3 Wochen Albanien (3) > Zweiter Tag in Vermosh
Tag 4
Nach einem feinen Frühstück im Guest House (Noch heiß dampfendes frisches Weißbrot; Schafkäse; dieser unglaublich aromatische Tee, von dem wir aber nicht genau wissen, was es eigentlich ist; Unmenge Marmelade; und dann noch etwas, was ausgesehen hat wie Topfen, aber geschmeckt hat wie eine Mischung aus Butter und Schlagobers) steht unsere erste Wanderung am Plan.
Dank dieses netten Forums haben wir all diese Karten ausgedruckt:
http://www.albanien.ch/forum/newinst/vi ... 00#p240584
Und uns für Route 10b entschieden, rauf auf den Berg vor Liqenet (Name auf der Karte schwer zu lesen) und zurück in Richtung Südwesten über 10a. Geschätzte Gehzeit: vielleicht 6 Stunden.
Unten bei unserem Guest House gehts los. Auf der Karte quasi nach links oben, falls sich jemand die Mühe macht, die Route nachzuvollziehen. Sofort die erste Überraschung: Alles top markiert, frisch und auch sehr sinnvoll (tw. in Form von Pfeilen, Kurven - meist so, dass man es gut versteht). Frage an die Foren-Oldies: Weiß jemand, wer sich da die Mühe macht zu markieren?
Es geht flott bergauf, bald sind wir auch an der Weggabelung, wo 10a praktisch gerade weitergeht und 10 b nach rechts abbiegt. Wir folgen 10b.
Ungefähr dort sehen wir direkt an einer Grundstücksgrenze in einem Baum eine große Jacke und eine Art Halstuch hängen, ausgebreitet, sehr nach einem Menschen aussehend. Mystisch, mystisch. Oder auch beklemmend - je nachdem, wie man halt grad drauf ist. Also schon wieder etwas, was wir bei nächster Gelegenheit rausfinden müssen. Was wir dann auch tun: Die Lösung ist, dass damit offenbar Wölfe vom Grundstück ferngehalten werden sollen. Da hört man zuerst, dass es in dieser Gegend kein wildes Getier wie etwa Bären, Luchse oder Wölfe geben soll. Und dann das. Aber Vorsicht ist offenbar auch in Albanien die Mutter der Porzellankiste.
Weiter gehts rauf durch kleine Farnwälder und eine teilweise sehr liebliche Berglandschaft, zwischendurch immer wieder raus aus dem Wald, über weite Strecken über Geröllwege, und immer wieder gibts feine Ausblicke. So nach etwa 3 Stunden Aufstiegszeit dämmert uns aber, dass der Weg, den wir gehen, irgendwie nicht mehr die Route 10b sein kann. Geht einfach irgendwie zu weit nach Osten, und dann auch nicht mehr das letzte Stück rauf auf den Berg, sondern eher runter - und rüber.
Klar, niemand hat uns garantiert, dass die Markierungen exakt genau den Routenvorschlägen folgen, die wir runtergeladen haben. Und es ist in Wirklichkeit auch egal. Jetzt ist jedenfalls deutlich: Egal, wie es hier weitergeht, es werden doch noch einige Stunden sein, Ziel im Moment auch eher unbekannt. Macht aber nichts - wir drehen einfach um und suchen uns einen Rastplatz mit schöner Aussicht, ist ohnehin Zeit für eine Jause.
Anschließend geht es wieder runter, in 2 Stunden sind wir wieder im Tal.
Fazit: Eine wunderschöne Wanderung, gute 5 Stunden Gehzeit, schöne Ausblicke - wohin auch immer der Weg am Ende geführt hätte. Wir wissen es nicht, und werden es vielleicht auch nicht herausfinden. Egal, oder?