es ist kein Abenteuerreisebericht – der Autor liess sich immer viel Zeit bei seinen Reisen, taucht in den Alltag der Albaner ein, jagt nicht irgendwelchen Sensationsstorys nach. Abgesehen von Übertgreibungen bei den Distanzen (schön albanisch werden aus ein paar Dutzend Metern schnell ein paar Hundert) und ein paar kleinen Ungenauigkeit sind Dauschers Schilderungen auch landeskundlich erstaunlich genau. In der Unaufgeregtheit und Alltagsmonotonie, die sehr gut zu, Ausdruck kommt, bleibt Raum für eindrückliche Beschreibungen – zum Beispiel die wohl schönste Beschreibung der Stadt Gjirokastra seit Kadares »Chronik in Stein«. Die einzelnen Episoden seiner Reisen von 2006 bis 2016 kennen wir zum Teil schon aus dem ersten Buch (wobei dort Alfons noch Fatos hiess), zum Teil von seiner Website. Sie sind elegant in diesem Buch vereint worden, nur selten taucht eine unnötige Wiederholung auf.
Meines Erachtens eine spannende Neuerscheinung, löblich und empfehlenswert für Albanienliebhaber und solche, die sich vertieft mit der albanischen Gesellschaft auseinandersetzen wollen und Fragen haben, weshalb warum wieso viele Dinge in Albanien etwas anders funktionieren.