Fr, 09. Dez 2016, 23:44
Hallo
gut zurück und der erste Teil des Reiseberichts ist fertig
Viel lässt sich planen, allein der Weg ist das Ziel und er ist gepflastert mit Unwägbarkeiten.
Reisebericht Winteraktion 2016 Albanien
25.11. alles ist gepackt, was auf diversen Listen steht. Gestern hat noch Hartmut endgültig abgesagt. Der Arzt hat kein grünes Licht gegeben. Frieder war noch schnell auf der Durchreise vor beigekommen. Wir mussten noch schnell 4 Matratzen im kleinen Sören unterbringen da die unbedingt mit nach Albanien sollten und 12 von ihnen im Anhänger zu verdächtig für den Zoll schienen.
Blöd gelaufen die ganze schöne Packordnung für die Katz.
In Venedig werden wir dann aber wie die berühmte Prinzessin schlafen. Panne darf nicht passieren, da alles unter diesen sperrigen Ungetümen vergraben.
Jetzt aber los nach Trostberg Jonathan abholen und ganz gemütlich nach Venedig. Die Fähre geht um 12:00 und einchecken ist um 10:00.
Über Salzburg geht es, nachdem wir vergeblich LPG gesucht haben und wieder zurück nach Freilassing zum Tanken sind, über dann die Tauern unaufhaltsam nach Italien. Kaum über der Grenze beginnt es zu regnen. Bis Venedig öffnen sich dann die Schleusen des Himmels, dass wir Mühe haben die Straßen von Mästre von den Schiffswegen der Lagunenstadt zu unterscheiden.
In der Morgendämmerung finden wir dann nach einigen Irrwegen das Büro von ANEK. Martin und Sybilla mit ihrem 304 sind schon da. Jonathan und ich kriechen auf die Matratzen um noch eine Mützen Schlaf zu bekommen. Nach einen kurzen Panikattacke im Sinne von extremer Platzangst ziehe ich es vor auf dem Beifahrersitz zu nächtigen. Der Regen hat nachgelassen.
Matthias mit seinem Syncro findet noch pünktlich zu uns.
10:00 dann Einfahrt ins Hafengelände und mit kurzer Verspätung geht es am historischen Venedig vorbei in Richtung Igoumenitsa.
Es folgen die 26 Stunden Langeweile auf der Fähre. Martin und Sybilla und Matthias haben sich den Luxus der Kabine geleistet, Jonathan und ich nächtigen im Schlafsitz. Bis auf die Tatsache, dass bis 23:00 der Fernseher läuft einiger Maßen erträglich.
Inzwischen ist die Zeit vergangen, wir schreiben schon den 27.11 und wir treffen mit nur 45 min Verspätung in Griechenland ein. Max wartet schon. Wir verteilen die 4 Matratzen auf unsere 4 Autos. Jetzt kann keiner mehr an diverse Teile seiner Ladung. (Na ganz so schlimm ist es dann doch nicht – Karl du immer mit deinen Übertreibungen)
An der letzten Bucht in Griechenland der inzwischen obligatorische Halt. Matthias und ich springen ins Meer. Die Lufttemperatur bescheiden, das Wasser aber ist noch bacherlwarm. (Folkloristischer Ausrutscher für lauwarm)
Über den Quafe Bote (Quafe bedeutet Pass) auf der SH 97 Richtung Gjirokaster. In Mesopotam geht es dann auf die SH 99. Auf verschiedenen Routenplanern schaut es so aus als würde diese Straße kurz vor der Einfahrt in die SH 78 blockiert sein. Lars vom Albanienforum hatte mir aber versichert, dass dies die bessere Variante ist und wir sollten uns keine Gedanken machen. Dem war dann auch so. Danke! Wir hatten im Hotel Gjirokasta zwei Zimmer reserviert und Max und Matthias wollen auf den Campingplatz. Max hatte mit den Betreibern Kontakt und er wird erwartet. Wir kommen zwar zügig voran, aber es ist dunkel bis wir Gjirokaster erreichen unser Hotel ist direkt unter der Festung und wir müssen durch die historische Altstadt. Aber alles kein Problem unser Gastgeber hat uns am Anfang der Altstadt abgepasst und geleitet uns zu seinem Hotel. Die Zimmer sind sehr gemütlich eingerichtet ganz im Stil der historischen Bürgerhäuser. Es ist schon eingeheizt also alles paletti. Kaum haben wir uns frischgemacht, ruft Max an wir sollen zum Campingplatz kommen die Gastgeber haben für uns alle was „kleines“ zum Essen gemacht. Es ist traditionelle albanische Küche mit Vorspeisen und Hähnchen als Hauptgericht - dazu Wein und Racki . Wir verkriechen uns in die Betten und träumen künftigen Abenteuern entgegen. 8:30 wollen wir uns am Ortsausgang mit den Campern treffen.
28.11. Wir starten pünktlich. Tagesziel heute Berat mit seiner historischen Altstadt. Es geht zunächst weiter auf der SH 4 dann rechts weg auf die Sh75. Kaum dort angekommen, hört Martin an seinem Volvo ein undefinierbares Kratzen. Wir rätseln, beschließen noch ein wenig weiter zu fahren und zu schauen wie sich das ganze entwickelt. Nach kurzer Zeit ist nichts mehr zu hören uns wir fahren einfach weiter. Ein schwer wiegender Fehler wie sich im Weiteren herausstellt. In Kelcyra geht es dann auf die Sh 74. Alles noch recht schön zu fahren und wir denken kurz nach 13:00 sind wir in Berat so will es uns das Navi weißmachen. Ab Ballaban ist dann Schluss mit lustig. Die Staatsstraße verwandelt sich in reine Offroad-Piste. Landschaftlich ein Genuss, fahrerisch eine feine Sache, das wollten wir so man fährt nicht nach Albanien um bequem auf Teerstraßen zu fahren wo man mit Tupperschüssel auch hinkommt. Max fährt voraus er kennt die Strecke, ist sie im Sommer gefahren und hat sich dabei zwei Tage Zeit gelassen. Ein kleiner idyllischer See in der Mitte der Strecke lädt zum Campen ein. Plötzlich steht Max sehr abrupt. Aber hallo er hat eine Auswaschung übersehen. Das linke Vorderrad in der Luft, das vordere Differenzial liegt auf, glücklicher Weise nur Sand und lockerer Kies. Aber wer sagt es, die zwei Volvos angehängt und schon kann es weitergehen. Wir quälen uns einen Pass nachdem anderen hoch und natürlich auch wieder runter. Ich fahre ein wenig voraus um die Sache zu erkunden, laut Navi sind wir noch eine gute Stunde von Berat entfernt. Ich warte aber keiner kommt. Telefon Fehlanzeige kein Netz. Also zurück. Da zeigt sich das Malheur. Die rechte vordere Ankerplatte der Zwillingsachse von Martin hat sich gelöst und die Bremsleitung abgeschert. Alle packen ihre Werkzeuge und Ersatzteile aus. Mit vereinten Kräften wir die Ankerplatte notdürftig an den verblieben zwei Schrauben (oder waren es drei) befestigt. Die Bremsleitung wird abgeklemmt und zugelötet. Die Bremsen entlüftet und schon kann es weitergehen. Es wird dunkel als wir Berat erreichen. Max fährt weiter auf einen Campingplatz in der Nähe, wir wollen auf die Burg zu unserem Guesthouse Kris. Die Auffahrt zur Burg glattes Kalkkopfsteinpflaster. Ich schalte sicherheitshalber auf Untersetzung. Leider muss ich feststellen. Ich kann nur ersten und dritten gang schalten. Hight, zweiter und vierter sind blockiert. Glücklicher Weise kann ich ein wenig zurückrollen. Und erreiche den Parkplatz auf der Burg. Wir gehen zu Fuß zum Quartier. Nach zwei Stunden Schrauberei beschließen wir abkoppeln der Umschaltung. Ab jetzt wird die Wahl zwischen Low und Hight händisch unter dem Auto bedient. Leider haben jetzt alle Restaurants in näherer Umgebung geschlossen. Wir verköstigen uns aus unseren Vorräten. Unsere Unterkunft ein wunderschönes kleines Gebäude auf der Burg nett eingerichtet nur leider etwas kalt da nicht beheizbar. Das Frühstück gibt es auf der Überdachten Terrasse mit Blick über Berat. Das Wetter war schon seit Venedig trocken. Jetzt ist es sonnig. Unser Gastgeber kann gar nicht verstehen, dass wir über die SH74 gefahren sind, gut aus Versehen kann es einem Touristen schon mal passieren aber ganz bewusst ist unverständlich. Ich frage mich dann aber schon wer die ganzen Schlaglöcher in der Straße produziert hat.
29.11. Frühzeitig brechen wir nach Pogradec auf. Wir wollen möglichst früh dort sein und zu schauen was an unseren Volvos zu reparieren ist. Das Treffen mit Hans und seine Truppe haben wir abgesagt. Es geht auf guten Straßen direkt nach Pogradec. Die Route von Berat über Lumas nach Gramsh muss ein ander Mal erkundet werden.
Es geht flott zur Sache, die Straßen sind top. Dann auf der Ortumfahrung in Elbasan, wer steht am zweiten Kreisverkehr? Na wer der Hans mit den Seinen. Kurze Begrüßung und ein kurzer Austausch. Dann streben wir unseren unterschiedlichen Zielen zu. Wir gönnen uns noch eine kurze Rast beim Jägerwirt. Und 14:00 sind wir in Pogradec im Büro der Diakonia Albania, großes Hallo und Begrüßung. Wir bringen unsere Autos in die Werkstatt mit der Zusage, am nächsten Morgen sind sie fertig. Anschließend beziehen wir unser Quartier für die nächsten Tage, das Hotel Perla, danach ist die erste Lagebesprechung fällig. Jetzt noch laden für den nächsten Tag. Wir genehmigen uns noch ein exquisites Abendessen im Hotel Pogradec mit gegrilltem Fisch – Koran und Belush, beides Spezialitäten aus den Ohridsee.
Der Tacho stand zu diesem Zeitpunkt auf 1087 km.