aaaaallex
Member
Beiträge: 26
Registriert: Mi, 24. Sep 2014, 11:31

Route von Klos über Shengjergj nach Labinot Fushe

So, 28. Sep 2014, 12:00

Hallo,

nachdem ich bereits hier http://www.albanien.ch/forum/newinst/vi ... =3&t=17066 wertvolle Tipps und Videos für eine offroad-Strecke bekommen habe, versuche ich es mal hier dem weiteren Thema nochmal.

Meine weitere Strecke durch Albanien soll mich von Rreshen durchs Gebirge in die Nähe von Elbasan führen. Hierzu ist geplant, von Rreshen aus östlich auf der SH 34 zu fahren bis Lis. Von hier aus südlich soll es dann in Richtung Burrel gehen. Ich weiß mittlerweile, dass die neue Brücke bei Urake in Richtung Burrel fertig u eröffnet ist und dass man auf neuer Asphaltstrecke die alte kurvenreiche Strecke umfährt und dann auf die SH 36 trifft. Wenige Kilometer danach mündet von rechts über eine Brücke von Burrel her die SH 6 ein. Auf der SH 6 möchte ich bis südlich von Klos fahren. Jetzt kommt das Teilstück, was mich besonders interessiert und für welches ich gerne Informationen zur Befahrbarkeit (gern auch Videos) hätte:

Südlich von Klos in der Haarnadelkurve auf die Rruga Arberit, welche die ersten 2 - 3 km noch asphaltiert sein soll. Anschließend soll es sich um ausgeschlagenes Grobpflaster handeln.
Bei 41.452384, 20.063574 würde ich auf die Rruga per ne Veri (Richtung Ost) abbiegen, die um das Dorf Guri Bardhe herumführt und dann einen Bogen nach Süden macht. In weiterer Folge überquert die Straße dann den Qafa e Shtylles und mündet danach bei 41.360977, 20.092426 auf die SH 54 (von dieser Einmündung gibt es einige Bilder im Netz). Auf der SH 54 ist beabsichtigt, ca 5 km östlich bis zur Kreuzung 41.334633, 20.143303 zu fahren und dort auf den Weg in Richtung Süden abzubiegen. Nach ca 20 km geht es bei 41.252027, 20.096568 weiter südwärts. Über den Qafa e Shkalles (ich erinnere mich hier auch schon einen Beitrag von Gjergj gelesen zu haben, der hier teilweise entlang führt als Offroad-Tagestour von Tirana aus) mündet die Straße dann etwas nördlich von Krol i Bardhe bei 41.206131, 20.115358 auf eine befestigte Asphaltstraße (eher schlechte Qualität), die dann südlich bis zur SH 3 bei Labinot Fushe führt.

So weit zur Route:

Hat jemand hierzu Informationen / Reiseberichte / Videos? Gibt es irgendwelche "Besonderheiten", die zu beachten wären?

Weiterhin ist geplant, irgendwo im Bereich Rreshen - Burrel - Klos zu übernachten, möglichst in einem Hotel oder einfachen Gästehaus. Als mögliche Herbergen sind von mir bisher gefunden worden:
1. Lura-Hotel an der Lura-Hochstraße (hierbei weiß ich aber nicht, ob es von Lis aus zu weit und zu schlecht zu fahren wäre, da man ja am nächsten Morgen Richtung Burrel zurück müsste)
2. Hotel Vila Bruci in Burrel
3. Hotel Skura in Burrel

Hat jemand bezüglich der Hotels nähere Informationen bzw gibt es inzwischen noch weitere Möglichkeiten im Bereich Rreshen - Burrel - Klos, die nicht allzuweit abseits der angestrebten Route liegen?

Vielen Dank

GjergjD
Moderator
Moderator
Beiträge: 10396
Registriert: So, 07. Jun 2009, 13:25

Re: Route von Klos über Shengjergj nach Labinot Fushe

So, 28. Sep 2014, 13:19

Ich fange mal mit den Unterkünften an: Lura von Süden für das Hotel ist eine Illusion
Eine Unterkunt bei Perlat, die man mal testen könnte, habe ich im anderen Thema genannt
http://www.albanien.ch/forum/newinst/vi ... 72#p236974
Das ist dort weit und breit wohl die einzige Unterkunft und noch im Entstehen begriffen.

aaaaallex
Member
Beiträge: 26
Registriert: Mi, 24. Sep 2014, 11:31

Re: Route von Klos über Shengjergj nach Labinot Fushe

So, 28. Sep 2014, 16:25

GjergjD hat geschrieben:Lura von Süden für das Hotel ist eine Illusion
Warum? Zu weit? Zu schlechte Strecke?

aaaaallex
Member
Beiträge: 26
Registriert: Mi, 24. Sep 2014, 11:31

Re: Route von Klos über Shengjergj nach Labinot Fushe

So, 28. Sep 2014, 16:30

GjergjD hat geschrieben:Eine Unterkunt bei Perlat, die man mal testen könnte, habe ich im anderen Thema genannt
http://www.albanien.ch/forum/newinst/vi ... 72#p236974
Das ist dort weit und breit wohl die einzige Unterkunft und noch im Entstehen begriffen.
Die Lage wäre ja perfekt. Da kann man nur mal probieren, ob dort schon etwas möglich ist. Danke für die Telefonnummer

aaaaallex
Member
Beiträge: 26
Registriert: Mi, 24. Sep 2014, 11:31

Re: Route von Klos über Shengjergj nach Labinot Fushe

So, 28. Sep 2014, 22:33

http://www.albanien.ch/forum/newinst/vi ... 72#p236974

Leider gibt es unter der Telefonnummer keine Verbindung. Woher hast du sie bzw. gibt es noch eine andere Erreichbarkeit (E-Mail, Homepage o.ä.)?

volkergrundmann
Senior Member
Senior Member
Beiträge: 1907
Registriert: Sa, 20. Dez 2008, 20:33

Re: Route von Klos über Shengjergj nach Labinot Fushe

Mo, 29. Sep 2014, 0:41

aaaaallex hat geschrieben:

Südlich von Klos in der Haarnadelkurve auf die Rruga Arberit, welche die ersten 2 - 3 km noch asphaltiert sein soll. Anschließend soll es sich um ausgeschlagenes Grobpflaster handeln.
Bei 41.452384, 20.063574 würde ich auf die Rruga per ne Veri (Richtung Ost) abbiegen, die um das Dorf Guri Bardhe herumführt und dann einen Bogen nach Süden macht. In weiterer Folge überquert die Straße dann den Qafa e Shtylles und mündet danach bei 41.360977, 20.092426 auf die SH 54 3 bei...

Weiterhin ist geplant, irgendwo im Bereich Rreshen - Burrel - Klos zu übernachten, möglichst in einem Hotel oder einfachen Gästehaus. Als mögliche Herbergen sind von mir bisher gefunden worden:
1. Lura-Hotel an der Lura-Hochstraße (hierbei weiß ich aber nicht, ob es von Lis aus zu weit und zu schlecht zu fahren wäre, da man ja am nächsten Morgen Richtung Burrel zurück müsste)
2. Hotel Vila Bruci in Burrel
3. Hotel Skura in Burrel
Von dieser Teilstrecke gibt es einen präzisen Bericht unter#http://www.offroad-reisen.com/REISEN/EU ... ute-16.htm
Der Rest bis hinunter zur Straße Elbasan-Ohrid ist zwar Off-Road, wird aber relativ regelmäßig instand gehalten und gilt folglich unter Off-road-Fahrern als wenig problematisch.

Das Problem, was du sowieso haben wirst, ist das Wetter. Der ganze Balkan spielte dieses Jahr verrückt, ungewöhnlich viele und starke Regelfälle. Soweit ich das verstanden habe, sind gerade auch über Albanien in den letzten Tagen und Wochen wieder starke Regenfelder gezogen. Das könnte die Off-road Wege vorzeitig in den "Winterzustand" versetzen, d.h., tiefe Auswaschrinnen usw. In einigen Bereichen musst du auch mit Lehm oder Weicherde-Matsch rechnen, die Bereiche können dann extrem eklig-rutschig, wie Schmierseife, werden.


Bis zum Lura-Hotel ist der Umweg unverhältnismäßig weit. Das Hotel Skura ist eine sehr bescheidene Herberge direkt an der Hauptstraße, Vila Bruci ist um einiges besser.

GjergjD
Moderator
Moderator
Beiträge: 10396
Registriert: So, 07. Jun 2009, 13:25

Re: Route von Klos über Shengjergj nach Labinot Fushe

Mo, 29. Sep 2014, 20:09

Ergänzend zu Volkers Hinweisen gibt es auch zwei Beschreibungen von palmtree:

1. Teil von Klos über Guri Bardhe und östlich Mali me Gropa, Einmündung auf SH 54: schwer und zeitaufwändig (2011).
2. Teil vom Qafa Monumentit bis Labinot-Fushë: moderat (2012).

Musesumsdorf Guri Bardhe mit Vorstellung der Sehenswürdigkeiten: http://youtu.be/ZkNG5jmd3fc
Zu den Bergen Mali me Gropa folgt in kürze ein eigenes Thema

Die Telefonnummer der Unterkunft stammt von der Hinweistafel im Bild. Du könntest den Besitzer Ermal Dukaj bei Bedarf über facebook kontaktieren.

volkergrundmann
Senior Member
Senior Member
Beiträge: 1907
Registriert: Sa, 20. Dez 2008, 20:33

Re: Route von Klos über Shengjergj nach Labinot Fushe

Mo, 29. Sep 2014, 21:35

Nach dem Video zu urteilen, muss das Dorf über eine ungewöhnliche Konzentration von Kullas und anderen historischen Häusern verfügen und sehr schön sein. Kenne eigentlich kaum ein zweites noch so reichhaltig mit historischen Gebäuden ausgestattetes. Darunter wird dann wohl auch das am unteren Abzweig verwiesene Haus des Elmaz Dezhgiu sein. Bin leider beim letzten Versuch am Albanien-Touristenschilder-Syndrom gescheitert, d.h., auf das erste Schild folgte weiter oben an keinem Abzweig ein weiteres. Wer die Tour macht, sollte sie also auf alle Fälle vortracken.

aaaaallex
Member
Beiträge: 26
Registriert: Mi, 24. Sep 2014, 11:31

Re: Route von Klos über Shengjergj nach Labinot Fushe

Di, 30. Sep 2014, 0:54

volkergrundmann hat geschrieben: Das Problem, was du sowieso haben wirst, ist das Wetter. Der ganze Balkan spielte dieses Jahr verrückt, ungewöhnlich viele und starke Regelfälle. Soweit ich das verstanden habe, sind gerade auch über Albanien in den letzten Tagen und Wochen wieder starke Regenfelder gezogen. Das könnte die Off-road Wege vorzeitig in den "Winterzustand" versetzen, d.h., tiefe Auswaschrinnen usw. In einigen Bereichen musst du auch mit Lehm oder Weicherde-Matsch rechnen, die Bereiche können dann extrem eklig-rutschig, wie Schmierseife, werden.
Hallo Volker,
vielen Dank. Ja, das Wetter bzw. den Zustand der Straßen wird ohnehin niemand vorhersagen können. Ich kann nur hoffen, dass es noch befahrbar bleibt. Wahrscheinlich sind die Straßen/Wege je nach Intensität des Niederschlags dann auch nicht nur vorübergehend unpassierbar, sondern möglicherweise auch mehrere Tage/Wochen, korrekt?
GjergjD hat geschrieben: 1. Teil von Klos über Guri Bardhe und östlich Mali me Gropa, Einmündung auf SH 54: schwer und zeitaufwändig (2011).
Weiß jemand, ob es sich hierbei um eine (regelmäßig befahrene) Furgon-Strecke handelt? Oder überhaupt eine Verbindung, die auch von Einheimischen mit einiger Regelmäßigkeit genutzt wird?
GjergjD hat geschrieben: Du könntest den Besitzer Ermal Dukaj bei Bedarf über facebook kontaktieren.
Danke, dann probiere ich mal diesen Weg

volkergrundmann
Senior Member
Senior Member
Beiträge: 1907
Registriert: Sa, 20. Dez 2008, 20:33

Re: Route von Klos über Shengjergj nach Labinot Fushe

Di, 30. Sep 2014, 8:22

Das Problem ist zunächst das übliche Bergproblem: Starkregen schafft tiefe Rinnen. Darüber hinaus kommt in der speziellen Region - weiterer Umkreis von Biza - noch hinzu, dass auf den Wegen häufig viel Weicherde aufliegt und der Untergrund weniger steinig ist. Nach allen Erkenntnissen wird speziell der Bereich ab Guri i Bardhe aufwärts auch nicht für den Furgonverkehr genutzt, d.h., kaum regelmäßig instand gehalten. Falls Holzeinschlag stattfindet, wird die Sache durch tiefe Spurrinnen von LKW noch erschwert. Mit einem Fahrzeug ohne Geländeuntersetzung würde ich die Passage nicht nehmen, wenn der Wetterbericht vorher längere Regenfälle ausgewiesen hat. Unter Umständen muss die Entscheidung über Nutzbarkeit vor Ort getroffen werden. Scheint die Passage kritisch, würde ich die Wanderschuhe anziehen und erst mal ein, zwei Kilometer zu Fuß erkunden.

aaaaallex
Member
Beiträge: 26
Registriert: Mi, 24. Sep 2014, 11:31

Re: Route von Klos über Shengjergj nach Labinot Fushe

Di, 30. Sep 2014, 14:45

Okay, nochmals vielen Dank! Das sind alles sehr nützliche Tipps

aaaaallex
Member
Beiträge: 26
Registriert: Mi, 24. Sep 2014, 11:31

Re: Route von Klos über Shengjergj nach Labinot Fushe

Mo, 24. Nov 2014, 21:06

So, an dieser Stelle nun mein persönlicher Erfahrungsbericht über die Offroad-Passage von Klos nach Labinot Fushe:

Abschnitt 1 vom Abzweig der SH 6 (direkt in der Haarnadelkurve hinter Klos) bis kurz hinter das Dorf Fshat (Strecke ca. 3 km, Fahrzeit ca. 5 Minuten)
von hier 41.489862, 20.097057 bis hier 41.473199, 20.092981
Dieser Abschnitt ist ohne Probleme befahrbar. Es handelt sich um eine schmale Straße, welche jedoch mit nagelneuem Asphalt versehen ist. Die Straße steigt relativ steil bergan, so dass es schon einige schöne Stellen gibt, wo man hinunter auf Klos bzw. das Tal des Mat-Flusses sehen kann. Auch der Ausblick in die vorausliegenden Berge ist wunderschön.
Fshat.jpg
Kurz hinter der Ortschaft Fshat
Blick auf Klos.jpg
Klos und das Tal des Mat-Flusses
Abschnitt 2 vom Beginn des unbefestigten Weges (Rruga Arberit) bis Guri Bardhe (Strecke ca. 8 km, Fahrzeit ca. 45 Minuten)
von hier 41.473199, 20.092981 bis hier 41.452385, 20.063536
Es handelt sich hierbei um aus meiner Sicht schwerstes Offroad. Wer nach wenigen Metern nach Beginn der unbefestigten Straße das Gefühl hat, die Strecke sei zu schwierig oder das Fahrzeug ungeeignet, sollte nicht weiterfahren, denn der Schwierigkeitsgrad wird über lange Zeit nicht weniger. Es handelt sich um eine Strecke mit ausgeschlagenem Grobpflaster der übelsten Sorte, spitzen Steinen, vielen Löchern und extrem steilen Steigungen sowie einigen Serpentinen, die an den Rändern natürlich unbefestigt sind und daher ggf nachgeben könnten (z.B. bei Niederschlag). Die Fahrzeit von 45 Minuten ist nicht übertrieben. Man schafft es kaum einmal, in den 2. Gang zu schalten. Allerdings kommen einem auf diesem Abschnitt doch noch Fahrzeuge entgegen und bis Guri Bardhe gibt es noch Furgon-Verkehr. Der Abschnitt endet am Beginn der Ortschaft Guri Bardhe, wo die Rruga per ne Veri von der Rruga Arberit abzweigt. Dieser Abzweig ist jedoch kaum zu bemerken, da man einfach immer weiter dem Hauptweg folgt. Wollte man weiter der Rruga Arberit folgen, müsste man sich an dieser Stelle rechts halten.
Guri Bardhe.jpg
Blick auf die Berge mit den Häusern von Guri Bardhe im Hintergrund
Zuletzt geändert von aaaaallex am Mo, 24. Nov 2014, 23:23, insgesamt 1-mal geändert.

aaaaallex
Member
Beiträge: 26
Registriert: Mi, 24. Sep 2014, 11:31

Re: Route von Klos über Shengjergj nach Labinot Fushe

Mo, 24. Nov 2014, 21:29

Abschnitt 3 vom Beginn der Rruga per ne Veri (Guri Bardhe) bis zur Einmündung auf die SH 54 über den Qafa e Shtylles-Pass (Strecke ca. 17 km; Fahrzeit ca. 90 Minuten)
von hier 41.473199, 20.092981 bis hier 41.361073, 20.092371
Auch dieser Streckenabschnitt bekommt von mir das Prädikat "sehr schwierig", gleichwohl streckenweise einen Tick einfacher als zuvor. Man umfährt zunächst das Dorf Guri Bardhe in einem weiten Bogen und sieht dabei noch einige schöne, alte Häuser sowie etwas Leben. Anschließend wird der Weg für einige Hundert Meter sogar relativ einfach, da er nur sanft ansteigt und weicher Waldboden das Fahren verhältnismäßig angenehm gestaltet. Nicht zu verachten sind jedoch hier große, tiefe (teiweise bis zu 40-50 cm) Wasserlöcher, die zu durchfahren sind, da rechts und links des Weges kein Platz ist. Später durchfährt man dichten Laubwald. Große Zweige und Äste ragen weit in den Weg hinein, so dass man sehr vorsichtig sein muss oder ggf. Kratzer einkalkulieren sollte. Ab Beginn des Waldes kommt wieder das Horrorpflaster, was einen nur mühsam vorankommen lässt. Man kommt - linksseitig - an einem Gehöft vorbei und taucht dann wieder in den dichten Wald ein. Plötzlich (das kann einem immer passieren) stand eine riesige Schafherde vor uns. Ich wollte den Moment für eine kurze Pause nutzen, stieg aus und genauso schnell wieder ein. Ich schaffte es gerade so, denn uns kamen zwei riesige bellende (und wohl auch beißende) Hunde entgegen gesprungen, die uns wütend die Zähne zeigten. Einen Moment lang wussten wir auch nicht weiter, doch nach 10 Minuten kam auch der Hirte dazu, nahm Hunde, Schafe und seinen Pferdewagen beiseite und machte uns freundlich Platz.
Schafherde.jpg
Schafherde
Der Weg führt allmählich hinauf auf den Qafa e Shtylles.
Zum Qafe e Shkalles.jpg
Kurz vor dem Pass
Dort mussten wir erneut ca. 10-15 Minuten warten, da ein schwerer, uralter LKW auf dem Weg stand u mit Holz beladen wurde. Wir unterhielten uns kurz, so gut es ging u brachten in Erfahrung, dass man so nett gewesen wäre, uns bis Tirana vorauszufahren. Dorthin wollten wir ja aber gar nicht und so fuhren wir nur bis zur Einmündung auf die SH 54 hinter dem LKW und dann trennten sich unsere Wege. Direkt vor der Einmündung stehen linkerhand noch einige gut erhaltene Betonpilze aus der Enver-Hoxha-Zeit, sehr sehenswert.
Betonpilz.jpg
Betonpilz

aaaaallex
Member
Beiträge: 26
Registriert: Mi, 24. Sep 2014, 11:31

Re: Route von Klos über Shengjergj nach Labinot Fushe

Mo, 24. Nov 2014, 22:25

Abschnitt 4 von der Einmündung der Rruga per ne Veri bis zum Qafa Monumenit (südlicher Abzweig Richtung Labinot Fushe) auf der SH 54 (Strecke ca. 6 km, Fahrzeit ca. 20 Minuten)
von hier 41.361073, 20.092371 bis hier 41.334575, 20.143459
Man sollte sich nicht davon täuschen lassen, dass es sich hier um eine in jeder Karte eingetragene, albanische Fernstraße 2. Ordnung handelt. Die Straße wird qualitativ nur unwesentlich besser als zuvor und wird daher von mir in die Kategorie "mittelschwer" eingeordnet. Die Straße bzw. der Fahrweg sind zumindest größtenteils eben und mit grobem Schotter bzw. Steinen als Oberbau. Teilweise ragt jedoch auch hier spitzes Pflaster heraus. Man kommt jedoch etwas zügiger voran als auf den vorhergehenden Abschnitten. Die Straße verläuft auf einer Höhe von ca. 1.400 Metern und teilweise an steilen Hängen entlang, so dass nach Steinschlag, starken Niederschlägen oder im Winter ggf. mit Unpassierbarkeit gerechnet werden muss. Insgesamt stellt dieser Abschnitt jedoch eine kleine mentale Entlastung (aus fahrtechnischer Sicht) dar. Zudem wird man mit herrlichen Ausblicken übers albanische Hochland belohnt.
SH 54.jpg
SH 54
Abschnitt 5 vom Qafa Monumenit bis hinter die beiden Seen (vor dem Qafa e Kumblles) (Strecke ca. 20 km, Fahrzeit ca. 120 Minuten)
von hier 41.334575, 20.143459 bis hier 41.252040, 20.096581
Der zweifellos schwierigste Abschnitt, wiederum schwerstes Offroad. Man taucht sofort in tiefen Wald mit übelstem Pflaster, ganz fiesen Bodenwellen, scharfen Steinen und riesigen Wasserlöchern ein.
Wald.jpg
tiefe Wasserlöcher
Gefahren werden kann nur in Schrittgeschwindigkeit und das über eine Dauer von ca. 2 Stunden, das kostet teilweise richtig Nerven. Es gibt einige schöne Ausblicke, zu 80% verläuft die Strecke jedoch in einem tiefen Wald, so dass es auch fürs Auge nicht so viel Abwechslung gibt, was angesichts der schwierigen Strecke aber auch ganz gut ist.
Piste.jpg
mühsamer Abschnitt
Kurz vor dem Ende dieses Abschnitts tauchen rechterhand hintereinander zwei wunderschöne Seen auf, die zum Verweilen einladen. Gleich danach links kommt ein Gehöft, das erste seit gefühlt 3 oder 4 Stunden. Nun gehts nochmal steil auf den Qafa e Kumblles hinauf (ca. 1 km) und wenn man oben ist, wieder 1 km hinunter (über Serpentinen). Achtung: Oben auf dem Pass gibt es eine Abkürzung zum Endpunkt dieses Abschnitts, wo man sich die Serpentinen spart. Würde ich aber allenfalls Bikern empfehlen. Ein Gefälle von schätzungsweise mehr als 20% und tiefer Sand ließen mich nicht einmal bergab diese Abkürzung nehmen.

Abschnitt 6 vom Abzweig hinter dem Qafa e Kumblles bis zum Beginn der Teerstraße nach Labinot Mal (Strecke ca. 17 km, Fahrzeit ca. 60 Minuten)
von hier 41.252040, 20.096581 bis hier 41.202349, 20.129478
Das Fahren wird von nun an wieder etwas einfacher. Ich würde es als "mittelschwer" bezeichnen. Man ist jetzt wieder einige Höhenmeter weiter unten, aber immer noch auf gut 1.000 Meter. Anfangs geht es noch ca. 1 - 2 km durch den Wald und die Strecke ähnelt dem Abschnitt zuvor. Dann tritt die Straße aus dem Wald heraus und bietet wunderschöne Blicke auf Bergspitzen, Täler, grüne Wiesen und kleine Ortschaften. Der Weg ist nun grober Schotter mit teils immer noch größeren Steinen, aber etwas besser befahrbar. Auch begegnen einem ab hier wieder einige Fahrzeuge. Man fährt am Qafa e Shkalles-Pass vorbei. Den Endpunkt dieses Abschnitts stellt die Einmündung von Labinot Mal dar, die von links kommt, leicht zu erkennen daran, dass diese geteert ist und der weitere Weg nun wieder befestigt ist.

Abschnitt 7 von der Einmündung von Labinot Mal bis hinunter zur Einmündung auf die SH 3 / E 852 nach Labinot Fushe (Strecke ca. 16 km, Fahrzeit ca. 30 Minuten)
von hier 41.202349, 20.129478 bis hier 41.146565, 20.158799
Eine alte Militärstraße mit schlechtem Asphalt, aber immerhin befestigt. Teilweise fehlt der Asphalt oder hat tiefe Risse/Löcher. Deshalb sollte man weiterhin recht vorsichtig fahren, trotzdem fährt es sich insgesamt vom Schwierigkeitsgrad her "moderat". Der Verkehr wird dichter, die Ortschaften werden mehr. Am Straßenrand stehen Menschentrauben und warten auf den nächsten Furgon, der hier regelmäßig und oft zu fahren scheint. Die Straße bietet einige Möglichkeiten, ins Tal hinab zum Shkumbin zu schauen, mit schönen Motiven. Die letzten 3 km führt die Straße steil hinab in Serpentinen. Nachdem man die Eisenbahnlinie (Elbasan - Librazhd - Pogradec) unterquert hat, trifft die Straße auf die SH 3 / E 852. Von hier aus ist es nur ein Katzensprung - egal ob rechts oder links - um eine Tankstelle, etwas zu essen oder eine Unterkunft zu finden. Rechts (Westen) führt die SH 3 über Elbasan (8 km) nach Tirana (ca. 35 - 40 km). Links (Osten) fährt man über Prrenjas und den folgenden Pass entweder zur mazedonischen Grenze (ca. 75 Minuten) oder weiter am Ohrid-See entlang (Straße in Bau, aber befahrbar) nach Pogradec (ca. 120 Minuten) bzw. zum Grenzübergang Bilisht/Kristallopogi nach Griechenland (ca. 3 Stunden).


Gefahren wurde die Strecke am 01. November 2014 in der Zeit von ca. 08:30 Uhr - ca. 15:30 Uhr (mit einigen, kleineren Pausen). Es war herrliches Wetter, Sonnenschein mit Tagestemperaturen von ca. 18 Grad (Tal) bzw. ca. 12/13 Grad (im Gebirge) sowie Nachttemperaturen von ca. 6 Grad (Tal). Im Gebirge waren es nachts schon Minusgrade, da einige der Wasserlöcher vormittags noch angefroren waren. Es hatte jedoch mindestens 3 - 4 Tage vorher keinen Niederschlag mehr gegeben, so dass die Strecke insgesamt gut befahrbar war. Bei entsprechender Witterung (Regen, Schnee) im Winter wird insbesondere der 3. sowie der 5. Abschnitt nahezu unpassierbar sein.

GjergjD
Moderator
Moderator
Beiträge: 10396
Registriert: So, 07. Jun 2009, 13:25

Re: Route von Klos über Shengjergj nach Labinot Fushe

So, 28. Dez 2014, 19:23

volkergrundmann hat geschrieben:Das Problem ist zunächst das übliche Bergproblem: Starkregen schafft tiefe Rinnen. Darüber hinaus kommt in der speziellen Region - weiterer Umkreis von Biza - noch hinzu, dass auf den Wegen häufig viel Weicherde aufliegt und der Untergrund weniger steinig ist.
Aktueller Bericht aus dem Umfeld der von aaaaallex gewählten Route von Klos nach Guri Bardhe, es geht um die Strecke vom Abzweig vor Guri Bardhe rechts ab nach Shkalla (Gemeinde Xiber)
http://goo.gl/maps/1Z3E7
Der Zustand passt hier auf Volkers Einschätzung.
http://youtu.be/sctQ6XEHAT4

Problematisch sind Erdrutsche an den scharfen Kehren bei der Brücke. Die Straße ist nahezu unbefahrbar, seit die Straßenwärter schon im November nicht mehr bezahlt werden konnten, weil das Geld verbraucht war. Die Hoffnung besteht, dass ein neues Budget ab Januar wieder Instandhaltungsarbeiten ermöglicht.

GjergjD
Moderator
Moderator
Beiträge: 10396
Registriert: So, 07. Jun 2009, 13:25

Re: Route von Klos über Shengjergj nach Labinot Fushe

Mo, 05. Jan 2015, 23:08

Marin Mema berichtet in der heute ausgestrahlten Reportage aus Guri Bardhe. Das Dorf leidet unter der schlechten Straße, für die knapp 40 km ab Tirana benötigt man mehr als zwei Stunden Fahrzeit, zur anderen Richtung ist hier im Thema ja genug gesagt. Viele der Einwohner versuchen, sich anderswo eine Existenz aufzubauen. Von mehr als 1.600 Einwohnern sind noch 700 übrig geblieben, in der Schule lernen noch 70 statt einstmals 180 Schüler. Die Stromversorgung hängt am seidenen Faden, die Anlagen sind ruinös.
Der Marsch zu den den Resten der Burg Kalaja e Petralbes nördlich vom Dorf auf 836 Meter Höhe erbrachte leider keine außergewöhnlichen Bilder, vielleicht hat Mema auch nicht alles entdeckt :P Auch die alte Bausubstanz im Dorf wird nicht thematisiert.
Mit etwas Glück wird die neue Straße Rruga e Arbrit dem Dorf wieder Leben einhauchen, wenn sie einmal gebaut ist.
http://youtu.be/F-OqY3m4Ym4

volkergrundmann
Senior Member
Senior Member
Beiträge: 1907
Registriert: Sa, 20. Dez 2008, 20:33

Re: Route von Klos über Shengjergj nach Labinot Fushe

Di, 06. Jan 2015, 11:17

GjergjD hat geschrieben: Mit etwas Glück wird die neue Straße Rruga e Arbrit dem Dorf wieder Leben einhauchen, wenn sie einmal gebaut ist.
http://youtu.be/F-OqY3m4Ym4
Ich bin zuversichtlich, ja, überzeugt, dass das passiert. Mit der Verbesserung der Lebensverhältnisse in Albanien insgesamt - und auch diese findet, langsam zwar, statt - wird es eine Renaissance, eine Wieder-Hinwendung zu den Wurzeln geben. Sie ist, nach griechischen Vorbild und von der griechischen Minderheit betrieben, im Süden auch bereits im Gange. Dort gibt es wunderbare alte Dörfer, wo die griechischen Eigentümer zwar nach Athen oder Thessaloniki emigriert sind, aber mittlerweile jährlich im Sommer zurückkehren, um ihr Eigentum in Schuss zu bringen und den Sommer dort zu verbringen. Eines der Beispiele ist zum Beispiel das Dorf Saraqinisht unmittelbar vor Antigonea. Ich empfehle jedem Besucher, nach dem Besuch der archäologischen Stätte auch noch einen Blick in das Dorf und auf die uralte Dorfkirche zu werfen (Auto außen parken, die Straßen sind zu eng und die wenigen Parkmöglichkeiten im Sommer durch die Autos der Eigentümer verstellt).

Zurück zu „Albanien: Reisen“