Fr, 16. Mai 2014, 21:00
Bezogen auf die Kunstwelt schrieb Kandinski, dass die Regeln von heute die von gestern brechen werden, und die von morgen, die heutigen, es ist eine universaler wandel der den Menschen stehts zur eigenen hinterfragung führt, wie auch seiner eigenen Meinung.
Ich finde derimmune ist der einzige hier der ehrlich ist, und "wir" die hier einen Kommentar abgegeben haben, samt meiner Wenigkeit nichts anderes als eben diese trotzigen "nicht-integrierten" sind welche wir eher abwertend betrachten und beschreiben.
Den genau so wie jene aufgrund vieler Erfahrungen aus trotz ihre reale Heimat nicht als Heimat deklarieren wollen, genau so denke ich dass "wir" die andere Seite, aus trotz unsere reale Heimat wo wir uns selbst erklären müssen, wo wir immer wieder auf unsere Nationalität reduziert werden, "unsere Heimat" nennen.
Ich habe mich im Beruf und Privat stehts darum bemüht nicht negativ aufzufallen, keinem leid oder unrecht getan, stehts meine beste Seite gezeigt, und auf keinen Fall irgend ein Vorurteil bestätigt. Ich habe einen guten Beruf, einen sehr guten Lohn, trage täglich mein Hemd, rasiere mich jeden zweiten Tag, habe die höchste Kundenbewertung und mit unseren Partnern habe ich engste bis freundschaftliche Beziehungen. Mein Vater sagte mir immer, dass der Spiegel meiner Herkunft mit mir anfängt und aufhört, weswegen ich sogar Menschen die mich auf meine Herkunft reduzierten und mich mit Vorurteilen konfrontierten versuchte mit Verständnis zu entgegnen
Ich aber habe immer darauf geachtet dass man weis dass ich Albaner bin, denn ich bin auch einer, und ich wollte auch aus trotz zeigen, dass wir nicht dieser Klischee von Typ sind den viele im Kopf haben.
Ich habe immer und immer wieder Sprüche wie "er ist der beste Albaner den ich kenne" oder der Standardspruch wen ich meine Herkunft nenne "Nein, das glaub ich nicht, im ernst? Hätte ich jetzt nie gedacht, du bist und siehst ja ganz und gar nicht wie ein Albaner" worauf ich immer mit "das kommt davon weil du in Klischees denkst" antworte, natürlich immer mit einem lächeln, um ja nicht ein vorurteil wie Aggressivität zu bestätigen, obwohl ich innerlich koche.
Ich hatte nie was mit der Polizei zu tun und habe meine Steuern immer bezahlt, habe mich immer bemüht zu verstehen was um mich geschieht, das politische Geschehen stehts verfolgt, auch in der Familie debattieren wir oft was so an der politisches Tagesordnung liegt, obwohl wir nicht mal abstimmen können und habe mich stehts bemüht für Land und Kultur zu interessieren.
Aber trotz allem werde ich immer wieder mit meiner Herkunft konfrontiert, und dies mehrheitlich negativ, womit ich doch meine Mühe habe, da ich ein ziemlich stolzer und zugleich auch emotionaler Mensch bin.
Diesbezüglich habe ich in meinem Leben alles hinterfragt, auch mein Verhalten, und Theorien aufgestellt, um irgendwie damit klar zu kommen, habe verschiedene Arten von Reaktionen und Verhalten ausprobiert, aber schlussendlich hat sich nichts geändert, habe mir auch eingeredet dass dies sowieso nur in den unteren Sozial und Bildungsschichten geschieht, wie zbsp. auf der Bausstelle.
Aber all das hat nichts gebracht. Es ist dazu noch erschreckend wie auch langjährige Mitarbeiter denken, heute sagte mein langjähriger Mitarbeiter vor unseren Kunden "Ich habe zum ersten mal eine hübsche Albanerin gesehen", und sagte weiter "Hej Albaner, habt ihr in Albanien keine hübsche Frauen", ich war so baff dass ich in diesem Moment kein Worte fand ausser ganz schlimme und sagte somit nüchtern, (mit grosser innerlicher Anstregung) "wir reden später Darüber, das hat einen Nachspiel", was ich auch tat, da leider absolut keine Einsicht entgegen kam, setzte ich unseren Cheff per Mail Kenntnis, worauf er mit "ich werde mit ihm ein ernsthaftes Wort reden", was ich aber nicht glaube, da heist es doch sowieso "ach komm, lass doch den einfach".
Ein anderer Mitarbeiter hat mir mal irgendwelche Bilder worauf Witze über Albaner gemacht wurden über Whatsapp geschickt, was ich einfach als unterste Schublade empfand und ziemlich kränkend, er fand dies aber total lustig, ein anderer sagte auch vor dem Kunden dass es in Luna Parks nur noch von "Alkets" wimmelte.
Das sind Dinge die nicht täglich, aber doch all halbjährlich geschehen und einem schon zu denken geben, dazu kommen dann private Konfrontationen wie letzte Woche von meiner Nachbarin die Aussage "Da wurde ein junger Albaner illegal aus Albanien mit Drogen erwischt, ich habe meiner Freundin gesagt mein Nachbar, ein Albaner, ist ganz anders, er ist ganz nett", und Diskussionen unter Freunden, auch Albanern, warum wieso weswegen. Auch unter meinen durch und durch Schweizer Bekannte fielen ab und zu irgendwelche Aussagen wie "ich würde mir schon gern ein BMW kaufen, aber alle Albaner haben BMW, die haben die Marke total zerstört". Und gestern sprach mich dann noch ein Architekt, ein Kunder von uns, Albaner aus Mazedonien auch auf das Thema an, meinte "die Schweizer sind sich nicht gewöhnt dass wir auch hohe Positionen besetzen", und ein anderer fragte mich zbsp. Vorgestern warum wir Albanern den immer so "Angeben" müssten.
Und immer wieder komme ich auf dem Punkt wo ich mir sage, diese "trotzigen" haben nicht unrecht, diese "aggressiven" haben nicht unrecht, diese "nicht-integrierten" haben nicht unrecht, jene die mit "Halt deine verdammte Fresse du [Schimpfwörter werden hier nicht geduldet] Nazi oder ich schneid dir den Kopf ab" antworten, haben nicht unrecht, ich verstehe es, all zu gut.