Volkskunst und Handarbeiten in Albanien

[GjergjD]

In diesem Thread könnten wir Informationen und Bezugsquellen für Volkskunst und Handarbeiten in Albanien sammeln.
Es geht dabei speziell um den Verkauf von Privat oder aus lokaler Produktion. Vielleicht habt ihr auf euren Touren durch Albanien irgendwo besondere Verkaufsobjekte gesehen und könnt den Tipp hier weitergeben?

Es muss neben dem Basar von Kruja noch andere Orte geben, wo man fündig werden kann.

Dazu passt ein Beitrag, der die Produktion in Kukes beleuchtet: Dort wurde bis 1992 neben Kruja und Korca der Großteil der Volkskunst (Teppiche, Kleidung etc.) "industriell" produziert. https://www.facebook.com/photo.php?v=581135578614390.
Die wieder aufgenommene Produktion "Artizanet e Kukesit" kann hier betrachtet werden: http://www.artizanetekukesit.org/galeria.
In Kukes waren ab 1963 einst rund 1000 Frauen in dieser Produktion beschäftigt, im Dorf Bicaj waren es 200 Frauen.

Unlängst wurden solche Gegenstände in Valbona auf einer Ausstellung präsentiert. In der neuen Touristeninformation im Valbonatal werden auch laufend einige traditionelle Kleidungstücke ausgestellt und verkauft.

Verkauf von Handarbeiten in Valbona

Auf der Seite der Vereinigung der Kunsthandwerker http://www.artizanati.com/en/ findet man viele weitere Adressen zu Kategorien wie Holzarbeiten, Keramik, Schmuck usw.
Wer möchte die ein oder andere Adresse auf einer Reise aufsuchen und hier kommentieren?

[GjergjD]

An diesem Wochenende findet in den Gassen des Basars von Gjirokastra der
siebte Handwerkermarkt Panairi Kombëtar i Trashëgimisë dhe Artizanatit statt.
Es wird Kunsthandwerk aus allen Teilen Albaniens und des Kosovo gezeigt und verkauft, darunter Produkte aus Kupfer, Silber, Holz, Textilien, Flechtwaren und landwirtschaftliche Erzeugnisse. Das genaue Programm kann man bei facebook nachlesen.
Impressionen im Video: http://youtu.be/FRxu_mkqyLY


Ein ähnlicher Markt fand Ende August in Tushemisht bei Pogradec statt.

[GjergjD]

In Dorf Zogaj am Shkodrasee betreibt Frau Nebije Qotaj seit 15 Jahren eine Teppich-Weberei und belebt damit die lange Handwerkstradition dieser Gemeinde an der Bergkette Tarabosh neu.
Die von 12 Frauen echt handwerklich gefertigten Stücke kann man sich auf der Webseite der Kooperative ansehen:
http://artizanaleqotaj.com/index.html
Kontakt: Tel +355 682262678 nesaj.zogaj@gmail.com

[GjergjD]

Auf dem Markt in Gjirokastra waren 150 Handwerker aus Shkodra, Kukes, Porgradec, Saranda, Erseka, Gjirokastra, aber auch aus Mitrovica und Prizren im Kosovo vertreten. Drei Tage präsentierten sie ihre traditionellen Arbeiten in Stein, Holz, Stickerei, Stroh, Mosaiken etc
Auch kulinarische Spezialitäten aus Gjirokastra wurden angeboten, so die nur zu besonderen Anlässen zubereitete Süßspeise bukëvalja.
Drei Handwerker wurden für ihr Können ausgezeichnet, darunter die Spezialisten für textile Handarbeiten Artenca Kruja aus Shkodra, Rr. Bashkimi Nr. 88, artencatufi@yahoo.com.

In der Vorweihnachtszeit wird eine ähnliche Messe in Tirana veranstaltet.
http://youtu.be/DVfmC4EapSo

[GjergjD]

Über noch eine Veranstaltung dieser Art wird an diesem Wochenende, das dem nationalen Erbe gewidmet war, berichtet:
Kukes ist für seine Teppiche bekannt und veranstaltet nun auch jährlich eine Ausstellung.
Man muss sich bemühen, dass die alten handwerklichen Kenntnisse und Fähigkeiten weitergegeben werden und nicht aussterben
http://youtu.be/m6E9q8qmAhI

[malenki]

Gjirokastra:
Einen Steinmetz bei der Arbeit hatte ich 2011 fotografiert, das Geschäft gab es dieses Jahr noch immer etwa hier.


Auf der Rruga Gjin Zenebishti oberhalb des großen Platzes gibt es noch mindestens zwei Läden, in denen sehr wahrscheinlich Handgefertigtes verkauft wird. Von einem weiß ich durch einen Bekannten, das die Inhaberin die Sachen selbst macht. Von dem anderen hörte ich, weil Leute, die ich in der Straße traf, über die stolzen Preise klagten (iirc ~100 EUR für eine Tischdecke). Bei solchen Preisen würde ich ja Handarbeit vermuten. ^^ (Andererseits kosten neue Bücher in Albanien auch einen Geld im Verhältnis zum Einkommen der Bevölkerung).

Ein Amerikaner, der schon etliche Jahre in Gjirokastra lebt und sich dort bestens auskennt, wohnt etwa hier und hat auch sein (geplantes) Geschäft an dieser Stelle: klick
Ansonsten kann man ihm im Viertel leicht erfragen, wenn man nach "Krist" sucht.
Bei ein-zwei Bier kann man allerhand von ihm erfahren.

[GjergjD]

Eine gute Idee hatte eine Werkstatt in Shkoder, aus Schrott alter Autos werden interessante Stühle hergestellt, die fast alle in den Export gehen. Abnehmer haben sie in den USA, Kanada und Frankreich.

Das ist doch mal etwas anderes und vielleicht interessant für jene, denen die typische albanische Volkskunst zu traditionell (altmodisch) erscheint

Die Stühle sind echte Kunstwerke und keiner gleicht dem anderen. Alle sind mit dem Stempel des Meisters versehen.
In Shkodra nach Artur Camaj oder Dritan Mehmetaj fragen.
http://youtu.be/qLkdn8WHuSk

[GjergjD]

In Shkodra findet man einige Künstler, die sich auf die alte Tradition des Holzschnitzens verstehen. Viele Beweise ihres Könnens erhaltet ihr im aktuellen Video. http://youtu.be/2kKLyxOcEgE

Kontakt für Interessenten über den Vorsitzenden der Kunsthandwerker Shkoder, Herrn Gjini, Spezialist für traditionelle Holzarbeiten
(im Video ab 09:20 zu sehen)

Ing.Zef Gjini (President i Shoqates)
Anschrift: Lgj.Mark Lula, Rr Nene “Klelia Merloni”, Shkoder
Handy +355672301509 oder +355682183325
artizanati (et) gmail.com

[GjergjD]

Neue Reportage über Handgewebte Stoffe aus Shkodra, Kontakte unter dem Stichwort „Punime tezgjahu“ in der verlinkten Liste

http://youtu.be/3ybV-NeygNg

[GjergjD]

In der neuesten Reportage werden die Filigranarbeiten behandelt, dabei handelt es sich um eine kunstvolle ornamentale Drahtbiegetechnik aus zierlichen, dünnen, wie zu Seilen geflochtenen Drähten. Diese Handwerker findet man allerdings überwiegend außerhalb der Grenzen Albaniens in den Metropolen Mazedoniens und Kosovos.
http://youtu.be/EFrMG_btCX0

[GjergjD]

hier wird der Basar von Kruja vorgestellt
http://youtu.be/NxmMlZzVnyo

[GjergjD]

Eine Gruppe von Frauen in Shkodra hat sich auf die Produktion von Modeschmuck, Kleidung und modischen Accessoires aus Recycling-Materialien spezialisiert und verbindet den Verkauf mit einem Café im Zentrum. Auf gute Geschäfte!

http://youtu.be/THfSeCUDljY

https://www.facebook.com/artizanave
Adresse: Rruga Berdicej, Seitenstraße der Rruga Gjuhadol
Koordinate: 42.066205, 19.517923
Telefon: +355 67 376 6211

[GjergjD]

Alma Cupi stellt in ihrer jüngsten Reportage die Töpfer von Zadrima, Studio qeramike "ALBENO" (eröffnet 2004) vor, der Flachlandregion im Norden Albaniens, die hier schon zum Thema Wandern angesprochen wurde. Zu der rund 350 km² großen Region gehört die Stadt Vau Deja sowie die Gemeinden Bushat, Hajmel, Dajç und Blinisht.
https://youtu.be/oEH8nAr8BAg

Dorf Krajna (Gemeinde von Blinisht, an der Nebenstraße Vau Deja-Lezha), Kontakt: +355 68 223 6221
facebook

[GjergjD]

Ein Künstler und der letzte Töpfer aus Korça: Vasillaq Kolevica.
https://youtu.be/l3gy6HarLvc
Er hat eine Galerie im Zentrum von Tirana, etwa Ecke "Vaso Pasha" Straße / "Brigada VIII" und ein Studio bei Korça/Drenova
"Vasi Kolevica Art" ist auch im Internet zu finden.
Kolevica ist einer der Schöpfer des Denkmals für die Schauspierin Violeta Manushi in Tushemisht.

[GjergjD]

Das traditionelle Handwerk ist auch auf dem Basar von Kruja auf dem Rückzug. Die Anzahl der Geschäfte auf dem Basar geht jedes Jahr zurück. Für die traditionellen Teppiche interessieren sich nur die Touristen, meint Sadete Kurti (Foto), ein Teppich in der Größe 3x4 Meter erfordert einen Monat Arbeit wird für 20.000 Leke (140 EUR) verkauft. Für die Frau gibt es keine anderen Beschäftigungsmöglichkeiten.



Die Handweberei verschwindet auch in Kruja mehr und mehr, zu sozialistischen Zeiten waren 5.000 Frauen im Unternehmen für Kunsthandwerk der Stadt beschäftigt. Heute finden sich kaum noch qualifizierte Handwerker für Kupfer, Stein, Holz oder Keramikarbeiten, der Nachwuchs und die staatliche Förderung fehlen.

Pazari i vjetër in Kruja, auch Pazari i Derexhikut genannt, verfügt heute über etwa 80 Läden, wo Antiquitäten, Schmuck und Kunsthandwerk verkauft werden, aber die Hälfte der Waren sind bereits billige Souvenirs aus chinesischer Produktion. Die Souvenirs mit Motiven von Skanderbeg, Hoxha, Berisha oder Rama sind alle "Made in China", egal ob Keramik oder Textil. Dort wird einfach günstiger produziert. Die Aufnahme dieser Produkte sei auch der einzige Weg, bei der hohen Besteuerung über die Runden zu kommen.

http://www.reporter.al/artizanati-drejt ... -e-krujes/
https://youtu.be/xiJB9h1Zklc

[volkergrundmann]

Bislang war eigentlich für AL eine bestimmte Unterentwicklung des örtlichen Kunsthandwerks augenfällig, vor allem im Vergleich zu Staaten wie Rumänien oder Bulgarien, wo man an den Überlandstraßen regelmäßig große Komplexe von Kunsthandwerkermärkten findet.
Entsprechende Angebote gab es in Al bislang eigentlich nur in wenigen Präfekturstädten oder in Kruja.
Ich habe den Eindruck, dass sich jetzt eine gewisse Verbreiterung zumindest entlang der großen Touristenstraßen abzeichnet, z.B. entlang der E852 Richtung Ohrid. So findet man jetzt z.B. gleich hinter dem Ortsausgang von Elbasan eine größere Anzahl solcher Stände, die vorrangig auf Korbwaren spezialisiert sind. Für Preise zwischen drei und fünf Euro kann man dort Körbe in recht großer Auswahl kaufen. Aber auch einige andere Kunsthandwerksprodukte sind dort in recht guter Qualität zu haben.

[GjergjD]

Der Handwerker-Nachwuchs von Gjirokastra stellt sich vor: Der 8jährige Elton möchte mal in die Fußstapfen seines
Großvaters Muhedin Makri treten und übt schon fleißig. https://youtu.be/6TGMICxQBGs
Der über 75jährige, der die Aufmerksamkeit der Touristen im Basar auf sich zieht, gibt diese Kenntnisse weiter wie er sie einst von den Vorfahren übernahm, während des Kommunismus arbeitete er als Maschinist. Der Nachwuchs für diese Handwerkskunst ist schwer zu finden, da man wenig verdient. https://youtu.be/ESJdbbrQe90

[GjergjD]

Für Permet hat eine örtliche Entwicklungsgesellschaft RISE-OP im vergangenen Jahr eine 130seitige Broschüre mit der Vorstellung der örtlichen Kunsthandwerker und ihres Angebotes aufgelegt. Das betrifft Korbflechterei, Stickerei, Brandmalerei auf Holz, Kupferarbeiten, Holzschnitzerei und Steinbildhauerei. Die sehr umfangreiche Broschüre (auch auf englisch) zeigt auch Beispielarbeiten und Verkaufspreise.
Einzig die Kontaktadressen sind leider nicht enthalten. Das Informationsbüro wird die Kontakte gerne vermitteln. Im nachfolgenden Video wurden die Handarbeits-Damen zuhause besucht.
https://youtu.be/F_LBxTUai9E

Informationsbüro Zyra e informacionit (gegenüber der Polizei), Shëtitorja "Odise Paskali" Nr. 2, Përmet, Tel. +355 81323725
Koordinate 40.232241,20.354704 (auf Google Maps)
Beim Stadtbummel bitte auch die neuen Schilder der Projekt-Teilnehmer mit der Beschriftung des Gewerbes achten

-Dyqan Shportarie Korbflechterei
-Dyqan Punime guri Steinbildhauer
-Dyqan Qëndistarie Handarbeiten, Stickereien
-Punishte Bakri Kupferarbeiten

[volkergrundmann]

Das Bemühen der Stadt Permet um ihr Info-Büro fand ich geradezu rührend. Sie haben eine Menge gutes Info-Material zur Region und wenn du mehr Fragen hast, kommt gleich einer aus den oberen Etagen, der dafür kompetent ist. Da habe ich andere gesehen, in bedeutenderen Touristenstädten (Vlora!) die den Job viel schlechter machten. Das untergegangene Regionalmuseum soll ja auch in den Bau. Weiß jemand, wie weit es damit gekommen ist?

[volkergrundmann]

Erstaunlich, das muss eine Anomalie im Bereich der Buna-Mündung sein, und von dort wohl auch nur ein Stück in Richtung Norden. Denn sonst hätten Sie die Reportage sicher von Velipoja gemacht. Ich habe an ähnlichen Stränden Albaniens getaucht, etwa bei Shengjin, aber derart viele Muscheln und dann auch noch große, schöne Jacobspilgermuscheln am Strand? Das ist mir nie vorgekommen. Übrigens auch weiter nördlich in Montenegro nicht.