Tomcat
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So, 05. Mär 2006, 15:06

Viktor hat geschrieben:Mir is das egal ob gesunder Stolz oder neurotischer, ich habs gepostet damit man zum Nachdenken geleitet wird.
Ich bin STolt auf meine Wurzeln, stolz ein Albaner zu sein. jetzt bin ich krank? .................. na und?.
Hallo Viktor,

Deine leicht beleidigte Reaktion verstehe ich nicht. Dass, was ich geschrieben habe, war die exakte Schlussfolgerung aus dem, was DU geschrieben hast. :?:

Etwas ratlos,

Tomcat

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mamamiamilan
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So, 05. Mär 2006, 15:24

@Miss Kosovarja,

deine letzten Beiträgen sind sehr schön! Sie bringen für mich die ganze Diskussion auf den Punkt. Hätte keine besseren Worte finden können. :P

@germantiger,

stimme dir in viele Punkten zu. Du siehst die Dinge realistisch und objektiv!

@Bizza,

verstehe deinen Konflikt mit germantiger nicht. Gut, ich habe jetzt nur eure letzten Beiträge gelesen,
aber letztendlich liegt ihr mit euren beiden Meinungen doch gar nicht soweit auseinander. germantiger spricht halt nicht nur die positiven Seiten des Stolzes an, sondern zeigt auch die Negativen auf. Und ich stimme ihr zu, Stolz hat auch schon viel Leid mit sich gebracht, sicherlich bezieht sich das meist auf den persönlichen Stolz der verletzt wurde und wie du ja auch richtig erkannt hast, hat jeder seine Grenze und wenn diese überschritten wird, zieht man die Konsequenzen, ob die Art und Weise wie jeder einzelne diese vollbringt richtig ist, sei dahin gestellt. Doch verurteile ich jedes Verhalten, welches aus Hass, Wut, Rachsucht, Neid und Eifersucht entsteht. Möchte jetzt nicht den Moralapostel spielen. Doch denke ich, wenn man aus diesen Gründen heraus handelt kommt es doppelt und dreifach zurück. Und mal ehrlich wie oft hängt der verletzte Stolz mit den obengenannten Gefühlen zusammen??

Ich denke, jeder definiert seinen Stolz anders und wie schon vorher Miss Kossovarja erwähnt hat, ist es ein Gefühl, welches sich schwer beschreiben lässt. Doch ist es auch ein Thema, womit man sich schnell auf Glatteis bewegen kann. Siehe die Erläuterung von Viktor.

In diesem Sinne allen noch einen schönen Tag! :lol:

LG
mamamiamilan
"Liebe zu fürchten bedeutet, das Leben zu fürchten, und wer das Leben fürchtet, ist bereits dreiviertel tot."
Bertrand Russel

Viktor
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So, 05. Mär 2006, 15:45

Tomcat hat geschrieben:
Viktor hat geschrieben:Mir is das egal ob gesunder Stolz oder neurotischer, ich habs gepostet damit man zum Nachdenken geleitet wird.
Ich bin STolt auf meine Wurzeln, stolz ein Albaner zu sein. jetzt bin ich krank? .................. na und?.
Die leicht beleidigende Reaktion beruhte eher darin dass du meinstest: Wie kann man auf etwas stolz sein wenn man nicht ma dort Lebt geschwige den das gesehen hatt.

aber hätte nicht beleidigend sein sollen, tut mir leid, dass es so rübergekommen is.

Ich kam nicht freiwillig hierher und die zwanghafte auswanderung hierher hatt nun mal sehr viel negatives gebracht, sieh dir doch die albanische Jugend an :roll:, man hatt keine Identät und kein Schamgefühl. Ich kann mir auch keine Zukunft hier vorstellen, mein Traum ists nach Kosovo zurückzukehren, warum auch nicht? wenn ich ein gesichertes EInkommen hab, wieso sollte ich also nicht dorthin zurück wo ich mich am wohlsten fühle? wo ich am glücklichetsn bin, es ist ja nicht so dass ichs dramatisiere aber ich komm mir vor wie in einem Käfig und in Kosovo fühl ich mich frei. ICh will nix verherlichen noch sonst wie ein nationalistsiches Gefühl erwecken, aber ich kenn all die LEute dort, alle sprechen Albanisch, ich bin kein Ausländer kein Ausenseiter, ich kann machen und tun was ich will, kann Staatsangestellte kritisieren und kan auf meinem Boden tun und machen was ich will. ICh bin einfach zuhause, bei meinen Leuten und dort fühl ich mich am wohlsten, auch wenn die wirtschaftliche LAge etwas schwierig is, aber was bringts mir in einem Land zu leben wie in der schweiz wo eigentlich alles schön und gut is aber ich nicht glücklich bin? Ich glaube im Leben sinds andere sachen die wichtig. Nichts gegen die Shweiz,die Schweiz gefällt mir am meisten von allen, aber ich es ist nicht meine HEimat, ich bin hier nun mal ein Fremder.

Ich kenn das Gefühl nicht, dass wen ein Polizist an dir vorbei läuft du das gefühl hast dass dieser Polizist für dich da is und er für deine Sicherheit sorgen muss, du ihm sein Lohn zahlst. HIer hab ich das gefühl dass die Polisziten auch wegen uns da sind, andere vor uns zu schützen.
BEi sehr vielen alltäglichen Problemen merkt man einfach dass man ein Fremder is, soll mal in Kosovo ein Lehrer probieren irgend einen Junge jahre lang zu moben und zu diskriminieren, der fliegt hochkantik raus, hier werden die Schüler hochkantik rausgeworfen.
ICh will damit nicht sagen dass die Schweizer eher fremdenfeidlich eingestellt sind, dass ist denk ich mal eine normale unterbewusstes Verhalten gegenüber Fremde, ich mein wenn Menschen wie die Serben schon in der Lage sind nur wegen einer anderen Nationalität Kinder zu erschissen, dan sind solche sachen in der Schweiz normal.....

Viele meinen auch, dass sie stolz auf ihr Land und Kultur sind und dennoch kommts nicht in Frage zurück zu gehen, is eigentlich ein wiederspruch in sich, aber da will ich nix dazu sagen da ich nicht das recht habe über diejenigen zu urteilen.
Ich meinerseits kanns mir einfach nicht vorstellen, wenn ich denk hier eine Familie zu gründen dan seh ich grobgesagt den "tod", ich kanns mir einfach nicht vorstellen.ICh bin kein Nationalist ich will nur in meiner Heimat zurück, sehen nicht alle so, aber jede sollte für sich selber wissen was das beste is. Ich hoff der Status wird sich endlich klären und das eine stabislierung aufem Balkan dadurch einkehrt und ich endlich zurück kann.

griechin30
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Das Stolz der ALBANER !!!

Mo, 06. Mär 2006, 4:48

...
Zuletzt geändert von griechin30 am So, 10. Jun 2007, 10:48, insgesamt 1-mal geändert.

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Miss Kosovarja
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Mo, 06. Mär 2006, 11:58

Viktor hat geschrieben:
Tomcat hat geschrieben:
Viktor hat geschrieben:Mir is das egal ob gesunder Stolz oder neurotischer, ich habs gepostet damit man zum Nachdenken geleitet wird.
Ich bin STolt auf meine Wurzeln, stolz ein Albaner zu sein. jetzt bin ich krank? .................. na und?.
Die leicht beleidigende Reaktion beruhte eher darin dass du meinstest: Wie kann man auf etwas stolz sein wenn man nicht ma dort Lebt geschwige den das gesehen hatt.

aber hätte nicht beleidigend sein sollen, tut mir leid, dass es so rübergekommen is.

Ich kam nicht freiwillig hierher und die zwanghafte auswanderung hierher hatt nun mal sehr viel negatives gebracht, sieh dir doch die albanische Jugend an :roll:, man hatt keine Identät und kein Schamgefühl. Ich kann mir auch keine Zukunft hier vorstellen, mein Traum ists nach Kosovo zurückzukehren, warum auch nicht? wenn ich ein gesichertes EInkommen hab, wieso sollte ich also nicht dorthin zurück wo ich mich am wohlsten fühle? wo ich am glücklichetsn bin, es ist ja nicht so dass ichs dramatisiere aber ich komm mir vor wie in einem Käfig und in Kosovo fühl ich mich frei. ICh will nix verherlichen noch sonst wie ein nationalistsiches Gefühl erwecken, aber ich kenn all die LEute dort, alle sprechen Albanisch, ich bin kein Ausländer kein Ausenseiter, ich kann machen und tun was ich will, kann Staatsangestellte kritisieren und kan auf meinem Boden tun und machen was ich will. ICh bin einfach zuhause, bei meinen Leuten und dort fühl ich mich am wohlsten, auch wenn die wirtschaftliche LAge etwas schwierig is, aber was bringts mir in einem Land zu leben wie in der schweiz wo eigentlich alles schön und gut is aber ich nicht glücklich bin? Ich glaube im Leben sinds andere sachen die wichtig. Nichts gegen die Shweiz,die Schweiz gefällt mir am meisten von allen, aber ich es ist nicht meine HEimat, ich bin hier nun mal ein Fremder.

Ich kenn das Gefühl nicht, dass wen ein Polizist an dir vorbei läuft du das gefühl hast dass dieser Polizist für dich da is und er für deine Sicherheit sorgen muss, du ihm sein Lohn zahlst. HIer hab ich das gefühl dass die Polisziten auch wegen uns da sind, andere vor uns zu schützen.
BEi sehr vielen alltäglichen Problemen merkt man einfach dass man ein Fremder is, soll mal in Kosovo ein Lehrer probieren irgend einen Junge jahre lang zu moben und zu diskriminieren, der fliegt hochkantik raus, hier werden die Schüler hochkantik rausgeworfen.
ICh will damit nicht sagen dass die Schweizer eher fremdenfeidlich eingestellt sind, dass ist denk ich mal eine normale unterbewusstes Verhalten gegenüber Fremde, ich mein wenn Menschen wie die Serben schon in der Lage sind nur wegen einer anderen Nationalität Kinder zu erschissen, dan sind solche sachen in der Schweiz normal.....

Viele meinen auch, dass sie stolz auf ihr Land und Kultur sind und dennoch kommts nicht in Frage zurück zu gehen, is eigentlich ein wiederspruch in sich, aber da will ich nix dazu sagen da ich nicht das recht habe über diejenigen zu urteilen.
Ich meinerseits kanns mir einfach nicht vorstellen, wenn ich denk hier eine Familie zu gründen dan seh ich grobgesagt den "tod", ich kanns mir einfach nicht vorstellen.ICh bin kein Nationalist ich will nur in meiner Heimat zurück, sehen nicht alle so, aber jede sollte für sich selber wissen was das beste is. Ich hoff der Status wird sich endlich klären und das eine stabislierung aufem Balkan dadurch einkehrt und ich endlich zurück kann.
Ich möchte mal einige Punkte aus deinem Text herauspicken, und selbst darauf näher eingehen.

Warum ich hier bin, warum meine Familie nicht in Kosova bleiben konnte, ist eine lange Geschichte, die bis zu dem Zeitpunkt zurückverfolgt werden kann, als mein Vater um die 25 Jahre alt war.
Doch "erst" vor 16 Jahren kamen wir nach Deutschland. Genau an meinem Geburtstag. Wenn mein Vater uns anguckt und sieht, wie unglücklich wir doch eigendlich sind und unseren tapferen Versuch, dies vor ihm zu verstecken, erkenne ich Reue in seinen Augen glänzen.
Ich sage oft zu ihm, dass man in einer schwierigen Situation, in welcher wir uns befanden und in welcher man sich zwischen zwei Seiten schnell zu entscheiden hat, früher oder später, nach einiger Zeit die Nachteile über die Vorteile dominieren, weil die Entscheidung dein Leben ungewollt geformt ud geprägt hat. Man sieht dann nur noch die Auswirkungen, statt die Vorteile. Was ich aber wirklich denke, sage ich ihm nicht und würde es auch niemals übers Herz bringen, nämlich, dass er zwar nur die Absicht hatte unser Leben zu retten, doch nun unterliegen wir hier einem viel langsameren Tod. Der langsamere Tod ist qualvoller und schwerer zu ertragen. Aus dem Grund kann ich deinen „Tod“ sehr gut nachvollziehen.
Wir haben Kosova nicht mit dem Gedanken verlassen, für so lange Zeit hier zu bleiben, doch wie das Leben nun mal so spielt, ist alles anders gekommen, als man erwartet hat. Mit der Zeit hat sich das Blatt langsam gewendet und nun stehen wir vor der Tatsache, dass es womöglich in einer Weise den Tod bedeuten, wenn wir zurückzukehren würden.
Ich sehe mein Leben auch nicht hier. Schon einmal habe ich erwähnt, dass ich die lange Zeit hier als Übergangszeit sehe, was aus heutiger Sicht nicht mehr möglich ist, aber wer will sich schon mit der Wahrheit auseinandersetzten, wenn man es sowieso nicht mehr ändern kann.
Ich sage oft zu meinen Eltern, dass ich beschlossen habe zurückzukehren, wenn ich die Schule abgeschlossen haben. Studieren kann ich auch dort und arbeiten will ich nur dort, wenn man bedenkt, in welche Richtung mein Arbeitsziel geht.
Was ich natürlich nicht in die Tat umsetzten werde.
Es ist echt nur seltsam zu sehen, wie das Leben an einem vorbeizieht ohne dass man mitgeht. Man weigert sich.
Meine Mutter sagt immer : "Kuku qa te koka gyrbeti. Kurr mos rafshe n gyrbet." Und irgendwann hat sie einfach aufgehört das zu sagen. Weil ausgesprochene Worte in der Luft hängen bleiben, sodass man das Gefühl hat man würde ersticken.
Es ist einfach ein Gefühl, welches die ganze Zeit über present ist, aber manchmal kommen Augenblicke, an denen man es nicht mehr aushalten kann.
... Jeder Gewinn, der Ehre kostet, ist ein Verlust ...

... Eine handvoll Heimaterde ist mehr wert als zehntausend Pfund fremden Goldes ...

... Nicht wo du die Bäume kennst, sondern wo die Bäume dich kennen, ist deine Heimat ...

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carla
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Mo, 06. Mär 2006, 12:14

lord_red_dragon hat geschrieben:PS: ihr deutschen erzählt auch immer iweder von der vergangen heit uns schaut gerne zurück an die ehemaligen deutschen helden sagen und geschichten und seitd stolz darauf :wink: .
:?: :?: :?: Ach ja? Das wär mir neu. Was genau meinst du denn damit? Die Nibelungen? Heldensagen, das ist, denke ich, nicht mit dem vergleichbar, worüber die Albaner hier reden.

Und dass hier irgendjemand stolz auf sonstige deutsche Vergangenheit schaut, das bezweifle ich doch sehr...
Ndoshta keshtu,

te gjej ty, pa humbur vetveten,
te te jepem ty, pa hequr dore nga vetja ime,
te te kuptoj ty, pa humbur vetveten,
keshtu mund te ece.

Tomcat
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Mo, 06. Mär 2006, 14:21

carla hat geschrieben: :?: :?: :?: Ach ja? Das wär mir neu. Was genau meinst du denn damit? Die Nibelungen? Heldensagen, das ist, denke ich, nicht mit dem vergleichbar, worüber die Albaner hier reden.

Und dass hier irgendjemand stolz auf sonstige deutsche Vergangenheit schaut, das bezweifle ich doch sehr...
Zu den Bayern fällt mir tatsächlich im Moment nichts besonderes ein. Aber wir Nordgermanen haben da einiges zu bieten:

Varusschlacht im Jahre 9, 3 Legionen vernichtet.

Eroberung der Normandie 981

Eroberung Englands 1066

Eroberung Siziliens irgendwann danach

Eroberung Albaniens 1185 :D

dazu Eroberung der Lombardei durch die Langobarden

Eroberung Roms!!! durch die Ostgoten

Eroberung Spaniens durch die Westgoten

Eroberung Frankreichs durch die Franken

und so weiter

Das finde ich ganz schön beeindruckend. O. K., das alles hängt irgendwie mit Angriffskriegen zusammen. Aber so sind wir nun mal. Das alles liegt auch schon lange zurück und entsprach dem damaligen Zeitgeist. Ausserdem: Lieber Angriffskriege führen, als denselben zu Opfer zu fallen, oder?

Und wegen 12 Jahren Nazidiktatur die gesamte 2000-jährige Geschichte in die Tonne zu treten, finde ich -milde ausgedrückt- übertrieben.

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Armin
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Mo, 06. Mär 2006, 14:26

carla hat geschrieben: :?: :?: :?: Ach ja? Das wär mir neu. Was genau meinst du denn damit? Die Nibelungen? Heldensagen, das ist, denke ich, nicht mit dem vergleichbar, worüber die Albaner hier reden.

Und dass hier irgendjemand stolz auf sonstige deutsche Vergangenheit schaut, das bezweifle ich doch sehr...
Schlimm genug, daß wir als Deutsche in aller Welt als komische misepetrige Typen bekannt sind. Als einzigstes Volk der Welt wollen wir möglichst nichts mit deutscher Identität zu tun haben. Also da haben die Ausländer vollkommen recht wenn sie dies kritisieren.

Es gibt doch nun genügend worauf ein Deutscher stolz sein kann in seinem Heimatland. Ohne diesen Stolz werden wir allmählich staatenlos werden, ohne Wurzeln wie ein Blatt im Wind treiben im eigenen Land.

Churchill schon hat diesen Zug an uns bemängelt, diesen Hang von einem Extrem ins Andere zu fallen, denn bis 1945 waren die Deutschen sehr nationalistisch geprägt und in der Zeit von 33-45 bekanntermaßen in einer übertriebenen Form, auch bei denen die keine Nazis waren. Nach dem Krieg dann dieser Schwenk ins antinationale, aber auch dies wieder übertrieben. Eine Ausnahme war die DDR. Dort hatte man tatsächlich Nationalstolz, stolz auf Deutschland in seinen reichen kulturellen Traditionen, von eben den Nibelungensagen an bis zu Goethe, Schiller, Beethoven, den Revolutionären von 1848 und 1918, Marx, Dürer usw, usw. Ganz besonders versuchte man den Kindern in der Schule die Liebe zur Heimat beizubringen durch Erlernen der Volkslieder und Wanderungen durch die verschiedenen Landschaften. Man konzentrierte sich sehr auf die Schaffung eines Heimatgefühls, also der Thüringer liebt noch heute seinen Thüriger Wald und ist stolz auf seine Heimat.

Wieso wir Bundesdeutschen diesen psychischen Knacks weghaben ist mir schleierhaft, denn mittlerweile ist der Nationalstolz auch bei den Bewohnern der ehemaligen DDR dahin, dies ist eine Tatsache, aber durchaus keinesfalls positiv, sondern negativ, gerade hinsichtlich eines gemeinsamen Europas. Man kann nicht nur Europäer sein, sondern in Europa müssen die Nationen ihren Platz finden bei Erhaltung der nationalen Identität, ansonsten würde die Vielfalt verloren gehen in einem multikulturellen Einheitsbrei, wo letztendlich nur noch englisch gesprochen werden würde und Heimat austauschbar ist.

Auch wenn ich etliche Zeit des Jahres in Spanien lebe, so bin ich dort aber nur Gast und benehme ich auch entsprechend dort und werde dadurch auch dort anerkannt. Heimat ist für mich aber Deutschland, egal ob mir die Zustände dort passen, dies ist eine andere Sache. Ein Obdachloser in Brasilien ist bestimmt nicht Stolz auf die desolaten sozialen Zustände dort, aber diesen Frust würde er nie seinem Land anlasten, eher den gerade dort Herrschenden.

Armin

germantiger
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Hallo Lord_red_dragon

Mo, 06. Mär 2006, 14:32

habe gerade deine Reaktion gelesen. Naturlich muss man in die Zunft schauen, gemeinsame Ziele definieren, ueberlegen wie kann man sie zu aller Vorteil erreichen. Wie kann ich eine Aussoehnung erreichen, wie eine Aufarbeitung der Kriegsverbrechen und zwar aller beteiligten Seiten. Wie kann der Friedensprozess vorankommen etc....Nicht nur daran denken vor x100 Jahren gab es eine Schlacht und damals.....

Warum wird aus internationaler Sicht nur gedaempft uber einen unabhaenigen Staat Kosovo gesprochen? Das Selbstbestimmungsrecht der Voelker, das interantional anerkannt ist, sagt nicht von UNABHAENIGKEIT, aber von gewissen Rechten und PFLICHTEN, von Autonomie etc....die ganze Welt waechst zusammen, Grenzen fallen ueberball schmaeleren sich die Rechte und der Einfluss der alten Nationalstaaten und hier will man wieder Grenzen aufbauen? Passt das noch in die heutige Welt? Das ist nach vorne schauen, in die Zukunft blicken, die Welt dreht sich weiter sie ist nicht bei der Schlacht auf dem Amselfeld stehen geblieben.

Ich glaube nicht dass viele Deutsche auf ihre Geschichte stolz sind, auch wenn wir brillante Wischenschafter hatten, Nobelpreistraeger aber uns ist auch klar dass wir Kriegsverbrecher hatten und diese viel Unglueck ueber die Welt brachten. Wer glorifiziert in Deutschland das 3. Reich ausser ein paar ewig gestigen die bei Wahlen nicht mal ueber die 5% Huerde kommen?

sag mal wie kann man in die zukunf schauen????
wie soll das gehen über etwas zu reden was noch nicht passiert ist??
die vergangen heit ist das was wir kenn und worüber wir etwas erzählen können?

und sag mal wenn wir mal ehrlich in die zukunft sehen wie soll die aussehen??

bei nahe niemand unterstütz unsere politik bei nahe kein land will das wir ein eigenes staat werden?
die serben träumen immer noch das wir zu ihnen gehören?
also bitte über die zukunft kan man nicht reden und schon gar nicht über den stolz??
ich kann ja kaum auf mein kind stolz sein bevor er das ist oder noch besser gesagt bevor er in planund ist??

naja lassen's wir ja.

PS: ihr deutschen erzählt auch immer iweder von der vergangen heit uns schaut gerne zurück an die ehemaligen deutschen helden sagen und geschichten und seitd stolz darauf :wink: .[/quote]
Hallo Gruss aus Pristina, nun hat es mich wieder in den Kosovo verschlagen 1 Jahr darf ich hierbleiben, dann geht es zurueck in die Heimat, mit Strom, Telefon und warmen Wasser

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Shpendi1984
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Mo, 06. Mär 2006, 15:04

Johannes Rau: ,, Man sollte immer auf das Stolz sein, was man selbst geleistet hat!"

Ich denke man sollte nicht auf etwas stolz sein, zu dem man selbst kein Beitrag geleistet hat! Zum Beispiel stellt sich die Frage, wie kann ich auf Skenderbeu stolz sein, wenn ich persönlich zu seinen Ruhm und zu seinem Sieg nichts beitragen konnte, schon wegen der Zeit nicht. Und dann stolz ein Albaner zu sein. Ja, ok! Nur irgendwie kenn ich keine Nationalität, die nicht stolz auf ihre Nation ist, also muss ich meinen Stolz auf meine Leistung reduzieren! Es ist ja nicht so, dass ich nicht zu meinen Wurzeln mich bekenne, aber Stolz ist ein Begriff, welches nicht jeder Idiot herausschreien darf!!

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Re: Hallo Lord_red_dragon

Mo, 06. Mär 2006, 15:22

[quote="germantiger"]Ich glaube nicht dass viele Deutsche auf ihre Geschichte stolz sind, auch wenn wir brillante Wischenschafter hatten, Nobelpreistraeger aber uns ist auch klar dass wir Kriegsverbrecher hatten und diese viel Unglueck ueber die Welt brachten.[quote]

Man kann aber wirklich nicht 2000 Jahre deutsche Geschichte immer und immer wieder auf 13 Jahre Faschismus reduzieren. Das wäre genauso als wenn die US-Amerikaner deshalb keinen Stolz auf ihr Land hätten weil sie die Ureinwohner, die Indianer, fast völlig vernichtet hatten und weil sie allein nach 1945 über 50 Angiffskriege geführt haben, von den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki ganz zu schweigen. Trotz dieser mehr als negativen Geschichte der USA sind fast alle US-Bürger Patrioten, nur wir Deutsche denken zuallererst immer an die negativen Seiten der deutschen Geschichte.

Armin

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lord_red_dragon
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Mo, 06. Mär 2006, 20:01

@armin
dei nletzer beitrag gefällt mir sehr. da hast du voll kommen recht.

@Shpendi1984
wenn wir nicht soltz (wir=alle nationen) auf unseren helden sind (bspl. skenderbek) dan würde es keine geschichte mehr geben weil nur wegen unsers stolzes gibt es heut DIE GESCHICHTE (der menschen allgemein)
weil wir alle stolz/sidn was unsere vorfahren getan haben.

@germatiker
natürlich sollte man nicht immer in die vergangenheit reisen ist mir klar...doch wenn wir (alb.) haben ja fast keine andere wahl.
ohne unsere vergangenheit würden wir vllt. heut noch unter den serben sein.

und wenn du mir sagen willst das es in KS keine rechten und pflichten gibt das versteh ich das nicht ganz.
diese rechte und pflichten die die welt von uns verlangt hat sie ja nicht ein mal selbst.
vonwegen zusammen leben mit den serben?
wieso leben den dan die deutschen nicht zusammen mit den juden?? währ die gleiche frage. (oki das würd heut vllt. gehen aber vor 40jahren nicht)

und die grenze zwischen KS und YU die kann gar nicht zusammen wachsen zumiondenst nicht in den nächsten 2 bis 3 generationen.
(ich will nicht erklären müssen wieso)

die welt ist nicht beim amselfeld stehen geblieben stimmt schon...aber nicht nur wir alb. sind es die über das reden alle serben die ich kenne erzählen mir immer und immer wieder wie es dort gewesen sei. (aber keiner kanne die whre geschichte)

und falls die deutschen nicht stolz auf ihre geschichte sind dan versteh ich das nicht??
abgesehen von der antike waren sie im mittelalter eine gross macht in EU.
(ok sie hiessen zwar nicht deutschländer aber es waren eure vorfahren.)
ich geschichte von den deutsch ist nicht nur von HITLER und NAZIS sie hat auch andere seiten.
grösstes bspl. Friedrich barbarossa der kreuzritter.

PS: es ist nicht meine reaktion sondern meini meinung und falls einer von euch meint das ich auf 180 gekommen bin irrt er sich ich hab nur gesagt was ich meine.
Wörter sind gut doch Taten sind besser.

Die Verantwortung zu tragen ist hart, die Kosnequenzen zu tragen noch härter.

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Shpendi1984
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Mo, 06. Mär 2006, 20:58

lord_red_dragon hat geschrieben:

@Shpendi1984
wenn wir nicht soltz (wir=alle nationen) auf unseren helden sind (bspl. skenderbek) dan würde es keine geschichte mehr geben weil nur wegen unsers stolzes gibt es heut DIE GESCHICHTE (der menschen allgemein)
weil wir alle stolz/sidn was unsere vorfahren getan haben.

@
Ja, natürlich! Aber man sollte mit seiner Geschichte reflektiert umgehen und sich nicht immer auf Helden der Vergangenheit sich zu beziehen! Ich sage nich das man sie vergessen sollte. Bei allem Respekt ich bin auch Albaner und ich weiß sehr wohl über meine Geschichte bescheid. Allerdings sollten wir mehr tun für unsere Nation, damit wir auch wirklich stolz sein können auf etwas was wir getan und geleistet haben! Oder sollten wir deiner Meinung stolz auf die Drogen- und Menschenschmuggler sein?

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Armin
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Di, 07. Mär 2006, 11:45

Shpendi1984 hat geschrieben:Oder sollten wir deiner Meinung stolz auf die Drogen- und Menschenschmuggler sein?
Auf Drogen- und Menschenschmuggler sollte man natürlich nicht stolz sein, aber es gibt doch bei den Albanern genug auf was sie stolz sein können, eben auch in der Geschichte.

Als Außenstehender gefällt mir an Albanien, daß es sich nicht von anderen Ländern hat unterkriegen lassen. Dies zieht sich doch durch die ganze Geschichte hindurch. Wenn man bedenkt wie klein Albanien war und ist und wie übermächtig die Nachbarn, dann ist das doch eine besondere Leistung Eurer Vorfahren, die Ihr achten solltet.

Auch die neuere Geschichte solltet Ihr nicht achtlos wegschieben, auch darauf kann man stolz sein. Denkt nur mal daran, daß alle Juden in Albanien die Zeit bis 1945 überlebt haben. Die Albaner haben keinen Juden ausgeliefert, so wie es die Polen, Ukrainer, Franzosen u.a. taten. Diejenigen Juden die nach Albanien geflohen waren und dort um Asyl gebeten haben, denen gewährte man Gastfreundschaft, weil die Gastfreundschaft den Albanern wichtiger war als dieNachteile, die ihnen durch die Nichtauslieferung entstanden.

Auch sollte man nie vergessen, daß Albanien einen heldenhaften Partisanenkampf im 2. Weltkrieg führte und sich selbst befreite. Nur weil es jetzt nicht mehr opportun ist über die sozialistische Zeit etwas positives zu schreiben und alles negativ gesehen wird was in dieser Zeit geschaffen wurde, sollte man diese Leistungen der der Befreiungskämpfer um Enver Hoxha nicht gänzlich vergessen. Wenn Enver Hoxha nicht gewesen wäre, dann wäre Albanien schon 1948 eine jugoslawische Provinz geworden, denn Tito wollte sich Albanien einverleiben, dies sind historische Fakten. Um Albaniens Unabhängigkeit zu gewährleisten lehnte sich Hoxha eng an Stalin an und durch diese Freundschaft konnte die Unabhängigkeit gewahrt werden. Als Gegenleistung wurde das marxistisch-leninistische System stalinscher Prägung eingeführt. Der Westen hatte sich nicht um die Unabhängkeit Albaniens gekümmert, nicht mal zur Siegerkonferenz wurde Albanien eingeladen. Geld aus dem Wiederaufbauplan (Marschall-Plan der USA) sollte Albanien auch keines bekommen, der Westen setzte voll nur auf Jugoslawien.

Die jetzt viel kritisierte angebliche Isolierung Albaniens unter Hoxha, gewährte aber die Unabhängikeit Albaniens, gegenüber den Machtansprüchen des Westens, der UdSSR ab der Ära Chruschtschow, Jugoslawiens, Chinas und Griechenlands (was mit Albanien noch in den 80er Jahren im offiziellen Kriegszustand lebte). Also auch auf diese geschichtliche Epoche können Albaner stolz sein, daß sie der feindlichen Umwelt trotzen konnten. Auch daß sie ohne fremde Hilfe existieren konnten, ja beachtliche Aufbauleistungen vorzuweisen hatten, Fabriken entstanden, neue Bauten entstanden und es keinen Hunger gab (in Albanien gab es mehr Lebensmittel als in den anderen Ländern des Ostblocks bis in die 70er Jahre hinein), die Blutrache zurück gedrängt wurde, der Ananalphabetismus verschwand, es Rente ab 50 (für Frauen) und 55 (Für Männer) gab, kostenloses Gesundheitswesen, keine Steuern usw.. alles Dinge, welche andere reichere Länder nie auf die Beine gestellt bekamen.

All dies sollte man nicht ignorieren und nur noch das negative sehen was es auch bestimmt in dieser Zeit gegeben hat. Ich finde jedenfalls, daß Albaner auch und gerade auf diese Zeit stolz sein könne, es ist die Zeit wo Albanien aus der Agonie der italienischen Fremdherrschaft mit seinen feudalistischen Strukturen in die moderne Zeit aufbrach und auch in der ganzen Welt als unabhängiges stolzes Land sehr geachtet wurde, auch von denen die nicht sozialistisch eingestellt waren.

Armin

germantiger
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Hallo Armin

Di, 07. Mär 2006, 15:15

Was die Leistungen Albaniens und des "Befreiers" angehen, mit eiserner Faust hat er seine Buerger unterdrueckt, freie Meinungsaeusserung, Freizuegigkeit/Reisefreiheit wehe wer es wagte seine Stimme gegen ihn zu ereheben. Das sozialistische/salinistische Modell ist wie in allen Laendern gescheitert, dafuer wurden Unsummen in Bunker gesteckt, die niemand brauchte, aber wie Pilze aus dem Boden schossen und die Bevoelkerung musste darben. Was ist mit den Fabriken passiert? Warum gab es keinen Wirtschaftsaufschung, Produkte Made in Albanien....???
Entschuldigung aber Albanien war und ist das Armenhaus Europas, das Land das am wenigsten entwicket ist, sorry dass ich das so direkt sage. Die Schuld liegt weniger an den Buergern des landes sondern an der gescheiterten (stalinistischen) Politik.









Armin hat geschrieben:
Shpendi1984 hat geschrieben:Oder sollten wir deiner Meinung stolz auf die Drogen- und Menschenschmuggler sein?
Auf Drogen- und Menschenschmuggler sollte man natürlich nicht stolz sein, aber es gibt doch bei den Albanern genug auf was sie stolz sein können, eben auch in der Geschichte.

Als Außenstehender gefällt mir an Albanien, daß es sich nicht von anderen Ländern hat unterkriegen lassen. Dies zieht sich doch durch die ganze Geschichte hindurch. Wenn man bedenkt wie klein Albanien war und ist und wie übermächtig die Nachbarn, dann ist das doch eine besondere Leistung Eurer Vorfahren, die Ihr achten solltet.

Auch die neuere Geschichte solltet Ihr nicht achtlos wegschieben, auch darauf kann man stolz sein. Denkt nur mal daran, daß alle Juden in Albanien die Zeit bis 1945 überlebt haben. Die Albaner haben keinen Juden ausgeliefert, so wie es die Polen, Ukrainer, Franzosen u.a. taten. Diejenigen Juden die nach Albanien geflohen waren und dort um Asyl gebeten haben, denen gewährte man Gastfreundschaft, weil die Gastfreundschaft den Albanern wichtiger war als dieNachteile, die ihnen durch die Nichtauslieferung entstanden.

Auch sollte man nie vergessen, daß Albanien einen heldenhaften Partisanenkampf im 2. Weltkrieg führte und sich selbst befreite. Nur weil es jetzt nicht mehr opportun ist über die sozialistische Zeit etwas positives zu schreiben und alles negativ gesehen wird was in dieser Zeit geschaffen wurde, sollte man diese Leistungen der der Befreiungskämpfer um Enver Hoxha nicht gänzlich vergessen. Wenn Enver Hoxha nicht gewesen wäre, dann wäre Albanien schon 1948 eine jugoslawische Provinz geworden, denn Tito wollte sich Albanien einverleiben, dies sind historische Fakten. Um Albaniens Unabhängigkeit zu gewährleisten lehnte sich Hoxha eng an Stalin an und durch diese Freundschaft konnte die Unabhängigkeit gewahrt werden. Als Gegenleistung wurde das marxistisch-leninistische System stalinscher Prägung eingeführt. Der Westen hatte sich nicht um die Unabhängkeit Albaniens gekümmert, nicht mal zur Siegerkonferenz wurde Albanien eingeladen. Geld aus dem Wiederaufbauplan (Marschall-Plan der USA) sollte Albanien auch keines bekommen, der Westen setzte voll nur auf Jugoslawien.

Die jetzt viel kritisierte angebliche Isolierung Albaniens unter Hoxha, gewährte aber die Unabhängikeit Albaniens, gegenüber den Machtansprüchen des Westens, der UdSSR ab der Ära Chruschtschow, Jugoslawiens, Chinas und Griechenlands (was mit Albanien noch in den 80er Jahren im offiziellen Kriegszustand lebte). Also auch auf diese geschichtliche Epoche können Albaner stolz sein, daß sie der feindlichen Umwelt trotzen konnten. Auch daß sie ohne fremde Hilfe existieren konnten, ja beachtliche Aufbauleistungen vorzuweisen hatten, Fabriken entstanden, neue Bauten entstanden und es keinen Hunger gab (in Albanien gab es mehr Lebensmittel als in den anderen Ländern des Ostblocks bis in die 70er Jahre hinein), die Blutrache zurück gedrängt wurde, der Ananalphabetismus verschwand, es Rente ab 50 (für Frauen) und 55 (Für Männer) gab, kostenloses Gesundheitswesen, keine Steuern usw.. alles Dinge, welche andere reichere Länder nie auf die Beine gestellt bekamen.

All dies sollte man nicht ignorieren und nur noch das negative sehen was es auch bestimmt in dieser Zeit gegeben hat. Ich finde jedenfalls, daß Albaner auch und gerade auf diese Zeit stolz sein könne, es ist die Zeit wo Albanien aus der Agonie der italienischen Fremdherrschaft mit seinen feudalistischen Strukturen in die moderne Zeit aufbrach und auch in der ganzen Welt als unabhängiges stolzes Land sehr geachtet wurde, auch von denen die nicht sozialistisch eingestellt waren.

Armin
Hallo Gruss aus Pristina, nun hat es mich wieder in den Kosovo verschlagen 1 Jahr darf ich hierbleiben, dann geht es zurueck in die Heimat, mit Strom, Telefon und warmen Wasser

germantiger
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Re: Hallo Armin 2. Teil

Di, 07. Mär 2006, 15:19

sorry habe zu schnell den Artikel weggeschickt. Letzter Nachtrag, Albanien war weniger unabhaenig als isoliert, das ist ein grosser Unterschied. ;-)
Hallo Gruss aus Pristina, nun hat es mich wieder in den Kosovo verschlagen 1 Jahr darf ich hierbleiben, dann geht es zurueck in die Heimat, mit Strom, Telefon und warmen Wasser

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Shpendi1984
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Di, 07. Mär 2006, 17:34

Natürlich können "wir" als Volk auf die Geschichte stolz sein, aber doch nicht jeder auf sich selbst! Ich stehe zu meinem Land, sei es in schlechten oder guten Tagen, aber ich muss doch auch für dieses Land etwas tun oder nicht? Ich bin dafür, dass man Stolz auf seine Leistung relativiert, denn ich habe keine Lust von jedem zu hören, wie stolz er sei ohne, dass er etwas geleistet hat für dieses Land! Weiter plädiere ich dafür, dass alle die gut geschult sind im Ausland, dann in die Heimat zurückkehren (so plane ich das bei mir) um der Heimat zu helfen, denn ohne diese Hilfe wird es lange brauchen und wenn wir zurückkehren , für die Heimat arbeiten und die Korruption und Armut abschaffen, dann können wir wirklich auf unsere Leistung und auf die Geschichte stolz sein ohne chauvinistisch oder nationalistisch zu wirken!

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Armin
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Re: Hallo Armin

Di, 07. Mär 2006, 19:50

germantiger hat geschrieben: dafuer wurden Unsummen in Bunker gesteckt, die niemand brauchte, aber wie Pilze aus dem Boden schossen
Das sehe ich anders! Landesverteidigung betreibt jedes Land. Albanien hat immer nur auf Landesverteigung gesetzt, nie einen Angriffskrieg gemacht wie es viele andere Länder machten und noch machen. Albanien wäre ja dumm gewesen sich nicht vor Angriffen zu schützen, gerade bei den vielen die scharf auf das Land waren um es zu unterdrücken.

Daß man die vielen 1-Mann-Bunker bauen ließ war keinesfalls unsinnig, dies stellte damals schon das Londoner Institut für strategische Studien fest. Es hatte eindeutig einen hohen Abschreckungsfaktor für konventionelle Angreifer. Es war aus der Not heraus geboren weil Albanien kein großes Potential hatte um eine große moderne Armee aufzustellen mit Luft, See- und Landstreitkräften. Da wäre es immer unterlegen gewesen. Auch hätte dies noch weit mehr gekostet, was vergleichbare Länder belegen, die noch weitaus mehr in Landesverteidung gesteckt haben. Allein die USA oder die Sowjetunion gaben entschieden mehr für Militär aus als Albanien, prozentual gesehen, auf Größe und Einwohner.

Diese Bunker haben ihren Zweck erfüllt, Albanien schreckte tatsächlich potentielle Angreifer ab, mehr konnte man nicht erwarten.

Wäre es Dir tatsächlich lieber gewesen Albanien wäre Provinz Jugoslawiens geworden?

Daß Hoxha mit eiserner Hand das Land führte ist bekannt und war nicht gerade positiv, aber was wäre geworden, wenn es absolute Reisefreiheit etc. gegeben hätte? Wäre das Land nicht ausgeblutet? Wären die alten Feudalisten nicht wieder gekommen, hätten nicht Ausländer das Land in Beschlag genommen, hätten nur ihre Waren dort verkauft, es als billigen Absatzmarkt mißbraucht? Eine eigene Industrie hätte nie aufgebaut werden können. Ich bin der Meinung, daß das Land dann im Chaos versunken wäre.

Und Handel wurde sehr wohl betrieben. Ich kann mich noch gern an die Zigaretten Made in Albania "Arberia" erinnern, die ich jahrelang in Deutschland rauchte, die in der roten Packung mit albanischem Adler und Stern.

Schließlich sind 15 Jahre vergangen seit dem Zusammenbruch des alten Systems und Negatives der Jetztzeit kann man nicht mehr Hoxha anlasten.

Armin

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Shpendi1984
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Re: Hallo Armin

Do, 09. Mär 2006, 13:34

Armin hat geschrieben:
germantiger hat geschrieben: dafuer wurden Unsummen in Bunker gesteckt, die niemand brauchte, aber wie Pilze aus dem Boden schossen
Das sehe ich anders! Landesverteidigung betreibt jedes Land. Albanien hat immer nur auf Landesverteigung gesetzt, nie einen Angriffskrieg gemacht wie es viele andere Länder machten und noch machen. Albanien wäre ja dumm gewesen sich nicht vor Angriffen zu schützen, gerade bei den vielen die scharf auf das Land waren um es zu unterdrücken.

Daß man die vielen 1-Mann-Bunker bauen ließ war keinesfalls unsinnig, dies stellte damals schon das Londoner Institut für strategische Studien fest. Es hatte eindeutig einen hohen Abschreckungsfaktor für konventionelle Angreifer. Es war aus der Not heraus geboren weil Albanien kein großes Potential hatte um eine große moderne Armee aufzustellen mit Luft, See- und Landstreitkräften. Da wäre es immer unterlegen gewesen. Auch hätte dies noch weit mehr gekostet, was vergleichbare Länder belegen, die noch weitaus mehr in Landesverteidung gesteckt haben. Allein die USA oder die Sowjetunion gaben entschieden mehr für Militär aus als Albanien, prozentual gesehen, auf Größe und Einwohner.

Diese Bunker haben ihren Zweck erfüllt, Albanien schreckte tatsächlich potentielle Angreifer ab, mehr konnte man nicht erwarten.

Wäre es Dir tatsächlich lieber gewesen Albanien wäre Provinz Jugoslawiens geworden?

Daß Hoxha mit eiserner Hand das Land führte ist bekannt und war nicht gerade positiv, aber was wäre geworden, wenn es absolute Reisefreiheit etc. gegeben hätte? Wäre das Land nicht ausgeblutet? Wären die alten Feudalisten nicht wieder gekommen, hätten nicht Ausländer das Land in Beschlag genommen, hätten nur ihre Waren dort verkauft, es als billigen Absatzmarkt mißbraucht? Eine eigene Industrie hätte nie aufgebaut werden können. Ich bin der Meinung, daß das Land dann im Chaos versunken wäre.

Und Handel wurde sehr wohl betrieben. Ich kann mich noch gern an die Zigaretten Made in Albania "Arberia" erinnern, die ich jahrelang in Deutschland rauchte, die in der roten Packung mit albanischem Adler und Stern.

Schließlich sind 15 Jahre vergangen seit dem Zusammenbruch des alten Systems und Negatives der Jetztzeit kann man nicht mehr Hoxha anlasten.

Armin
Allerdings ist es so gewesen, dass Albanien als einer der wenigen Ostblockstaaten die Chance gehabt hat sich von Kommunismus zu lösen, denn Russland war ja weit weg. Diese Chance hat man allerdings nicht wahrgenommen und man hat ein Pseudokommunismus geschaffen! Die Bunker waren auch nicht nötig, da zu dieser Zeit keine Kriegsgefahr bestand!

qikamamit
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Registriert: Do, 09. Mär 2006, 18:30

Mo, 13. Mär 2006, 18:48

!!!
Zuletzt geändert von qikamamit am Di, 21. Mär 2006, 1:48, insgesamt 1-mal geändert.

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